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GMS Medizin — Bibliothek — Information.

Arbeitsgemeinschaft für Medizinisches Bibliothekswesen (AGMB)

ISSN 1865-066X

Kooperation von Medizinbibliotheken

Cooperation of medical libraries

Editorial

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  • corresponding author Bruno Bauer - Medizinische Universität Wien, Universitätsbibliothek, Wien, Österreich External link

GMS Med Bibl Inf 2018;18(1-2):Doc01

doi: 10.3205/mbi000402, urn:nbn:de:0183-mbi0004023

Published: September 6, 2018

© 2018 Bauer.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Zusammenfassung

Die aktuelle Ausgabe 1-2/2018 von GMS Medizin – Bibliothek – Information ist dem Thema „Kooperation von Medizinbibliotheken“ gewidmet. Verfasst wurden die Beiträge der Schwerpunktausgabe von Martina Semmler-Schmetz, Jutta Matrisciano, Oliver Weiner & Iris Reimann (Kooperationen mit internen und externen Partnern: Beispiele aus vielfältigen Servicebereichen medizinischer Hochschulbibliotheken), Sandra Rümmele & Friederike Wille (Kooperationen der Ärztlichen Zentralbibliothek am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf), Susanne Pütz-Jagner (Kooperation mit Bibliotheken im Zusammenhang mit der „Archivierungsregelung für gedruckte Zeitschriften und zeitschriftenartige Reihen des Fachgebiets Medizin in der Bundesrepublik Deutschland“), Bruno Bauer (Kooperationen bei der Literatur- und Informationsversorgung von medizinischen Fakultäten und Hochschulen in Österreich) und Dietrich Nelle & Bruno Bauer (10 Fragen von Bruno Bauer an Dietrich Nelle, den Interimsdirektor von ZB MED – Informationszentrum Lebenswissenschaften).

Weiters bringt die aktuelle Ausgabe von GMS Medizin – Bibliothek – Information Beiträge von Bruno Bauer (Medizinbibliothekarische Bibliografie 2017) und Iris Reimann (Aus der AGMB).

Schlüsselwörter: Kooperation, Medizinbibliothek, Editorial

Abstract

The focus of the current issue 1-2/2018 of GMS Medizin – Bibliothek – Information is on cooperation of medical libraries. The authors in this issue are Martina Semmler-Schmetz, Jutta Matrisciano, Oliver Weiner & Iris Reimann (Cooperations with internal and external partners: examples from diverse service areas of medical university libraries), Sandra Rümmele & Friederike Wille (Cooperations of the Central Medical Library at the University Medical Center Hamburg-Eppendorf), Susanne Pütz-Jagner (Cooperation with libraries in Germany concerning archiving rules for medical print journals in Germany), Bruno Bauer (Cooperations in literature and information supply of medical faculties and universities in Austria) and Dietrich Nelle & Bruno Bauer (A 10-question interview with Dietrich Nelle, the interim director of ZB MED – Information Centre for Life Science, by Bruno Bauer).

Furthermore this focus issue features articles from Bruno Bauer (The Medical Librarian’s Bibliography 2017) and Iris Reimann (German MLA News).

Keywords: cooperation, medical library, editorial


Kooperation von Medizinbibliotheken

Das Schwerpunktthema der aktuellen Ausgabe von GMS MEDIZIN – BIBLIOTHEK – INFORMATION lautet Kooperation von Medizinbibliotheken.

Seit den 1970er Jahren entstanden in vielen Ländern Verbundsysteme, getragen von der Idee, die von anderen Bibliotheken erzeugten Titelaufnahmen für die Katalogisierung der eigenen Neuerwerbungen zu nutzen. Die kooperative Erschließung – Formalkatalogisierung und Sacherschließung – ermöglichte es den Bibliotheken, bedeutende Synergien und Rationalisierungspotentiale zu nutzen. Weitere wichtige Kooperationsfelder für Bibliotheken eröffneten sich beim Aufbau digitaler Bibliotheken und Repositorien, bei der konsortialen Lizenzierung von Datenbanken, elektronischen Zeitschriften und elektronischen Büchern, bei Aktivitäten auf den Gebieten Open Access und Open Science sowie bei der Entwicklung von Infrastrukturen für Forschungsdatenmanagement und Langzeitarchivierung.

Im Januar 2018 hat die Sektion 4 „Wissenschaftliche Universalbibliotheken“ im Deutschen Bibliotheksverband e.V. (dbv) das Positionspapier „Wissenschaftliche Bibliotheken 2025[1] veröffentlicht, in dem in der mittelfristigen Perspektive bis 2025 folgenden acht Handlungsfeldern ein zentraler Stellenwert beigemessen wird:

1.
Open Access und neue Formen der Lizenzierung
2.
Publikationsdienstleistungen
3.
Management von Forschungsdaten
4.
Überregionale Informationsversorgung für Fachcommunities
5.
Langfristige Nutzbarkeit digitaler Ressourcen
6.
Digitalisierung von Quellen des kulturellen Erbes
7.
Etablierung von Kreativräumen (Cultural Labs, Community-orientierte Makerspaces)
8.
Förderung digitaler Medien- und Informationskompetenzen.

Eine besonders wichtige Rolle kommt in diesem deutschen Positionspapier auch Kooperationen zu – der Begriff „Kooperation“ findet sich auf 24 Seiten insgesamt 21 Mal!

Im Juni 2018 wurden die „Vorhaben des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung zur ZUKUNFT DIGITALISIERUNG – Die österreichischen Universitäten am Weg ins digitale Zeitalter“ in einem „Vortrag an den Ministerrat“ vorgestellt, in dem Aktivitäten und Maßnahmen an den österreichischen Universitäten zusammengefasst wurden, mit denen „im Zeitalter der elektronischen Medien mit überwiegend elektronischen Publikationen […] die Frage nach der erweiterten Zugänglichkeit von Forschungsergebnissen, Daten, aber auch der Verfügbarkeit von Lehr- und Lerninhalten“ beantwortet werden soll. Auch in diesem wichtigen Dokument wird betont, dass „die Kooperation der einzelnen Standorte […] dabei ausdrücklich erwünscht“ wird. Weiters finden sich Formulierungen, wie „eine spezielle Ausschreibung zu kooperativen Digitalisierungsschritten der Universitäten“, „Maßnahmen zu einer kooperativen Open Science Landschaft“ oder „Verbindung der institutionellen Digitalisierungsstrategien zu einem kooperativen Netzwerk[2].

Es ist offensichtlich, dass das immer raschere Fortschreiten der Digitalisierung, auch im Bereich der Bibliotheken, eine Intensivierung von Kooperation bedingt – Grund genug, die vorliegende Ausgabe von GMS MEDIZIN – BIBLIOTHEK – INFORMATION dem Schwerpunktthema „Kooperation von Medizinbibliotheken“ zu widmen.

Unter dem Titel „Kooperationen mit internen und externen Partnern: Beispiele aus vielfältigen Servicebereichen medizinischer Hochschulbibliotheken“ zeigen Martina SEMMLER-SCHMETZ (Mannheim), Jutta MATRISCIANO (Mannheim), Oliver WEINER (Kiel) und Iris REIMANN (Aachen) aus der Perspektive ihrer jeweiligen Einrichtungen, wie sehr Kooperationen den Arbeitsalltag im bibliothekarischen und universitären Umfeld bestimmen. Semmler-Schmetz und Matrisciano stellen die Kooperationen zwischen der Bibliothek und weiteren Abteilungen der Medizinischen Fakultät Heidelberg im Zusammenhang mit dem Schulungskonzept der „Coffee Lectures“ sowie bei der Etablierung von Maßnahmen zur Stärkung der Vermittlung wissenschaftlicher Kompetenzen im Medizin-Curriculum vor. Weiner informiert über eine Einführungsveranstaltung in das medizinische Bibliotheks- und Informationswesen, die an der Medizinischen Abteilung der Universitätsbibliothek Kiel für ausländische Ärztinnen und Ärzte angeboten wird. Zuletzt bringt Reimann Kooperationsbeispiele aus der Medizinischen Bibliothek der RWTH Aachen im Bereich des Forschungsdatenmanagements sowie bei der regelmäßigen Evaluierung des Zeitschriftenbestandes (http://www.egms.de/de/journals/mbi/2018-18/mbi000405.shtml).

Sandra RÜMMELE & Friederike WILLE (Hamburg) stellen in ihrem Beitrag „Kooperationen der Ärztlichen Zentralbibliothek am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf“ vor. Die ÄZB, die größte medizinische Fachbibliothek Norddeutschlands, kooperiert mit dem Dekanat der Medizinischen Fakultät der Universität Hamburg in den Bereichen Ausbildung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, hat den Support für das eLearning übernommen, bietet seit 2012 den im Rahmen des Modellstudienganges iMED veranstalteten Recherchekurs „Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten“ an, der bisher von mehr als 2.000 Studierenden besucht worden ist, und beteiligt sich mit einer Veranstaltung zum Thema Informationsmanagement an einer Vorlesungsreihe für angehende Ärztinnen und Ärzte (StudientagPJ). Die ÄZB kooperiert aber auch mit der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg. So ist sie Partnerin im Bibliothekssystem Universität Hamburg, kooperiert auch bei der Lizenzierung und Nutzung elektronischer Medien und arbeitet in gemeinsamen Facharbeitsgruppen mit (http://www.egms.de/de/journals/mbi/2018-18/mbi000406.shtml).

Susanne PÜTZ-JAGNER (Köln) informiert über die von ZB MED – Informationszentrum Lebenswissenschaften betriebene „Kooperation mit Bibliotheken im Zusammenhang mit der Archivierungsregelung für gedruckte Zeitschriften und zeitschriftenartige Reihen des Fachgebiets Medizin in der Bundesrepublik Deutschland“. An der im Januar 2013 von der AGMB gemeinsam mit ZB MED und der Bayerischen Staatsbibliothek veröffentlichten Archivierungsregelung für Print-Zeitschriften arbeiten derzeit 26 Bibliotheken mit. Diese Kooperation verfolgt das Ziel, mindestens zwei Archivexemplare in Deutschland dauerhaft verfügbar und auch über die Lieferdienst (Fernleihe und/oder subito) nutzbar zu machen (http://www.egms.de/de/journals/mbi/2018-18/mbi000407.shtml).

Im Fachbeitrag von Bruno BAUER über „Kooperationen bei der Literatur- und Informationsversorgung von medizinischen Fakultäten und Hochschulen in Österreich“ werden zunächst jene österreichischen Hochschulen kurz vorgestellt, die Studien im Bereich der Medizin und der Gesundheitswissenschaften anbieten; deren Bandbreite reicht von öffentlichen Universitäten über Privatuniversitäten bis zu Fachhochschulen. Im zweiten Teil des Beitrages werden aus dem Blickwinkel der medizinischen Literatur- und Informationsversorgung jene Bereiche skizziert, bei denen diese Institutionen zusammenarbeiten. Wichtige Kooperationen betreffen den Österreichischen Bibliothekenverbund (OBVSG), die Kooperation E-Medien Österreich (KEMÖ), das Forum Universitätsbibliotheken Österreichs (ubifo), die Hochschulraumstrukturmittelprojekte e-Infrastructures Austria (plus) und Austrian Transition to Open Access (AT2OA) sowie den AGMB Arbeitskreis österreichischer Medizinbibliothekarinnen und -bibliothekare (http://www.egms.de/de/journals/mbi/2018-18/mbi000408.shtml).

Im Interview „10 Fragen von Bruno Bauer an Dietrich Nelle, den Interimsdirektor von ZB MED – Informationszentrum Lebenswissenschaften“ wird die aktuelle Entwicklung an der weltweit größten Bibliothek für Lebenswissenschaften seit dem Ende der Bund-Länder-Förderung von ZB MED – Leibniz-Informationszentrum Lebenswissenschaften mit 31. Dezember 2016 thematisiert. Interimsdirektor Dietrich NELLE gibt einen Einblick in Evaluierung und Neuausrichtung von ZB MED. Thematisiert werden auch Kooperationen von ZB MED in den Bereichen Open Access und Forschungsdaten sowie die Forschungsaktivitäten von ZB MED. Auch das Positionspapier „Wissenschaftliche Bibliotheken 2025“, an dem Nelle mitgearbeitet hat, wird angesprochen. Zuletzt beantwortet er auch die Frage nach seinen Motiven für die Übernahme der Interimsleitung von ZB MED und erläutert, wie sich diese traditionsreiche Informationseinrichtung für Lebenswissenschaften weiterentwickeln muss, damit 2022 eine Wiederaufnahme in die Leibniz-Gemeinschaft möglich wird (http://www.egms.de/de/journals/mbi/2018-18/mbi000409.shtml).

Die aktuelle Schwerpunktausgabe von GMS MEDIZIN – BIBLIOTHEK – INFORMATION findet ihre Ergänzung in zwei weiteren medizinbibliothekarischen Beiträgen:

Ich wünsche Ihnen wieder viel Spaß beim Lesen der Beiträge der aktuellen Ausgabe zum Schwerpunktthema „Kooperation von Medizinbibliotheken“ und hoffe, dass Sie daraus Nutzen für den beruflichen Alltag ziehen können.


Literatur

1.
Deutscher Bibliotheksverband. Wissenschaftliche Bibliotheken 2025 – beschlossen von der Sektion 4 „Wissenschaftliche Universalbibliotheken“ im Deutschen Bibliotheksverband e.V. (dbv) im Januar 2018. [Zugriff: 03.09.2018]. Verfügbar unter: https://www.bibliotheksverband.de/fileadmin/user_upload/Sektionen/sektion4/Publikationen/WB2025_Endfassung_endg.pdf External link
2.
Faßmann H. Vorhaben des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft und Forschung zur ZUKUNFT DIGITALISIERUNG – Die österreichischen Universitäten am Weg ins digitale Zeitalter. Vortrag an den Ministerrat. 07.06.2018 [Zugriff: 03.09.2018]. Verfügbar unter: https://www.bundeskanzleramt.gv.at/documents/131008/877075/21_9_mrv.pdf/1e321eea-066c-4d71-8143-b757d21cfe21 External link