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GMS Journal for Medical Education

Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

ISSN 2366-5017

Kommunikative Kompetenzen longitudinal verankert – der Themenschwerpunkt „Berufliche Persönlichkeitsentwicklung“ im Modellstudiengang Medizin an der Universität Witten/Herdecke

Artikel Kommunikationscurricula

  • corresponding author Claudia Kiessling - Universität Witten/Herdecke, Fakultät für Gesundheit, Lehrstuhl für die Ausbildung personaler und interpersonaler Kompetenzen im Gesundheitswesen, Witten, Deutschland
  • author Florian Mennigen - Universität Witten/Herdecke, Fakultät für Gesundheit, Lehrstuhl für die Ausbildung personaler und interpersonaler Kompetenzen im Gesundheitswesen, Witten, Deutschland
  • author Heike Schulte - Universität Witten/Herdecke, Fakultät für Gesundheit, Lehrstuhl für die Ausbildung personaler und interpersonaler Kompetenzen im Gesundheitswesen, Witten, Deutschland
  • author Laura Schwarz - Universität Witten/Herdecke, Fakultät für Gesundheit, Lehrstuhl für die Ausbildung personaler und interpersonaler Kompetenzen im Gesundheitswesen, Witten, Deutschland
  • author Gabriele Lutz - Universität Witten/Herdecke, Fakultät für Gesundheit, Department für Humanmedizin, Witten, Deutschland; Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke, Psychosomatische Abteilung, Herdecke, Deutschland

GMS J Med Educ 2021;38(3):Doc57

doi: 10.3205/zma001453, urn:nbn:de:0183-zma0014535

Dieses ist die deutsche Version des Artikels.
Die englische Version finden Sie unter: http://www.egms.de/en/journals/zma/2021-38/zma001453.shtml

Eingereicht: 31. März 2020
Überarbeitet: 16. Juli 2020
Angenommen: 13. August 2020
Veröffentlicht: 15. März 2021

© 2021 Kiessling et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Zusammenfassung

Hintergrund: Im Oktober 2018 startete die Universität Witten/Herdecke (UW/H) mit dem neuen Modellstudiengang Medizin 2018+. Eine wesentliche Neuerung im Vergleich zum bestehenden Modellstudiengang war die Einführung von Themenschwerpunkten. In den neuen Themenschwerpunkt „Berufliche Persönlichkeitsentwicklung – Innere Arbeit“ (IAP) wurde das longitudinale Kommunikations-Curriculum integriert. Mit dem Start des neuen Modellstudiengangs wächst das IAP-Curriculum auf, d.h. die ersten vier Semester wurden bereits durchgeführt, die weiteren Semester sind in Planung.

Projektbeschreibung: IAP hat zum Ziel, den Studierenden eine patient*innenzentrierte Medizin zu vermitteln. Fünf Kompetenzbereiche wurden definiert: Arzt*in-Patient*in Kommunikation, Teamkompetenz, Gesund bleiben!, Meine Wege hin zum Arzt/zur Ärztin sowie Medizin und Gesellschaft. Der Schwerpunkt des Artikels liegt auf der Darstellung des Kommunikations-Curriculums. Im ersten Studienjahr werden kommunikative Basiskompetenzen vermittelt. Im 2. Studienjahr üben die Studierenden diese Basiskompetenzen in kleinen Gruppen mit Simulationspatient*innen (SP), wobei im 3. Semester der Schwerpunkt auf der Anamnese und im 4. Semester auf der Weitergabe von Informationen liegt. Im 3. Semester durchlaufen die Studierenden eine Kommunikationsstation in einem OSCE. Ab dem 5. Semester liegt der Unterrichtsfokus auf der Vertiefung von Themen in Anlehnung an klinische Blöcke und der Reflexion klinischer Erfahrungen. Zentrale didaktische Elemente sind neben der Vermittlung der theoretischen Grundlagen die erfahrungsbasierte Kleingruppenarbeit mit und ohne SP, Feedback und Reflektion. Die bisherige Evaluation des Sommersemesters 2020 zeigt hohe Zustimmungswerte der Studierenden hinsichtlich der Gesamtzufriedenheit mit den einzelnen Veranstaltungen (83-100% Zustimmung).

Diskussion: Die Einführung von IAP ist von den Studierenden sehr positiv aufgenommen worden. Herausforderungen stellen der angemessene Umgang mit dem zunehmenden Workload der Studierenden bei der Planung neuer Veranstaltungen dar, die Implementierung eines longitudinalen e-Portfolios sowie die Rekrutierung und Schulung klinisch tätiger Dozierender und die Rekrutierung von SP.

Fazit: Wie die Evaluationsergebnisse des Sommersemesters 2020 zeigen, sind die ersten Schritte der Implementierung eines longitudinalen Kommunikations-Curriculums an der UW/H gelungen. Hilfreiche Prozessschritte waren dabei die Orientierung an den publizierten Beispielen anderer Fakultäten sowie die regelmäßigen Rückmeldungen und Diskussionen mit Studierenden und Dozierenden, um die Konzepte an den bestehenden Modellstudiengang in Witten anzupassen und zu integrieren.

Schlüsselwörter: Kommunikative Kompetenze, longitudinales Curriculum, Simulationspatienten, Universität Witten/Herdecke


1. Hintergrund

Die Bedeutung kommunikativer und sozialer Kompetenzen für die Gesundheitsberufe wird in den letzten Jahrzehnten zunehmend anerkannt. Eine Vielzahl von Studien konnte die positiven Effekte gelungener Kommunikation nachweisen [1], [2], [3], [4]. Daraus leitet sich die Forderung ab, kommunikative und soziale Kompetenzen bereits im Medizinstudium zu unterrichten. Viele nationale Lernzielkataloge definieren kommunikative Kompetenzen als eine der zentralen Kernkompetenzen, die Medizinstudierende im Laufe des Studiums erwerben müssen [5], [6], [http://www.nklm.de], [https://www.profilesmed.ch/]. Neben den Lernzielkatalogen, die das gesamte Spektrum an ärztlichen Kompetenzen beschreiben, entstanden in den vergangenen Jahren auch Lernzielkataloge, die speziell die kommunikativen und sozialen Kompetenzen näher definieren [7], [8], [9], [10], [11], [12]. Diese allgemeinen und spezifischen Lernzielkataloge bilden eine wesentliche Grundlage für die Entwicklung und Durchführung longitudinaler Kommunikationscurricula, in denen idealerweise über das gesamte Studium hinweg Unterricht und Prüfungen kommunikativer und sozialer Kompetenzen in das Medizinstudium integriert werden [13], [14], [15].

Die Universität Witten/Herdecke (UW/H) hat eine lange Tradition in der Reform der medizinischen Ausbildung [16], [17]. 1982 wurde die UW/H als erste deutsche Universität in privater Trägerschaft gegründet. 1983 begann der erste Jahrgang von Medizinstudierenden sein Studium, welches seitdem immer wieder reformiert und weiterentwickelt wurde. Im Wintersemester 2018/2019 ging die UW/H mit einem neuen Modellstudiengang Medizin an den Start, dem Wittener Modellstudiengang 2018+. Wesentliche Kernelemente dieses neuen Modellstudiengangs waren die Einführung von neuen Themenschwerpunkten: „Ambulante Gesundheitsversorgung“, „Berufliche Persönlichkeitsentwicklung – Innere Arbeit“, „Interprofessionelle Ausbildung“, „Wissenschaftliches Arbeiten“ sowie von „Tracks“ im klinischen Studienabschnitt im Sinne eines neigungsorientierten Wahlpflichtcurriculums. Ziel der neuen Themenschwerpunkte ist es, bereits vorhandene Elemente zu bündeln und im Sinne von longitudinalen Curricula zu erweitern [16], [17]. Die Einführung des neuen Modellstudiengangs 2018+ erfolgt sukzessiv, d.h. beginnend mit den Studierenden, die seit dem WiSe 2018/19 ihr Studium an der UW/H starteten. Wichtige Kernelemente des bereits bestehenden Modellstudiengangs, wie das Problemorientierte Lernen und der starke Praxisbezug mit einem großen Anteil klinischer Lehre, blieben bei der Konzeption des neuen Modellstudiengangs erhalten [18], [19].

Zusätzlich zu der Implementierung des neuen Modellstudiengangs ergab sich für die UW/H die Chance und Herausforderung, die Studierendenzahlen in der Medizin zu verdoppeln, d.h. seit dem Sommersemester 2019 beginnen pro Semester 84 statt wie bisher 42 Studierende ihr Medizinstudium.

Ziel dieses Artikels ist es, die Konzeption und Durchführung des longitudinalen Kommunikations-Curriculums, das im Themenschwerpunkt „Berufliche Persönlichkeitsentwicklung – Innere Arbeit“ (IAP) integriert wurde, vorzustellen und von ersten Erfahrungen und Herausforderungen zu berichten.


2. Themenschwerpunkt „Berufliche Persönlichkeitsentwicklung – Innere Arbeit“ (IAP)

Das Curriculum IAP unterstützt die Studierenden darin, ihre personalen und interpersonalen Kompetenzen weiterzuentwickeln, die sie als Arzt bzw. Ärztin im Kontakt mit Patient*innen und Angehörigen und in vielfältigen Teamsituationen in ihrem zukünftigen Arbeitsfeld brauchen werden. Handlungsleitend ist eine patient*innenzentrierte Medizin, die den Patienten/die Patientin aber auch den Arzt/die Ärztin als sich selbst bestimmende Person wahr- und ernst nimmt und die biopsychosoziale Perspektive auf Krankheit und Gesundheit stärkt [20], [21]. Eine besondere Rolle spielt dabei das Üben des Erlernten im Praxiskontext sowie die Reflexion des eigenen Erlebens und Handelns in diesen Lernerfahrungen als angehende Ärzt*in. Dafür gibt es an der UW/H bereits erprobte Unterrichtsformate, beispielsweise die klinischen Reflexionstrainings im Praktischen Jahr [22]. Ziel ist die Förderung eines besseren Verständnisses für eigene und fremde Bedürfnisse, Werte und Erwartungen, der eigenen Urteilskraft und der sozialen Verantwortung füreinander. Ein wichtiger Aspekt ist auch die Stärkung beruflicher Gestaltungskompetenz bei den Studierenden, um zu Strukturveränderungen im Sinne einer patient*innenzentrierten Gesundheitsversorgung beizutragen. Das IAP-Curriculum umfasst fünf Kompetenzbereiche, die vom 1. bis zum 10. Semester unterrichtet werden:

1.
Arzt*in-Patient*in Kommunikation (Kommunikations-Curriculum)
2.
Teamkompetenz
3.
Gesund bleiben! – Resilienz und Ärzt*innengesundheit
4.
Meine Wege hin zum Arzt/zur Ärztin
5.
Medizin und Gesellschaft

Die Ziele und Inhalte der einzelnen Bereiche werden jeweils semesterweise geplant und umfassen bisher die ersten vier Semester. Für den klinischen Abschnitt orientieren sich erste Konzepte an den Kontexten und Bedarfen der Studierenden und der klinischen Einsatzorte. Sämtliche Veranstaltungen unterliegen einer kontinuierlichen Weiterentwicklung auf der Basis der studentischen Rückmeldungen und curricularen Rahmenbedingungen. Die Veranstaltungen umfassen zumeist eine Kombination aus theoretischem Input (z.B. Modelle, Studienergebnisse, Techniken), Üben in kleinen Gruppen (z.B. in Rollenspielen) sowie Raum für Reflexion und gegenseitigen Austausch. Eine enge Verzahnung mit anderen Teilen des Curriculums wird angestrebt (z.B. Psychosomatik, POL, ambulante Gesundheitsversorgung, interprofessionelle Ausbildung, Integriertes Begleitstudium Anthroposophische Medizin).

Der Schwerpunkt des Artikels liegt auf dem longitudinalen Kommunikations-Curriculum. Die weiteren Bereiche des IAP-Curriculums werden im Folgenden dennoch kurz vorgestellt, da sie Inhalte des Kommunikations-Curriculums aufgreifen und vertiefen.

„Teamkompetenz“: Dieser Kompetenzbereich dient der Stärkung der Fähigkeit zur Zusammenarbeit in verschiedenen Teamsituationen. Er leitet seine Notwendigkeit aus dem Zusammenhang von Teamarbeitsqualität, Patientensicherheit und emotionaler Stabilität bzw. Erschöpfung von Ärzt*innen ab [23]. Ziele sind die Förderung der Reflexion der eigenen Rolle im Team sowie die Bereitschaft und Fähigkeit zur gegenseitigen Unterstützung und zu einer gelingenden Kommunikation. Wesentliche Grundlage für ein besseres Verständnis von eigenem und fremdem Verhalten bildet eine vereinfachte Version der Self-Determination Theory von Deci und Ryan [24], [25].

„Gesund bleiben!“: Dieser Bereich dient der Reflexion und Stärkung der eigenen Resilienz. Er soll präventiv zur Gesunderhaltung der Studierenden beitragen und den verbreiteten gesundheitlichen Herausforderungen unter Medizinstudierenden und Ärzt*innen, wie z.B. Burnout [26], [27], Sucht [28] oder auch einer höheren Suizidrate [29], [30] vorbeugen. Gleichzeitig werden die positiven Effekte guter Kommunikation auf das Stresserleben von Ärzt*innen thematisiert [20] und Wege entwickelt, um auch in herausfordernden Gesprächssituationen professionell zu agieren.

„Meine Wege hin zum Arzt/zur Ärztin“: Mit dieser Veranstaltungsreihe soll die bewusste Reflexion und Gestaltung der eigenen beruflichen Persönlichkeitsentwicklung gefördert werden. Im angloamerikanischen Raum wird dieser Prozess als Professional Identity Formation (PIF) bezeichnet, der mit Beginn des Studiums einsetzt, sich in interaktionalen Beziehungen entwickelt und durch die Normen und Erwartungen anderer als auch durch eigene Erfahrungen, Kognitionen, Motive und Emotionen beeinflusst wird [31], [32]. Eine zentrale Rolle wird dabei Vorbildern und der Reflexion persönlicher Erfahrungen in klinischen und nicht-klinischen Settings zugeschrieben. Eine zentrale Rolle der Bewusstmachung dieser Prozesse spielen Reflexion und Feedback [31], [33], [34].

Im Mentoring-Programm, das bereits 2013 eingeführt wurde, sollen Studierende unter anderem die Gelegenheit haben, eigene Werte und Motive zu identifizieren und zu kultivieren, sie aber auch im Austausch mit älteren Studierenden und klinischen Lehrer*innen flexibel und realitätsgerecht umsetzen zu lernen [35]. In diesem Angebot geht es vor allem darum zu erkennen und zu erleben, wie wichtig eine personale und interpersonale Reflexion und Öffnung ist im Umgang mit persönlichen Fragen, die im professionellen Kontext Hindernisse oder befördernde Faktoren darstellen.

„Medizin und Gesellschaft“: Diese Veranstaltungsreihe gibt den Studierenden die Möglichkeit, verschiedene Fachrichtungen der Medizin kennen zu lernen, über aktuelle gesundheitspolitische Themen mit Expert*innen zu diskutieren und über die Zukunft der medizinischen Berufe zu reflektieren. Die Themen orientieren sich an den Interessen der Studierenden, die Veranstaltungen selbst werden von Studierenden konzipiert und durchgeführt. Im Wintersemester 2019/20 fanden eine Abendveranstaltung zum Thema Schwangerschaftsabbruch und §219a [36] und ein Filmabend mit anschließender Podiumsdiskussion zum Thema „Der marktgerechte Patient“ statt [37], [38].

2.1. Arzt*in-Patient*in Kommunikation
Lernziele und Inhalte

Das Kommunikations-Curriculum nimmt vom Stundenumfang einen großen Teil von IAP ein (35,5 Stunden von insgesamt 63 Stunden in den ersten vier Semestern). Es orientiert sich an den Lernzielen des europäischen Konsensus zu inter- und multiprofessionellen Ausbildungszielen (HPCCC) in deutschsprachiger Übersetzung des Teaching Committee der International Association for Communication in Healthcare (TEACH) [39], das als Weiterentwicklung des Basler Consensus Statements angesehen werden kann [10], [11] sowie an der Struktur des Calgary Cambridge Guide (CCG) [40] und des Basler Curriculums „Soziale und kommunikative Kompetenzen“ [41]. Um das theoretische Rahmenmodell des CCG zu verdeutlichen, wird es den Studierenden in jeder Unterrichtseinheit zur ärztlichen Gesprächsführung veranschaulicht. Im Unterricht mit Simulationspatient*innen (SP) dient das Schema als Beobachtungsbogen, den die Studierenden zum Feedbackgeben nutzen (siehe Anhang 1 [Anh. 1]).

Im vorklinischen Abschnitt liegt der Schwerpunkt auf kommunikativen Basiskompetenzen: Beziehungsaufbau, Gesprächsstrukturierung, Umgang mit Emotionen, Informationen sammeln und Informationen weitergeben. Ziel ist es, in den ersten vier Semestern die Grundlagen zu vermitteln, die es den Studierenden ermöglichen, ihre kommunikativen Kompetenzen in den klinischen Blöcken mit realen Patient*innen anzuwenden und mit Bewusstsein für eigene Stärken und Entwicklungsbereiche zu erweitern. Fachspezifische Beratungsanlässe, aber auch der Umgang mit herausfordernden Situationen, werden im klinischen Abschnitt in Anlehnung an die Inhalte der klinischen Blöcke aufgegriffen und vertieft.

Didaktik

Die einzelnen Unterrichtseinheiten bieten eine Mischung aus theoretischem Input und praktischen Übungsanteilen. Theoretische Inhalte umfassen Kommunikationsmodelle (z.B. NURSE-Modell zum Umgang mit Emotionen [42]), aber auch die Präsentation ausgewählter Studien [43], [44] sowie – je nach Thema – den Einsatz von Videos. Die praktischen Übungsanteile werden vor allem im Rollenspiel mit und ohne SP umgesetzt. Als Beispiel ist der didaktische Ablauf der Unterrichtseinheit „Gesprächsstrukturierung“, die im 1. Semester als erste IAP Veranstaltung stattfindet, in Anhang 2 [Anh. 2] dargestellt.

Im 3. und 4. Semester findet der Unterricht mit SP im sog. Simulationspatient*innenkontakt (SPK) statt. Der Schwerpunkt des Unterrichts liegt auf dem Einsatz der im 1. und 2. Semester erlernten Basiskompetenzen und der erfahrungsbasierten Reflexion. Pro Semester durchlaufen die Studierenden drei zweistündige Termine. In jedem Termin werden nach einer kurzen Einführung 2-3 Gespräche durchgeführt, d.h. jede*r Student*in führt im Laufe des Semesters selbst ein Gespräch. Im 3. Semester liegt der Schwerpunkt auf dem Thema „Anamnese“ bzw. „Informationen sammeln“. Das Gesprächssetting ist in einer Hausarztpraxis, bei einem Durchgangsarzt oder in einer Rettungsstelle angesiedelt. Die Beschwerden reichen von innerer Unruhe bis zum Fahrradunfall oder Brustschmerz. Die Gespräche dauern entweder fünf oder acht Minuten je nach Komplexität der Patient*innengeschichte. Nach jedem Gespräch findet eine Feedbackrunde statt, in der zuerst der/die gesprächsführende Student*in, dann der/die SP und anschließend die Beobachter*innen seine/ihre Eindrücke schildern. Die Art des Feedbackgebens orientiert sich an den Schemata „Wahrnehmung – Wirkung – Wunsch“ für Feedbackgeber*innen und „Zuhören – Zurückfragen – Zusammenfassen“ für Feedbacknehmer*innen. Im Anschluss an die Feedbackrunde können die Studierenden offene Fragen diskutieren oder Rückfragen an den/die SP stellen. Aufgabe der Dozierenden ist es, den Prozess zu moderieren und das Feedback ggf. zu ergänzen.

Im 4. Semester liegt der inhaltliche Schwerpunkt auf dem Thema „Informationen weitergeben“. Der didaktische Ablauf ist vergleichbar mit dem des 3. Semesters. Gespräche beinhalten Aufklärung (z.B. vor einer ambulanten Operation), Entlassmanagement und Risikokommunikation (am Beispiel Früherkennung von Krebserkrankungen).

Einzelne Veranstaltungen werden in Kooperation mit anderen Themenschwerpunkten durchgeführt, z.B. mit der Ambulanten Gesundheitsversorgung (AGV) oder Interprofessional Education (IPE). Tabelle 1 [Tab. 1] zeigt die Unterrichtseinheiten der Semester 1 bis 4 im Überblick.

Prüfung und Anwesenheitspflicht

Als Modellstudiengang nach §41 der Approbationsordnung führt die UW/H in den ersten vier Semestern staatsexamensersetzende Prüfungen durch, nämlich drei schriftliche Prüfungen im Stil der Modified Essay Questions (MEQ) im 2., 3. und 4. Semester und zwei OSCEs im 2. und 3. Semester. Im Wintersemester 2019/20 wurde erstmalig im OSCE des 3. Semesters eine Station (von 12 Stationen) zur Anamnese und ärztlichen Gesprächsführung aufgenommen.

Die Philosophie der UW/H beinhaltet, dass nur sehr wenige Veranstaltungen im Studium Pflicht sind, z.B. POL, U-Kurse, Studium fundamentale. Daher sind auch die meisten Veranstaltungen des Themenschwerpunktes IAP freiwillig. Lediglich der SPK im 3. und 4. Semester waren von Beginn an Pflichtveranstaltungen. Die Anwesenheit bei freiwilligen IAP-Veranstaltungen schwankt je nach Jahrgang zwischen 10 und 60%. Aus diesem Grund wurde im Frühjahr 2020 entschieden, im 1. und 2. Semester jeweils eine Veranstaltung verpflichtend anzubieten.

Organisation

Das Kommunikations-Curriculum ist mit dem SP-Programm am Lehrstuhl für die Ausbildung personaler und interpersonaler Kompetenzen im Gesundheitswesen angesiedelt. Für die Konzeption des Bereichs wurde eine Arbeitsgruppe gegründet, in denen die Mitarbeiter*innen des Lehrstuhls, Studierende sowie Vertreter*innen des Integrierten Begleitstudiums Anthroposophische Medizin (IBAM) und der Psychosomatik in monatlichen Besprechungen zusammenarbeiten. Die Organisation der Lehre erfolgt durch die Mitarbeiter*innen des Lehrstuhls. Absprachen mit anderen Themenschwerpunkten erfolgen ebenfalls in regelmäßigen Arbeitstreffen.

Die Lehre selbst wird von den Mitarbeiter*innen des Lehrstuhls und von externen Lehrbeauftragten durchgeführt, v.a. klinische Psycholog*innen und Ärzt*innen. Einige Veranstaltungen werden auch zusammen mit studentischen Co-Dozent*innen durchgeführt (z.B. Teamkompetenz) oder liegen in studentischer Hand. Insgesamt fanden im Wintersemester 2019/20 für die Semester 1-3 rund 200 „Personenstunden“ Unterricht statt.

Qualitätssicherung und Evaluation

Maßnahmen der Qualitätssicherung umfassen regelmäßige Besprechungen und Feedback-Runden mit Dozent*innen und Studierenden sowie Diskussionen in der Arbeitsgruppe IAP. Da die Jahrgänge der Studierenden an der UW/H gut organisiert sind, ist es auch möglich, Feedback zu IAP oder einzelnen Veranstaltungen über die Jahrgangssprecher*innen einzuholen. Mit der Evaluationsbeauftragten der Fakultät wurde zum Sommersemester 2020 ein Evaluationskonzept basierend auf online-Befragungen entwickelt.

2.2. Evaluationsergebnisse im Sommersemester 2020

Die Evaluation der IAP Veranstaltungen erfolgte mittels eines online-Fragebogens und umfasste sieben geschlossene Fragen (7-stufige Skala von 1=stimme voll zu bis 7=stimme gar nicht zu) und zwei offene Fragen. Der SPK im 3. und 4. Semester wurden gesondert mit einem umfangreicheren online-Fragebogen evaluiert (unter Verwendung der gleichen 7-stufigen Skala). Dabei ist zu beachten, dass alle IAP Veranstaltungen im SoSe 2020 aufgrund der COVID-19 Pandemie digital stattfinden mussten. Ende Juni 2020 lagen im 1. Semester für die Veranstaltung „Gesprächsstrukturierung“ 42 ausgefüllte Fragebögen vor (Rücklauf 50%). Insgesamt waren 95% der Studierenden mit der Veranstaltung zufrieden (Skalenpunkte 1-3; stimme voll zu – stimme eher zu). Im 2.Semester lagen für die Veranstaltungen „Die Kunst der Anamnese“ und „Umgang mit Emotionen“ 13 bzw. 20 Rückmeldungen vor (Rücklauf 16% bzw. ca. 50%). Mit diesen Veranstaltungen waren insgesamt 95% bzw. 100% der Studierenden zufrieden. Für den SPK im 3.Semester lagen 23 Rückmeldungen vor (Rücklauf 27%). Von diesen gaben 74% an, ihre kommunikativen Kompetenzen durch den SPK verbessert zu haben. 83% waren mit dem SPK insgesamt zufrieden. Für 87% griff der SPK ein relevantes Thema auf. Den SKP im 4. Semester evaluierten 21 Studierende (Rücklauf 50%). Von diesen gaben 100% an, ihre kommunikativen Kompetenzen durch den SPK verbessert zu haben und 94% sahen das Thema als relevant an.


3. Diskussion

Die IAP Veranstaltungen laufen nun seit vier Semestern und werden von den Studierenden sehr positiv evaluiert. Die Teilnahme an den freiwilligen, nicht prüfungsrelevanten Veranstaltungen ist jedoch zum Teil gering. Ein Grund hierfür liegt wahrscheinlich in der Konzeption des Modellstudiengangs 2018+, mit dem zwar vier Themenschwerpunkte neu eingeführt wurden, von den bereits bestehenden Veranstaltungen und Inhalten jedoch nichts gekürzt wurde. D.h., die Studierenden sind mit einem nicht unerheblichen zusätzlichen Workload konfrontiert. Die Studierenden geben als weiteren Grund für geringe Teilnahmequoten die schriftlichen Prüfungen an, die am Anfang des Studiums von den Studierenden zum Teil als verunsichernd und inhaltlich anspruchsvoll eingeschätzt werden. Daher konzentrieren sich viele Studierende auf Veranstaltungen und Inhalte, die prüfungsrelevant sind.

Dies war mit ein Grund, im 3. Semester eine Station zum Thema Ärztliche Gesprächsführung und Anamnese in den staatsexamensersetzenden OSCE einzufügen. Zurzeit wird auch diskutiert, IAP-Inhalte in die staatsexamensersetzenden schriftlichen Prüfungen im 2. und 4. Semester zu integrieren. Dies ist möglich, da in IAP Gegenstände der medizinischen Psychologie und medizinischen Soziologie vermittelt werden, die Prüfungsinhalte des Physikums sind. Gleichzeitig muss bei der Planung neuer Veranstaltungen immer im Auge behalten werden, den Workload der Studierenden nicht noch weiter zu erhöhen. D.h., die Angebote der Themenschwerpunkte werden weiterhin sehr konzentriert und zeitlich beschränkt sein müssen.

Zur Steigerung der Teilnehmer*innenzahlen der IAP-Veranstaltungen spielt „Werbung“ eine große Rolle. Die Studierenden erhalten Veranstaltungsbeschreibungen, um sich über die Lernziele und Inhalte informieren zu können und eine Woche vor Veranstaltung einen Flyer als Ankündigung über die studentischen Messenger-Gruppen.

Im Rahmen der Neukonzeption von IAP konnten einige Projekte bisher nicht umgesetzt werden, z.B. ein begleitendes e-Portfolio. Ziel wäre es, den Studierenden eine Plattform zu bieten, in denen sie z.B. Reflective Writings, schriftliche Bearbeitungsaufgaben, Videoanalysen oder selbst gedrehte Videos ablegen können, um sich zu ihren Arbeiten Feedback von Mitstudierenden und den Dozierenden einzuholen. Hier fehlt es im Moment vor allem an den technischen Voraussetzungen. Es besteht jedoch die Hoffnung, ein longitudinales e-Portfolio in den kommenden Semestern implementieren zu können.

Eine besondere Herausforderung wird der wachsende Aufwand für die Dozierenden, nicht nur was die Präsenzlehre angeht, sondern auch das individuelle Feedback an Studierende. So war ursprünglich für das 1. Semester geplant, den Studierenden ein Video mit einem Ärztin-Patientin-Gespräch zur Verfügung zu stellen, welches sie anhand von Bearbeitungsaufgaben analysieren sollten. Geplant war ein individuelles schriftliches Feedback für alle Studierenden. Im 1. Semester gaben ca. 50% der Studierenden eine solche Videoanalyse ab. Der Aufwand für die Dozierenden, das schriftliche Feedback zu verfassen, lag bei ca. 30 Minuten pro Student*in, d.h. bei 84 Studierenden und einer Verpflichtung wären dies über 40 Stunden Arbeit. Dies ist aus kapazitären Gründen derzeit leider nicht umsetzbar.

Auch die Rekrutierung von externen Dozierenden, v.a. von klinisch tätigen Ärzt*innen gestaltet sich nicht einfach. In Zeiten der zunehmenden Arbeitsverdichtung in Krankenhäusern braucht es ein enormes Engagement, um sich zusätzlich zur Patient*innenversorgung für vergleichsweise neue Unterrichtsinhalte wie klinische Kommunikation bereit zu erklären. D.h., zusätzlich besteht Trainingsbedarf in den Kliniken, sowohl was gelingende klinische Kommunikation als auch moderne Didaktik angeht. Positiv ist jedoch, dass in Gesprächen mit Kliniker*innen das Thema Kommunikation sehr positiv aufgenommen wird und der Bedarf von allen Seiten anerkannt wird, wenn sich die Lehre an den klinischen Kontexten, Bedarfen und Fragestellungen orientiert. Die Umsetzung ist jedoch ein Kraftakt für alle.


4. Schlussfolgerung

In Witten haben wir die ersten Schritte hin zu einem longitudinalen Kommunikations-Curriculum getan. Vieles hat geklappt, einiges noch nicht. Was uns Mut macht, ist die sehr positive Resonanz der Studierenden und die Offenheit und das Interesse der Kliniker*innen. Die nächsten Schritte beinhalten die Planung und Durchführung der Veranstaltungen im klinischen Studienabschnitt, orientiert an den Kontexten und Fragestellungen der Kliniker*innen und der Studierenden, die Rekrutierung und Schulung von Dozierenden und Simulationspatient*innen, der Ausbau der bestehensrelevanten Prüfungen und eines longitudinalen e-Portfolios. Von den Vorarbeiten anderer medizinischer Fakultäten, z.B. Basel, Berlin, Freiburg, Leipzig und Neuruppin, konnten wir für den Aufbau des IAP-Curriculums sehr profitieren, an dieser Stelle sei daher allen Kolleg*innen, auch an anderen Standorten, ganz herzlich gedankt.


Danksagung

Wir danken allen aktuellen und ehemaligen Mitgliedern der AG IAP (Yinka Aranmolate, Friedrich Edelhäuser, Katja Frost, Patrick Giemsa, Charlotta Hülsmann, Katharina Ladermann, Lisa Lombardo, Ayam Mankiewicz, Nikolaus Munzig, Sarah Schößer, Diethard Tauschel, Andrea Witowski), allen Studierenden für ihr konstruktiv kritisches Feedback, unseren Mitstreiter*innen in den anderen Themenschwerpunkten und im Studiendekanat sowie allen beteiligten Dozierenden und Simulationspatient*innen für ihr tolles Engagement, ohne das es nicht gehen würde. Wir danken ganz herzlich Angelika Taetz-Harrer für die Bereitstellung der Evaluationsergebnisse.


Steckbrief

Name des Standorts: Universität Witten/Herdecke

Studienfach/Berufsgruppe: Modellstudiengang Medizin 2018+ im Studienfach Humanmedizin

Anzahl der Lernenden pro Jahr bzw. Semester: 84 pro Semester

Ist ein longitudinales Kommunikationscurriculum implementiert? Im Aufbau: Die ersten drei Semester sind aktuell implementiert, die Weiteren in Planung

In welchen Semestern werden kommunikative und soziale Kompetenzen unterrichtet? In Planung: 1. bis 12. Semester

Welche Unterrichtsformate kommen zum Einsatz? Interaktive Seminare, Praktische Übungen mit und ohne Simulationpatient*innen, e-learning

In welchen Semestern werden kommunikative und soziale Kompetenzen geprüft (formativ oder bestehensrelevant und/oder benotet)? Aktuell: Bestehensrelevant 1 OSCE Station in einem staatsexamensersetzenden OSCE im 3. Semester

Geplant: Formative Formate, z.B. e-Portfolio, onlinebasierte Selbsttests

Welche Prüfungsformate kommen zum Einsatz? OSCE, e-Portfolio, schriftliche Tests

Wer (z.B. Klinik, Institution) ist mit der Entwicklung und Umsetzung betraut? Lehrstuhl für die Ausbildung personaler und interpersonaler Kompetenzen im Gesundheitswesen

Interessierte Dozierende klinischer Fächer (z.B. Psychosomatik, Innere Medizin, Klinische Psychologie, Psychotherapie, Pädiatrie)


Aktuelle berufliche Rolle der Autor*innen

  • Claudia Kiessling hat Humanmedizin in Berlin und Gesundheitswissenschaften in Bielefeld studiert. Sie hat in München im Fach Medizindidaktik habilitiert. Aktuell ist sie Professorin an der Universität Witten/Herdecke und ist verantwortlich für den Themenschwerpunkt „Berufliche Persönlichkeitsentwicklung“ im Modellstudiengang Medizin. Sie ist Co-Sprecherin des GMA Ausschusses „Kommunikative und soziale Kompetenzen“.
  • Florian Mennigen hat Psychologie in Boston, USA, und in Bochum studiert. Er ist approbiert als Psychologischer Psychotherapeut. Aktuell arbeitet er als Psychologischer Psychotherapeut und ist freiberuflich Dozent an der Universität Witten/Herdecke für die Bereiche Teamkompetenz und Resilienz im Themenschwerpunkt „Berufliche Persönlichkeitsentwicklung“ im Modellstudiengang Medizin.
  • Heike Schulte ist Diplom Psychologin und Systemische Beraterin (SG). Nach zwanzig Jahren in der freien Wirtschaft u.a. als Personalleiterin und als Selbständige in der Führungskräfteentwicklung arbeitet sie heute an der Universität Witten/ Herdecke als Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Promovendin mit den Schwerpunkten Professionelle Identitätsentwicklung, Ärzt*innengesundheit und Teamkompetenzen.
  • Gabriele Lutz hat in Witten-Herdecke Medizin studiert. Sie absolvierte ihre klinische und akademische Ausbildung in Herdecke, Cleveland und Seattle, USA. Derzeit leitet sie die Psychosomatische Abteilung am Gemeinschaftskrankenhaus in Herdecke. Akademisch bearbeitet sie im medizinischen Ausbildungskontext Themen im Bereich der beruflichen Persönlichkeitsentwicklung und der Ausbildung intra- und interpersoneller Kompetenzen.
  • Laura Schwarz, Dipl.-Päd., M.A. Nach einem Jahrzehnt in der Pflegepraxis seit 2014 wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Witten/ Herdecke. Heute leitet sie am Lehrstuhl für die „Ausbildung personaler und interpersonaler Kompetenzen im Gesundheitswesen“ das Simulationspatient*innenprogramm im Studiengang für Humanmedizin.

Interessenkonflikt

Die Autor*innen erklären, dass sie keinen Interessenkonflikt im Zusammenhang mit diesem Artikel haben.


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