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GMS Journal for Medical Education

Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

ISSN 2366-5017

Signifikante Unterschiede in der schriftlichen Wissenskontrolle durch ein Blended-Learning-Konzept im Rahmen eines internistischen Untersuchungskurses: eine randomisiert-kontrollierte Pilotstudie

Artikel Blended Learning

  • corresponding author Carolin Sonne - Technische Universität München, Deutsches Herzzentrum München, Klinik für Herz- und Kreislauferkrankungen des Erwachsenen, München, Deutschland
  • author Hasema Persch - Technische Universität München, Deutsches Herzzentrum München, Klinik für Herz- und Kreislauferkrankungen des Erwachsenen, München, Deutschland; Universitätsklinikum Ulm, Innere Medizin II, Sektion Sport- und Rehabilitationsmedizin, Ulm, Deutschland
  • author Stefanie Rosner - Technische Universität München, Deutsches Herzzentrum München, Klinik für Herz- und Kreislauferkrankungen des Erwachsenen, München, Deutschland
  • author Ilka Ott - Technische Universität München, Deutsches Herzzentrum München, Klinik für Herz- und Kreislauferkrankungen des Erwachsenen, München, Deutschland
  • author Ede Nagy - Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik, Heidelberg, Deutschland
  • author Christoph Nikendei - Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik, Heidelberg, Deutschland

GMS J Med Educ 2021;38(2):Doc42

doi: 10.3205/zma001438, urn:nbn:de:0183-zma0014387

Dieses ist die deutsche Version des Artikels.
Die englische Version finden Sie unter: http://www.egms.de/en/journals/zma/2021-38/zma001438.shtml

Eingereicht: 30. Juli 2019
Überarbeitet: 14. August 2020
Angenommen: 30. September 2020
Veröffentlicht: 15. Februar 2021

© 2021 Sonne et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Zusammenfassung

Hintergrund: Die Erhebung der Anamnese und die Durchführung körperlicher Untersuchungstechniken stellen eine grundlegende Kompetenz des ärztlichen Handelns dar. Allerdings zeigen zahlreiche nationale und internationale Studien, dass bei Medizinstudierenden und angehenden Ärzten erhebliche Defizite in der korrekten Durchführung der körperlichen Untersuchung einzelner Organsysteme vorliegen.

Zielsetzung: Ziel der vorliegenden Studie war es, in einer randomisiert-kontrollierten Pilotstudie zu überprüfen, ob im Rahmen eines internistischen Bedside-Teaching ein zusätzliches App-basiertes Blended-Learning-Konzept im Vergleich zum klassischen Lehrkonzept (a) zu einer höheren Zufriedenheit, zu einer besseren Selbsteinschätzung der Studierenden bezüglich der Anamneseerhebung (b1) und der Durchführung der körperlichen Untersuchung (b2), als auch (c) zu besseren Multiple-Choice (MC)-Prüfungsergebnissen am Ende des Kurses führt.

Methodik: Im Rahmen des internistischen Untersuchungskurses / Bedside-Teaching wurden von insgesamt 335 Studierenden des Sommersemesters 2012 und des Wintersemesters 2012/2013 26 Studierende randomisiert zwei gleich großen Gruppen zugewiesen: 13 Studierende einer Interventionsgruppe (IG) mit Vor- und Nachbereitungsmaterial anhand eines App-basierten Blended-Learning-Konzepts und 13 Studierende einer Kontrollgruppe (KG) mit konventionellem Vor- und Nachbereitungsmaterial (Handout). Die IG erhielt eine auf den Anamnese- und Untersuchungskurs zugeschnitte App, ein Anwendungsprogramm für Smartphones, das es ermöglicht, Lehrmaterial für den Untersuchungskurs direkt auf dem Smartphone einzusehen. Die KG erhielt dieselben Informationen anhand von Skripten. Vor Beginn des Untersuchungskurses füllten alle Studierenden Fragebögen zu soziodemographischen Daten aus und nahmen an einer Eingangs-MC-Klausur mit MC-Fragen zur Anamnese und körperlicher Untersuchung teil. Nach Abschluss des Untersuchungskurses nahmen die Studierenden erneut an einer MC-Klausur mit MC-Fragen zu Anamnese und körperlicher Untersuchung teil.

Ergebnisse: Die IG zeigte im Vergleich zur KG eine signifikant höhere Verbesserung in den MC-Klausuren nach Durchlaufen des Untersuchungskurses (p=0,022). Die Verbesserung in den MC-Klausuren korrelierte in der IG signifikant mit der zeitlichen Beschäftigung mit der App (Spearmans rho=0.741, p=0.004).

Schlussfolgerung: Ein App-basiertes Blended-Learning-Konzept führt im Vergleich zum klassischen Lehrkonzept, möglicherweise durch einer intensivere Vor- und Nachbereitung des klinischen Untersuchungskurses, zu einer Verbesserung in den Prüfungsergebnissen.

Schlüsselwörter: Blended Learning, Untersuchungskurs, App


1. Einleitung

Die kompetente Durchführung der Anamnese und körperlichen Untersuchung von Patienten stellen Kernkompetenzen des ärztlichen Handelns dar. Diese Fertigkeiten sind die Grundlage für den Aufbau einer vertrauensvollen Patienten-Arzt-Beziehung und für eine zielgenaue Diagnostik und Behandlungsplanung [1]. Bis zu 70% der Verdachtsdiagnosen werden bereits mittels Anamnese und körperlicher Untersuchung zutreffend erhoben [2]. Die zentrale Rolle des Unterrichts am Krankenbett in der medizinischen Ausbildung zur Vermittlung dieser Fertigkeiten wird immer wieder betont [3], [4], [5]. Allerdings stellt die Vermittlung des professionellen Umgangs und Kommunikation mit dem Patienten [6], Anamneseerhebung, klinischen Untersuchung [7], [8], sowie diagnostische und therapeutische Basisfertigkeiten für Studierende in Famulaturen und auch am Ende des Studiums im Praktischen Jahr eine große Herausforderung dar.

Studien zeigten die deutlichen Defizite von Medizinstudierenden im Praktischen Jahr in den Bereichen Kommunikation mit dem Patienten, Anamnese und korrekter Durchführung der körperlichen Untersuchung einzelner Organsysteme [9], [10], sowie zudem in den Bereichen Informationsbeschaffung, ärztliche Verordnung und Dokumentation im Rahmen von ärztlichen Visiten [11]. In einer eigenen Studie konnte bereits gezeigt werden, dass strukturierte Veränderungen wie klar definierte Lernziele, Verwendung von Untersuchungskurs-Skripten und Dozentenbriefing zu einer signifikanten Verbesserung der Evaluationsnoten in den Bereichen „Vorbereitung der Dozenten“, „Struktur des Kurses“ und „selbst eingeschätzte Sicherheit beim Durchführen einer Untersuchung“ führten [12].

Neue, digitale Lernformate können hier eine zusätzliche Möglichkeit zur Verbesserung dieser zentralen Kompetenzen am Patientenbett darstellen. In einer Studie konnten wir bereits zeigen, dass interaktive E-Learning Fälle zu einer verbesserten Leistung in der Selbsteinschätzung der Studierenden im Hinblick auf Anamnese- und Untersuchungstechniken sowie diagnostisches und therapeutisches Denken führten [13].

Bisher existieren unseres Wissens keine Studien zur Verwendung von App-basierten Blended-Learning-Konzepten in Untersuchungskursen am Patientenbett.

Das App-basierte Blended-Learning-Konzept beinhaltet eine auf Anamneseerhebung und Untersuchungskurs zugeschnittene App, ein Anwendungsprogramm für Smartphones, das es den Studierenden ermöglicht, die jeweiligen Lehrinhalte nach Organsystemen strukturiert, auf Ihrem Smartphone, oder tragbarem Tablet-Computer einzusehen, und sich somit im Rahmen der Vor- und Nachbereitung der Untersuchungskurse intensiv mit den jeweiligen Themen zu beschäftigen.

Ziel der vorliegenden Studie war es, in einer randomisiert-kontrollierten Pilotstudie zu überprüfen, ob im Rahmen des internistischen Untersuchungskurses/Bedside-Teachings ein zusätzliches App-basiertes Blended-Learning-Konzept im Vergleich zum klassischen Lehrkonzept (Hypothese a) zu einer höheren Zufriedenheit, zu einer besseren Selbsteinschätzung der Studierenden bezüglich der Anamneseerhebung (Hypothese b1) und der Durchführung der körperlichen Untersuchung (Hypothese b2), als auch (Hypothese c) zu besseren Multiple-Choice (MC)-Prüfungsergebnissen am Ende des Kurses führt. Zusätzlich sollte untersucht werden, ob sich die zeitliche Nutzung der App und der Skripten unterscheiden (Nebenhypothese 1), und welchen Einfluss die zeitliche Beschäftigung mit der App bzw. den Skripten auf das Ergebnis der MC-Klausuren hat (Nebenhypothese 2).

Die Ergebnisse der Pilotstudie sollen zunächst für einer Verbesserung des App-basierten Blended-Learning-Konzepts benutzt werden. In einer darauffolgenden Hauptstudie soll nach Erweiterung des App-basierten Blended-Learning-Konzepts auch auf Android-Systeme die Kompetenzüberprüfung des Untersuchungskurses zur besseren Abbildung der kommunikativen und praktischen Fertigkeiten mittels einer OSCE (Objective Structured Clinical Examination)-Prüfung durchgeführt werden


2. Methoden

2.1. Stichprobe

In der Klinik für Herz- und Kreislauferkrankungen am Deutschen Herzzentrum München sowie in der 1., 2. und 3. Medizinischen Klinik des Klinikums rechts der Isar (Kliniken der Technischen Universität München) nahmen im Sommersemester 2012 und Wintersemester 2012/2013 insgesamt 335 Studierende des 1. Jahres im klinischen Studienabschnitt am klinischen Untersuchungskurs auf insgesamt sechs Stationen teil. Die wöchentlichen zweistündigen Untersuchungskurse umfassten folgende Themengebiete: kardiovaskuläres System (Herz), Thorax (Lunge), Abdomen, lymphatisches System (Lymphsystem) und Neubildungen. Die Studierenden, Gruppengröße 3-6 Teilnehmer, wurden auf der jeweiligen Station von geschulten Dozenten betreut, die mit den Lernzielen des klinischen Untersuchungskurses und der Studie vertraut waren.

Voraussetzung für die Teilnahme an dieser Studie war aufgrund der Untersuchungskurs-App, der Besitz eines spezifischen Smartphones, dem „iPhone“, und Tablet-Computer, dem „iPad“. Nach Vorstellung der Studie in einer Email an alle Kursteilnehmer und Motivation zur Teilnahme, nahmen insgesamt 26 Studierende an dieser Studie teil. Diese 26 Studierenden wurden in eine App-basierte Blended-Learning-Interventionsgruppe (IG) und eine Kontrollgruppe (KG) mit klassischem Vorbereitungsmaterial (Handout/Skript) randomisiert. Beide Gruppen nahmen an allen Untersuchungskursen teil.

2.2. Studiendesign und Ablauf der Studie

Bei dieser Studie handelt es sich um eine prospektive, longitudinale randomisiert kontrollierte Pilotstudie zum Vergleich eines App-basierten Blended-Learning-Konzeptes (Untersuchungskurs-App) mit einem klassischen Lehrkonzept (Skripten). Messpunkte stellen die Studierendenzufriedenheit, die Selbsteinschätzung und der schriftliche Lernerfolg dar.

Vor Beginn des Untersuchungskurses wurde eine Eingangsevaluation und eine Eingangs-MC-Klausur mit 21 MC-Fragen zur Anamneseerhebung und körperlichen Untersuchung online durchgeführt. Im Verlauf nahmen alle Studierenden der IG und KG an den Untersuchungskursen (1xHerz, 1xLunge, 1xAbdomen und 1xLymphsystem) teil. Am Ende des Gesamtkurses nahmen die Studierenden erneut an einer Abschlussevaluation und -MC-Klausur (21 MC-Fragen) zu Anamnese und körperlicher Untersuchung teil. Der Studienablauf ist in Abbildung 1 [Abb. 1] dargestellt. Die Studie wurde von der Ethikkommission der Technischen Universität München genehmigt (Ethikkommissionsnummer: 5189-11).

2.3. Blended-Learning- und klassisches Lehrkonzept

Das App-basierte Blended-Learning-Konzept beinhaltet eine auf Anamneseerhebung und Untersuchungskurs zugeschnittene App, ein Anwendungsprogramm für Smartphones, das es den Studierenden ermöglicht, Informationen auf Ihrem Smartphone, oder tragbarem Tablet-Computer einzusehen, und sich somit im Rahmen der Vor- und Nachbereitung der Untersuchungskurse intensiv mit den jeweiligen Themen zu beschäftigen. Die jeweiligen Lehrinhalte für Anamnese und körperliche Untersuchung sind in der App nach Organsystemen strukturiert dargestellt und mit anschaulichen Bildern erläutert. Die körperliche Untersuchung der jeweiligen Organsysteme ist in Inspektion, Auskultation, Palpation und Interpretation von auffälligen Befunden eingeteilt. Die Handhabung der App ist intuitiv mit Erreichen der jeweiligen Lehrinhalte durch Klicken auf die anschaulichen Symbole (siehe Abbildung 2 [Abb. 2]).

Im Rahmen des klassischen Lehrkonzepts erhielten die Studierenden dieselben Informationen an Hand von Skripten zur Vor- und Nachbereitung der Untersuchungskurse (siehe Abbildung 3 [Abb. 3]). In den Untersuchungskursen wurden die Studierenden auf der jeweiligen Station von geschulten Dozenten betreut, die mit den Lernzielen des klinischen Untersuchungskurses und der Studie vertraut waren, und die Studierenden regelmäßig zur Vor- und Nachbereitung, je nach Gruppenzugehörigkeit mit den Skripten oder der App, anregten.

2.4. Evaluation
2.4.1. Fragebogen zu soziodemographischen Daten

In einer Eingangsevaluation wurden mit dem Portal „Sosci-Survey“ [https://www.soscisurvey.de], (siehe Abbildung 4 [Abb. 4]) soziodemographische Daten, die erlangte Physikumsnote, die Intensität der Benutzung von elektronischen Medien im Studium und die individuellen Lernmethoden erfragt.

2.4.2. Evaluation der Akzeptanz der App und der Skripten

In der Abschlussevaluation wurden die Studierenden mit dem Portal „Sosci-Survey“ entsprechend der Gruppenzugehörigkeit befragt, ob die App oder die Skripten hilfreich bei der Kursvorbereitung und vom Design ansprechend waren. Zudem wurden sie befragt, ob sie sich in Zukunft mehr elektronische Medien zur Vor- und Nachbereitung der Kurse wünschen würden. Zusätzlich wurde die Selbsteinschätzung der Studierenden bezüglich der Fertigkeiten Anamnese und körperliche Untersuchung nach Durchlaufen des Untersuchungskurses evaluiert. Die Evaluation erfolgte mittels deutschem Schulnotensystem (Note 1 bis 6), wobei 1 die beste und 6 die schlechteste Note darstellt.

2.4.3. MC-Klausur

Die MC-Eingangs- und Abschluss-MC-Klausuren (aus jeweils 21 Fragen) wurden vor Beginn und nach Durchlaufen des Untersuchungskurses mittels online-MC-Klausuren auf dem Portal „Sosci-Survey“ durchgeführt.

Insgesamt 42 Fragen zu Anamnese und körperlicher Untersuchung wurden für die online-MC-Klausuren per Zufall in die Eingangs- und Abschluss-MC-Klausuren verteilt. Alle MC-Fragen waren vom Typ Einfachauswahl. Sie wurden spezifisch für den in den Skripten und der App abgebildeten Lehrinhalt des Untersuchungskurses kreiert und in dieser Studie erstmals verwendet.

2.4.4. Longitudinale Evaluation der App- und Skript-Nutzung

Zudem wurden die Studierenden, nach wöchentlicher Email-Erinnerung zur Nutzung dieser Vorbereitungsmaterialien, befragt, wieviel sie nach der eigenen Einschätzung die App oder die Skripten zur Vorbereitung auf die Untersuchungskurse verwendet hatten (Minuten/pro Woche, eingeteilt in: 0, ca. 10, 20, 30, 60, oder ≥90 Minuten pro Woche).

2.5. Datenerhebung und Anonymisierung

Um die Daten nach der Erhebung zusammenzuführen, sowie eine Unterscheidung zu den beiden Studienarmen gewährleisten zu können, wurden die Angaben durch die Matrikelnummern der Studierenden identifiziert. Direkt nach Abschluss der MC-Klausur (nach dem Untersuchungskurs) wurden die erhobenen Daten anhand der Matrikelnummern durch Studienmitarbeiter in einer Tabelle zusammengeführt. Nach der Zusammenführung wurden die Matrikelnummern in allen Quellen gelöscht und durch eine fortlaufende Studien-ID-Nummer ersetzt. Hierdurch wurden die Angaben vollständig anonymisiert.

2.6. Statistische Auswertung

Die soziodemographischen Daten, sowie die Daten zur Akzeptanzevaluation wurden deskriptiv ausgewertet und sind als Mittelwert und Standardabweichung angegeben. Der Vergleich der demographischen Variablen (in Tabelle 1 [Tab. 1]) erfolgte für kontinuierliche Variablen mit t-Tests (zweiseitig) für unabhängige Stichproben (unter Annahme gleicher Varianzen) und für dichotome Variablen mit Fishers exaktem Test (zweiseitig). Der Vergleich der beiden Gruppen nach der Intervention (in Tabelle 2 [Tab. 2]) erfolgte mit einem t-Test (zweiseitig) für unabhängige Stichproben.

Die statistische Auswertung der MC-Klausuren erfolgte mit dem nicht-parametrischen Mann-Whitney U-Test für unabhängige Stichproben zum Vergleich der beiden Gruppen, sowie mit einem Wilcoxon-Vorzeichen-Rang-Test für verbundene Stichproben zur Untersuchung der Veränderung der Ergebnisse der Abschluss-MC-Klausur zur Eingangs-MC-Klausur.

Der Wilcoxon-Vorzeichen-Rang-Test ist ein nicht-parametrischer Test, der überprüft, ob ein Unterschied in der zentralen Tendenz zwischen verbunden Stichproben bestehtIm Gegensatz zum t-Test müssen beim Wilcoxon-Test die Differenzwerte zwischen den Stichproben nicht normalverteilt sein. Der statistische Vergleich der zeitlichen Nutzung der App und der Skripten erfolgte mit dem nicht-parametrischen Mann-Whitney U-Test für unabhängige Stichproben. Die Prüfung der Nebenhypothese 2 (Einfluss der zeitlichen Beschäftigung mit der App bzw. den Skripten auf das Ergebnis der MC-Klausuren) erfolgte mit dem Spearmans Rangkorrelationskoeffizient rho(SPSS 17, SPSS Inc. Chicago, IL, USA).

Als Signifikanzniveau wurde a=5% gewählt.


3. Ergebnisse

3.1. Stichprobe

Von den insgesamt 335 Studierenden des klinischen Untersuchungskurses in der Klinik für Herz- und Kreislauferkrankungen am Deutschen Herzzentrum München sowie in der 1., 2. und 3. Medizinischen Klinik des Klinikums rechts der Isar (Kliniken der Technischen Universität München) im Sommersemester 2012 und Wintersemester 2012/2013 nahmen insgesamt 26 Studierende im Besitz eines spezifischen Smartphones, dem „iPhone“, und Tablet-Computer, dem „iPad“ an dieser Studie teil (7,8%). Die demographischen Daten in Tabelle 1 [Tab. 1] zeigen, dass es zwischen den Gruppen keinerlei signifikanten Unterschiede vor Studienbeginn gab.

3.2. Rücklauf

Alle 26 Studierende (100%) führten die Eingangsevaluation mit Fragen zu demographischen Daten, sowie die Abschlussevaluation mit Fragen zur App, den Skripten und zum Untersuchungskurs allgemein nach Durchlaufen des Untersuchungskurses online durch (siehe Tabelle 1 [Tab. 1] und Tabelle 2 [Tab. 2]). Auch die Eingangs-MC-Klausur und die Abschluss-MC-Klausur wurden von allen 26 Studierenden (100%) durchgeführt (siehe Tabelle 3 [Tab. 3]).

3.3. Akzeptanzmessung (Hypothesen a, b1 und b2)

Die Ergebnisse der Akzeptanzmessung mit Fragen zur App, den Skripten und zum Untersuchungskurs allgemein (Hypothese a), als auch zur Selbsteinschätzung der Studierenden bezüglich der Anamneseerhebung (Hypothese b1) und der Durchführung der körperlichen Untersuchung (Hypothese b2) sind in Tabelle 2 [Tab. 2] dargestellt. Es zeigen sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen (siehe Tabelle 2 [Tab. 2]).

3.4. MC-Klausurergebnisse (Hypothese c)

In beiden Gruppen zeigte sich eine signifikante Verbesserung der MC-Klausurergebnisse nach Durchlaufen der Untersuchungskurse (siehe Tabelle 3 [Tab. 3]).

Gegenüber der Skriptgruppe zeigte die App-Gruppe eine signifikant höhere Punktverbesserung (Hypothese c).

3.5. Longitudinale Evaluation der App- und Skript-Nutzung (Nebenhypothese 1)

Der Unterschied der zeitlichen Nutzung (in Minuten/Woche) der App in der IG (28,5±33,9) zur zeitlichen Nutzung der Skripten in der KG (7,7±7,3) war nicht signifikant (p=0,169).

3.6. Korrelation zwischen der IG und KG (Nebenhypothese 2)

Die Verbesserung in den MC-Klausuren in der IG korrelierte signifikant mit der zeitlichen Nutzung der App (Nebenhypothese, siehe Abbildung 5 [Abb. 5]).


4. Diskussion

Ziel der vorliegenden Pilotstudie war es, am Beispiel eines klinischen Untersuchungskurses den Wert einer strukturierten Verbesserung der Lehrform durch ein Blended-Learning-Konzept im randomisierten Vergleich zu untersuchen. Das sogenannte Blended-Learning-Konzept beinhaltete eine auf den Anamnese und Untersuchungskurs zugeschnittene App, ein Anwendungsprogramm für Smartphones, das es den Studierenden ermöglichte, die spezifischen Lehrinhalte für den Kurs auf Ihrem Smartphone oder tragbarem Tablet-Computer einzusehen. Im Rahmen des klassischen Lehrkonzepts erhielten die Studierenden dieselben Informationen anhand von Skripten zur Vor- und Nachbereitung. Mit beiden Konzepten konnte eine signifikante Verbesserung der Ergebnisse in der Abschluss-MC-Klausur im Vergleich zur Eingangs-MC-Klausur erzielt werden. Das Blended-Learning-Konzept führte im Vergleich zum klassischen Lehrkonzept jedoch zu einer signifikanten Verbesserung in der erzielten Punktezahl in der Abschluss-MC-Klausur.

Trotz der rasanten Weiterentwicklung der digitalen Lehre und des digitalen Lernens in der Medizin mit verschiedenen erfolgreichen Blended-Learning-Ansätzen [14], [15], [16], bleibt die Blended-Learning-Methode mit Nutzung einer App zur Vor- und Nachbereitung auf den Untersuchungskurs als Blended-Learning-Ansatz aktuell.

Vergleichbare Ergebnisse wie in der vorliegenden Studie erzielten mehrere Studien durch die Integration eines Blended-Learning- bzw. web-basierten Konzeptes in unterschiedlichen, medizinischen Bereichen [17], [18], [19], [20], [21], [22], [23]. Bereits Liu et al. konnte in seiner Meta-Analyse einen positiven Lerneffekt bei der Verwendung des Blended-Learning-Konzepts im Bereich der Gesundheitsberufe aufweisen [15]; teilweise war sogar – wie in der vorliegenden Studie – eine bessere Effektivität erzielbar als bei „non-blended“-Lehrkonzepten. Zwar sind aufgrund der Heterogenität der Studien diese Aussagen mit Vorbehalt zu werten, jedoch schien das Blended-Learning-Konzept zumindest gleich effektiv im Vergleich zu den traditionellen Lehrkonzepten bzw. zu reinen E-Learning/Online-Learning Methoden zu sein [15]. Bereits Averns et al. konnten nachweisen, dass Studierende, die anhand eines web-basierten Moduls muskulo-skelettale Untersuchungstechniken erlernten, signifikant besser in der OSCE (Objective Structured Clinical Examination)-Prüfung abschnitten als die Studierendengruppe, die sich anhand eines Lehrbuchs vorbereitete [17]. Die 3. Studierendengruppe erlernte die Untersuchungstechniken durch einen Untersuchungskurs mit Anleitung durch einen Tutor. Interessanterweise war das Gesamtergebnis in der OSCE-Prüfung zwischen der web-basierten Gruppe und der Tutor-Gruppe vergleichbar [17]. Durch ein kombiniertes Lehrkonzept, wie im „Blended-Learning“, wurde die Bereitschaft sich intensiver mit dem Lernmaterial zu beschäftigen, nochmals gefördert [24], [25]. Durch die Verwendung von aktuellen, ansprechenden, modernen Medien, wie der hier verwendeten App, konnten die Studierenden zu einer intensiveren Auf-/Nachbereitung des Kurses motiviert werden [24]. Dies spiegelt sich auch in der signifikanten Korrelation zwischen der Verwendungsdauer der App und den Punktveränderungen in den MC-Klausuren wider. Unserer Einschätzung nach könnte dies auch die signifikant höhere Punktzahl in der Abschluss-MC-Klausur in der Blended-Learning-Gruppe erklären. Ein strukturiertes und hoch qualitatives E-Learning-Konzept in Kombination mit einem „Face-to-Face“-Lehrkonzept schien der alleinigen E-Learning- bzw. „Face-to-Face“ Lehrmethode bevorzugt zu werden [26].

Kein signifikanter Unterschied zwischen den Gruppen zeigte sich in den Selbsteinschätzungen der Anamnese und der Sicherheit beim Durchführen einer Untersuchung (s. Evaluationsnoten). Die Schulnoten „befriedigend“ zur Selbsteinschätzung von Anamnese und körperlicher Untersuchung nach Durchlaufen des gesamten Untersuchungskurses ohne signifikanten Unterschied in beiden Gruppen zeigten Unsicherheiten zu sehr relevanten und im medizinischen Alltag zentralen Fertigkeiten. Bereits Fünger et al. konnten im longitudinalen Verlauf von 4 Semestern eine signifikante Verbesserung der Selbsteinschätzung bezüglich der Fertigkeiten der körperlichen Untersuchung durch strukturierte Veränderungsmaßnahmen in den Bedside-Kursen aufzeigen [13]. Dennoch wurde die Selbsteinschätzung am Ende als „gut-befriedigend“ bewertet [13]. In diesem Kontext konnte Störmann et al. nachweisen, dass die adäquate Selbsteinschätzung für Medizinstudierende im Praktischen Jahr sehr schwierig war und fast die Hälfte ihre Leistungsfähigkeit verkehrt einschätzte [27]. Die Fertigkeiten Anamnese und körperlicher Untersuchung bedürfen daher wiederholtem praktischem Training, sowohl in Untersuchungs- und Bedside-Kursen im Studium, als auch in Famulaturen, um ausreichende Sicherheit zu erwerben. Zudem ist die OSCE (Objective Structured Clinical Examination)-Prüfung zur Evaluation der praktischen und kommunikativen Kompetenzen Anamnese und Durchführen einer körperlichen Untersuchung geeigneter als die Selbsteinschätzung [27].

Weiterhin zeigten sich keine Unterschiede in der relativ hohen Zufriedenheit der Studierenden mit dem Untersuchungskurs insgesamt. Somit konnte Blended-Learning zwar relevant zum theoretischen Lernerfolg beitragen, aber praktische Kurse keinesfalls ersetzen [18], [20], [26], [28]. Bezüglich der technischen Details der App zeigten sich die Studierenden zufrieden mit der Handhabung der App und dem Design. Es gibt verschiedene Möglichkeiten die E-Learning Konzepte für das Erlernen von klinischen/praktischen Fertigkeiten zu verwenden. Bisher fanden verschiedene webbasierte Methoden Anwendung zur Erlernung von Untersuchungstechniken [17], [18], [19], [20], [21], [22], [23], [24], [26], [29]. Es ist uns jedoch keine Veröffentlichung bekannt, die hierzu eine App verwendet hätte. Ein großer Vorteil bei der Verwendung von Apps ist die offline Verfügbarkeit. Zudem können Änderungen und Aktualisierungen von Lerninhalten zu jeder Zeit angepasst werden. Der Verwender/Abonnent wird dann entsprechend über Push-Benachrichtigungen darüber informiert. Somit ist der Lerninhalt stets auf dem aktuellsten Stand und für den Verwender jederzeit verfügbar.

In unserer Studie zeigte sich zudem, dass ein sehr hoher Prozentsatz an Studierenden beider Gruppen im Jahr 2012 noch anhand von Altfragen lernt. Dies dient lediglich dem längst überholten didaktischen Prinzip des ausschließlichen Lernens für Prüfungen, jedoch nicht der langfristigen Wissensretention durch den möglichen Beitrag zum Lernprozess durch Prüfungen, wie von Müller et al. beschrieben [30]. In der Befragung gaben alle Studierende an, in Zukunft elektronische Medien zur Vorbereitung auf medizinische Kurse nutzen zu wollen. Dieser Trend lässt sich bereits international erkennen [15], [20], [23], [26], [28], [29], [31]. Das Blended-Learning-Konzept fand auch im Bereich der primär eher theoretisch zu vermittelnden Felder, wie z.B. der Pharmakotherapie Anwendung [25]. Trotz der hohen Akzeptanz und dem oben benannten Trend, sind auch Hürden in der Entwicklung, Implementierung und Anwendung solcher Methoden zu benennen. Teilweise wurde hierbei die Erstellung von neuen E-Learning-Materialien als sehr zeitaufwendig, v. a. für die Fakultätsmitglieder angesehen [25]. Als Lösungsmöglichkeit wurde bei der Implementierung von E-Learning-Materialien auch das Hinzuziehen eines Design-IT-Experten vorgeschlagen [25], [32]. Andererseits kann dies auch zu erhöhten Kosten führen und die teilweise für Studien entwickelten E-Learning-Formate werden nicht weiter optimiert oder weiterverwendet, insbesondere in Ländern mit geringen finanziellen Mitteln [31]. Hier wäre die Optimierung und weitflächige Nutzung von strukturierten und etablierten E-Learning-Konzepten wünschenswert.


5. Limitationen der Studie

Die Anzahl der Studienteilnehmer ist mit insgesamt 26 Probanden gering und es wurden nur Studierende eingeschlossen, die Apple-User waren. Um diese Einflussfaktoren zu minimieren, erfolgte eine Randomisierung in die beiden Studiengruppen. Zudem wurde zur Erfassung der zeitlichen Nutzung der Skripten, sowie der App, zwar wöchentlich mit Emails erinnert (Minuten/pro Woche), dies ist jedoch weiterhin retrospektiv und dadurch dem Bias der persönlichen Erinnerung unterlegen. Besser zur Erhebung des zeitlichen Faktors wäre eine automatische Erfassung bei Nutzung der App. Zudem wurde in dieser Studie mittels MC-Klausuren rein der Wissenszuwachs geprüft, wohingegen kommunikative und praktische Fertigkeiten nicht geprüft wurden. Weiterhin ist darauf hinzuweisen, dass die Schulnotenskala aufgrund der Ordinalskalierung nicht optimal für die Beschreibung der Selbsteinschätzung ist. Aufgrund der multiplen Testung wäre zudem eine Korrektur nach Bonferroni vorteilhaft gewesen, eine solche wurde jedoch aufgrund des Pilotcharakters der Studie nicht durchgeführt. In der geplanten Hauptstudie soll ein anhand dieser Studienergebnisse verbessertes App-basiertes Blended-Learning-Konzept mit Erweiterung auch auf Android-Systeme angewendet werden und die Kompetenzüberprüfung des Untersuchungskurses zur besseren Abbildung der kommunikativen und praktischen Fertigkeiten mittels einer OSCE (Objective Structured Clinical Examination)-Prüfung durchgeführt werden. Trotz der weiterhin bestehenden Aktualität eines App-basierten Blended-Learning Ansatzes in der medizinischen Ausbildung ist eine Erweiterung der App mit interaktivem Inhalt und Videos und auch zukünftig ein regelmäßiges Update der App sinnvoll und geplant.


6. Zusammenfassung

Im Rahmen des Blended-Learning-Konzepts ließen sich bessere Prüfungsergebnisse im Vergleich zum klassischen Lehrkonzept erzielen. Das Blended-Learning-Konzept könnte bei Medizinstudierenden die erlernten Fertigkeiten im Rahmen von Untersuchungskursen oder Bedside-Kursen vertiefen. Die Studierenden befürworteten die vermehrte Integration von elektronischen Medien auch im Studium, so dass hier weitere innovative Verfahren Verwendung finden sollten.


Anmerkung

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird ausschließlich der männliche Genus verwandt, auch wenn jeweils weibliche und männliche Personen gemeint sind.


Autoren

Geteilte 1. Autorenschaft: C. Sonne und H. Persch


Interessenkonflikt

Die Autor*innen erklären, dass sie keinen Interessenkonflikt im Zusammenhang mit diesem Artikel haben.


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