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GMS Journal for Medical Education

Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

ISSN 2366-5017

„Landpartie 2.0“ – Konzeptionelle Entwicklung und Implementierung eines longitudinalen Schwerpunktprogramms zur Förderung der Allgemeinmedizin im ländlichen Raum

Artikel Allgemeinmedizin

  • corresponding author Linda Seeger - Goethe-Universität Frankfurt am Main, Institut für Allgemeinmedizin, Frankfurt/Main, Deutschland
  • author Nadja Becker - Goethe-Universität Frankfurt am Main, Institut für Allgemeinmedizin, Frankfurt/Main, Deutschland
  • author Gisela Ravens-Taeuber - Goethe-Universität Frankfurt am Main, Institut für Allgemeinmedizin, Frankfurt/Main, Deutschland
  • author Monika Sennekamp - Goethe-Universität Frankfurt am Main, Institut für Allgemeinmedizin, Frankfurt/Main, Deutschland
  • author Ferdinand M. Gerlach - Goethe-Universität Frankfurt am Main, Institut für Allgemeinmedizin, Frankfurt/Main, Deutschland

GMS J Med Educ 2020;37(3):Doc29

doi: 10.3205/zma001322, urn:nbn:de:0183-zma0013225

Dieses ist die deutsche Version des Artikels.
Die englische Version finden Sie unter: http://www.egms.de/en/journals/zma/2020-37/zma001322.shtml

Eingereicht: 22. Oktober 2019
Überarbeitet: 15. Januar 2020
Angenommen: 11. Februar 2020
Veröffentlicht: 15. April 2020

© 2020 Seeger et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Zusammenfassung

Zielsetzung: Dieser Beitrag berichtet über die konzeptionelle Entwicklung und anschließende Implementierung eines zielgruppenspezifischen und attraktiven allgemeinmedizinischen Lehrangebots im ländlichen Raum für Studierende der Humanmedizin am Fachbereich Medizin der Goethe-Universität, Frankfurt am Main.

Methodik: Seit dem Wintersemester 2016/2017 können in der Regel bis zu 15 interessierte Studierende pro Jahr an dem longitudinalen Schwerpunktprogramm der „Landpartie 2.0“ teilnehmen. Das für den klinischen Studienabschnitt konzipierte, longitudinal über sechs Semester reichende Angebot besteht aus regelmäßigen Praxisphasen in 1:1-Betreuung, einer Seminarreihe und einem jährlichen Tagesausflug. Ziel ist das frühzeitige und kontinuierliche Erleben der Patientenversorgung, um so die eigenen Kompetenzen zu stärken und einen möglichen allgemeinmedizinischen Karriereweg anzuregen.

Ergebnisse: Seit dem Start des jährlichen Angebots konnten 62 Studierende in das Programm aufgenommen werden. Erste Evaluationsergebnisse zeigen, dass die Angebotsbestandteile die Erwartungen und Anforderungen der Teilnehmenden erfüllen und eine hohe Programmzufriedenheit besteht. Knapp 95 % der Studierenden berichten von einem subjektiven Wissenszuwachs durch die Praxisphasen und stufen diese als nützlichen Abschnitt ihrer ärztlichen Ausbildung ein. Trotz des ländlichen Fokus des Programms, stammt etwa die Hälfte aller Teilnehmenden aus urbaneren Regionen.

Schlussfolgerung: Die „Landpartie 2.0“ stellt eine Möglichkeit dar, Studierende frühzeitig mit der hausärztlichen Versorgung im ländlichen Raum in Kontakt zu bringen. Inwieweit auf diese Weise der weitere Ausbildungs- und Berufsweg mit dem Ziel einer hausärztlichen Tätigkeit positiv beeinflusst wird, soll in Verbleibstudien evaluiert werden.

Schlüsselwörter: Allgemeinmedizin, Medizinstudierende, Curriculum, Landarztprogramm, Hausarztmangel


Hintergrund

Eine intensivere Förderung der Allgemeinmedizin bereits im Studium stellt eine Möglichkeit dar, ein grundlegendes Interesse am Fach zu etablieren oder zu bestärken [1], [2]. Bezugnehmend auf den seit Jahren diskutierten Nachwuchsmangel in der hausärztlichen Versorgung können allgemeinmedizinische Schwerpunktprogramme einen Beitrag zur fachspezifischen Nachwuchssicherung leisten. Während im Ausland bereits vielfältige Angebote seit Jahrzehnten bestehen [3], [4], [5], ist eine ähnliche Entwicklung zuletzt auch für Deutschland zu verzeichnen [6], [7], [8]. Erste Evaluationsergebnisse zeigen hierbei, dass der Kompetenzerwerb durch eine Programmteilnahme einen positiven Einfluss auf die Präferenz zur Fachgebietswahl Allgemeinmedizin hat [9] bzw. das Fach als erste Karriereoption bestärkt [10].

Dieser Entwicklung entsprechend sollte auch an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main ein bedarfsgerechtes und studierendenorientiertes Schwerpunktprogramm zur Förderung der Allgemeinmedizin im ländlichen Raum entwickelt werden.

Für die Konzeption wurde auf ein mehrstufiges Verfahren zurückgegriffen. Begonnen wurde mit einer internationalen Literaturrecherche nach dem Schneeballprinzip. Es konnten diverse Programme identifiziert werden, die jedoch vorrangig in Nordamerika und Australien etabliert sind [3], [4], [5]. Die begleitenden Evaluationen weisen u.a. durch langjährige Verbleibstudien auch hier einen positiven Effekt auf eine spätere Landarzttätigkeit nach [11]. Die Zugangsbedingungen zum Medizinstudium sowie die Curricula und Prüfungsformate unterscheiden sich jedoch teils erheblich vom deutschen System, wodurch eine Adaption nicht uneingeschränkt möglich ist. Aus diesem Grund wurde im weiteren Verlauf das Augenmerk auf die Entwicklungen und den Ist-Stand in Deutschland gelegt.

Neben der Literaturrecherche erfolgte so die Kontaktaufnahme zu hiesigen Experten, die sich um die Förderung des allgemeinmedizinischen Nachwuchses in ländlichen Regionen bemühen [12], [13]. Ziel des gemeinsamen Austauschs war die Gewinnung von projektrelevanten Informationen zur organisatorischen und inhaltlichen Entwicklung eines Schwerpunktprogramms.

Im Hauptteil der konzeptionellen Entwicklung wurde der Fokus auf Angebote und Rahmenbedingungen, die an Universitäten in Deutschland existieren, gelegt. Da eine systematische Übersicht fehlte, die darstellt, welche Angebote zur Stärkung der Allgemeinmedizin (im ländlichen Raum) an deutschen Universitäten bereits existieren, wurde eine Befragung aller medizinischen Fakultäten Deutschlands durchgeführt [6]. Zudem wurden Studierende der Goethe-Universität Frankfurt zu ihren Anforderungen an ein Schwerpunktprogramm befragt [14].

Befragung aller medizinischen Fakultäten in Deutschland

Von Juli bis November 2015 wurden alle 37 allgemeinmedizinischen Lehreinrichtungen in Deutschland befragt, welche Programme zur Förderung der Allgemeinmedizin auf dem Land vor Ort bestehen oder derzeit in Planung sind. Von 31 Einrichtungen erhielten die Autoren eine Rückmeldung (Rücklaufquote=83,8%). An 12 Fakultäten wurden dabei 13 relevante Angebote identifiziert, die sich auf die Förderung der Allgemeinmedizin im Studium fokussieren. Drei davon sind auf eine Laufzeit von mindestens zwei Semestern angelegt. Gemeinsam ist den meisten Angeboten, dass die Zahl der Plätze pro Jahrgang begrenzt ist und die Angebote erst in den vergangenen Jahren entstanden sind. Auffallend war hingegen, dass keines der identifizierten Schwerpunktprogramme explizit damit wirbt, die Allgemeinmedizin im ländlichen Raum zu fördern, so wie es das Ziel der eigenen konzeptionellen Entwicklung war [6].

Studierendenbefragung an der medizinischen Fakultät der Goethe-Universität

Neben den Erfahrungen aus etablierten Angeboten sollten insbesondere die Vorstellungen der Zielgruppe in die Entwicklung einfließen, da dies zu einer erhöhten Akzeptanz bei der selbigen beitragen kann [15]. Dementsprechend wurde mittels einer Online-Befragung im Sommer 2015 erfasst, welche Wünsche und Anforderungen Medizinstudierende der Goethe-Universität an ein Schwerpunktprogramm haben. An der Befragung nahmen 617 Studierende ab dem 4. vorklinischen Semester teil (Rücklaufquote=28,7%). Im Ergebnis zeigte sich, dass das Interesse an einem potentiellen Angebot groß ist. Dabei erwarten die Studierenden in erster Linie einen starken Praxisbezug – also das Erleben und die aktive Mitarbeit in Hausarztpraxen. Zudem gehören aus Sicht der angehenden Mediziner zu einem solchen Angebot auch das Kennenlernen administrativer sowie wirtschaftlicher Hintergründe zum Führen einer Praxis [14].

Durch die Online-Befragung konnten Hinweise und Anregungen für die organisatorische sowie inhaltliche Gestaltung der einzelnen Bestandteile des Programms gewonnen werden. So wurde z. B. definiert, dass das Lehrangebot erst ab dem klinischen Studienabschnitt startet und neben dem zentralen Element eines kontinuierlichen Praxisbezugs auch Themen zur Praxisführung und -management Bestandteile in einer begleitenden Seminarreihe sein sollten.

Auf Basis des beschriebenen, mehrstufigen Entwicklungsverfahrens wurde letztlich das Schwerpunktprogramm „Landpartie 2.0“ entwickelt, das an der bereits seit 2012 bestehenden „Landpartie 1.0“1 anknüpft. Dieser Beitrag stellt das Konzept und erste Evaluationsergebnisse vor.


Projektbeschreibung

Auf Basis der dargestellten Entwicklungsschritte wurde von April 2015 bis September 2016 das longitudinale, über sechs Semester (drei Jahre) reichende, Lehrangebot der „Landpartie 2.0“ konzipiert.

Das fakultative Lehrangebot richtet sich an Studierende des ersten klinischen Semesters. Diese können sich mittels eines eigens entwickelten Fragebogens/Motivationsschreibens bewerben. Der Bewerbungsbogen umfasst sozio-demografische Angaben, Angaben zum aktuell geplanten Karriereweg, aber auch Fragen zur persönlichen Einstellung gegenüber der Allgemeinmedizin. Es gibt dabei sowohl geschlossene als auch offene Fragen, um den Bewerber*innen möglichst viel Raum für individuelle Antworten zu lassen, aber gleichzeitig eine handhabbare Vergleichbarkeit zu ermöglichen. Der eingegangene Fragebogen wird anhand eines festgelegten Punkteschemas bewertet. Die Auswahl der Teilnehmenden erfolgt dabei auf Grundlage von Prädiktoren, die in einem positiven Zusammenhang mit einer späteren Karriereentscheidung der Studierenden in der Allgemeinmedizin [16] und/oder einer Tätigkeit im ländlichen Raum stehen [17], [18]. So erhöht sich beispielweise die Chance, in das Programm aufgenommen zu werden, wenn die Bewerber*innen angeben, selbst in einer ländlichen Region aufgewachsen zu sein, in ihrem späteren beruflichen Alltag insbesondere an einer Langzeitbeziehung zu Patient*innen oder einem breiten Krankheitsspektrum interessiert zu sein. Insgesamt können pro Jahrgang in der Regel bis zu 15 Studierende in das Programm aufgenommen werden. In drei Jahrgangs-Kohorten nehmen somit durchschnittlich 45 Studierende zeitgleich teil. Das Angebot startet nach der Rekrutierung der Studierenden mit einer Auftaktveranstaltung, die zur inhaltlichen und organisatorischen Einführung dient und ein erstes Kennenlernen zwischen allen Beteiligten ermöglicht. Ab dem zweiten klinischen Semester beginnt der praktische Teil der „Landpartie 2.0“, der sich insgesamt bis zum Ende des klinischen Studienabschnitts erstreckt (siehe Abbildung 1 [Abb. 1]).

Bei der Entwicklung der „Landpartie 2.0“ war eines der wichtigsten Kriterien, dass für die Studierenden kein oder nur ein sehr geringer zeitlicher Mehraufwand entsteht. Aus diesem Grund wurden bereits bestehende curriculare Pflichtlehrveranstaltungen bzw. deren festgesetztes Zeitkontingent aufgegriffen und organisatorisch sowie zum Teil inhaltlich neu strukturiert. Im Ergebnis absolvieren die Studierenden somit durch ihre Teilnahme am Programm den obligatorischen „Kurs Allgemeinmedizin“, das gesamte „klinische Wahlfach“ sowie das „Blockpraktikum Allgemeinmedizin“ – aber in einem neuen, strukturierten Design. Optional können die Studierenden auch bei der Organisation und Vermittlung von Famulaturplätzen sowie dem Wahltertial im Praktischen Jahr in der Allgemeinmedizin unterstützt werden.

Im Zentrum der Neuausrichtung stehen regelmäßige praktische Erfahrungen in 1:1-Betreuung in ländlich gelegenen Hausarztpraxen. Diese befinden sich in einem der drei teilnehmenden Landkreise – Bergstraße, Hochtaunus oder Fulda. Die Studierenden gehen pro Semester für zwei bis fünf Tage (in Abhängigkeit des jeweiligen Semesters) in ihre zugewiesene Praxis. Die Praxisphasen finden stets in der vorlesungsfreien Zeit statt und der konkrete Termin wird individuell zwischen Studierenden und Lehrärzt*innen geplant.

Die Mehrheit der Lehrärzt*innen wurde dabei eigens für die „Landpartie 2.0“ neu rekrutiert. Bei der Auswahl der Praxen wurde darauf geachtet, dass sie nicht nur die regulären Aufnahmebedingungen für akademische Lehrpraxen erfüllen, sondern auch in ländlich gelegenen Kommunen liegen2. Nach der Aufnahme in das Programm durchlaufen alle neuen Lehrärzt*innen eine organisatorische Einführung und eine einmalige Didaktikschulung. Insgesamt konnten bisher 20 Lehrärzt*innen, die im Durchschnitt in Gemeinden mit einer Einwohnerzahl von 10.238 praktizieren [Range: 2.430-25.345, Stand: 30.9.2019], in das Programm der „Landpartie 2.0“ aufgenommen werden.

Um ein breites Spektrum hausärztlicher Versorgung zu erleben, lernen die Studierenden innerhalb von fünf Semestern zwei verschiedene Praxen kennen (z. B. Praxis 1: Einzelpraxis in einer Kommune mit 20.000 Einwohner*innen; Praxis 2: Gemeinschaftspraxis in einer Kommune mit 2.700 Einwohner*innen). Um einen finanziellen Aufwand für die teilnehmenden Studierenden zu vermeiden, werden Fahrt- und Übernachtungskosten sowie eine Verpflegungspauschale durch die beteiligten Landkreise übernommen.

Die Praxisphasen werden von einem begleitenden Seminar am Institut für Allgemeinmedizin umrahmt. Das Themenspektrum ist vielfältig und reicht von Fallbesprechungen, persönlichem Erfahrungsaustausch, Strategien zur Gesprächsführung (z.B. Thema „Breaking Bad News“) bis hin zur Besprechung von Therapiestrategien. Aber auch interdisziplinäre Themen (z.B. „ambulante Palliativmedizin“ oder „ambulante Psychosomatik“) sowie wirtschaftliche/organisatorische Aspekte zum Führen einer Praxis (z.B. „Möglichkeiten in der hausärztlichen Praxis – Niederlassung & Honorar“) sind Gegenstand der Seminarreihe. Die konkrete Themenfestsetzung hängt auch von dem Bedarf der Studierenden ab und stellt eine Ergänzung zu den bisherigen Studieninhalten dar. Die Dozent*innen stammen dabei vorrangig aus der Allgemeinmedizin aber vereinzelt auch aus den Gesundheitswissenschaften.

Der „Kurs Allgemeinmedizin“ erfolgt für die Teilnehmenden der „Landpartie 2.0“ in besonders kleinen Gruppen von max. sieben Studierenden (regulär 8-10 Studierende) in einer geschulten Hausarztpraxis auf dem Land. Der Kurs umfasst 10,5 Zeitstunden und findet im 3. oder 4. klinischen Semester statt. Die Studierenden lernen u. a. typische allgemeinmedizinische Vorgehensweisen und Krankheitsbilder der hausärztlichen Praxis kennen.

Zusätzlich wird den Teilnehmenden im Programm einmal pro Jahr ein Tagesausflug zu innovativen Modellen der Gesundheitsversorgung angeboten. Ziel ist es, das breite Spektrum an Kooperations- und Organisationsformen in der hausärztlichen Versorgung aufzuzeigen. Ausflugsziele können neben Arzt- oder Gesundheitsnetzen auch Gemeinschaftspraxen, medizinische Versorgungszentren oder Gesundheitszentren sein. Die Teilnahme an einem Tagesausflug innerhalb von drei Jahren ist dabei verpflichtend.

Zur Unterstützung der Studierenden und der Lehrärzt*innen wurde zudem ein eigenes Logbuch erstellt, das über das gesamte Programm hinweg als Dokumentationshilfe und als Grundlage für die inhaltliche Gestaltung der Praktika dient. Das Logbuch bietet die Möglichkeit, Lernziele für die einzelnen Praktika festzuhalten und somit auch einen Überblick über die individuelle Kompetenzentwicklung zu erstellen. Hauptkompetenzfelder sind dabei „Gesprächsführung“, „Körperliche Untersuchung“, „Gerätediagnostik“ sowie „Therapie/Prävention“. Die Entwicklung der Lernziele erfolgte in starker Anlehnung an denen, die bereits für das Blockpraktikum Allgemeinmedizin im regulären Studienverlauf entwickelt und langfristig erprobt wurden [19]. Ferner beinhaltet das Logbuch Feedbackbögen, Teilnahmebestätigungen für alle curricular verpflichtenden Veranstaltungen sowie die Bewertungsbögen für die Notenvergabe.

Neben der Erstattung von Fahrt- und Übernachtungskosten erhalten die Studierenden zudem pro Semester einen Büchergutschein und finanzielle Unterstützung bei der Teilnahme an wissenschaftlichen Kongressen mit allgemeinmedizinischem Bezug.


Ergebnisse

Mittels verschiedener methodischer Entwicklungsschritte konnte das Schwerpunktprogramm, „Landpartie 2.0“, das die Allgemeinmedizin im klinischen Studienabschnitt longitudinal und praxisnah verankert, konzeptioniert und erfolgreich implementiert werden.

Zum Wintersemester 2016/2017 wurde die Landpartie 2.0 den Medizinstudierenden erstmals angeboten. Bewerbungen waren normalerweise im ersten klinischen Semester möglich und die ursprüngliche Teilnehmerzahl pro Jahr betrug 15. In den ersten drei Jahren gingen jedoch weniger Bewerbungen aus dem ersten klinischen Semester ein als Plätze vorhanden waren. Aus diesem Grund entschied sich die Projektleitung dazu, das Programm auch den Studierenden im dritten klinischen Semester anzubieten. Da diese jedoch bereits weiter in ihrem Studium vorangeschritten sind, wird nur noch die Hausarztpraxisphase 2 und ein Teil der Seminare im Rahmen des Programms absolviert. Auf diese Weise konnten in den ersten drei Jahren 16, 15 und 14 Plätze belegt werden. Im Wintersemester 2019/2020 lag die Bewerberzahl mit 26 erstmals über den zur Verfügung stehenden Plätzen. Aufgrund der sehr guten Bewerberlage und den kapazitiven Möglichkeiten wurde entschieden, anhand der beschriebenen Auswahlkriterien, zwei Studierende mehr aufzunehmen. Seit dem Wintersemester 2016/2017 konnten somit insgesamt 62 Studierende in das Programm aufgenommen werden. Hinsichtlich der sozio-demografischen Merkmale zeigt sich ein sehr heterogenes Bild innerhalb der bisherigen Teilnehmenden (vgl. Tabelle 1 [Tab. 1]).

Die ersten Evaluationsergebnisse beziehen sich auf die Praxisphasen, die begleitende Seminarreihe sowie den jährlichen Tagesausflug, Stand Ende Sommersemester 2019. Langfristig sollen darüber hinaus in einer Verbleibstudie Effekte auf die Motivation für eine hausärztliche Tätigkeit (auf dem Land) sowie Karriereverläufe abgebildet werden.

Alle Teilnehmenden absolvieren pro Semester bzw. zweimal im Jahr ein Praktikum im Umfang von zwei bis fünf Tagen in ihrer jeweiligen Hausarztpraxis. Jede Hausarztpraxis muss insgesamt mindestens zweimal besucht werden, bevor es zu einem Wechsel kommt. Eine Evaluation findet dann pro Praxis und nicht pro Praktikum statt. In der Abbildung 2 [Abb. 2] sind die bisherigen Ergebnisse der ersten beiden Jahrgänge abgebildet. Es zeigt sich eine sehr hohe Zufriedenheit bezüglich der praktischen Programmbestandteile. Knapp 95 % berichten ferner von einem subjektiven Wissenszuwachs und stufen die Praktika als nützlichen Abschnitt ihrer ärztlichen Ausbildung ein. Im Durchschnitt werden die jeweiligen Praktika mit der Schulnote 1,51 bewertet (N=37).

Pro Semester finden zwei Seminartermine à zwei Zeitstunden statt. Die Dozent*innen und auch deren Anzahl (zwischen einem und drei Dozent*innen pro Seminar) variieren dabei in Abhängigkeit des jeweiligen Themas. Abbildung 2 [Abb. 2] zeigt, dass die Ansprüche der Studierenden an die Organisation und den inhaltlichen Aufbau der Seminare nahezu vollständig erfüllt wurden. Eine Vermittlung relevanter Inhalte durch die Seminare bestätigten 93% und einen Wissenszuwachs ebenfalls 93% der Studierenden. Das Engagement der Dozent*innen und deren strukturierte Darstellung des Lehrstoffs wurden zudem bis auf eine Nennung durchgehend positiv bewertet.

Seit Beginn der „Landpartie 2.0“ haben bisher drei Tagesausflüge zu unterschiedlichen innovativen Gesundheitsmodellen in jeweils einem der beteiligten Landkreise stattgefunden. Ein Ausflugsziel war beispielsweise das Ärztehaus Weilrod im Hochtaunuskreis. In dem medizinischen Versorgungszentrum arbeiten insgesamt sechs Hausärzt*innen als Praxisgemeinschaft in einer Gemeinschafts- und vier Einzelpraxen zusammen. Über einen einst eigens initiierten Qualitätszirkel aus dem auch die Organisation des regionalen Bereitschaftsdienstes hervorging, arbeiten die Ärzt*innen mit weiteren Facharztkolleg*innen im Umkreis eng zusammen. Ausflugsziele wie das Ärztehaus Weilrod bieten den Teilnehmenden somit Einblicke in das vielfältige Spektrum an ärztlichen sowie interprofessionellen Kooperationsmodellen [20]. Die Evaluationsergebnisse zeigen, dass die Erwartungen der Studierenden durchgehend erfüllt wurden (siehe Abbildung 2 [Abb. 2]). Große Zustimmung fand die Organisation. Bei 91% der Studierenden konnte der Tagesausflug zu einem Wissenszuwachs beitragen und 94% fühlten sich über neue berufliche Möglichkeiten informiert. 98% würden den Tagesausflug weiterempfehlen. Im Mittel wurde der Tagesausflug mit der Schulnote 1,43 bewertet (N=47).


Diskussion

Durch einen breit angelegten methodischen Ansatz konnte das Schwerpunktprogramm der „Landpartie 2.0“ von 2015 bis 2016 konzeptionell entwickelt und zum Wintersemester 2016/2017 implementiert werden.

Die „Landpartie 2.0“ beinhaltet im Kern regelmäßige Praxisphasen in ausgewählten und geschulten Landarztpraxen in den hessischen Landkreisen Bergstraße, Fulda und dem Hochtaunuskreis. Umrahmt werden die Praktika von Seminaren. Weitere Bestandteile sind der „Kurs Allgemeinmedizin“ in Kleingruppen sowie ein jährlicher Tagesausflug zu innovativen Gesundheitsmodellen. Um zeitlichen Mehraufwand zu vermeiden bzw. möglichst gering zu halten, absolvieren die Studierenden automatisch die curricularen Pflichtlehrveranstaltungen „Klinisches Wahlfach“, „Kurs Allgemeinmedizin“ und das „Blockpraktikum Allgemeinmedizin“.

Seit der Einführung des Lehrangebots konnten 62 interessierte Studierende für eine Teilnahme gewonnen werden. Das Verhältnis von Frauen (69,4%) zu Männern (30,6%) ähnelt dabei dem im gesamten Medizinstudium, schwankt jedoch innerhalb der Jahrgänge. Im Durchschnitt sind die Teilnehmenden zum Bewerbungszeitpunkt 24 Jahre alt [Range: 20-48 Jahre] und erwartungsgemäß verfügen ältere Bewerber*innen häufiger über eine abgeschlossene Berufsausbildung. Überraschend ist hingegen, dass ca. die Hälfte aller Studierenden aus Gemeinden mit mehr als 10.000 Einwohnern stammt und somit, der dem Programm zugrundeliegenden Definition, nicht ländlich aufgewachsen ist. Dieses Ergebnis deckt sich jedoch mit den Freitextantworten aus den Bewerbungsbögen. Während einige Bewerber*innen wiederkehrend ihren persönlichen Bezug zum Leben auf dem Land zum Ausdruck bringen, schreiben andere Studierende explizit, dass sie aus einer Großstadt stammen, aber im Rahmen des Programms durchaus die Chance nutzen wollen, andere Lebensstile und womöglich auch eine andere Art der hausärztlichen Medizin kennenlernen zu wollen.

Wie von Fachvertretern und Studierenden gefordert [21], [22], soll durch eine Programmteilnahme der praktische Ausbildungsanteil im Fach Allgemeinmedizin bereits während des Studiums gesteigert werden. Die Teilnehmenden sollen durch einen frühzeitigen und intensiveren Patientenkontakt ihre praktischen, kommunikativen sowie sozialen Kompetenzen weiterentwickeln bzw. festigen. Die Lehrärzt*innen sowohl in den Praxen als auch in den Seminaren dienen den Studierenden als Rollenvorbilder bzw. Mentor*innen und können so das Interesse an der Allgemeinmedizin stärken [23]. Der fakultative Charakter des Angebots ermöglicht den Teilnehmenden sowohl in eine hausärztliche als auch in eine landärztliche Tätigkeit „hineinzuschnuppern“, ohne dabei langfristige Verpflichtungen, wie beispielweise eine Niederlassung in einem der drei beteiligten Landkreise, eingehen zu müssen. Der wiederkehrende und frühzeitige Kontakt zur Allgemeinmedizin und zur Versorgung auf dem Land kann darüber hinaus zu einem „Klebeeffekt“ führen. Evaluationsergebnisse aus vergleichbaren Programmen zeigen einen positiven Effekt auf die Bereitschaft, nach dem Studium hausärztlich (in ländlichen Gebieten) tätig zu werden [11].

Somit stellt das Angebot der „Landpartie 2.0“ eine Alternative zu der bereits in einigen Bundesländern neu eingeführten „Landarztquote“ dar. Während die „Landarztquote“ eine verpflichtende Entscheidung für eine hausärztliche Tätigkeit im ländlichen Raum bereits vor dem Studium fordert [24], bietet das hier beschriebene Schwerpunktprogramm eine auf Attraktivität und intrinsischer Motivation beruhende Möglichkeit, sich selbst als angehende*r Mediziner*in ausprobieren zu dürfen, seine persönlichen Interessen zu prüfen und gleichzeitig die eigenen fachspezifischen Fähigkeiten und Kompetenzen weiterzuentwickeln.

Die bisherigen Auswertungsergebnisse bestätigen, dass die Erwartungen und Anforderungen der Studierenden an die „Landpartie 2.0“ erfüllt werden. So zeigt sich eine hohe bis sehr hohe Zufriedenheit hinsichtlich der Praxisphasen, Seminarreihe und des jährlichen Tagesausflugs. Mittel- bis langfristig angelegte evaluative Verbleibstudien sollen zeigen, ob eine Teilnahme am Angebot das Interesse an der Allgemeinmedizin erhöht und ob die Wahrscheinlichkeit steigt, dass sich Teilnehmende gegenüber Nicht-Teilnehmenden mit ähnlicher Interessenslage eher für ein PJ-Wahltertial und/oder die Weiterbildung Allgemeinmedizin bzw. eine hausärztliche Tätigkeit (in ländlichen Regionen) entscheiden.

Die vorliegenden Evaluationsergebnisse reihen sich in Untersuchungen anderer in Deutschland etablierter Programme ein. Die „Klasse Allgemeinmedizin“ bietet 20 Studierenden pro Jahr seit 2011 ein Wahlpflichtfach fokussierend auf die Primärversorgung an. Eine Evaluation nach den ersten beiden Jahren zeigte, dass der Kompetenzerwerb durch Programmteilnahme einen positiven Einfluss auf die Präferenz zur Fachgebietswahl Allgemeinmedizin hat [9]. Die Untersuchung eines vorklinischen Wahlfachs mit Fokus auf die hausärztliche Versorgung im ländlichen Raum in Leipzig belegte, dass eine Teilnahme am Kurs das Fach Allgemeinmedizin als erste Karriereoption bestärkt [10].

Trotz des umfassenden, methodischen Ansatzes in der Entwicklungsphase kann nicht sicher angenommen werden, dass das entwickelte Angebot der „Landpartie 2.0“ in Zukunft auf das Interesse der Medizinstudierenden stoßen wird. Auch die Frage, inwieweit eine Teilnahme am Programm zu einer höheren Bereitschaft führt, sich z.B. für ein PJ-Wahltertial in der Allgemeinmedizin bzw. darüberhinausgehend für eine hausärztliche Facharztweiterbildung mit anschließender Tätigkeit im ländlichen Raum zu entscheiden, bleibt derzeit noch unklar. Dabei muss vor allem berücksichtigt werden, dass es sich bei den teilnehmenden Studierenden a priori um eine stark selbst-selektierte Gruppe handelt – nur Studierende, die ein grundlegendes Interesse an der Allgemeinmedizin haben und eine entsprechende Facharztweiterbildung sowie die Niederlassung abseits einer Metropole zumindest in Erwägung ziehen, werden sich voraussichtlich für das Lehrangebot bewerben. Von diesem methodischen Problem sind jedoch auch andere vergleichbare Angebote betroffen [7], [25]. Die Berücksichtigung dieses Selektionseffekts ist in weiterführenden Evaluationen folglich unerlässlich.

Insgesamt handelt es sich unseres Wissens nach bei diesem Schwerpunktprogramm um das erste longitudinale Angebot in Deutschland, das auf eine Förderung der Allgemeinmedizin im ländlichen Raum während des Studiums fokussiert. Ähnliche Programme andernorts setzen dagegen vorrangig auf die Allgemeinmedizin ohne explizit ländlichen Fokus. Durch die gewählte methodische Breite in der konzeptionellen Entwicklung des Angebots konnten frühzeitig Best-Practice-Beispiele, die Anforderungen und Wünsche der Zielgruppe selbst sowie die geltenden curricularen bzw. rechtlichen Rahmenbedingungen in Deutschland berücksichtigt werden. So wurde in der Entwicklungsphase beispielsweise deutlich, über welche langfristig gesicherten personellen sowie finanziellen Ressourcen das Programm verfügen muss, um eine nachhaltige Umsetzung zu garantieren. Es sollte zudem auf freiwilliger Basis ab dem klinischen Studienabschnitt stattfinden und alle Bestandteile sollten nach Möglichkeit einen Fokus auf praktische Ausbildungsaspekte legen.


Schlussfolgerung

Das fakultative Programm der „Landpartie 2.0“ konnte erfolgreich konzipiert und in den klinischen Studienabschnitt integriert werden. Das gewählte methodische Vorgehen hat dazu beigetragen, von Beginn an Möglichkeiten und Grenzen eines solchen Angebots zu erkennen und in dessen konzeptioneller Entwicklung zu berücksichtigen.

Erste Evaluationsergebnisse verweisen darauf, dass die „Landpartie 2.0“ den Bedarf der Studierenden erfüllt, einen wertvollen Beitrag in der medizinischen Ausbildung leistet und trotz ihres ländlichen Fokus auch Studierende aus urbaneren Regionen anspricht. Insgesamt kann das entwickelte Schwerpunktprogramm aus Sicht der Autoren aufgrund seines longitudinalen und umfassenden Charakters den weiteren Ausbildungs- und Berufsweg von Medizinstudierenden im Sinne einer hausärztlichen Tätigkeit positiv beeinflussen. Somit stellt die Teilnahme an dem freiwilligen, studienintegrierten Lehrangebot, eine vielversprechende Alternative zu der sogenannten „Landarztquote“ dar.

Eine solche fachspezifische Nachwuchssicherung bedarf jedoch entsprechender personeller beziehungsweise finanzieller Ressourcen, die aktuell an vielen allgemeinmedizinischen Standorten (noch) nicht zur Verfügung stehen. Der wiederholt beteuerten Bereitschaft zur Förderung der Allgemeinmedizin im Studium müssen daher bundesweit konkrete Schritte, vor allem nachhaltig finanzierte Ressourcen zur Umsetzung entsprechender Maßnahmen, folgen.


Anmerkungen

1 Die Landpartie 1.0. ermöglicht interessierten Studierenden in Kooperation mit dem Landkreis Fulda die Durchführung des Blockpraktikums Allgemeinmedizin in landärztlichen Praxen und wird durch besondere Angebote (Eventtag, Freizeitgutschein, Fahrt- und Übernachtungskostenübernahme) ergänzt.

2 Die Praxen sollen in Gemeinden mit weniger als 20.000 Einwohnern liegen. Bis auf zwei Ausnahmen (jeweils ca. 25.000 Einwohner*innen) wird dieses Kriterium durchgehend erfüllt.


Danksagung

Unser Dank geht an alle Praxen, Landkreise, Fachvertreter sowie Studierende, die uns bei der Entwicklung der „Landpartie 2.0“ tatkräftig unterstützt haben.


Förderung

Diese Arbeit wurde durch die Kreisausschüsse der Landkreise Bergstraße, Fulda und dem Hochtaunuskreis unterstützt.


Interessenkonflikt

Die Autor*innen erklären, dass sie keinen Interessenkonflikt im Zusammenhang mit diesem Artikel haben.


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