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GMS Journal for Medical Education

Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

ISSN 2366-5017

Interaktiver, studentengeleiteter Prüfungsvorbereitungskurs für internationale Vollzeit-Medizinstudierende im zweiten Jahr: quantitative und qualitative Evaluation

Artikel PAL-Programm

  • corresponding author Daniel Huhn - Universität Heidelberg, Universitätsklinikum für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik, Zentrum für Psychosoziale Medizin, Heidelberg, Deutschland
  • author Karam Al Halabi - Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Tutor des Heidelberger Tutoriums für internationale Medizinstudierende (HeiTiMed), Heidelberg, Deutschland
  • author Obada Alhalabi - Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Tutor des Heidelberger Tutoriums für internationale Medizinstudierende (HeiTiMed), Heidelberg, Deutschland
  • author Christina Armstrong - Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Tutor des Heidelberger Tutoriums für internationale Medizinstudierende (HeiTiMed), Heidelberg, Deutschland
  • author Alexandra Castell Morley - Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Tutor des Heidelberger Tutoriums für internationale Medizinstudierende (HeiTiMed), Heidelberg, Deutschland
  • author Wolfgang Herzog - Universität Heidelberg, Universitätsklinikum für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik, Zentrum für Psychosoziale Medizin, Heidelberg, Deutschland
  • author Christoph Nikendei - Universität Heidelberg, Universitätsklinikum für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik, Zentrum für Psychosoziale Medizin, Heidelberg, Deutschland

GMS J Med Educ 2018;35(5):Doc57

doi: 10.3205/zma001203, urn:nbn:de:0183-zma0012037

Dieses ist die deutsche Version des Artikels.
Die englische Version finden Sie unter: http://www.egms.de/en/journals/zma/2018-35/zma001203.shtml

Eingereicht: 14. Dezember 2017
Überarbeitet: 6. April 2018
Angenommen: 5. Juni 2018
Veröffentlicht: 30. November 2018

© 2018 Huhn et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Zusammenfassung

Hintergrund: Es ist bekannt, dass internationale Studierende aufgrund bestehender sprachlicher und kultureller Hürden vor verschiedenartige Herausforderungen gestellt werden. Internationale Medizinstudierende leiden unter persönlichem Stress sowie unzureichender Unterstützung und zeigen in klinischen Prüfungen schlechtere Ergebnisse als einheimische Kommilitonen. Es konnte gezeigt werden, dass internationale Medizinstudierende im ersten Studienjahr von studentengeleiteten Tutorien profitieren können. In der vorliegenden Studie wurde die Wirksamkeit eines Tutoriums für internationale Medizinstudierende im zweiten Studienjahr untersucht.

Methodik: Ein studentengeleitetes Tutorium mit interaktiven Elementen für internationale Medizinstudierende im zweiten Studienjahr wurde konzipiert und Lernziele wurden definiert. Zwei Evaluationen wurden dabei vorgenommen: In einer quantitativen Erhebung waren Studierende aufgefordert, zu Beginn jeder Tutoriumssitzung fünf Multiple-Choice-Fragen zu beantworten (Prä-Test) und außerdem, am Ende des Semesters an einem Post-Test teilzunehmen, in welchem alle vorherigen Multiple-Choice-Fragen erneut verwendet wurden. In einem qualitativen Ansatz wurden freiwillige Teilnehmer am Ende des Semesters bzgl. ihrer Gedanken und Anmerkungen in halbstrukturierten Interviews befragt.

Ergebnisse: Internationale Studierende (N=12) zeigten signifikant bessere Ergebnisse in den Post-Tests als in den Prä-Tests (t(11)=–8,48, p<,001, d=1,95). Im Rahmen der Interviews berichteten die internationalen Studierenden (N=10), im Tutorium von technisch-didaktischen sowie sozialen Lernerfahrungen profitiert zu haben. Die individuellen Vorträge, welche die Studierenden gebeten worden waren zu halten, wurden kontrovers diskutiert.

Schlussfolgerung: Unser studentengeleitetes Tutorium für internationale Medizinstudierende im zweiten Studienjahr ist eine effektive und gut angenommene Möglichkeit, diese Studierenden auf Prüfungen vorzubereiten.

Schlüsselwörter: internationale Medizinstudierende, Evaluation, Prüfungsvorbereitungskurs


Einleitung

Im Jahr 2015 waren insgesamt 321.569 internationale Studierende an deutschen Hochschulen immatrikuliert. Im Vergleich zu 2005 hat sich deren Anzahl um 31% bzw. ungefähr 75.000 Studierende erhöht [1]. Der Anteil internationaler Studierender an der studentischen Gesamtpopulation ist auf 11,9% gestiegen, wovon 8,7% „Bildungsausländer“ und 3,2% „Bildungsinländer“ sind [2]. „Bildungsinländer“ sind Studierende anderer Nationalitäten, die ihre Hochschulzugangsberechtigung entweder in Deutschland oder an einer deutschen Schule im Ausland erworben haben. „Bildungsausländer“ wiederum besitzen ebenfalls eine andere Nationalität, haben ihre Hochschulzugangsberechtigung jedoch außerhalb von Deutschland erworben. China ist das wichtigste Herkunftsland mit mehr als 30.000 Studierenden in Deutschland, gefolgt von Indien, Russland, Österreich und Frankreich [2]. Der größte Anteil internationaler Studierender ist in Ingenieurwissenschaften eingeschrieben (23%), gefolgt von Sprach- und Kulturwissenschaften (22%) [2].

In den Fächergruppen Humanmedizin und Gesundheitswissenschaften waren im Jahr 2015 13.100 internationale Studierende an deutschen Hochschulen eingeschrieben, was einem Anteil von 10,6% aller Studierenden in diesem Fachgebiet entspricht. In Bezug auf die medizinische Ausbildungssituation konnte gezeigt werden, dass internationale Medizinstudierende des Öfteren unter persönlichem Stress leiden [3] und von einer reduzierten Lebensqualität [4], unzureichender Unterstützung [5] sowie einem Verlust an sozialen Kontakten [6] während ihres Studiums berichten. Möglicherweise aufgrund bestehender sprachbezogener und interkultureller Hürden [7], [8] erzielen internationale Medizinstudierende schlechtere Ergebnisse in schriftlichen, mündlichen sowie klinisch-praktischen Prüfungen [9], [10], [11], [12], [13], zeigen eine verlängerte Studiendauer [14] und höhere Abbruchraten [9], [15]. Zu Beginn ihres Studiums scheinen internationale Studierende dabei die kritischste Phase zu durchlaufen, wenn die Konfrontation mit kulturellen Hindernissen am größten ist [16].

Peer-assisted learning (PAL) ist eine bewährte und effektive Lehrmethode innerhalb der medizinischen Ausbildung [17], [18]. PAL lässt sich als „Entwicklung von Wissen und Können durch aktive Hilfe und Unterstützung einander gleichgestellter Personen“ definieren [19]. Für internationale Studierende stellt PAL eine gut angenommene Lernerfahrung dar [20]. Während des PAL-Prozesses scheinen kognitive und soziale Kongruenz zwischen Tutoren und Teilnehmern die Wirksamkeit des Lernens zu erhöhen [21]. Wenn die Tutoren beispielsweise ebenfalls einen Migrationshintergrund haben, können sie als authentische Rollenmodelle fungieren. Aufgrund der Tatsache, dass die Tutoren selbst Studierende sind, verwenden sie zudem mit einer größeren Wahrscheinlichkeit eine verständliche Sprache, was eine tolerante Lernatmosphäre begünstigen kann [20]. Jedoch wurden unseres Wissens bislang keine Studien hinsichtlich der Effektivität studentengeleiteter Kurse für internationale Medizinstudierende durchgeführt.

Ziel der vorliegenden Studie war es daher, die Wirksamkeit eines neu konzipierten, studentengeleiteten Kurses für internationale Medizinstudierende im zweiten Studienjahr (Heidelberger Tutorium für internationale Medizinstudierende – HeiTiMed) zu überprüfen. Wir stellten die Hypothesen auf, dass eine Teilnahme am Kurs eine Auswirkung auf

1.
den Prä-Post-Vergleich der Multiple-Choice Fragen sowie
2.
die Zufriedenheit der Studierenden haben würde.

Methodik

Ziele der Studie und Studiendesign

Die Studie zielte darauf ab herauszufinden, ob ein freiwilliger, studentengeleiteter Kurs für internationale Medizinstudierende im zweiten Studienjahr (drittes und viertes Fachsemester) eine effektive Methode darstellt, Teilnehmer auf die Abschlussprüfung am Ende des dritten Semesters vorzubereiten. Es handelt sich dabei um eine prospektive Studie mit quantitativen und qualitativen Erhebungen. Die Teilnehmer wurden gebeten, zu Beginn jeder Tutoriumssitzung fünf Multiple-Choice Fragen zu beantworten (Prä-Test), welche Themen behandelten, die in Bezug zu den Lernzielen der jeweiligen Sitzung standen. Am Ende des Semesters waren sie zudem angehalten, einen Post-Test in der letzten Sitzung des Tutoriums zu schreiben. Dieser Post-Test bestand aus den gleichen Multiple-Choice Fragen, welche die Studierenden bereits während des Semesters beantwortet hatten. Nach dem Test mussten die Studierenden an einer verpflichtenden, zum Curriculum gehörenden Multiple-Choice Prüfung teilnehmen, in welcher Inhalte des gesamten Semesters abgefragt wurden. Das Ziel des Tutoriums bestand letztlich darin, auf diese Prüfung vorzubereiten. Am Ende des Semesters wurden außerdem halbstrukturierte Interviews mit einigen Teilnehmern durchgeführt, um deren Gedanken und Gefühle bzgl. des Tutoriums in Erfahrung zu bringen.

Definition der Lernziele

Wie bereits erwähnt konnten wir ein Tutorium für internationale Medizinstudierende im ersten Studienjahr (erstes und zweites Fachsemester) an unserer Medizinischen Fakultät konzipieren, welches im Wintersemester 2013/2014 zum ersten Mal angeboten wurde [20]. Dieses Tutorium zielt zum einen darauf ab, seine Teilnehmer mit dem erforderlichen Wissen und notwendigen Fertigkeiten für die Semesterabschlussprüfungen auszustatten, gleichzeitig sollen die Teilnehmer aber auch mit dem Leben und Studieren in Deutschland vertraut gemacht werden. Da sich die meisten internationalen Studierenden im zweiten Studienjahr in ihrem Studentenleben im Ausland recht gut eingerichtet haben, wurde das hier vorgestellte Tutorium für Studierende im zweiten Studienjahr konzipiert, um optimale Lerntechniken in den Vordergrund zu stellen. Den Kern’schen Prinzipien der Curriculumsentwicklung [22] folgend wurde der Kurs gestaltet, um

1.
essentielles Wissen für die Prüfungen des dritten Semesters zu vermitteln und, um
2.
die Teilnehmer zu befähigen, eine kurze Präsentation zu fachlichen Inhalten halten zu können.

Allgemeine Lernziele wurden wie folgt definiert:

1.
Wissen: Am Ende des Kurses werden die Teilnehmer kognitive Kompetenzen in den relevanten Themenbereichen des dritten Semesters erlangt haben.
2.
Einstellung: Die Teilnehmer werden zudem Selbstvertrauen bzgl. prüfungsrelevanter Fähigkeiten gewonnen haben.
3.
Fertigkeiten: Außerdem werden die Teilnehmer ihre Fähigkeiten bzgl. der Präsentation medizinischer Inhalte vor anderen in deutscher Sprache am Ende des Kurses verbessert haben.
Das dritte Semester an der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg

Innerhalb des zweiten Studienjahres an der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg integriert das dritte Semester die Fachbereiche Physiologie, Biochemie und Histologie. Studierende erwerben hier tiefgreifende Kompetenzen in verschiedenen vorklinischen Fachbereichen. In den genannten Fachbereichen werden Vorlesungen zu Themen wie Blut, Immunologie, Herz, Blutkreislauf, Verdauungstrakt, Exkretionssystem, Stoffwechselvorgänge, Energieproduktion, Atmungssystem, endokrines System und Fortpflanzungssystem sowie der zugehörigen embryonalen Entwicklung gehalten [23]. Das dritte Semester besteht aus 14 Semesterwochen und deckt Vorlesungen, Seminare sowie Labor-bzw. Mikroskopiesitzungen ab. Vorlesungen sind dabei in wöchentliche Blöcke zusammengefasst, welche je ein Organsystem behandeln. Manche Organsysteme verlangen eine detaillierte Beschreibung der zugrundeliegenden Biochemie, während andere besser mithilfe ihrer Physiologie oder Histologie erklärt werden können. Aus diesem Grund werden Vorlesungen aus allen drei Fachbereichen integriert. Die Lerninhalte der verpflichtenden Seminare sowie der Labor-bzw. Mikroskopiesitzungen stehen in Zusammenhang zu den Themen der Vorlesungen und ermöglichen ein vertieftes Lernen sowie eine Verfestigung relevanter Inhalte [24]. Am Ende des dritten Semesters müssen die Medizinstudierenden eine Abschlussprüfung schreiben, in welcher ihre Kompetenzen in den oben genannten Fachbereichen geprüft werden. Die Prüfung ist papierbasiert und besteht aus 90 Multiple-Choice Fragen mit Einfachauswahl.

Design des freiwilligen Prüfungsvorbereitungskurses für Studierende im zweiten Studienjahr

Die oben beschriebene Struktur des dritten Semesters war für das Tutorium dahingehend von Vorteil, dass es parallel zu den Vorlesungen stattfinden konnte. Die Tutoriumssitzungen wurden Dienstagnachmittags angeboten, eine Woche, nachdem die jeweiligen Themen in den Vorlesungen behandelt worden waren. Dies wurde so über das gesamte Semester und über insgesamt 14 Sitzungen aufrechterhalten. Dienstagnachmittage sind von der Fakultät für selbstorganisiertes Lernen vorgesehen, so dass zu diesen Zeiten keine verpflichtenden Vorlesungen oder Seminare stattfanden, welche eine freiwillige Teilnahme am Tutorium hätten verhindern können. Die Studierenden hatten außerdem genügend Zeit zur Verfügung, um die Lernziele der Vorlesungen zu wiederholen und selbstständig zu arbeiten, bevor sie dann die zugehörigen Organsysteme im Tutorium erneut besprachen. Das Tutorium zielte darauf ab, bereits bekannte Inhalte weiter zu verfestigen.

Die einzelnen Sitzungen des Tutoriums basierten auf dem so genannten Sandwich-Prinzip [24]. Dabei wird berücksichtigt, dass Lernen ein höchst individueller Prozess ist, bei dem Motivation, Geschwindigkeit und Herangehensweise variieren können [24]. Diese Individualität ermöglicht effektive Phasen des kollektiven sowie individuellen Lernens. In kollektiven Phasen wird den Studierenden das notwendige Wissen zur Verfügung gestellt; diese Phasen sind letztlich mit frontalem Unterricht zu vergleichen [25]. Individuelle Lernphasen wiederum fordern die Studierenden dahingehend heraus, neue Inhalte zu bearbeiten und zu integrieren. Während dieser Phasen arbeiten die Studierenden für sich selbst, was ihrer Autonomie zusätzlich zuträglich ist. Ein Lernen, das diese beiden Phasen durchläuft, fördert eine positive Atmosphäre und steigert akademischen Erfolg langfristig.

Das Tutorium folgte diesem Ansatz, indem die Teilnehmer zu individuellen Präsentationen ermuntert wurden und gleichzeitig interaktives Arbeiten einbezogen wurde. Die Studierenden bereiteten Kurzpräsentationen zu fachbezogenen Inhalten vor und hielten diese vor ihren Kommilitonen (individuelle Lernphase). Diesen Präsentationen folgten weiterführende Informationen durch die Tutoren (kollektive Lernphase). Bei ihren Präsentationen fokussierten die Studierenden jeweils einen Unterpunkt des zugehörigen Organsystems, beispielsweise Höhenkrankheit im Zusammenhang mit dem Thema Atmungssystem. Die Präsentationen bestanden aus einem zehnminütigen Vortrag und weiteren fünf bis zehn Minuten an zugehörigen Fragen und Antworten. Ziel dabei war es, zum einen das Verständnis der präsentierenden Studierenden durch deren eigene Erklärungen zu fördern, zum anderen, die Lernatmosphäre für alle zu verändern und dadurch die Aufmerksamkeit innerhalb der Gruppe zu steigern. Inhalte zu wiederholen und dabei neu zu gestalten vertieft Prozesse des individuellen Wissensnetzes [26], [27]. Und auch die anderen Studierenden profitieren davon, unterschiedliche logische Ansätze kennenzulernen. Gleichzeitig wurde den Studierenden die Möglichkeit geboten, einen Vortrag in deutscher Sprache zu halten und dabei ihre Gedanken auf selbstsichere Art und Weise zu formulieren. Dies ist insbesondere wichtig für die mündliche Prüfung des ersten Staatsexamens [28], in welcher internationale Studierende signifikant schlechter abschneiden als ihre deutschen Kommilitonen [9]. Präsentierende Studierende erhielten darüber hinaus konstruktive Rückmeldungen sowie Unterstützung von ihren Kommilitonen, was ein entscheidender Faktor sein kann, um Lernprozesse zu fördern [29]. Fragen und Antworten zu gerade erst gelernten Inhalten auszuformulieren regte die Studierenden zusätzlich an, sich erneut mit diesen auseinanderzusetzen. Außerdem wurden die Studierenden in den von den Tutoren geleiteten kollektiven Phasen darin bestärkt, Unstimmigkeiten aufzuzeigen und entsprechend zu diskutieren. Sie sollten vor ihren Kommilitonen Diagramme gestalten und Berechnungen durchführen. Die Gruppe half hierbei, indem sie diese Aufgaben durch eigene Ideen entsprechend überarbeitete.

Tutoren

Insgesamt gab es vier Tutoren (zwei weibliche; Altersdurchschnitt 21,8 Jahre (SD=1,3)). Von Sitzung zu Sitzung wechselten sie so, dass letztlich jede Tutoriumssitzung von zwei Tutoren gehalten wurde. Zwei Tutoren waren in ihrem dritten (KA und CA), einer war in seinem vierten (OA) und eine in ihrem fünften (ACM) Studienjahr der Humanmedizin an der Universität Heidelberg. Alle Tutoren haben selbst einen internationalen Hintergrund (ACM: Kanada, KA and OA: Syrien, CA: USA). Eine der Tutorinnen (ACM) hält bereits seit 2013 Tutorien für internationale Medizinstudierende im ersten Studienjahr [20]. Die anderen drei Tutoren (CA, KA und OA) kamen im Sommer 2016 zum Team dazu und wurden mit der Aufgabe betraut, das Tutorium für internationale Medizinstudierende im zweiten Studienjahr entsprechend zu konzeptualisieren und vorzubereiten. Alle Tutoren waren ehemalige Teilnehmer des Tutoriums und wurden aufgrund ihres Interesses an der Aufgabe eingestellt sowie aufgrund der Tatsache, dass sie dafür geeignet erschienen.

Teilnehmer

Internationale Studierende an der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg wurden im zweiten Fachsemester über die Fortführung des Tutoriums im dritten Semester informiert. Die Teilnahme am Tutorium war freiwillig und offen für alle internationalen Medizinstudierenden. Eine detaillierte Beschreibung der Teilnehmer befindet sich im Ergebnisteil dieser Arbeit.

Quantitative Bewertung mittels Multiple-Choice Fragen

Zu Beginn jeder Sitzung des Tutoriums wurden die Teilnehmer gebeten, jeder für sich fünf Multiple-Choice Fragen zu beantworten (Prä-Test). Diese Fragen waren jeweils angelehnt an den Inhalt sowie die Lernziele der folgenden Sitzungen und imitierten den Fragenstil der Semesterabschlussprüfung sowie des schriftlichen Staatsexamens, alle Fragen waren sogenannte Typ-A Fragen [30]. Den Teilnehmern wurde gesagt, diese Fragen wären ein Teil der Kursevaluation und würden gleichzeitig der eigenen Einschätzung dienen. Am Ende des Semesters wurden die Teilnehmer dann eingeladen, an einem Post-Test teilzunehmen, welcher den Lernerfolg durch das Tutorium abbilden und die Studierenden gleichzeitig auf die bevorstehende Semesterabschlussprüfung vorbereiten sollte. In diesem Post-Test wurden alle Fragen, die bereits Teil der Prä-Tests gewesen waren, erneut verwendet (12 x 5 Fragen = 60 Fragen). Die Ergebnisse aller Multiple-Choice Fragen, die vor den einzelnen Tutoriumssitzungen beantwortet worden waren, wurden mit den identischen korrespondierenden Fragen des Post-Tests verglichen, um den Fortschritt der Studierenden über den Verlauf des Semesters zu bewerten (Prä-Post-Vergleich).

Qualitative Evaluation des Kurses durch die Teilnehmer

Die Teilnehmer wurden gebeten, am Ende des Semesters im Rahmen eines halbstrukturierten Interviews ihre Gedanken und Gefühle in Bezug auf das Tutorium zu berichten. Die Teilnahme an einem solchen Interview war freiwillig. Freiwillige, die außerdem am Multiple-Choice Test (siehe quantitative Bewertung) teilnahmen, erhielten je einen Buchgutschein in Höhe von 25€. Die Fragen des Interviews wurden basierend auf einer Literaturrecherche sowie einer Diskussion eines Expertenteams entwickelt. Der Interviewleitfaden wurde auf halbstrukturierte Art und Weise konzipiert [31], so dass er größtenteils offene Fragen enthielt, welche bei Bedarf durch aufrechterhaltende und klärende Fragen ergänzt wurden. Die Dauer der Interviews lag jeweils zwischen 10 und 20 Minuten. Alle Interviews wurden in einem Seminarraum der Universitätsklinik durchgeführt. Teilnehmer wurden zu folgenden Punkten befragt:

1.
Gründe für die Teilnahme an HeiTiMed;
2.
was wurde gelernt und was dabei war positiv und was negativ;
3.
Einstellung bzgl. eigener Beiträge (Vorträge, Diskussionen) und was daran war hilfreich und was schwierig, sowie
4.
Verbesserungsvorschläge für die Zukunft (siehe auch Interviewleitfaden im Anhang 1 [Anh. 1]).

Alle persönlichen Interviews wurden vom gleichen Interviewer (DH) durchgeführt, welcher dabei dem halbstrukturierten Leitfaden folgte. Die Interviews wurden auf Tonband aufgezeichnet.

Statistische Analyse des Prä-Post-Vergleichs der Multiple-Choice Fragen sowie qualitative Analyse der halbstrukturierten Interviews

In die Analyse des Prä-Post-Vergleichs der Multiple-Choice Fragen gingen nur die Ergebnisse diejenigen Studierenden ein, die am Post-Test teilgenommen hatten. Aufgrund der Tatsache, dass nicht alle dieser Studierenden auch in jeder einzelnen Sitzung des Tutoriums gewesen waren, konnten nur diejenigen Prä-Tests, an denen sie teilgenommen hatten, sowie die korrespondierenden Post-Test Multiple-Choice Fragen analysiert werden. Für den Vergleich der Prä-Test-Ergebnisse mit denjenigen der Post-Tests kamen t-tests für abhängige Stichproben zum Einsatz. Als Test für Reliabilität wurde Cronbach’s Alpha berechnet.

Zur Gewinnung der qualitativen Daten wurden die Aufnahmen der zehn durchgeführten Interviews wörtlich transkribiert und diese auf Basis der qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet [32]. Dabei wurde zunächst eine offene Codierung für alle Interviews vorgenommen, um nach wiederkehrenden Motiven zu suchen. Einzelne oder wenige zusammenhängende Sätze wurden als Code identifiziert, welcher die elementarste Bedeutungseinheit verkörpert [33]. Im nächsten Schritt wurden die Codes mithilfe der Software MaxQDA (2010 Version, VERBI GmbH, Berlin) in relevante Kategorien einzeln für jedes Interview zusammengefasst. Wiederholten sich Kategorien in verschiedenen Interviews, wurden diese miteinander verglichen und adaptiert, bis eine Anzahl relevanter Kategorien für alle Interviews definiert werden konnte. Die Zuweisung entsprechender Codes zu spezifischen Kategorien wurde von zwei Forschern unabhängig voneinander vorgenommen, im Anschluss diskutiert und gegebenenfalls angepasst, bis ein Konsens erzielt werden konnte.

Ethische Aspekte

Das oberste Ziel der Studie bestand in der Verbesserung des Lehrangebots. Die Ethikkommission der Medizinischen Fakultät Heidelberg erteilte dem Studienvorhaben grünes Licht und gab ein positives Votum (Nummer: S-535/2016). Die Studie wurde in Übereinstimmung mit der Deklaration von Helsinki (überarbeitete Fassung, Fortaleza (Brasilien), 2013), durchgeführt [34]. Alle Teilnehmer gaben ihr schriftliches Einverständnis zur Durchführung der Studie. Die Teilnahme an der Studie war auf freiwilliger Basis.


Ergebnisse

Studierendenstichprobe

20 (14 weiblich, 6 männlich; Alter 21,8±1,8 Jahre) Studierende nahmen an den Tutoriumssitzungen teil. Alle Teilnehmer waren internationale Studierende hinsichtlich ihrer Nationalität bzw. des Landes, in dem sie ihren höchsten Schulabschluss erworben hatten; alle Teilnehmer waren zudem im zweiten Studienjahr. Tabelle 1 [Tab. 1] liefert detailliertere Informationen bzgl.

1.
dieser Stichprobe,
2.
denjenigen Studierenden, die am Prä-Post-Vergleich der Multiple-Choice Fragen teilnahmen, sowie
3.
denjenigen Studierenden, die am Ende des Semesters an den halbstrukturierten Interviews teilnahmen.
Prä-Post-Vergleich der Multiple-Choice Fragen

Zwölf Studierende nahmen am Post-Test teil (siehe Tabelle 1 [Tab. 1] für weitere Informationen zu dieser Stichprobe). Um einen Prä-Post-Vergleich der Multiple-Choice Fragen umzusetzen, wurden nur diejenigen Fragen des Post-Tests berücksichtigt, für die Prä-Test Ergebnisse aufgrund der Tatsache verfügbar waren, dass die jeweiligen Studierenden die entsprechende Tutoriumssitzung besucht hatte.

Im Durchschnitt erzielten die Studierenden 55,9% (SD=11,9%) richtige Antworten in den Prä-Tests und 78,7% (SD=11,5%) in den korrespondierenden Items des Post-Tests. Der t-Test für abhängige Stichproben zeigte, dass sich Prä- und Post-Ergebnisse signifikant voneinander unterschieden (t(11)=–8,48, p<,001, d=1,95). Für weiterführende Details siehe auch Tabelle 2 [Tab. 2] und Tabelle 3 [Tab. 3].

Testreliabilität

Die Reliabilität wurde mithilfe von Cronbach’s Alpha ermittelt. Über alle Items des Post-Tests hinweg, also auch über diejenigen, die nicht in die spätere Analyse eingingen (Zahlen in Klammern in Tabelle 2 [Tab. 2]), betrug Cronbach’s Alpha ,89.

Aufgrund der Tatsache, dass viele Studierende an verschiedenen Prä-Tests nicht teilnahmen, ließ sich für diese keine Reliabilität wegen fehlender Werte berechnen.

Aus der qualitativen Analyse abgeleitete Kategorien und Themen

Die qualitative Analyse der Transkripte erbrachte 148 relevante Einzelaussagen der Teilnehmer. Von diesen Aussagen ließen sich zwölf Themen ableiten, welche wiederum vier Kategorien zugeordnet werden konnten. Diese Kategorien beinhalteten (A) Gründe für die Teilnahme am Tutorium, (B) fachlich-didaktische Lernerfahrungen, (C) soziale Lernerfahrungen sowie (D) eigene Beiträge. Jede dieser Kategorien (A bis D) enthielt 2–5 Themen (z.B. A.1 bis A.2).

Definition der Kategorien

Im folgenden Abschnitt werden Definitionen für die Themen der Kategorien gegeben.

Kategorie A: Gründe für die Teilnahme am Tutorium

Diese Kategorie beschreibt verschiedene Beweggründe internationaler Studierender, welche sie dazu veranlasst hätten, am Tutorium teilzunehmen, und beinhaltet zwei relevante Themen. Das Thema „Positive Erfahrungen im ersten Jahr“ (A.1) umfasst Aussagen der Studierenden über sehr hilfreiche Erfahrungen mit dem Kurs, welche sie bereits in ihrem ersten Studienjahr gesammelt hätten. In den meisten Fällen hätten sie die Entscheidung weiter zu kommen oder fernzubleiben gar nicht wirklich treffen müssen, da sie es ohnehin schon so gewohnt gewesen seien. „Kontakt zu anderen internationalen Studierenden“ (A.2) umfasst die Idee, mit anderen internationalen Studierenden, die sich in einer vergleichbaren Situation befinden, in Kontakt zu kommen. Weitere Details entnehmen Sie bitte Tabelle 4 [Tab. 4].

Kategorie B: Fachlich-didaktische Lernerfahrungen

Die zweite Kategorie hebt Erfahrungen der Studierenden in fachlich-didaktischer Hinsicht hervor, welche sie im Rahmen des Tutoriums hätten sammeln können. Dabei bildeten sich fünf relevante Themen. Das Thema „Verbessertes Verständnis komplexer Sachverhalte“ (B.1) hebt die verbesserte Einsicht internationaler Studierender in komplexe und komplizierte Sachverhalte hervor. Dabei betonen sie insbesondere den Sprachgebrauch der Tutoren, welcher ihnen deutlich zugänglicher sei als derjenige in Vorlesungen, was einem besseren Verständnis zuträglich sei. Als weiterer Punkt wird benannt, dass ein Anliegen des Tutoriums darin bestehe, komplexe Zusammenhänge verschiedener Sachverhalte aufzuzeigen. „Priorisierung auf Wesentliches und klausurrelevante Themen“ (B.2) beschreibt den Profit der Studierenden, auf Themen zu fokussieren, welche wichtig zum Bestehen der Klausur seien. Das Thema „Ausgewählte Unterrichtsmaterialien bzw. -aufgabenstellungen“ (B.3) fasst Aussagen der Teilnehmer zusammen, welche sich auf die von den Tutoren verwendeten Materialien beziehen; diese hielten viele Möglichkeiten bereit, sich gut auf die Klausur vorzubereiten. „Allgemeine Wiederholung der Inhalte“ (B.4) beschreibt, auf welche Art und Weise die Teilnehmer von der kontinuierlichen Wiederholung von Unterrichtsinhalten in Kombination mit Erklärungen sowie der gleichzeitigen Möglichkeit, Fragen stellen zu können, profitieren. Abschließend illustriert der Punkt „Interaktive Unterrichtselemente“ (B.5) eine dahingehende Lernerfahrung der Studierenden, dass interaktive Unterrichtselemente innerhalb des Tutoriums einer Strategie des sinnlosen Auswendiglernens überlegen sein können. Mehr Informationen entnehmen Sie bitte Tabelle 5 [Tab. 5].

Kategorie C: Soziale Lernerfahrungen

Diese Kategorie beleuchtet soziale Lernerfahrungen der Teilnehmer, welche sie im Rahmen des Tutoriums machen konnten. Dabei ließen sich drei relevante Themen identifizieren. Das Thema „Tutorium als besonderes Format“ (C.1) beschreibt den Umstand, dass das Tutorium einem Seminar ähnlicher sei als einer Vorlesung. Lediglich eine kleine, homogene Gruppe internationaler Studierender komme hier zusammen. Hier könnten sie alle sie selbst sein, könnten Fragen stellen und Fehler machen, ohne Angst haben zu müssen, sich zu blamieren. Die „Besondere Rolle der Tutoren“ (C.2) hebt das außerordentliche Engagement der Tutoren sowie deren Charakterzüge hervor. Sie werden als sehr motiviert und interessiert erlebt, sich als Lehrende einzubringen. Außerdem seien sie vertraut mit der Situation internationaler Studierender aufgrund ihres eigenen Migrationshintergrunds. Abschließend beschreibt das Thema „Alle sollen alles verstehen“ (C.3) die Tatsache, dass innerhalb des Tutoriums Sachverhalte so lange diskutiert würden, bis wirklich jeder Teilnehmer alles verstehe, was als sehr hilfreich erlebt werde. Weitere Informationen finden sich in Tabelle 6 [Tab. 6].

Kategorie D: Eigene Beiträge

In dieser Kategorie werden Aspekte bzgl. der individuellen Beiträge der Studierenden berichtet. Die Kategorie besteht dabei aus zwei Themen. Das Thema „Vorherige Wahrnehmung“ (D.1) fasst Aussagen zusammen, innerhalb derer Studierende beschreiben, wie gut die Idee individueller Vorträge sei. Es sei hilfreich, solche beängstigenden Aufgaben an einem sicheren Ort wie dem Tutorium einzuüben. Jedoch werden unter „In der Umsetzung letztlich zu großer Zeitaufwand“ (D.2) Aussagen der Studierenden zusammengefasst, aus denen ihre Verweigerung bzgl. der Übernahme einer solchen Aufgabe hervorgeht. Sie argumentieren, dass das dritte Semester ohnehin so stressig sei, dass sie diese Aufgabe aufgrund ihres freiwilligen Charakters nicht übernommen hätten. Detailliertere Informationen finden sich in Tabelle 7 [Tab. 7].


Diskussion

Ziel der vorliegenden Studie war es herauszufinden, ob ein neu konzipierter Kurs für internationale Medizinstudierende im zweiten Studienjahr eine gut angenommene sowie effektive Methode darstellt, um diese Studierenden für die Abschlussprüfung am Ende des dritten Semesters vorzubereiten. Wir wollten dabei untersuchen, ob Teilnehmer des Tutoriums ihre Ergebnisse von wöchentlichen Multiple-Choice Prä-Tests zu einem Multiple-Choice Post-Test am Ende des Semesters verbessern. Außerdem wollten wir herausfinden, ob die Teilnehmer den neu konzipierten Kurs als hilfreich erleben. In der Unterstützung internationaler Studierender sind Tutorien ein häufig vorzufindendes Format an den Medizinischen Fakultäten in Deutschland [35]. Jedoch wurden nach unserem Wissen bislang keine Ergebnisevaluationen solcher Tutorien vorgenommen.

Der Prä-Post-Vergleich der Multiple-Choice Fragen zeigte ein eindeutiges Bild. Im Post-Test zeigten die Studierenden signifikant bessere Ergebnisse als in den Prä-Tests, welche in den wöchentlichen Sitzungen des Tutoriums erhoben worden waren. Während in den Prä-Tests lediglich 55,9% der Multiple-Choice Fragen korrekt beantwortet werden konnten, stieg der Anteil richtiger Antworten im Post-Test auf 78,7%. Alle untersuchten Studierenden verbesserten sich von Prä- zu Post-Test; jeder einzelne Student schien am Ende des dritten Semesters somit in der Lage zu sein, die Semesterabschlussprüfung zu bestehen. Auch wenn die stark verbesserten Ergebnisse im Post-Test nicht unbedingt überraschend sind, da Studierende zu diesem Zeitpunkt möglicherweise bereits mit dem Lernen für die Semesterabschlussprüfung begonnen hatten, kann diese Verbesserung nichtsdestotrotz auch als Erfolg des Tutoriums gewertet werden. Um jedoch die tatsächliche Effektivität des Tutoriums zu überprüfen, müsste eine randomisiert-kontrollierte Studie mit einer Kontrollgruppe, welche selbst nicht am Tutorium teilnimmt, durchgeführt werden.

Die Tatsache, dass lediglich zwölf der 20 Studierenden am Post-Test teilnahmen, könnte damit zusammenhängen, dass sich die meisten Studierenden am Ende des Semesters in den Vorbereitungen für die Semesterabschlussklausur befanden und so möglicherweise keinen Grund für eine Teilnahme daran sahen.

Die am Ende des Semesters durchgeführten qualitativen Interviews erbrachten ein detailliertes Bild der Erfahrungen der Teilnehmer bzgl. des Kurses. Alle zeigten sich hochzufrieden mit dem Kurs und benannten eine Reihe von Vorzügen wie technisch-didaktische sowie soziale Lernerfahrungen. In Bezug auf die eigenen Beiträge gaben die meisten Studierenden jedoch an, dass obwohl diese individuellen Vorträge zwar einerseits eine gute Idee darstellten, sie gleichzeitig einen zu großen Aufwand bedeutet hätten.

In Bezug auf die Beweggründe der Teilnehmer, am Kurs im dritten Fachsemester teilzunehmen, erbrachte die Inhaltsanalyse, dass positive Erfahrungen mit HeiTiMed in den ersten beiden Semestern einen der maßgeblichsten Faktoren darstellten. Aufgrund der Tatsache, dass sie das Tutorium im Vorfeld bereits als sehr hilfreich erlebt hatten, mussten die meisten Studierenden gar keine richtige Entscheidung treffen, ob sie daran teilnehmen wollten oder nicht; sie gingen einfach weiterhin dort hin. Der andauernde Kontakt zu anderen internationalen Studierenden war ein weiterer wesentlicher Aspekt hinsichtlich der Gründe der Teilnehmer, am Kurs teilzunehmen. Der oben erwähnte Mangel an sozialen Kontakten [6] könnte als Erklärung dafür dienen. Die internationalen Studierenden freundeten sich möglicherweise mit anderen Teilnehmern des Tutoriums an, was sich zu einem wichtigen Grund der Teilnahme entwickelt haben könnte. Der Gruppenzusammenhalt scheint insbesondere bei solch kleinen Gruppen eine wichtige Rolle zu spielen [36]. Internationale Studierende, die von unzureichender Unterstützung [5] sowie einem Verlust an sozialen Kontakten [6] berichten, finden hier möglicherweise einen Platz oder auch ein Gefühl der Zugehörigkeit. Sie treffen sich mit anderen Leidensgenossen und können diese beschützen und unterstützen.

Hinsichtlich technisch-didaktischer Lernerfahrungen zeigte die Studie, dass das Tutorium Studierende zu einem verbesserten Verständnis komplexer Sachverhalte befähigte. So wollten sie Studiumsinhalte nicht nur stumpfsinnig erlernen, sie waren auch an einem Verständnis aller komplexen Zusammenhänge interessiert. Dieser Aspekt deutet darauf hin, dass eine tiefgehende Verarbeitung von Inhalten förderlich für eine Stärkung und Eingliederung in ein Wissensnetzwerks sein kann [27]. Darüber hinaus war die von den Tutoren verwendete informelle Sprache im Vergleich zur in den Vorlesungen verwendeten Fachsprache leichter für die Studierenden verständlich, auch hinsichtlich komplizierter Sachverhalte [37]. Neben dieser Konzentration auf ein allgemein verbessertes Verständnis schienen jedoch auch die Spezifizierung der Inhalte sowie die Priorisierung auf klausurrelevante Themen förderlich für die Studierenden zu sein. So war es hilfreich für sie, sich aktiv mit den relevantesten Themen für die Klausur sowie der mit diesen in Zusammenhang stehenden Grundlagenliteratur auseinanderzusetzen, was zu dem Gefühl führte, besser auf die Semesterabschlussklausur vorbereitet zu sein. Die Teilnehmer profitierten auch von den Unterrichtsmaterialien wie etwa Powerpoint-Präsentationen oder Abbildungen, welche ihnen nochmal einen anderen Zugang zu den Inhalten ermöglichten. Außerdem begrüßten die internationalen Studierenden die generelle Wiederholung der Lerninhalte. Diesen zwei Mal zu folgen – zunächst in der Vorlesung, eine Woche später im Tutorium – erlaubte es ihnen, diese stärker zu verinnerlichen. Abschließend lässt sich sagen, dass für einen Teil der Studierenden auch die interaktiven Lernelemente einen Effekt hatten. Auf der einen Seite halfen diese dabei, die Atmosphäre des Tutoriums aufzulockern, auf der anderen Seite repräsentierten diese Elemente einen Gegenentwurf zur Methode des stumpfen Auswendiglernens. Dem Sandwich-Prinzip [24] folgend wechselten sich Phasen, in denen Studierenden notwendiges Wissen vermittelt wurde, mit Phasen, in denen die Autonomie der Studierenden durch eigene Beiträge und ein damit einhergehendes tieferes Verständnis gefördert wurde, ab.

Hinsichtlich sozialer Lernerfahrungen zeigte die Studie, dass das Format des Tutoriums für sich wichtig für die Studierenden war. Sie begrüßten die persönliche Atmosphäre der kleinen Gruppe. Sie kannten einander gut und konnten so ohne Angst jegliche Frage stellen oder auch Fehler machen. Gewissermaßen wurde das Tutorium auch als geheimer Ort gesehen, den nur die Gruppe der internationalen Studierenden kannte, was ihnen ein starkes Gefühl von Zugehörigkeit verschaffte. Ein weiterer wichtiger Aspekt wurde im außergewöhnlichen Engagement der Tutoren und deren effektiver Arbeit gesehen. Die Tutoren werden als Rollenmodelle, Ansprechpartner und Lehrer gesehen [38]. Aufgrund des eigenen Migrationshintergrundes der Tutoren scheint die soziale Kongruenz in der Interaktion zwischen Tutoren und Teilnehmern eine wichtige Rolle zu spielen [37]. Zuletzt sahen die internationalen Studierenden einen Vorteil darin, dass alle Aspekte im Tutorium stets so lange diskutiert wurden, bis auch der letzte Student diese verstanden hatte. Niemand wurde zurück gelassen, das Tutorium wurde daher als Platz erlebt, in dem tatsächlich jeder Hilfe finden konnte.

In Bezug auf die eigenen Beiträge der Studierenden zeichnete die Inhaltsanalyse ein konträres Bild: Während alle Studierenden der Meinung waren, dass solche individuellen Präsentationen eine gute Idee seien und eine gute Chance darstellten, solch angstbesetzte Aufgaben einzuüben, mussten die meisten von ihnen jedoch zugeben, dass sie diese Möglichkeit aufgrund der hohen Arbeitsbelastung während des Semesters nicht wahrgenommen hatten. Aufgrund der Tatsache, dass sie zusätzlich zu allen anderen Aufgaben ohnehin schon verpflichtende Präsentationen in mindestens zwei Seminaren halten mussten, entstand bei ihnen das Gefühl, dieser weiteren Anforderung nicht gewachsen zu sein. Dies lässt ein ambivalentes Bild entstehen: Während selbst die Studierenden das Gefühl haben, dass es wichtig wäre, ihre Kompetenzen hinsichtlich Vorträgen in deutscher Sprache zu trainieren, zeigt sich recht deutlich, dass sie bereits sehr beschäftigt mit anderen studiumsbezogenen Aktivitäten sind und daher dazu neigen, Vorträge innerhalb des Tutoriums abzulehnen.

Man könnte darüber spekulieren, ob solche Tutorien zur Unterstützung internationaler Studierender in folgender Weise beitragen können: Aufgrund der Tatsache, dass internationale Studierende schlechter als ihre deutschen Kollegen abschneiden – insbesondere in den ersten Studiensemestern [9], könnten sie darüber besorgt sein, Prüfungen zu bestehen sowie ihr Studium im Allgemeinen zu meistern. Innerhalb des Tutoriums stellen Tutoren mit Migrationshintergrund exzellente Rollenmodelle dar [39], sie können den Studierenden ihre Ängste nehmen und ihnen beibringen, was wichtig ist, um anstehende Prüfungen entsprechend zu bestehen [20]. Die bestehende soziale sowie kognitive Kongruenz zwischen Studierenden und Tutoren [21] scheint hierbei eine gewichtige Rolle zu spielen: Aufgrund der vergleichbaren sozialen Rollen können die Tutoren empathischer mit den Sorgen der Studierenden umgehen. Und die Studierenden wiederum scheinen vom informelleren Lehrstil der Tutoren zu profitieren, welcher weniger auf Fachbegriffen beruht und letztlich mehr zu einem Verständnis beiträgt. Außerdem treffen die internationalen Studierenden im Tutorium auf Kommilitonen, die mehr oder weniger in der gleichen Situation stecken wie sie selbst: Weit weg von zu Hause in einem fremden Land. Mit solchen gleichgesinnten und freundlichen Menschen persönliche Beziehungen aufzubauen scheint einen wichtigen Faktor darzustellen; wie eine Art soziale Schnittstelle, welche es internationalen Studierenden ermöglicht, aus der Anonymität herauszutreten. Ein weiterer wichtiger Aspekt besteht in der Tatsache, dass internationale Studierende im Tutorium ein formatives Feedback bzgl. ihres eigenen Leistungsstands erhalten, was ihnen bestehende Stärken und Schwächen aufzeigt. Außerdem kann der Post-Test als Simulation der Semesterabschlussprüfung gesehen werden, was zu einer verbesserten Anpassung an die Prüfungssituation sowie einer weiteren Entängstlichung beitragen kann.

Limitationen

Die quantitative Evaluation ist bzgl. der folgenden Aspekte limitiert: Zunächst muss die geringe Stichprobengröße berücksichtigt werden. Des Weiteren wurden die Prä-Tests stets durchgeführt, bevor die anschließenden Sitzungen die relevanten Inhalte behandelten. Zu diesem Zeitpunkt waren die Studierenden möglicherweise unterschiedlich vorbereitet: Manche neigten dazu, Inhalte unmittelbar im Anschluss an Vorlesungen zu wiederholen und somit vor dem Tutorium, andere taten dies erst zu einem späteren Zeitpunkt. Der Post-Test fand am Ende des Semesters statt, nachdem bereits alle Inhalte erneut besprochen worden waren. Die Evaluation fand außerdem unmittelbar vor der Semesterabschlussklausur statt. Daher ist es nicht allzu überraschend, dass Studierende im Post-Test besser abschnitten als in den Prä-Tests. Außerdem muss die Verbesserung der Teilnehmer nicht notwendigerweise auf das Tutorium zurückgeführt werden. Um die tatsächliche Effektivität des Tutoriums zu untersuchen, bedürfte es eines kontrollierten Designs mit einer Kontrollruppe, welche nicht am Tutorium teilnimmt. Eine weitere Limitation besteht in der Tatsache, dass es uns aus Datenschutzgründen leider nicht möglich war, die Ergebnisse der Prä- und Post-Tests mit den Ergebnissen der Semesterabschlussklausur zu vergleichen. Es könnte daher möglich sein, dass sich Studierende zwar vom Prä- zum Post-Test verbesserten, nicht jedoch von diesen Ergebnissen zu denjenigen der tatsächlichen Prüfung. Da jedoch Prä- und Post-Test-Fragen den Fragenstil der Semesterabschlussprüfung imitierten, dürften diese Ergebnisse zumindest als Spiegelbild der „echten“ Ergebnisse erachtet werden. Der qualitative Teil unserer Studie war limitiert in Bezug auf die Anzahl der Teilnehmer. Eine weitere Limitation ergab sich durch die Kürze der Interviews, welche lediglich vorläufige Aussagen erlaubt. Die Teilnahme an diesen Interviews war freiwillig, was möglicherweise zu Verzerrungen in der Analyse geführt haben könnte. Freiwillige Studierende erhielten Buchgutscheine für ihre Teilnahme an der Studie, was auch zu einer Verzerrung der Ergebnisse geführt haben könnte. Und letztlich muss die Analyse – obwohl sie nach den Prinzipien der qualitativen Inhaltsanalyse [32] durchgeführt wurde und auch von einem zweiten Analysten bestätigt wurde – als subjektiver betrachtet werden als eine quantitative Analyse.


Fazit

Nach unserem Wissenstand ist die vorliegende Studie die erste, welche ein studentengeleitetes Tutorium für internationale Medizinstudierende im zweiten Jahr untersucht. Die spezifische Gruppe von Studierenden leidet unter Stress, unzureichender Unterstützung sowie einem Verlust an sozialen Kontakten. Außerdem schneiden internationale Medizinstudierende schlechter in schriftlichen, mündlichen und praktischen Prüfungen ab, weisen eine längere Studiendauer sowie höhere Abbruchraten auf als ihre deutschen Kommilitonen. Unser studentengeleitetes Tutorium für internationale Medizinstudierende im zweiten Jahr erwies sich als gut aufgenommene Methode, um sie auf freiwilliger Basis zu unterstützen. Die Ergebnisse des Prä-Post-Vergleichs der Multiple-Choice-Fragen geben zudem erste Hinweise auf Effektivität des Tutoriums. Diese Ergebnisse sind jedoch aufgrund der kleinen Stichprobengröße sowie der eher geringen Repräsentativität limitiert. Ein Ziel zukünftiger Forschung sollte daher darin bestehen, randomisiert-kontrollierte Studien zur Effektivität solcher Tutorien durchzuführen.


Beiträge der Autoren

CN und DH konzipierten die Studie. DH, KA, OA, CA, ACM, WH und CN beteiligten sich am Design der Studie. KA, OA, CA und ACM organisierten das Tutorium und halfen dabei, die Studie entsprechend zu koordinieren. DH führte die halbstandardisierten Interviews durch. DH und CN vollzogen die qualitative Inhaltsanalyse und erstellten letztlich den Entwurf des Manuskripts. Alle Autoren lasen das Manuskript und stimmten diesem zu.


Interessenkonflikt

Die Autoren erklären, dass sie keine Interessenkonflikte im Zusammenhang mit diesem Artikel haben.


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