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GMS Journal for Medical Education

Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

ISSN 2366-5017

Erfolgreich famulieren – Identifizierung bedeutsamer Einflussfaktoren auf selbstorganisiertes Lernen in Famulaturen mittels studentischer Fokusgruppen

Artikel Famulaturen

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  • Natalie Rausch - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, III. Medizinische Klinik, Hamburg, Deutschland
  • corresponding author Sigrid Harendza - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, III. Medizinische Klinik, Hamburg, Deutschland

GMS J Med Educ 2018;35(3):Doc39

doi: 10.3205/zma001185, urn:nbn:de:0183-zma0011854

Dieses ist die deutsche Version des Artikels.
Die englische Version finden Sie unter: http://www.egms.de/en/journals/zma/2018-35/zma001185.shtml

Eingereicht: 13. Januar 2018
Überarbeitet: 29. Mai 2018
Angenommen: 12. Juni 2018
Veröffentlicht: 15. August 2018

© 2018 Rausch et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Zusammenfassung

Hintergrund: Die Ärztliche Approbationsordnung schreibt insgesamt vier Monate Famulatur vor, in welchen die Medizinstudierenden selbstorganisiert in der ambulanten und stationären Krankenversorgung mitarbeiten sollen. Da keinerlei konkrete Lernziele oder Lerninhalte vorgegeben sind und die Studierenden mit unterschiedlichen Strukturen der ambulanten und stationären Krankenversorgung in Kontakt kommen, ist der Lernerfolg in einer Famulatur oft eher zufällig. Um selbstorganisiertes Lernen (SOL) in Famulaturen möglichst effektiv zu gestalten, ermittelten wir Faktoren im Bereich der stationären Versorgung, die einen Einfluss auf das SOL und damit den Lernerfolg einer Famulatur haben.

Methoden: Zur Untersuchung dieser Fragestellung wurde ein qualitativer, explorativer Ansatz gewählt. Im Jahr 2015 nahmen an der Medizinischen Fakultät Hamburg insgesamt 21 Studierende der Semester 1 bis 11 an sechs semistrukturierten Fokusgruppengesprächen teil. In diesen wurden die Studierenden zu ihren Erlebnissen und Erwartungen im Hinblick auf SOL in Famulaturen befragt. Die Interviews wurden wörtlich transkribiert und parallel zur weiteren Datenerhebung mittels Grounded Theory ausgewertet.

Ergebnisse: Es wurden drei Hauptkategorien mit jeweils zwei Subkategorien identifiziert, die Einfluss auf SOL in Famulaturen hatten: Personen (Famulierende und Ärzte), das Lernen selbst (Lerninhalte und Lernprozess) und die Rahmenbedingungen der Famulatur (örtliche Gegebenheiten und Organisationsstruktur). Beispielsweise zeigten sich ein von Offenheit und Eigeninitiative geprägtes Verhalten der Famulierenden sowie eine gute Arbeitsatmosphäre und niedrige Hierarchien förderlich für SOL, während sich Schüchternheit und fehlende Integration in das ärztliche Stationsteam hemmend auf SOL auswirken. Ein den Studierenden fest zugewiesener Mentor kann durch Anleitung, Supervision und Übergabe von Verantwortung das SOL fördern. Kontinuierliches Feedback durch Mentoren oder Peers fördert das SOL. Rahmenbedingungen, wie beispielsweise eine reibungslose administrative Organisation, beeinflussen ebenfalls das SOL, können jedoch wenig durch die Famulierenden beeinflusst werden.

Schlussfolgerung: Die Schaffung geeigneter Rahmenbedingungen und die Berücksichtigung der Bedürfnisse der im Rahmen einer Famulatur beteiligten Personen und der Erfordernisse des Lernens selbst sind notwendig um erfolgreiches SOL in Famulaturen zu ermöglichen. Geeignete Rahmenbedingungen könnten auf empirischer Basis zusammengestellt und allgemein verbreitet werden. Ein Training für Lehrende und Famulierende zu diversen Aspekten einer Famulatur, vom professionellen Verhalten bis zu praktischen Fertigkeiten, könnte eine geeignete vorbereitende Maßnahme zur Förderung von SOL in Famulaturen sein und zu einem besseren Lernerfolg der Famulierenden beitragen.

Schlüsselwörter: Famulatur, Medizinstudium, praktische Fertigkeiten, selbstorganisiertes Lernen


Einleitung

Das Studium der Humanmedizin ist in Deutschland inhaltlich und strukturell einerseits durch die Ärztliche Approbationsordnung [https://www.gesetze-im-internet.de/_appro_2002/BJNR240500002.html, abgerufen: 29.12.2017] und andererseits durch die Studienordnungen der Hochschulen reguliert, die bestimmte Inhalte und Stundenzahlen für jedes Fach vorschreiben. Für Famulaturen gibt es gemäß der Ärztlichen Approbationsordnung zwar strukturelle Vorgaben über Art und Dauer [https://www.gesetze-im-internet.de/_appro_2002/BJNR240500002.html, abgerufen: 29.12.2017]. Inhaltlich und bei der Wahl der Fachdisziplinen werden jedoch keine besonderen Vorgaben gemacht, so dass der Lernerfolg in Famulaturen ganz wesentlich vom SOL der Studierenden abhängt und damit zufällig wird. Ob solche unstrukturierten Praktika den gewünschten Effekt erzielen, nämlich Studierende mit der ärztlichen Patientenversorgung in Einrichtungen der Krankenversorgung vertraut zu machen [https://www.gesetze-im-internet.de/_appro_2002/BJNR240500002.html, abgerufen: 29.12.2017], wird auch in der internationalen Literatur bezweifelt [1], [2]. Assistenzärzte fühlen sich zu Beginn ihrer Weiterbildungszeit zu 60% nicht gut auf ihre Arbeit vorbereitet [3] und verschiedene Studien zeigen, dass bei Assistenzärzten Defizite bei Untersuchungstechniken und im diagnostischen Prozess bestehen [4], [5], [6]. Es gibt daher Bemühungen, Famulaturen inhaltlich zu strukturieren [7] oder durch strukturierte Kurse, zum Beispiel zu Fertigkeiten der körperlichen Untersuchung [8], anzureichern.

Noch wesentlicher ist es jedoch, dass Studierende SOL lernen, zu dem vor allem Selbstbewusstsein, akademisches Engagement und Zeitmanagement als wesentliche Faktoren zählen [9], da dies für den späteren Arztberuf von wesentlicher Bedeutung ist [10] und außerdem in Famulaturen eingeübt werden und den studentischen Lernerfolg verbessern könnte. Das SOL in einer selbstorganisierten Lernumgebung [11], wie eine Famulatur sie im engeren Sinne darstellt, nämlich eine Lernumgebung ohne definierte Lehrende und Lernziele, beinhaltet sowohl Aspekte des selbstgesteuerten (SDL) als auch des selbstregulierten (SRL) Lernens [12]. Um effektiv selbstgesteuert zu Lernen, müssen Studierende in der Lage sein, sich selbst Zeile zu setzen und durch selbstreguliertes Lernen diese zu erreichen [12]. Wer gut selbstreguliert lernt, ist jedoch nicht gleichzeitig auch effektiv im selbstgesteuerten Lernen [12], denn im Medizinstudium werden die meisten Lernziele vom Curriculum vorgegeben und das Setzen von selbstgesteckten Zielen wird meist nicht geübt. Es ist bekannt, dass Medizinstudierende zu Beginn ihres Studiums eine hohe Motivation für SOL aufweisen, die jedoch schon nach dem ersten Jahr des Studiums stark abnimmt [13], [14]. Außerdem ist bekannt, dass die Art und Weise, wie Medizinstudierende ihre Lernumgebung wahrnehmen, damit assoziiert ist, ob und wie sie SOL anwenden [15]. Um den Lernerfolg in Famulaturen so gut wie möglich zu gestalten, ist es daher wichtig, die Faktoren zu kennen, die einen Einfluss auf SOL, also auf SDL und SRL, haben. Nur, wenn diese Faktoren bekannt sind, wird es Lehrenden möglich sein, Studierende in ihren Famulaturen bestmöglich zu unterstützen und zu begleiten. Ziel dieser qualitativen Studie war es daher, von Studierenden Aspekte zu erheben, die bei Famulaturen einen positiven oder negativen Einfluss auf SOL haben und anhand dieser Kriterien einen Vorschlag zu erarbeiten, wie sich der Lernerfolg in Famulaturen für Medizinstudierende optimieren ließe.


Methoden

Zur Ermittlung von Aspekten des SOL in Famulaturen wurde ein semistrukturierter Gesprächsleitfaden entwickelt, der sich in Anlehnung an eine SWOT-Analyse [16] in vier große Bereiche gliederte: Stärken einer Famulatur, Schwächen einer Famulatur, Verbesserungsmöglichkeiten und Gefahren einer Strukturierung von Famulaturen. Diesen vier Bereichen wurden weitere detaillierte Fragen zugeordnet, die sich unter anderem an den Ergebnissen von Studien, in denen Erwartungen und Erfahrungen in bestimmten Abschnitten des Medizinstudiums untersucht wurden [17], [18], [19], orientierten und auch noch Spielraum für situationsbedingtes Nachfragen ließen. Der leitende Gedanke war, Studierende, die noch keine Famulatur absolviert hatten, bezüglich ihrer Wünsche, Erwartungen und Befürchtungen im Hinblick auf ihre erste Famulatur zu befragen, während die Studierenden, die schon mindestens eine Famulatur abgeschlossen hatten, im Rahmen der Interviews die Gelegenheit erhalten sollten, von ihren positiven und negativen Erfahrungen im Rahmen ihrer Famulaturen zu berichten sowie Verbesserungsvorschläge einzubringen. Der komplette Gesprächsleitfaden findet sich im Anhang 1 [Anh. 1]. Zusätzlich wurden anonymisiert folgende soziodemographische Daten der teilnehmenden Studierenden erhoben: Alter, Geschlecht, Fachsemester, sowie die Anzahl und Fachdisziplinen der bisher durchgeführten Famulaturen.

Im Jahr 2015 wurden zunächst Studierende des 1., 3. und 5. Fachsemesters Humanmedizin, die an der Medizinischen Fakultät Hamburg studierten, jeweils nach einer Vorlesung für ihr jeweiliges Semester zu den Fokusgruppengesprächen per Email eingeladen. Die Teilnahme war freiwillig und anonym. Eine Unbedenklichkeitserklärung eines Mitglieds der Ethikkommission der Ärztekammer Hamburg zur Durchführung der anonymisierten Fokusgruppenuntersuchungen bei Studierenden liegt vor. Die Gespräche erfolgten für jedes Semester getrennt. Direkt im Anschluss an das jeweilige Fokusgruppengespräch wurde ein Buchgutschein je 25 Euro verlost. Alle Gespräche wurden von NR moderiert. Die Gespräche wurden audiographisch aufgezeichnet und wörtlich transkribiert. Die Auswertung erfolgte mittels Grounded Theory [20]. Die Autorinnen bildeten unabhängig voneinander in induktiver Weise Codes und kategorisierten diese. Im gemeinsamen Abgleich wurden die Codes diskutiert und verfeinert oder verworfen. Im Laufe der Datenerhebung zeigte sich, dass es zusätzlich interessant sein könnte, auch Gespräche mit Studierenden zu führen, die sich in noch höheren Semestern oder bereits im Praktischen Jahr befinden, da diese einerseits bereits alle Famulaturen abgeleistet haben und andererseits das SOL in Famulaturen in einem anderen Kontext betrachten und beurteilen können. Es wurden daher Studierende des 9. und des 11. Semesters zu einer Teilnahme eingeladen. Aufgrund der höheren Zahl der freiwilligen Anmeldungen der Studierenden des 11. Semesters erfolgten mit diesen zwei Gruppengespräche. Auch diese Gespräche wurden von NR durchgeführt. Nach der Analyse des insgesamt sechsten Gespräches konnte eine Sättigung der Codes festgestellt werden. Im nächsten Schritt wurden die identifizierten Codes zu Kategorien und inhaltlichen Überkategorien zusammengefasst. Im Anschluss wurden aus jeder Kategorie exemplarisch jene codierten Textstellen ausgewählt, die die entsprechende Kategorie am besten veranschaulichten.


Ergebnisse

Insgesamt wurden sechs Fokusgruppeninterviews mit insgesamt 21 Studierenden (acht männlich, 13 weiblich) geführt. Das durchschnittliche Alter aller Teilnehmenden betrug 25,2±3,9 Jahre, 28,6% aller Teilnehmenden hatten noch gar keine Famulatur absolviert, 33,3% mindestens eine und 38,1% alle erforderlichen. Unter den Studierenden, die zum Untersuchungszeitpunkt bereits mindestens eine Famulatur absolviert hatten, waren die am häufigsten genannten Fachdisziplinen Innere Medizin (9), Allgemeinmedizin (8) und Radiologie (7).

Die Analyse der Fokusgruppengespräche ergab drei Hauptkategorien mit jeweils zwei wesentlichen Subkategorien, welche Einfluss auf das SOL zeigten und in Abbildung 1 [Abb. 1] dargestellt sind: Personen (Famulierende und Ärzte), das Lernen (Lerninhalte und Lernprozess) und die Rahmenbedingungen der Famulatur (örtliche Gegebenheiten und Organisationsstruktur). Es zeigten sich wechselseitige Einflüsse zwischen Famulierenden und Ärzten, welche jeweils Einfluss auf die Lerninhalte, den Lernprozess und damit auf das selbstorganisierte Lernen aufwiesen. Die örtlichen Gegebenheiten sowie die Organisationsstruktur stellen den äußeren Rahmen der Famulatur dar. Ihre verschiedenen Unteraspekte zeigten Einflüsse sowohl auf die Famulierenden und Ärzte als auch auf die Lerninhalte und den Lernprozess, werden durch diese jedoch selbst wenig beeinflusst.

Die Motivation der Famulierenden, ihr Verhalten sowie ihre Selbsteinschätzung in Bezug auf Kenntnisse und Fertigkeiten konnten als entscheidende Einflussfaktoren auf das SOL identifiziert werden (siehe Tabelle 1 [Tab. 1]). Positive Motivation der Famulierenden wirkt sich positiv auf die erlebte Motivation der Ärzte und auf den Lernprozess aus, was das SOL anregt. Durch ihr eigenes Verhalten können die Famulierenden den Lernerfolg oder Misserfolg ihrer Famulatur entscheidend beeinflussen, wobei sowohl Persönlichkeitsmerkmale als auch Verhaltensnormen als Einflussfaktoren von Bedeutung sind. Ein von Eigeninitiative und Offenheit geprägtes Verhalten wirkt sich positiv auf den Lernprozess aus, während Unsicherheit oder Schüchternheit, z.B. aus Rücksichtnahme auf die stark beschäftigten Stationsärzte, den Lernprozess und das SOL eher hemmen. Passives Verhalten wird von Seiten der Famulierenden auch gezielt eingesetzt, um als unangenehm betrachtete Aufgaben (z.B. Blutentnahmen) nicht erledigen zu müssen, was dem SOL entgegenstehen kann, wenn diese Aufgaben noch nicht beherrscht werden. Bei den Verhaltensnormen stellten Pünktlichkeit, Höflichkeit und gepflegtes Aussehen Faktoren dar, die von den Famulierenden als wichtig angesehen wurden, um den Ärzten und Pflegekräften ein positives Bild von sich zu vermitteln und dadurch deren Motivation zur Lehre zu erhöhen und den Lernerfolg der Famulatur zu steigern. Eine weitere Unterkategorie bei den Famulierenden mit Einfluss auf erfolgreiches SOL war die Selbsteinschätzung im Hinblick auf eine realistische Bewertung und Kommunikation der eigenen Fähigkeiten und Kenntnisse sowie deren Grenzen.

Mit Bezug zu den Ärzten konnten drei Subkategorien identifiziert werden, die einen Einfluss auf das SOL der Famulierenden aufwiesen: die Motivation der Ärzte, ihre Erwartungen an die Famulierenden sowie ihre Rolle als Mentor (siehe Tabelle 2 [Tab. 2]). Als motiviert erlebte Ärzte erhöhen bei den Famulierenden das SOL und damit den Lernerfolg einer Famulatur. Die Motivation zu lehren wird von den Studierenden der ärztlichen Arbeitsbelastung, ärztlichen Persönlichkeitsmerkmalen und ihrer Stellung in der Krankenhaushierarchie zugeschrieben. Dass die Ärzte Erwartungen an die Famulierenden formulieren, wünschen sich die Studierenden, um ihr SOL zu organisieren und sich nicht durch Unsicherheit in ihrem Lernprozess gehemmt zu fühlen. Oft seien die betreuenden Ärzte sich auch nicht darüber im Klaren, was generell die Aufgaben eines Famulierenden seien, was den Lernprozess behindern kann. Die Famulierenden wünschen sich einen ärztlichen Mentor, der ihr SOL in der Famulatur begleitet und Freude an der Lehre hat. Sie halten jüngere Ärzte für eine solche Aufgabe für geeigneter und sehen in der Arbeitsbelastung der Ärzte ein Hindernis für erfolgreiches Mentoring. Erwartet werden von Mentoren in einer Famulatur Vorbildcharakter, Anleitung und verantwortliche Übertragung von dem Kenntnisstand der Famulierenden angemessenen Aufgaben, um das SOL der Famulierenden individuell zu fördern.

Mit Bezug zu den Lerninhalten wurden sieben Subkategorien identifiziert (siehe Tabelle 3 [Tab. 3]). Am häufigsten wurde genannt, dass die Famulierenden das Berufsfeld und den Patientenwerdegang erleben möchten und sich selbst keine konkreten Lernziele im Sinne des SOL setzen. Den Studierenden ist außerdem wichtig, praktische Basisfertigkeiten zu erlernen und selbststrukturiert zu üben, ebenso wie pflegerische Basisfertigkeiten, die offenbar im Pflegepraktikum nicht oder nicht ausreichend gelernt, aber meist in der Famulatur vorausgesetzt werden. Die Studierenden haben außerdem die Erwartung, in einer Famulatur an den Prozess der klinischen Entscheidungsfindung herangeführt zu werden und professionelles Verhalten zu lernen, um dieses dann im SOL üben zu können. Für den Lernprozess konnten fünf Subkategorien herausgearbeitet werden (siehe Tabelle 4 [Tab. 4]). Wichtig ist, dass zu Beginn der Famulatur eine Einarbeitungszeit eingeplant ist, um in den Prozess des SOL hineinzukommen. Das Lernen selbst wird als studentische Aufgabe gesehen, wobei gezielte thematische Vorbereitung, kontinuierliches Üben und Übernahme von Verantwortung als wichtige Aspekte für die Förderung des SOL genannt wurden. Sowohl Betreuung durch Dozierende als auch durch Peers (z.B. PJ-Studierende) sowie kontinuierliches Feedback waren den Studierenden wichtig, um ihr SOL während der Famulatur gut strukturieren zu können.

Bei den Rahmenbedingungen einer Famulatur wurden einerseits die örtlichen Gegebenheiten mit der Größe des Krankenhauses und der Arbeitsatmosphäre als wesentliche Subkategorien genannt (siehe Tabelle 5 [Tab. 5]). Die Größe des Krankenhauses wird, je nach eigenem Lernwunsch, mit Bezug zum Fächerangebot und Aufgabenspektrum unterschiedlich bewertet und die Integration ins ärztliche und pflegerische Team stellt ebenfalls einen wesentlichen Faktor für erfolgreiches SOL dar. Bei den Auswirkungen der Organisationsstruktur einer Famulatur auf das SOL spielt sowohl die Organisation vor einer Famulatur als auch während einer Famulatur eine Rolle (siehe Tabelle 6 [Tab. 6]). Bei der Organisation vor einer Famulatur könnten sich strukturierte Einweisungen in Fertigkeiten sowie supervidiertes Üben als günstig für das SOL erweisen. Ein freiwilliges vorbereitendes Kursangebot zu Aufgaben wie Visitenführung und Schreiben von Arztbriefen könnte den Famulierenden Unsicherheiten nehmen und mehr Selbstvertrauen für das SOL während der Famulatur bieten. Unsicherheiten zu Ablauf und Inhalten von Famulaturen sowie bei der Auswahl eines geeigneten Platzes können negative Wirkungen auf das SOL haben. Zu den Faktoren der Organisation während einer Famulatur im Krankenhaus, die auf das SOL hemmende oder fördernde Einflüsse haben können, wurden administrative Aspekte, Einführungsveranstaltungen, feste ärztliche Bezugspersonen, die den Lernprozess begleiten und ein Famulaturleitfaden für Lehrende und Famulierende genannt.


Diskussion

Aus einer Untersuchung zu SOL in klinischer Umgebung ist bekannt, dass Studierende mit SOL nur sehr schwer zurechtkommen, wenn Unterstützung und Anleitung fehlen [21]. Die drei in unserer Studie identifizierten Hauptkategorien mit Einfluss auf SOL in Famulaturen, Personen, Lernen und Rahmenbedingungen, bieten mit ihren Unterkategorien gute Ansatzpunkte, um das SOL in klinischer Umgebung zu fördern. Die Motivation der Studierenden spielt gemäß unserer Analyse eine wesentliche Rolle für SOL in Famulaturen. Diese lässt sich mit Hilfe eines Vorbereitungskurses, der die Studierenden mit ihrer Rolle in einer Famulatur vertraut macht, stärken [22]. Außerdem ist die Motivation der Studierenden auch davon abhängig, ob sie sich in das ärztliche Team integriert fühlen [23] und Studierende, die mehr Eigeninitiative zeigen, erhalten mehr Gelegenheiten zum Üben und bekommen mehr Verantwortung übertragen, während Schüchternheit oder Unsicherheit SOL hemmen [24]. Integration in das ärztliche Team und Zeigen von Eigeninitiative sollten also ebenfalls Bestandteil von Vorbereitungskursen sein. Auch das Lernen mit Peers, anderen Famulierenden oder PJ-Studierenden, das einige Famulierende selbstständig nutzen und das gute Unterstützung in der klinischen Umgebung mit stark beschäftigten Ärzten bietet [25] und SOL durch Integration in Stationsabläufe[26] und durch stärkere Autonomie über Lerninhalte fördert [27], könnte gezielt vor der ersten Famulatur eingeübt werden. Als wesentliche Bezugspersonen wurden in unserer Studie von den Famulierenden Assistenzärzte eher angegeben als Oberärzte. Es wurde beschrieben, dass häufig ungeschulte Assistenzärzte für die Betreuung von Famulierenden einspringen [28], was die Interaktion von Studierenden und Lehrenden und damit das SOL der Studierenden ungünstig beeinflusst, und dass Trainings von Assistenzärzten in emotionaler Intelligenz hilfreich sind, um die Eigeninitiative und damit auch SOL von Famulierenden zu fördern [[29]. Ebenso ist das von Studierenden für eine Famulatur gewünschte Mentoring durch Ärzte für SOL der Studierenden förderlich und scheint keine zusätzliche Belastung für die Assistenzärzte darzustellen [30].

Neben dem Erleben des Berufsfeldes, was kein Lernziel im engeren Sinne darstellt, hatten die Famulierenden in unserer Studie konkrete Wünsche zum SOL von praktischen und pflegerischen Basisfertigkeiten, professionellem Verhalten und dem angeleiteten Erfahren von pathologischen Befunden und Üben von klinischer Entscheidungsfindung. Es könnten beispielsweise für Famulaturen Lernziele entwickelt werden, die professionellen Umgang und gute interprofessionelle Kommunikation beinhalten [31], die sowohl vorab geübt als auch in einer Famulatur angewandt werden können. Ebenso sollten gezielt Aufgaben für Famulierende entwickelt werden, in denen sie SOL entfalten und Verantwortung übernehmen müssen, da eine Untersuchung zeigen konnte, dass Studierende, die mit Verantwortung ins Team eingebunden waren, sich in ihren Kompetenzen zur körperlichen Untersuchung, klinischen Entscheidungsfindung und Erstellung von Behandlungsplänen signifikant besser einschätzten [32]. Das eigene Setzen von Lernzielen ist im Lernprozess eine wichtige Voraussetzung für effektives SOL in Famulaturen [33]. Sinnvoll ist es, Studierende vor der ersten Famulatur oder begleitend zur Famulatur hierin anzuleiten [34]. Da allerdings auch bekannt ist, dass Studierende sich häufig nicht trauten Mentoren gegenüber ihre Lernziele zu kommunizieren und diese um die Durchführung oder Übernahme bestimmter Tätigkeiten zu bitten [35], sollte Verhalten diesbezüglich ebenfalls vor der ersten Famulatur eingeübt werden. Anleitung und Feedback sind ebenfalls wesentliche Merkmale eines erfolgreichen Lernprozesses [36] und führen insbesondere auch durch Peer-Teaching zu guten Lernerfolgen [37]. Die Gründe hierfür sind unter anderem das Erklären von Sachverhalten in verständlicher Sprache [38] und eine das Selbstvertrauen fördernde Lernatmosphäre [39], in der die Studierenden sich trauten, Fragen zu stellen [26], [38]. Famulierende sollten darauf vorbereitet sein, sich solche fördernden Lernsituationen zu suchen. Außerdem kann ein Training für PJ-Studierende diesen aufzeigen, wie sie Famulierende effektiv in Stationsabläufe und Patientenbetreuung einbinden können [40]. Durch das Unterrichten werden gleichzeitig ihr eigenes Selbstvertrauen, ihre klinischen Fertigkeiten und ihre Kommunikationsfähigkeiten gefördert [41].

Mit Bezug zu den Rahmenbedingungen einer Famulatur gibt es verschiedene Aspekte der örtlichen Gegebenheiten und der Organisationsstruktur, mit der sich Famulierende vor der ersten Famulatur auseinandersetzen sollten, um das SOL so gut wie möglich zu gestalten. Ein Universitätskrankenhaus bietet den Famulierenden die Möglichkeit, seltenere Erkrankungen und komplexe Fälle in Spezialabteilungen kennen zu lernen [42], während in kleineren Krankenhäusern häufigere Patientenkontakte und mehr Routine bei der klinischen Entscheidungsfindung erreicht werden können [43] und eine höhere Zufriedenheit mit dem Lernumfeld besteht [44]. Dies könnte in einer Vorbereitungsveranstaltung vermittelt werden, damit die Studierenden ihr SOL gezielter planen können. Eine erste Famulatur in der Inneren Medizin führt außerdem zu besseren akademischen Leistungen während der darauffolgenden Famulaturen [45], da die internistische Ausbildung eine gute Basis für medizinische Kenntnisse anderen Fachdisziplinen bietet [46]. Solche evidenzbasierten Erkenntnisse zu Famulaturen sollten Studierenden ebenfalls für die Planung ihrer Famulaturen zur Verfügung gestellt werden. Mit Bezug zu Organisationsstrukturen innerhalb von Krankenhäusern, wird Famulierenden der Zugang zu elektronischen Patientenakten für erfolgreiches SOL zum Teil noch unzureichend bereitgestellt [47], obwohl Studiendekane zu über 90% der Ansicht waren, dass studentische Dokumentation wichtiger Bestandteil des Lernens sein sollte [48]. Wenn Studierende die Möglichkeit erhalten, selbst Befunde und Verläufe zu dokumentieren, also aktiv in die Patientenbehandlung involviert sind, so förderte dies eine weitergehende Reflektion und strukturiertes Denken [49]. Dass bei einer Erhebung zu Notizen durch Studierende in 82% der Fälle Befunde entdeckt wurden, die gar nicht oder durch eine fehlerhafte Untersuchungstechnik durch Studierende erhoben worden waren [50] unterstreicht den Wunsch der Famulierenden nach ärztlicher Supervision und Feedback bei elementaren klinischen Fertigkeiten [51], um besseres SOL zu ermöglichen. Dies sollten Kliniken bei der Organisation von Famulaturen bedenken. Dass als positiver Nebeneffekt zur Patientensicherheit die supervidierte Einbindung von Studierenden in den diagnostischen Prozess sogar zu einer Verbesserung der korrekten Diagnosefindung beitragen kann, konnte in einer prospektiven kontrollierten Studie gezeigt werden [52].

Eine Stärke der Studie liegt in der Befragung von Studierenden, die das komplette Spektrum an durchgeführten Famulaturen von keiner bis zu allen abdecken, so dass sowohl qualitative Aspekte der Erwartungen an SOL als auch Aspekte von guten und schlechten Erfahrungen mit SOL in Famulaturen in die Auswertung mit eingingen. Eine Schwäche der Befragung liegt darin, dass nur Studierende einer Hochschule teilnahmen. Ein zweiter limitierender Punkt der Studie liegt darin, dass nur die studentische Sicht bezüglich des SOL von Famulierenden erfasst wurde. Für ein umfassenderes Bild hätte die zusätzliche Sicht der Lehrenden auf SOL in Famulaturen gegebenenfalls noch weitere Aspekte liefern können. Trotz dieser Einschränkungen lassen sich aufgrund der umfangreich erhobenen Aspekte wesentliche Hinweise für eine geeignete Organisation von SOL in Famulaturen ableiten. Für Famulaturen im ambulanten Bereich könnte das Herausarbeiten spezifischer Aspekte zur Förderung von SOL auf ähnlich Weise herausgearbeitet werden und interessante Ansatzpunkte zur Verbesserung des Lernerfolgs liefern.


Schlussfolgerungen

Um erfolgreiches SOL in Famulaturen zu ermöglichen, sind sowohl die Schaffung geeigneter Rahmenbedingungen als auch die Berücksichtigung der Bedürfnisse der beteiligten Personen als auch geeigneter Lernprozesse erforderlich. Geeignete, das SOL fördernde Rahmenbedingungen könnten, basierend auf den diskutierten empirischen Erkenntnissen in einer Broschüre zusammengefasst und den Studierenden und den Krankenhäusern elektronisch zur Verfügung gestellt werden. Sowohl für Lehrende als auch für Famulierende könnten Trainingskurse angeboten werden, die sich mit Aspekten des professionellen Verhaltens, Grundlagen des Lernens, praktischen Fertigkeiten und Verantwortungsübernahme beschäftigen. Mit solchen Trainings wären alle an Famulaturen Beteiligten über geeignete Maßnahmen zur Förderung von SOL in Famulaturen informiert und könnten durch eine gelungene Integration der Famulierenden in die Stationsabläufe zu einem größtmöglichen Lernerfolg der Famulierenden beitragen.


Danksagung

Wir danken allen Medizinstudierenden, die an den Fokusgruppen teilgenommen haben.


Interessenkonflikt

Die Autoren erklären, dass sie keine Interessenkonflikte im Zusammenhang mit diesem Artikel haben.

Teile dieses Artikels entstammen der Promotionsarbeit von NR und wurden außerdem von ihr in einem Vortrag auf der Tagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung in Bern im September 2016 vorgestellt.


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