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GMS Journal for Medical Education

Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

ISSN 2366-5017

Entwicklung und erste Erfahrungen einer online Austauschplattform zu Geschlechteraspekten in der Medizin „GenderMed-Wiki“

Artikel Soziale Medien

  • author Julia Schreitmüller - Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Institut für Klinische Radiologie, Münster, Deutschland
  • author Jan C. Becker - Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Medizinische Fakultät, Institut für Ausbildung und Studienangelegenheiten (IfAS), Münster, Deutschland
  • author Daniel Zsebedits - Hochschule Heilbronn, GECKO Institut für Medizin, Informatik & Ökonomie, Heilbronn, Deutschland
  • author Marvin Weskott - Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Institut für Klinische Radiologie, Münster, Deutschland
  • author Mahboobeh Dehghan-Nayyeri - Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Institut für Klinische Radiologie, Münster, Deutschland
  • author Christian Fegeler - Hochschule Heilbronn, GECKO Institut für Medizin, Informatik & Ökonomie, Heilbronn, Deutschland
  • author Matthias Heue - Universität Duisburg-Essen, Medizinischen Fakultät, Essen, Deutschland
  • author Margarethe Hochleitner - Medizinische Universität Innsbruck, Gender Medicine Unit, Innsbruck, Österreich
  • author Andrea Kindler-Röhrborn - Universitätsklinikum Duisburg-Essen, Institut für Pathologie, Essen, Deutschland
  • corresponding author Bettina Pfleiderer - Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Institut für Klinische Radiologie, Münster, Deutschland

GMS J Med Educ 2018;35(3):Doc32

doi: 10.3205/zma001178, urn:nbn:de:0183-zma0011781

Dieses ist die deutsche Version des Artikels.
Die englische Version finden Sie unter: http://www.egms.de/en/journals/zma/2018-35/zma001178.shtml

Eingereicht: 22. März 2017
Überarbeitet: 13. Dezember 2017
Angenommen: 1. März 2018
Veröffentlicht: 15. August 2018

© 2018 Schreitmüller et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Zusammenfassung

Zielsetzung: Wissen um Geschlechteraspekte in der Medizin ist meist ungenügend vorhanden, obwohl sie die Grundlage für eine individualisierte Versorgung darstellen. Daher wurde in einem BMBF geförderten Projekt (FKZ: 01FP1506) eine online Austauschplattform GenderMed-Wiki [www.gendermed-wiki.de] zu Themen um Geschlecht und Medizin aufgebaut. Ziel ist die Vermittlung von Fachwissen zu Geschlechteraspekten in allen Bereichen der Medizin. Evaluiert wurde deshalb u. a., ob GenderMed-Wiki geeignet ist, Wissen zu Geschlecht und Medizin adäquat zu vermitteln.

Methodik: In Form von vier Fokusgruppen mit insgesamt 30 Teilnehmenden (Studierende, Lehrende, ÄrztInnen, Öffentlichkeit) fand eine qualitative Evaluation von GenderMed-Wiki sechs Monate nach Projektbeginn statt. Die Diskussionen wurden protokolliert, ein Anforderungspool gebildet und induktiv Kategorien abgeleitet. Nach Optimierung der Plattform wurde eine quantitative Evaluation per Onlinefragebogen (Sosci Survey) durchgeführt. Es nahmen 149 Studierende der medizinischen Fakultäten Münster und Duisburg-Essen (sowie der Zahnmedizin Münster) teil (Rücklaufquote: 3.3%). Die inhaltliche Konzeption der Plattform wurde anhand von drei Fachartikeln evaluiert: Geschlecht und Medizin (beide Studiengänge), Depression (Humanmedizin) und Parodontitis (Zahnmedizin). Die Ergebnisse wurden als relative und absolute Häufigkeiten dargestellt, Zusammenhänge wurden mittels Chi-Quadrat-Test ermittelt.

Ergebnisse: Mit Hilfe der Fokusgruppen wurden vier Kategorien mit Änderungsbedarf abgeleitet und teilweise für die Studierendenbefragung optimiert: Inhaltliche Aspekte, Technische Anforderungen, NutzerInnenpraxis und Rechtliche Herausforderungen. Viele Studierende bewerten GenderMed-Wiki als lehrreich, hielten die Plattform jedoch v. a. für ihren späteren beruflichen Alltag und weniger für ihr Studium für relevant. Studierende, die geschlechtersensible Themen weniger bedeutend finden, bewerteten die Plattform eher als neutral und beantworteten Fragen zu Geschlecht und Depression häufiger falsch.

Schlussfolgerung: Fokusgruppen sind hilfreich, um projektbezogenen Änderungsbedarf systematisch herauszuarbeiten. Nach entsprechender Anpassung scheint GenderMed-Wiki gut geeignet, um die Integration von Geschlecht in die medizinische Lehre zu fördern. Wichtig ist es, die Einstellung der Studierenden zur geschlechtersensiblen Medizin zu verändern (z. B. durch Integration in das Studium), denn diese bedingt auch wie man die Plattform wahrnimmt und wie gut man sich mit ihr auseinandersetzt.

Schlüsselwörter: Gendermedizin, geschlechtersensible Medizin, Wissensplattform, Gender, Sex, medizinische Lehre, Medizinstudium


1. Einleitung

Lange Zeit bestand in der Medizin die Ansicht, dass Geschlechteraspekte von untergeordneter Bedeutung seien und medizinisches Wissen beruhte hauptsächlich auf Basis des männlichen Organismus. Neuere Untersuchungen zeigen jedoch, dass die Inzidenz, die Symptome und der Verlauf vieler Erkrankungen geschlechterabhängig sind [1], [2], [3], [4]. Es ist daher wichtig, das biologische (sex) und soziokulturelle (gender) Geschlecht in der Medizin zu berücksichtigen, um einen weiteren Schritt in Richtung einer individualisierten Medizin gehen zu können.

Jedoch sind viele Erkenntnisse der geschlechtersensiblen Medizin noch zu wenig verbreitet bzw. nicht systematisch geordnet [4]. Immer noch achten Ärzte und Ärztinnen in ihrem Behandlungsalltag zu wenig auf Geschlechterunterschiede. Folge ist, dass bei einer Vielzahl von Erkrankungen falsche Diagnosen gestellt werden und geeignete Therapien nicht eingeleitet werden können. Zum Beispiel wird die Diagnose eines Myokardinfarkts bei Frauen häufig viel zu spät gestellt, da sie „untypische“ Symptome wie Schmerzen der Kiefergelenke und des Rückens sowie vasovagale Beschwerden zeigen können. Auch werden Myokardinfarkte immer noch oft als „Männerkrankheiten“ charakterisiert und bei Frauen deshalb nicht erkannt [5], [6]. Dementgegen werden stereotyp weibliche Krankheiten wie Osteoporose bei Männern häufig übersehen und wenig erforscht. Beispielsweise wurden häufig (junge) Frauen als Referenzgruppe für die Knochendichte bei älteren Männern herangezogen [7].

Die Medizin steht vor der anspruchsvollen Aufgabe, biologische und soziokulturelle Geschlechtermerkmale sowie deren Interaktion in den Forschungs- und Behandlungsprozess zu integrieren [8], [9]. Voraussetzung dafür ist, geschlechtersensible Inhalte in der medizinischen Ausbildung zu vermitteln [10]. Im Rahmen eines früheren Projektes der medizinischen Fakultäten Münster und Duisburg-Essen (gefördert vom BMBF und dem europäischen Sozialfond der Europäischen Union (FKZ: 01FP1101)) wurde in einer Bedarfsanalyse deutlich, dass das Wissen um Geschlechterunterschiede und deren Bedeutung für Prävention und Therapie bei Lernenden, Lehrenden und Praktizierenden in der Medizin nur unzureichend vorhanden ist [11]. Daher wurde in einem Nachfolgeprojekt eine bundesweite Austausch- und Wissensplattform, beruhend auf dem Prinzip eines Wikis, zu Themen rund um Geschlecht und Medizin entwickelt: „GenderMed-Wiki“ ist ein Kooperationsprojekt zwischen den medizinischen Fakultäten Münster, Duisburg-Essen, Innsbruck und dem GECKO-Institut für Medizin, Informatik und Ökonomie der Hochschule Heilbronn. Die Plattform ist über die Internetadresse www.gendermed-wiki.de zu erreichen (vgl. Abbildung 1 [Abb. 1]).


2. Projektbeschreibung

2.1. GenderMed-Wiki als interaktiver, digitaler Prozess

Durch zunehmende Digitalisierung muss ein Umdenken in Bezug auf die Generierung von Wissen auch in der Medizin stattfinden. Die Idee einer kollektiven Datennutzung im Sinne eines Wikis umfasst innovative Prozesse wie Ko-Kreation und Data sharing [12], [13], [14]. Das heißt, GenderMed-Wiki bietet zum einen die Möglichkeit, aktuelle Informationen zu geschlechtersensiblen Fragen in der Medizin zu erhalten. Zum anderen kann man als ExpertIn (z. B. WissenschaftlerInnen, Praktizierende oder Studierende) selbst Inhalte bereitstellen oder ergänzen und so sein Fachwissen mit der Community teilen (Data sharing). Dabei besteht die Möglichkeit, gemeinsam mit anderen AutorInnen an ein und demselben Wissensinhalt zu arbeiten (Ko-Kreation). Auf diese Weise können Artikel aktuell gehalten und geschlechterspezifisches Wissen durch verschiedene Fachpersonen zusammengetragen werden. Durch eine kanalisierte Schwarmintelligenz soll idealerweise ein exponentieller Wissenszuwachs im Bereich der geschlechtersensiblen Medizin ermöglicht werden. Um dabei höchstes wissenschaftliches Niveau sichern zu können, werden alle Beiträge vor Freischaltung durch ein interdisziplinäres Review-Board (ExpertInnen der geschlechtersensiblen Medizin) sowie ein Editorial-Board (MitarbeiterInnen von GenderMed-Wiki) geprüft. GenderMed-Wiki soll somit als digitale, wissenschaftliche Brücke hin zu einer geschlechtersensiblen Medizin dienen. Voraussetzung dafür war zunächst eine einjährige enge Zusammenarbeit des interdisziplinären Teams aus InformatikerInnen und MedizinerInnen bzw. Personen medizinnaher Berufe (z. B. Psychologie, Biologie, u. ä.). Des Weiteren wurde frühzeitig ein Beirat ausgewiesener ExpertInnen verschiedener medizinscher und nichtmedizinischer Fachbereiche sichergestellt, der GenderMed-Wiki auch nach Projektlaufzeit fachlich unterstützt. Die Projektentwicklung ist Abbildung 2 [Abb. 2], detaillierte Funktionsprozesse des Wikis sind Abbildung 3 [Abb. 3] zu entnehmen. Die Projektlaufzeit umfasste den Zeitraum zwischen 1. Februar 2016 bis 31. Januar 2017.

2.2. Ziele von GenderMed-Wiki

GenderMed-Wiki dient als bundesweite Austausch- und Wissensplattform zu Themen rund um Geschlecht und Medizin. Fachwissen zu Geschlechterunterschieden bei Erkrankungen und deren Therapien soll online gebündelt und in Interaktion mit der „Scientific Community“ ergänzt werden. Es sollen geschlechtersensible Texte (Einführungs- und Fachartikel) und Lehrmaterialen (z. B. Foliensätze und Fallbeispiele) aller medizinischen Fachbereiche kostenfrei bereitgestellt werden. Ziel ist die Integration von Geschlechteraspekten in der Medizin bzw. in der medizinischen Lehre zu erleichtern. GenderMed-Wiki dient damit zum einen für AkteurInnen des Gesundheitssystems (z. B. ÄrztInnen oder Krankenkassen) und für WissenschaftlerInnen als Möglichkeit, aktuelle Informationen zu geschlechtersensiblen Fragen zu erhalten. Zum anderen können die Lehrmaterialien als Add-on für Lehrveranstaltungen direkt ins Medizinstudium integriert werden.

2.3. Projektevaluation
2.3.1. Qualitative Evaluation durch Fokusgruppen

Am 9. September 2016 wurde GenderMed-Wiki in Münster der Öffentlichkeit vorgestellt. In Form eines ganztägigen Kick-off Workshops wurden Inhalte und Nutzungspraxis der Online-Plattform präsentiert. Am Vormittag wurden in Impulsvorträgen der Status quo und Zukunftsperspektiven des Projektes erläutert. In vier interdisziplinären Fokusgruppen mit insgesamt 30 Teilnehmenden (w=19, m=11) wurden am Nachmittag inhaltliche und strukturelle Aspekte diskutiert und Veränderungsvorschläge formuliert. Die Fokusgruppen waren unterteilt nach fachlichem Hintergrund der Teilnehmenden in Studierende der Medizin bzw. medizinnaher Berufe (n=7), Lehrende der Medizin bzw. medizinnaher Berufe (n=8), ÄrztInnen (n=7) und Öffentlichkeit (z. B. Bereich Gleichstellung, Presse, etc.; n=8). Zur Vorbereitung sollte jeweils ein Artikel zu Geschlecht und Medizin sowie ein weiterer Artikel (Depression oder Juckreiz) gelesen werden. Die Moderation der Fokusgruppen wurde von jeweils zwei Mitgliedern des interdisziplinären Review- und Beirat-Boardes übernommen, die die Teilnehmenden als ExpertInnen der geschlechtersensiblen Medizin unterstützen sollten. Die Vorbereitung der ModeratorInnen erfolgte durch Informationsmaterial, das sie vorab per E-Mail erhielten. Die Diskussion wurde dabei anhand eines Leitfadens moderiert und berücksichtigte Aspekte wie Nachhaltigkeit, Nutzungsanreize für LeserInnen und AutorInnen und potentielle inhaltliche Bausteine der Plattform. Die Diskussion mit Fokusgruppen diente dazu, Änderungen der Plattform zu treffen, um für eine quantitative Evaluation optimal vorbereitet zu sein. Dazu wurden die einzelnen Fokusgruppen protokolliert, ein Anforderungspool gebildet und anschließen induktiv änderungsrelevante Kategorien abgeleitet.

2.3.2. Quantitative Evaluation durch Studierendstichprobe

Nach der darauf aufbauenden Optimierung der Plattform wurde GenderMed-Wiki im Rahmen eines Pilotprojektes durch Studierende der medizinischen Fakultäten Münster und Duisburg-Essen (sowie der Zahnmedizin Münster) getestet und evaluiert. Dazu wurden Studierende beider Standorte per E-Mail-Verteiler auf GenderMed-Wiki hingewiesen und gebeten, an der Evaluation der Plattform teilzunehmen. Zu diesem Zeitpunkt wurde die Plattform noch nicht in eine Lehrveranstaltung eingebunden. Neben der Möglichkeit, ein innovatives Lehrmedium erstmals nutzen zu können, wurden als weiterer Anreiz Büchergutscheine unter den Teilnehmenden verlost. Untersucht wurde, ob GenderMed-Wiki den Studierenden (als eine wichtige NutzerInnengruppe) geschlechtersensibles Wissen didaktisch adäquat vermitteln kann. Von Interesse waren zudem die persönliche Einstellung und der aktuelle Wissensstand zu Geschlechteraspekten in der Medizin. Ob die Plattform sich zur Wissensvermittlung eignet, wurde anhand von drei Fachartikeln evaluiert, die zum Zeitpunkt der Befragung bereits fertiggestellt waren und den Reviewprozess durchlaufen hatten: Geschlecht und Medizin (beide Studiengänge), Depression (Studierende der Humanmedizin) und Parodontitis (Studierende der Zahnmedizin). Die Fachartikel enthielten jeweils Lehrmaterialien in Form von einem Foliensatz und einem Fallbeispiel. Die Evaluation wurde per Onlinefragebogen durchgeführt. Erstellt wurde dieser mit Hilfe des Online-Tools „SoSci oFb der onlineFragebogen“ [https://www.soscisurvey.de/]. Als Grundlage für den Aufbau des Fragebogens wurde die Arbeit von Burghaus et al. (2016) herangezogen („Geschlechtsspezifisches Wissen und Gendersensibilität in der medizinischen Lehre - eine Bestandsaufnahme“) und in einem interdisziplinären Team aus VertreterInnen der Medizin, Naturwissenschaft, Psychologie und Zahnmedizin an Inhalte von GenderMed-Wiki angepasst. Der Fragebogen bestand aus 55 Items mit überwiegend 5-Punkt-Likert-Skalen (von -2 bis +2) als Antwortkategorien. Inhaltlich lässt sich der Bogen in sechs Themengebiete untergliedern:

1.
Persönliche Angaben (7 Items, z. B. Geschlecht, Alter, Fachsemester),
2.
Allgemeines Wissen zu Geschlecht und Medizin (15 Items, z. B. Bei der Behandlung von PatientInnen macht es einen Unterschied, ob die Behandlung durch eine Ärztin oder einen Arzt durchgeführt wird),
3.
Eigene Kompetenz und empfundene Relevanz (5 Items, z. B. Für wie relevant halten Sie es, dass geschlechtsspezifische Aspekte im Studium berücksichtigt werden sollten?),
4.
Spezifisches Wissen/Wissensquiz (jeweils 5 Items zu Geschlecht und Medizin und zu Depression, z. B. Welche Aussage zum Begriff Gender trifft zu?),
5.
Evaluation der Beispielartikel mit Lehrmaterialien (3 Items zu Modul Geschlecht und Medizin, 5 Items zu Depression, z. B. Ist die Gliederung des Textes übersichtlich?),
6.
Evaluation der Plattform (10 Items, z. B. Ist das Programm benutzerInnenfreundlich in der Handhabung?).

Der Fragebogen wurde als E-Mail an 3934 HumanmedizinerInnen und 604 ZahnmedizinerInnen verschickt. Die Evaluation fand vom 24.10.2016 bis zum 30.11.2016 statt. Die Ergebnisse wurden als relative und absolute Häufigkeiten dargestellt, Zusammenhänge wurden mittels Chi-Quadrat-Tests ermittelt.


3. Ergebnisse

3.1. Fokusgruppen

Es konnten vier Kategorien mit Änderungsbedarf herausgearbeitet und für die Studierendenbefragung teilweise angepasst werden (vgl. Anhang 1 [Anh. 1]):

  • Inhaltliche Aspekte: Z. B. das Bereitstellen eines Abstrakts, Einführungsartikel (Fact-Sheets) und eines Fachartikels für alle NutzerInnen, Einführen eines Glossars und Entwicklung von Quizfragen zu allen Fachartikeln.
  • Technische Anpassungen: Z. B. Aktivierung einer PDF-Funktion für alle Artikel.
  • NutzerInnenpraxis: Z. B. wurde angeregt ein Wahlfach geschlechtssensible Medizin an der medizinischen Fakultät Münster anzubieten, Prüfungsleistung sollte dabei das Verfassen eines Artikels für GenderMed-Wiki sein. Sollte sich dieses Format bewähren, könnte es zukünftig auch an anderen Universitäten angeboten werden und GenderMed-Wiki für Studierende populärer/attraktiver machen.
  • Rechtliche Herausforderungen: Z. B. die Klärung von Datenschutz und Haftungsausschluss sowie Bestimmungen für verschiedene NutzerInnengruppen (RezipientInnen, AutorInnen und ReviewerInnen) (vgl. Abbildung 4 [Abb. 4]). Um insbesondere diesen Aspekten Rechnung zu tragen, wurde die IT-Architektur der Plattform entsprechend angepasst (vgl. Abbildung 5 [Abb. 5]).
3.2. Studierendenstichprobe

An der Umfrage nahmen 149 Studierende teil, davon waren 119 Studierende der Humanmedizin. Die Rücklaufquote betrug insgesamt 3.3% und für Humanmedizin 3%. Im Folgenden wird ausschließlich auf die Ergebnisse der humanmedizinischen Befragung eingegangen. Eine differenzierte Betrachtung der Stichprobe ist Tabelle 1 [Tab. 1] zu entnehmen. Von den Studierenden sind 67% (80/119) an der Universität Münster und 29% (35/119) an der Universität Duisburg-Essen immatrikuliert.

3.2.1. Relevanz von geschlechtersensibler Medizin

Während des Studiums werden besonders fünf Fächern geschlechterbezogene Relevanz zugesprochen: Allgemeinmedizin (61%), Psychosomatische Medizin und Psychotherapie (46%), Anatomie (45%), Innere Medizin (36%) und Urologie (29%). In folgenden Fächern werden am wenigsten Geschlechterunterschiede vermutet (jeweils nur eine Stimme): Zahnmedizin, Klinische Umweltmedizin, Klinisch-pathologische Konferenz sowie Infektiologie und Immunologie. Die Befragten konnten aus einer Liste von vorklinischen, klinischen und Querschnittsfächern maximal fünf Fächer auswählen, denen sie Geschlechterrelevanz zusprachen. Die Studierenden erkennen das Geschlecht des Patienten/der Patientin als wichtigen Einflussfaktor auf bestimmten Versorgungsebenen an: Geschlechterunterschiede werden v. a. in den Bereichen Wahrnehmen von Vorsorgeuntersuchungen und Strategien der Krankheitsbewältigung gesehen. In den Bereichen Erwartung an die Versorgung und Symptomschilderung werden tendenziell seltener Geschlechterunterschiede vermutet. V. a. dem Geschlecht des behandelnden Arztes/der behandelnden Ärztin wird wenig Bedeutung beigemessen (vgl. Tabelle 2 [Tab. 2]). Ein signifikanter Geschlechterunterschied bei der Beantwortung der Fragen kann nicht beobachtet werden.

3.2.2. Geschlechtersensible Kompetenz und Relevanz der Plattform

Die Studierenden beurteilen ihre geschlechtersensible Kompetenz als nicht ausreichend (Item: Wie schätzen Sie Ihre Kompetenz in Bezug auf Geschlechterfragen in der Medizin ein?): Nur 14% (17/119) schätzen ihre Kompetenz bezüglich geschlechtersensibler Medizin als gut bzw. sehr gut ein. Neben dieser subjektiven Einschätzung sollte im Rahmen eines Quizes ein zu erwartender Wissens- bzw. Kompetenzzuwachs nach Selbststudium der Beispielartikel quantifiziert werden. Dabei beantwortete keiner/keine der Befragten alle fünf Fragen zu Depression und Geschlecht richtig. 3% (2/72) der Studierenden des klinischen Abschnitts beantworteten eine Frage falsch und Studierende des vorklinischen Abschnitts beantworteten mindestens zwei Fragen falsch. Die vier basaleren Fragen zu Geschlecht und Medizin wurden von 32% (8/25) der Vorkliniker und 44% (32/72) der Kliniker ohne Fehler beantwortet. 12% (3/25) der Vorkliniker und 8% (6/72) der Kliniker beantworteten hier alle Fragen falsch (vgl. Tabelle 3 [Tab. 3]).

63% (64/102) der Befragten bewerten GenderMed-Wiki für ihre berufliche Zukunft als relevant bzw. sehr relevant (Item: Wie relevant halten Sie GenderMed-Wiki für Ihre berufliche Zukunft oder zukünftige ärztliche Tätigkeit?). 28% (28/102) schätzen GenderMed-Wiki für ihr Studium als relevant bzw. sehr relevant ein (Item: Wie relevant halten Sie GenderMed-Wiki für Ihr Studium?, vgl. Tabelle 4 [Tab. 4]). Studierende, die die Plattform als bedeutsam für ihre berufliche Zukunft empfinden, stufen diese auch eher als relevant für ihr Studium ein (Χ2 (16, N=102)=59.64, p<0.0001). Studierende, die die Plattform als weniger bedeutsam für ihre berufliche Zukunft bewerten, beantworten Fragen zu Geschlecht und Depression häufiger falsch (Χ2 (16, N=86)=31.32, p=0.012).

3.2.3. Bewertung der Plattform

Analysen mittels Chi-Quadrat-Test ergaben, dass Studierende, die GenderMed-Wiki als wenig bedeutsam für ihre berufliche Zukunft einschätzen, die Plattform auch eher neutral (oder negativ) bewerten: Das heißt, es besteht ein Zusammenhang zwischen der beruflichen Zukunftsrelevanz von GenderMed-Wiki und Aspekten wie Aufbau der Plattform (Χ2 (16, N=101)=47.94, p<0.0001), Verständlichkeit von Fallbeispiel (Χ2 (8, N=99)=21.78, p=0.005) und Foliensatz (Χ2 (12, N=101)=26.15, p=0.01) sowie der NutzerInnenfreundlichkeit (Χ2 (12, N=100)=29.46, p=0.003). Empfinden Studierende GenderMed-Wiki als relevant für die berufliche Zukunft, stufen sie auch die Fachartikel als hilfreicher ein (Χ2 (16, N=102)=89.15, p<0.0001). Es bestehen keine Geschlechterunterschiede in der Beurteilung der Plattform.


4. Diskussion

Zur Vorbereitung der quantitativen Evaluation mit Studierenden konnten in Diskussion mit Fokusgruppen vier Kategorien (Inhaltliche Aspekte, Technische Anforderungen, NutzerInnenpraxis und Rechtliche Herausforderungen) mit Änderungsbedarf herausgearbeitet werden. Die Anpassung der Inhaltlichen Aspekte, wie Umstrukturierung des Seitenformats, und der Technischen Anforderungen, z. B. die Einführung eines PDF-Tools für alle Artikel, war wichtig für eine Optimierung des Wikis vor der Studierendenevaluation. Die NutzerInnenpraxis (z. B. die Implementierung von GenderMed-Wiki in den Studierendenalltag) und Rechtliche Herausforderungen (z. B. Datenschutzbestimmungen) wurden parallel zur Evaluationsphase in der zweiten Projekthälfte (Arbeitspaket 3) realisiert bzw. vorangetrieben. Die Arbeit mit Fokusgruppen hat gezeigt, dass eine intensive thematische Auseinandersetzung in der Gruppe möglich und sinnvoll ist, um projektbezogen auf verschiedenen Ebenen diskutieren und analysieren zu können. Das heißt, es wurden verschiedene Ebenen (bzw. Kategorien) aufgezeigt, deren Bearbeitung für die Projektentwicklung und Zielerreichung unumgänglich waren. Z. B. musste aufgrund rechtlicher Anforderungen ein vollständiges Umdenken der technischen Prozesse stattfinden. Aus vormals einer wurden nun zwei Plattformen, die durch eine sogenannte Automatisierungslogik miteinander in Verbindung stehen. Während GenderMed-Wiki und damit alle Artikel für Interessierte frei zugänglich sind, können AutorInnen und ReviewerInnen im GenderMed-Wiki-Board nur nach Registrierung mit Berechtigungsnachweis (z. B. Studierendennachweis oder MitarbeiterInnenausweis) agieren. Genauso werden Lehrmaterialien im GenderMed-Wiki-Board gespeichert und sind nur nach Anmeldung ersichtlich (vgl. Abbildung 5 [Abb. 5]).

Nach Optimierung der Plattform ergab die Studierenden-Befragung, dass geschlechtersensibles Wissen von einer Vielzahl der Studierenden als durchaus relevant für die spätere Behandlungspraxis eingestuft wird. Teil der Lehrveranstaltungen ist die Vermittlung dieses Wissens meistens noch nicht. Für ihr Studium empfinden die Befragten geschlechtersensible Inhalte als nicht sehr relevant und schätzen sich selbst in diesem Bereich als wenig kompetent ein. Dies konnte bereits in einer Vorgängerstudie von Burghaus et al. (2016) belegt werden. Hier ergab sich, dass bei Studierenden, aber auch bei wissenschaftlichen MitarbeiterInnen, ProfessorInnen und medizinischem Fachpersonal das Wissen um Geschlechterunterschiede und deren Bedeutung für Prävention und Therapie nicht ausreichend vorhanden ist [11]. Dazu passt, dass die Befragten dem Studienfach Infektiologie und Immunologie keine Geschlechterrelevanz zuordnen. Studien zeigen jedoch für das weibliche Geschlecht eine effektivere Immunantwort gegenüber Viren und anderen Pathogenen. Ein Grund dafür ist, dass Östrogene die Produktion von Antikörpern der Klasse IgG und IgM stimulieren. So haben Frauen im Vergleich zu Männern eine effektivere Immunantwort, leiden aber häufiger unter Autoimmunerkrankungen [8].

Studierende stufen die Artikel und Lehrmaterialien von GenderMed-Wiki tendenziell als lehrreich und gut gegliedert ein. Aufbau und Inhalt von GenderMed-Wiki scheinen daher gut geeignet, geschlechtersensibles Wissen adäquat zu vermitteln. Studierende, die geschlechtersensible Themen in der Medizin wenig bedeutend finden, bewerten die Plattform (Artikel und Lehrmaterialien) allerdings eher neutral und beantworten Fragen zu Geschlecht und Depression häufiger falsch. Die Entscheidung für eine neutrale Antwortalternative wird in der Psychologie auch Tendenz zur Mitte genannt. Ursachen für eine Tendenz zur Mitte können, neben einer tatsächlich neutralen Einstellung, Unsicherheit bzw. Unwissenheit, geringe Offenheit und mangelnde Motivation sein [15]. Die Teilnahme an der Evaluation beinhaltete das Lesen von zwei längeren Texteinheiten und erforderte von den Studierenden somit ein hohes Maß an Motivation. Es scheint, dass vor allem Studierende, die diese Motivation nicht mitbrachten, die Texte weniger genau lasen und deshalb signifikant mehr Fehler bei der Beantwortung der Fragen zu Geschlecht und Depression machten. Zusammengefasst könnte das bedeuten, Studierende, die geschlechtersensible Medizin als wenig relevant empfinden, beschäftigen sich weniger mit den fachlichen Inhalten der Plattform, erwerben über GenderMed-Wiki weniger geschlechtersensibles Wissen und beantworten bestimmte Wissensfragen deshalb häufiger falsch. Unter Umständen sind Studierende, die die Plattform als neutral bewerten, weniger offen gegenüber geschlechtersensiblen Themen und weniger motiviert, sich diesbezügliche Kompetenzen anzueignen. Einschränkend muss festgehalten werden, dass GenderMed-Wiki zum Zeitpunkt der Befragung noch nicht curricular eingebunden war und die Befragung rein optional erfolgte. Die Rücklaufquote war sehr gering (3.3%) und die Aussagekraft der Antworten kann daher nicht als repräsentativ, sondern bestenfalls als Hinweis gewertet werden. Dies sind sicherlich Limitationen der Studie.

Dennoch deuten die Ergebnisse darauf hin, dass Studierende für geschlechtersensible Inhalte motiviert bzw. sensibilisiert werden sollten, um eine thematische Auseinandersetzung zu fördern und Wissen zu erhöhen. Um Motivation (zunächst extrinsisch) erhöhen zu können, müssten Geschlechteraspekte klausurrelevant werden. Häufig empfinden Studierende Wissensinhalte erst dann als relevant, wenn sie abgefragt und bewertet (und damit potentiell belohnt) werden [16], [17]. Findet weiterhin keine Motivationssteigerung und damit Sensibilisierung für dieses Thema (z. B. in der Symptomschilderung) statt, können wichtige Informationen verloren gehen und im schlimmsten Fall Krankheitsbilder nicht adäquat diagnostiziert und behandelt werden [9].

GenderMed-Wiki bildet einen wichtigen Schritt auf dem Weg hin zu einer Integration geschlechtersensibler Aspekte in das medizinische Curriculum. Damit eine solche Integration gelingen kann, besteht die Notwendigkeit, vor allem die Lehrenden der Medizin bzw. medizinnaher Fächer stärker einzubinden. Erst dann können Lehrmaterialien der Plattform in medizinischen Lehrveranstaltungen sinnvoll eingesetzt werden und geschlechtersensible Fallbeispiele und Foliensätze Teil der Wissensvermittlung werden. In einem nächsten Schritt könnte GenderMed-Wiki deshalb von Lehrenden evaluiert werden. Neben einer Rückmeldung für weitere (didaktische) Optimierungen, kann man Lehrende auf diese Weise für das Thema sensibilisieren und die diesbezügliche Akzeptanz erhöhen.

Nach internationalen Bewertungsmaßstäben [18] hat bisher nur eine medizinische Fakultät in Deutschland eine erfolgreiche Integration geschlechtersensibler Themen in das medizinische Curriculum erreicht und nur wenige bieten ein entsprechendes Wahlpflichtfach an [10], [19]. Geschlechtersensible Aspekte sollten im Lern- und Lehrmaterial von den ersten Grundlagenfächern bis hin zu den späteren klinischen Modulen eingebunden werden. Inhaltlich sollten dabei das biologische und soziokulturelle Geschlecht ebenso wie deren Interaktion thematisiert werden. Damit eine solche systematische und fächerübergreifende Integration von neuen Lehrinhalten und Perspektiven gelingt, kann die Ernennung eines sogenannten Change Agents (Berater im Prozess der Organisationsentwicklung) eine erfolgreiche und notwendige Strategie darstellen [19]. Eine deutschlandweite Integration geschlechtersensibler Aspekte in medizinische Curricula könnte, so Ludwig et al (2016), anhand des NKLM (Nationaler Kompetenzorientierter Lernzielkatalog Medizin) erfolgen [10].

Besonders in der Diskussion mit Fokusgruppen wurde deutlich, dass GenderMed-Wiki vor der Herausforderung steht, eine Nutzung bestehender Inhalte zu fördern und gleichzeitig die Plattform mit weiterem Fachwissen zu füllen. GenderMed-Wiki sollte deshalb in engen Kooperationen zu den medizinischen Fakultäten stehen. Im Rahmen von Wahlpflichtveranstaltung (in Münster im SoSe 2017 erstmals erfolgreich durchgeführt) oder im Zuge einer Promotion sollten sich Studierende mit geschlechtersensiblen Themen auseinandersetzen und/oder selbst Fachartikel bei GenderMed-Wiki einpflegen. Dies könnte den Wissensstand zu geschlechterspezifischen Inhalten verbessern, das Kompetenzgefühl erhöhen und die empfundene (und tatsächliche) Relevanz von geschlechtersensibler Medizin (und GenderMed-Wiki) während des Studiums fördern.


5. Schlussfolgerung

Fokusgruppen waren für GenderMed-Wiki hilfreich, um projektbezogenen Änderungsbedarf systematisch herauszuarbeiten. Durch interdisziplinäre Diskussion und qualitative Analyse konnten Anpassungsprozesse in der Projektentwicklung vorgenommen und in einer Studierendenbefragung überprüft werden. Dabei ergab sich, dass viele Erkenntnisse der geschlechtersensiblen Medizin noch zu wenig bekannt sind und nicht als Lehrmaterial aufbereitet wurden. Geschlechteraspekte werden in der medizinischen Ausbildung derzeit kaum berücksichtigt. Viele Studierende schätzen geschlechtersensible Themen (besonders für ihre berufliche Zukunft) als bedeutsam ein, die eigene Kompetenz empfinden sie als gering. GenderMed-Wiki hat zum Ziel, die Integration von Geschlecht in die medizinische Lehre zu fördern. Wichtig ist es, die Einstellung der Studierenden zur geschlechtersensiblen Medizin zu verändern, denn diese bedingt auch wie man die Plattform wahrnimmt und wie gut man sich mit ihr auseinandersetzt. Langfristig sollten Geschlechteraspekte als fester Bestandteil in das medizinische Curriculum eingebunden werden, um eine Sensibilisierung zu fördern und den Wissensstand zu erhöhen. GenderMed-Wiki kann hierbei einen wichtigen Zwischenschritt darstellen. Eine Herausforderung für GenderMed-Wiki ist es, Anreize zu schaffen, um ExpertInnen der verschiedenen Fachdisziplinen als AuotorInnen zu gewinnen und damit ein breites Wissensangebot im Bereich der geschlechtersensiblen Medizin bereitstellen zu können.


Förderung

Dieses Vorhaben wurde aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung unter dem Förderkennzeichen 01FP1056 gefördert.


Interessenkonflikt

Die Autoren erklären, dass sie keine Interessenkonflikte im Zusammenhang mit diesem Artikel haben.


Literatur

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