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Eine Serpiginosa-ähnliche Chorioretinitis bei Tuberkulosepatienten – eine neue Entität in unseren Breitengraden?
Serpiginous-like choroiditis in tuberculosis – a new entity in our region?
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Veröffentlicht: | 18. September 2006 |
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Gliederung
Text
Ziel
Die serpiginöse Chorioretinitis (SC) ist ein seltenes, meist bilateral auftretendes Krankheitsbild, welches durch einen schubförmigen progressiven Verlauf zu einer erheblichen Visusminderung führen kann. In der Therapie wird der Einsatz von Immunsuppressiva empfohlen. Die Ätiologie der SC ist nicht bekannt.
Methode
Unsere Patienten mit SC wurden retrospektiv ausgewertet bezüglich klinischem Befund und Verlauf. Insbesondere wurden die Ergebnisse der Tb-Diagnostik ausgewertet.
Ergebnisse
Elf Patienten von insgesamt 19 SC-Patienten zeigten einen positiven PPD-Hauttest (57%, davon 63% Kaukasier). Nur bei zwei Patienten ließen sich im Röntgen-Thorax postspezifische Veränderungen nachweisen. Keiner der Patienten zeigte Symptome einer Tb außerhalb der Augen. Es wurde je nach klinischem Bild eine antituberkulöse Kombinationstherapie z.T. in Kombination mit Steroiden begonnen, wonach bislang bei allen behandelten Patienten keine weiteren Schübe auftraten.
Schlussfolgerungen
Vor dem Hintergrund steigender Tb-Inzidenzen sollte bei dem seltenen Krankheitsbild der SC die Tb differentialdiagnostisch mit in Betracht gezogen werden. Dies ist insbesondere wegen möglicher therapeutischer Konsequenzen zu beachten. Da das areaktiv wirkende klinische Bild im Gegensatz zur klassischen okulären Manifestation der Tuberkulose steht, wäre eine infektallergische Genese zu diskutieren.