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104th DOG Annual Meeting

21. - 24.09.2006, Berlin

Eine Serpiginosa-ähnliche Chorioretinitis bei Tuberkulosepatienten – eine neue Entität in unseren Breitengraden?

Serpiginous-like choroiditis in tuberculosis – a new entity in our region?

Meeting Abstract

  • U. Wiehler - Augenklinik der Universität Heidelberg
  • R. Max - Innere Medizin V (Hämatologie, Onkologie, Rheumatologie), Medizinische Universitätsklinik Heidelberg
  • F. Mackensen - Augenklinik der Universität Heidelberg
  • M. D. Becker - Augenklinik der Universität Heidelberg

Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft e.V.. 104. Jahrestagung der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG). Berlin, 21.-24.09.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06dogSO.05.09

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/dog2006/06dog444.shtml

Published: September 18, 2006

© 2006 Wiehler et al.
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Ziel

Die serpiginöse Chorioretinitis (SC) ist ein seltenes, meist bilateral auftretendes Krankheitsbild, welches durch einen schubförmigen progressiven Verlauf zu einer erheblichen Visusminderung führen kann. In der Therapie wird der Einsatz von Immunsuppressiva empfohlen. Die Ätiologie der SC ist nicht bekannt.

Methode

Unsere Patienten mit SC wurden retrospektiv ausgewertet bezüglich klinischem Befund und Verlauf. Insbesondere wurden die Ergebnisse der Tb-Diagnostik ausgewertet.

Ergebnisse

Elf Patienten von insgesamt 19 SC-Patienten zeigten einen positiven PPD-Hauttest (57%, davon 63% Kaukasier). Nur bei zwei Patienten ließen sich im Röntgen-Thorax postspezifische Veränderungen nachweisen. Keiner der Patienten zeigte Symptome einer Tb außerhalb der Augen. Es wurde je nach klinischem Bild eine antituberkulöse Kombinationstherapie z.T. in Kombination mit Steroiden begonnen, wonach bislang bei allen behandelten Patienten keine weiteren Schübe auftraten.

Schlussfolgerungen

Vor dem Hintergrund steigender Tb-Inzidenzen sollte bei dem seltenen Krankheitsbild der SC die Tb differentialdiagnostisch mit in Betracht gezogen werden. Dies ist insbesondere wegen möglicher therapeutischer Konsequenzen zu beachten. Da das areaktiv wirkende klinische Bild im Gegensatz zur klassischen okulären Manifestation der Tuberkulose steht, wäre eine infektallergische Genese zu diskutieren.