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GMS Journal for Medical Education

Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

ISSN 2366-5017

The German Interprofessional Attitudes Scale: Übersetzung, kulturelle Adaptation und Validierung

Artikel Interprofessionelle Ausbildung

  • corresponding author Tina H. Pedersen - Universitätsspital Bern, Inselspital, Klinik für Anästhesiologie und Schmerztherapie, Bern, Schweiz
  • author Eva Cignacco - Fachhochschule Bern, Department Gesundheit, Bern, Schweiz
  • author Jonas Meuli - Universitätsspital Bern, Inselspital, Klinik für Anästhesiologie und Schmerztherapie, Bern, Schweiz
  • author Ferdinand Habermann - Universitätsspital Bern, Inselspital, Klinik für Anästhesiologie und Schmerztherapie, Bern, Schweiz
  • author Joana Berger-Estilita - Universitätsspital Bern, Inselspital, Klinik für Anästhesiologie und Schmerztherapie, Bern, Schweiz
  • author Robert Greif - Universitätsspital Bern, Inselspital, Klinik für Anästhesiologie und Schmerztherapie, Bern, Schweiz

GMS J Med Educ 2020;37(3):Doc32

doi: 10.3205/zma001325, urn:nbn:de:0183-zma0013257

Dieses ist die deutsche Version des Artikels.
Die englische Version finden Sie unter: http://www.egms.de/en/journals/zma/2020-37/zma001325.shtml

Eingereicht: 25. August 2019
Überarbeitet: 14. Januar 2020
Angenommen: 11. Februar 2020
Veröffentlicht: 15. April 2020
Veröffentlicht mit Erratum: 16. April 2020

© 2020 Pedersen et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Zusammenfassung

Zielsetzung: Die Implementierung von geburtshilflichen Hybrid-Simulationen und interprofessioneller Zusammenarbeit zwischen Hebammen und Anästhesisten bei Schwangerschaftsnotfällen macht es notwendig, den Einfluss eben solcher Programme zu untersuchen. Die ursprüngliche Interprofessional Attitude Scale (IPAS) bewertet die interprofessionelle Einstellung unter Studierenden der Gesundheitsberufe und umfasst die Kompetenzbereiche der Interprofessional Collaborative Practice Berichte von 2011 und 2016. Der Zweck dieser Studie war es, eine deutsche Version der IPAS (G-IPAS) zu erstellen, um sie für die Ausbildung von Studierenden in den Gesundheitsberufen zu nutzen.

Methoden: Wir haben die Übersetzung und Validierung des IPAS in 5 Schritten durchgeführt:

1.
Übersetzung in das Deutsche anhand der Richtlinien der International Society of Pharmaeconomics and Outcome Research;
2.
neun kognitive Interviews mit Experten und Studierenden aus den Gesundheitsberufen;
3.
Berechnung des Content Validity Index (CVI) nach Experten Wertung;
4.
explorative Faktorenanalyse (EFA); und
5.
interne Konsistenz mittels Cronbach’s Alpha.

Alle Studienteilnehmer haben eine schriftliche Einverständniserklärung abgegeben und das Kantonale Ethikkomitee erteilte eine Ausnahmegenehmigung.

Resultate: Die kognitiven Interviews führten dazu, dass einzelne Items ersetzt wurden. Wir behielten 27 Begriffe für die CVI Analyse. Der durchschnittliche Gesamt-CVI betrug 0.79, mit 15 Items ≥0.89. 185 Studierende (70 Medizin, 51 Pflege, 48 Physiotherapie, und 16 Hebamme) haben die Daten für die EFA beigetragen und diese erzeugten drei Unterskalen. „Teamarbeit, Funktionen und Verantwortlichkeiten“ mit einer Faktorauslastung von ≥0.49, „Patientenzentriertheit“ mit einer Faktorauslastung von ≥0.31, und „Gesundheitsversorgung“ mit einer Faktorauslastung von ≥0.57. Zwei Items der gesamten Skala wurden entfernt und vier Items wurden einer anderen Unterskala zugeordnet. Die Cronbach’s Alpha für die gesamte G-IPAS Skala beträgt 0.87. Nach dem Löschen und Umverteilen der Items in Subskalen wurde ein neuer Skala-CVI/Durchschnitt berechnet, welcher nun 0.82 ist.

Schlussfolgerungen: Basierend auf dem strengen Validierungsprozess bietet der G-IPAS ein zuverlässiges Instrument zur Bewertung der Einstellung zur interprofessionellen Ausbildung bei verschiedenen Gesundheitsberufen im deutschsprachigen Raum.

Schlüsselwörter: Interprofessional attitudes, Assessment, Psychometrische Test, transkulturelle Übertragung


Einleitung

Die interprofessionelle Zusammenarbeit ist zu einem Meilenstein bei der Behandlung komplexer Gesundheitsfragen geworden. Es gibt Hinweise, dass fachkundige interprofessionelle Ausbildung (IPA) effektiv kollaborative gemeinschaftliche Praxis fördert [1]. Laut Weltgesundheitsorganisation ist IPA, wenn „Studenten aus zwei oder mehr Berufen über-, von- und miteinander lernen, um effektive Zusammenarbeit zu ermöglichen und die Gesundheit verbessern.“ [2]. Das Interprofessional Education Collaborative Expert Panel (IPEC) fordert sichere, qualitativ hochwertige, leicht zugängliche und patientenzentrierte Versorgung. Dafür ist die kontinuierliche Entwicklung interprofessioneller Kompetenzen von Studierenden verschiedener Gesundheitsberufe als Teil ihres Lernprozesses erforderlich, um den Eintritt in die Arbeitswelt mit Fähigkeiten für effektive Teamarbeit und teambasierte Versorgung zu gewährleisten [3].

Die Einführung geburtshilflicher Hybrid-Simulation und die interprofessionelle Zusammenarbeit zwischen Hebammen und Anästhesisten bei arbeitsbedingten Notfällen am Universitätsspital Bern, Schweiz, erforderte den Effekt eines solchen Programms zu evaluieren. Die geburtshilfliche Hybrid-Simulation inkludiert Patienten-Schauspielerinnen, die Schwangere bei der Geburt simulieren, um eine „lebensnahe“ Lernsituation zu schaffen. Die Teilnehmerinnen üben interprofessionelle Kompetenz, teilweise unter Stress, ohne Risiko für die Wöchnerin und das Neugeborene. Während der videogestützten Nachbesprechung tauschen die Teilnehmerinnen ihre Erfahrungen aus und lernen dabei die beruflichen Verantwortlichkeiten, Perspektiven und Einstellungen der anderen kennen.

Bis vor kurzem gab es nur wenige konzeptionelle Bezugssysteme und Instrumente zur Bewertung von Ergebnissen der IPE [4]. Die Readiness for Interprofessional Learning Scale (RIPLS) [5] und die erweiterte RIPLS [6] sind etablierte Werkzeuge zur Beurteilung interprofessioneller (IP) Einstellungen mit Übersetzungen in verschiedene Sprachen [7], [8], [9], [10], welche in unterschiedlichen kulturellen Kontexten angewendet wird. Für deutschsprachige Länder existiert eine deutsche Version der University of the West of England Interprofessional Questionnaire (UWE-IP) [11]. Diese Skalen wurden vor dem 2011 veröffentlichten Core Competencies for Interprofessional Collaborative Practice (IPEC) entwickelt und schaffen nicht alle, alle der vier empfohlenen IP-Kernkompetenzbereiche zu verkörpern:

  • Werte/Ethik für IP-Handeln;
  • Rollen/Verantwortlichkeiten;
  • IP-Kommunikation;
  • und Teams/Teamzusammenarbeit [3].

Eine neue Skala wurde 2015 entwickelt und validiert, die Interprofessional Attitudes Scale (IPAS) [12], die Items von der erweiterten RIPLS und auch neue Items nutzt, um alle vier Kompetenzbereiche des IPEC-Berichts abzudecken. Der aktualisierte IPEC Bericht über Core Competencies for Interprofessional Collaborative Practice von 2016 beschreibt weiterhin die vier Kernkompetenzen [13].

Die englische IPAS hat 27 Fragen, welche sich in 5 Unterkategorien aufteilen:

1.
Teamarbeit, Rollen und Verantwortlichkeiten („Teamwork, roles, and responsibilities“ (TRR));
2.
Patientenzentriertheit („Patient-centeredness“ (PC));
3.
Interprofessionelle Vorurteile („Interprofessional bias“ (IB));
4.
Vielseitigkeit und Ethik („Diversity and ethics“ (DE)) und
5.
Fokus auf das Gemeinwesen („Community-centeredness“ (CC) [12].

Derzeit existiert keine deutsche Version der IPAS. Die Nutzung des gleichen Hilfsmittels in unterschiedlichen Ländern könnte Möglichkeiten für internationale Forschung bieten, um weitere IPE Kenntnisse zu erforschen [14]. Der Zweck dieser Studie war es, die englische IPAS ins Deutsche zu übersetzen und eine psychometrische Analyse durchzuführen, um ein validiertes Assessmentinstrument zur Messung interprofessioneller Haltungen zu haben.


Methoden

Um ein deutsches IPAS (G-IPAS) zu etablieren, haben wir uns an den von der International Society of Pharmaeconomics and Outcome Research (ISPOR) empfohlenen Prinzipien für Übersetzung und kulturelle Adaptierung orientiert [15] (siehe Abbildung 1 [Abb. 1]):

1.
Übersetzung der englischen IPAS in das Deutsche,
2.
Durchführung kognitiver Interviews, um Items in der deutschen Version umzubenennen oder zu entfernen, wenn sie für potenzielle Nutzer nicht verständlich oder irrelevant sind,
3.
die Validität wird durch den Content Validity Index (CVI) ermittelt.
4.
Durchführung einer explorativen Faktorenanalyse (EFA), um die zugrundeliegende Struktur der Items aufzudecken und aussagekräftige Subskalen zu erstellen,
5.
Cronbach’s Alpha-Berechnung für einzelne Items, Unterskalen und die gesamte Skala zur Beurteilung der internen Konsistenz.

Da Validierung kein Bestandteil der ISPOR-Guidelines ist, haben wir eine Validitätsanalyse zwischen den Schritten I und J eingefügt: Dies beinhaltet eine inhaltliche Validitätsanalyse mittels des Content Validity Index (CVI); eine explorative Faktoren Analyse, um die zugrundeliegende Struktur der Items aufzudecken und aussagekräftige Subskalen zu erstellen. Zusätzlich berechneten wir Cronbach’s Alpha für die Bewertung der internen Konsistenz.

Schritt 1: Übersetzung der Original IPAS

Nach der Genehmigung durch die Autoren, wurde die englische IPAS [12] von fünf Personen mit der Muttersprache Deutsch aus Deutschland, der Schweiz und Österreich, welche einen medizinischen Hintergrund besitzen, übersetzt und harmonisiert. Die fünf Übersetzungen wurden in einer Gruppendiskussion zu einer einzelnen Version zusammengefügt. Durch die Diskussion in der Gruppe wurden die Einschätzungen verschiedener Leute mit unterschiedlichen Expertisen, Wissensständen und Fertigkeiten genutzt [16], [17]. Dieser neu zusammengesetzte G-IPAS wurde dann durch einen englischen Muttersprachler zurück in das Englische übersetzt. Die originale amerikanische Version, die zurück in das Englische übersetzte Version und die deutsche Version wurden dann in einer weiteren Gruppendiskussion verglichen und harmonisiert, um die begriffliche Äquivalenz der sprachlich unterschiedlichen IPAS Versionen zu gewährleisten. Die endgültige harmonisierte G-IPAS Version wurde daraufhin Korrektur gelesen, bevor sie in den kognitiven Interviews benutzt wurde.

Schritt 2: Kognitive Interviews

Dies beinhaltet die Schritte G bis I der ISPOR-Richtlinien (siehe Abbildung 1 [Abb. 1]) [15]. Der G-IPAS wurde von neun Experten und Studenten aus dem Gesundheitsbereich vorgetestet. Wir haben kognitive Interviews mit drei Bachelor-Studenten des Hebammen-Programms der Fachhochschule Bern, drei zertifizierten Anästhesiepflegenden und drei Assistenzärzten der Abteilung für Anästhesie und Schmerztherapie des Universitätsspitals Bern in der Schweiz durchgeführt. Alle Teilnehmer hatten Erfahrungen in interprofessionellem Unterrichten und interprofessionellen Simulationen. Kognitive Interviews versuchen die Denkprozesse von Personen, denen bestimmte Fragen vorgelegt werden, nachzuvollziehen und helfen so den Forschern zu erkennen, wie gut ihre Fragen das ergründen, was sie wollen, wo sie versagen und wie sie sich verbessern können [18]. Das Ziel des Interviews war es, Items des G-IPAS umzubenennen oder zu entfernen, falls diese nicht verständlich oder irrelevant für die potenziellen Nutzer im deutschsprachigem Anwendungsbereich waren. Alle Teilnehmer wurden zwei Fragen zu jedem Item aus der G-IPAS gestellt.

1.
„Kannst du das Item in eigenen Worten wiederholen?“ und
2.
„Was verstehst du unter diesem Item?“.

Zwei Mitlieder der Studiengruppe (TP Mediziner, JM wissenschaftlicher Mitarbeiter) nahmen die Interviews auf, besprachen die Ergebnisse mündlich nach und passten die Items je nach Ergebnis an. Nachdem sie Korrektur gelesen wurde, war die G-IPAS bereit für die Validierung.

Schritt 3: Inhaltliche Validität der übersetzten G-IPAS

Nach den kognitiven Interviews berechneten wir einen Content Validity Index (CVI) für jedes Item und für die Gesamtskala anhand von Expertenmeinungen [19]. Wir befragten neun Gesundheitsexperten mit Erfahrung im interprofessionellen Unterrichten und interprofessioneller Simulation (drei Hebammen, drei Anästhesiepflegerinnen und drei Oberärzte der Anästhesie, alle mit über 10 Jahren Berufserfahrung). Es wurde die Relevanz jedes Items auf einer Skala von 1-4 bewertet (1=nicht, 2=etwas/einigermassen, 3=ziemlich/recht und 4=höchst relevant). Die Übereinstimmung unter den Experten wurde durch Berechnung des Item Content-Validity Indexes (I-CVI) bewertet. Der I-CVI berechnet sich durch die Anzahl der Experten, die eine Bewertung von 3 oder 4 abgeben, geteilt durch die Gesamtzahl der Experten. Items mit einem I-CVI >0.78 gelten als inhaltlich sehr valide, während Items ≤0.78 überarbeitet werden müssen [20]. Wir bewerteten die Validität des gesamten Fragebogens mit der gemittelten I-CVI über alle Items, genannt Scale-CVI/Average (S-CVI/Ave). Eine S-CVI ≥0.8 ist akzeptabel [21], [22] und ≥0.90 bedeutet ausgezeichnete inhaltliche Validität [23].

Schritt 4: Explorative Faktorenanalyse (EFA)

Wir baten Studierende aus den Bereichen Humanmedizin, Pflege, Physiotherapie und Hebammenwesen der Universität Bern und der Fachhochschule Bern die G-IPAS nach dem Unterricht auszufüllen. Die EFA versucht die zugrundeliegende Struktur der Items aufzudecken. Wir befolgten die Empfehlungen von Osborne und Costello [24] und verwendeten Hauptachsenfaktorisierung (principal axis factoring PAF) für nichtparametrische Daten. Die Korrelationsmatrix wurde auf Koeffizienten größer als 0,3 untersucht, welche die Stärke der Interkorrelation zwischen den Items anzeigen. Wir testeten die Angemessenheit der Stichproben für die Faktorenanalyse mit dem Kaiser-Meyer-Olkin (KMO)-Maß der Angemessenheit der Stichproben [25]. Ein KMO Index von 0.6 war der akzeptierte Mindestwert für eine gute Faktorenanalyse [26]. Wir führten einen Scree-Test durch [27], um die Anzahl der beizubehaltenden Faktoren zu bestimmen (siehe Abbildung 2 [Abb. 2]). Die Faktoren wurden auf der Basis von Eigenwerten über 1 extrahiert [25]. Schließlich haben wir eine Direct-Oblimin-Rotation durchgeführt, um eine genauere und reproduzierbare Faktorlösung zu gewährleisten [24].

Schritt 5: Bewertung der internen Konsistenz mittels Cronbach’s Alpha- und Item-Gesamtkorrelation

Nach der Durchführung der EFA testeten wir die interne Konsistenz des Instruments, indem wir Cronbach’s Alpha für einzelne Items, für Untergruppen und für die gesamte Skala berechneten. Negativ formulierte Items haben wir vor der Prüfung der internen Konsistenz umgekehrt. Ein Alphawert von >0,70 wurde als zufriedenstellend angesehen [28], [29]. Wir haben auch die Gesamtkorrelation der Items berechnet, um zu zeigen, wie hoch die Korrelation jedes einzelnen Items mit der Gesamtskala ist. Ein Item sollte mit der Gesamtpunktzahl über 0,3, aber nicht über 0,7 korrelieren [30].

Stata/SE 14.1 (Stata Corp. LP, College Station, TX, USA) wurde zur Analyse aller Daten genutzt.


Ergebnisse

Schritt 1: Übersetzung des Original IPAS

Die ursprüngliche IPAS hat etwa 2.500 Zeichen einschließlich Leerzeichen, während die G-IPAS am Ende etwa 3.500 Zeichen umfasst. In Übereinstimmung mit der englischen Version umfasste die G-IPAS nach der Übersetzung fünf Dimensionen und insgesamt 27 Items.

Schritt 2: Kognitive Interviews

Nach den ersten sechs Interviews wurden die Items entsprechend den Kommentaren der Befragten angepasst. Die restlichen drei Interviews führten erneut zu einer Neuanpassung der Items. Der Input aus den kognitiven Interviews führte zum Austausch der Einzelworte (z.B. „Empathie (empathy)“ anstatt „Mitgefühl (sympathy)“ in Patientenbezogenheit (PC2) (siehe Anhang 1 [Anh. 1] für die englischen und deutschen Items). Der Wortlaut der Items wurde gekürzt: z.B. „Vertrauen (trust)“ anstatt von „Vertrauensverhältnis (relation of trust)“ in (PC1), und „Rollen (roles)“ anstatt von „Rollenverständnis (role understanding)“. Insgesamt wurde bei 16 von 27 Items eine Wortveränderung auf der Grundlage der kognitiven Interviews vorgenommen. Die Befragten stellten die Relevanz einiger Items im europäischen Gesundheitskontext in Frage, insbesondere für die Dimension „Gemeinschaftsbezug“ (z.B. Item CC3 „Es ist wichtig, dass die Angehörigen der Gesundheitsberufe mit den Gesetzgebern zusammenarbeiten, um Gesetze, Vorschriften und Richtlinien zu entwickeln, die die Gesundheitsversorgung verbessern“). Alle 27 Punkte wurden für weitere CVI beibehalten.

Schritt 3: Inhaltliche Validität für die übersetzte G-IPAS (Content Validity)

Der durchschnittliche Inhaltsvaliditätsindex des G-IPAS mit allen 27 Items betrug 0,79. 15 Items (56%) hatten einen I-CVI ≥0.89 (siehe Tabelle 1 [Tab. 1]). Acht Items hatten einen I-CVI zwischen 0,56 und 0,78, und vier hatten einen I-CVI ≤0.44. Bevor wir Items mit niedriger CVI gelöscht haben, führten wir eine EFA durch, um die zugrundeliegende Struktur der G-IPAS zu testen, um eine solide Grundlage für das Löschen oder Beibehalten von Items zu haben.

Schritt 4: Explorative Faktoranalyse (EFA)

Für die EFA und die interne Konsistenzprüfung füllten 185 Studenten (70 Medizin, 51 Krankenpflege, 48 Physiotherapie und 16 Hebammen) den G-IPAS Fragebogen mit einer Rücklaufquote von 100 % aus (siehe Tabelle 2 [Tab. 2], Demographische Daten). Die 27 Items des G-IPAS wurden einer Hauptkomponentenanalyse (principal component analysis PCA) unterzogen [21]. Vor der PCA haben wir die Eignung der Daten für die Faktorenanalyse bewertet. Die Inspektion der Korrelationsmatrix ergab viele Koeffizienten von 0,3 und darüber. Der KMO-Wert lag bei 0,82 und übertraf damit den empfohlenen Wert von 0,6 und unterstützte die Faktoren der Korrelationsmatrix. Wir verwendeten einen Scree-Plot für die Faktorextraktion, welches drei Datenpunkte über dem Limit zeigte, drei Faktoren wurden beibehalten (siehe Abbildung 2 [Abb. 2]). Diese drei Faktoren waren die einzigen Faktoren mit einem Eigenwert >1 (siehe Anhang 1 [Anh. 1], für die Eigenwerte und Varianzen).

Alle neun Items in der Dimension „Teamarbeit, Funktionen und Verantwortlichkeiten“ hatten eine Faktorauslastung ≥0.49 auf Faktor 1. Eine weitere Analyse der rotierten Lösung in der Mustermatrix ist in Anhang 1 [Anh. 1] dargestellt. Items in der Dimension „Patientenzentriertheit“ hatten eine Faktorauslastung ≥0.31 auf Faktor 3 (fünf Items). Alle sechs Items in der Dimension „Fokus auf das Gemeinwesen“ hatten eine Faktorauslastung ≥0.57 auf Faktor 2. Für die Dimension „Interprofessionelle Vorurteile“ hatte das Item IB1 keine Auslastungen über 0,30 auf allen Faktoren. Item IB2 wurde negativ auf den Faktor 3 geladen, aber nicht negativ formuliert. Der Punkt DE1 in der Dimension „Vielseitigkeit und Ethik“ wurde mit dem Faktor 2 mit 0,39 belastet. Die drei anderen Items der Dimension „Vielseitigkeit und Ethik“ wurden mit dem Faktor 3 belastet.

Entscheidung Items beizubehalten oder zu entfernen

Items IB1, IB2 und IB3 wurden aufgrund niedriger CVI- und EFA-Ergebnisse gestrichen. Die Items IB1 und IB2 hatten einen niedrigen I-CVI von 0,44 und 0,56 und keiner der drei Faktoren in der EFA hatte Belastungen >0,30. Item IB3 wurde wegen des niedrigen I-CVI (0,67) gestrichen. Die restlichen Elemente haben wir in drei Gruppen integriert, je nachdem, mit welchem Faktor sie geladen wurden.

Die Items TRR1-TRR9 blieben in der Dimension „Teamarbeit, Funktionen und Verantwortlichkeiten“ zusammen. DE2-4 wurden mit PC1-5 in der Untergruppe „Patientenzentriertheit“ zusammengestellt. DE1 wurde mit CC1-6 in einer neuen Dimension namens „Gesundheitsversorgung“ zusammengestellt (siehe Anhang 2 [Anh. 2]: Endgültige G-IPAS). Nach dem Löschen und Neuverteilen von Items in Untergruppen wurde ein neues S-CVI/Ave berechnet. Der neue Wert betrug 0,82 (siehe Tabelle 1 [Tab. 1]).

Schritt 5: Cronbach’s Alpha und Gesamtkorrelation der Items

Die IPAS-Skala hatte eine moderate bis gute interne Konsistenz (Cronbach’s Alpha-Koeffizient zwischen 0,62 und 0,92) [12]. 18 Items hatten einen Wert zwischen 0,30 und 0,70, fünf über 0,70 und nur ein Item hatte einen Wert von 0,26 (siehe Tabelle 3 [Tab. 3]). Das Gesamt-Cronbach's-Alpha der G-IPAS nach Streichung und Neuverteilung der Items betrug 0,87, was auf eine sehr gute interne Konsistenz hinweist.


Diskussion

Wir haben die Übersetzung der ursprünglichen amerikanischen Interprofessional Attitudes Scale (IPAS) ins Deutsche beschrieben. Die übersetzte G-IPAS weist eine gute Reliabilität auf und hat die Faktorenstruktur des ursprünglichen IPAS reproduziert. Diese deutsche Version kann daher für den Einsatz im deutschsprachigen Raum empfohlen werden. Darüber hinaus zeigt die G-IPAS im Vergleich zur Originalversion eine ähnliche interne Konsistenz [12]. Die Faktorstruktur wurde repliziert und hohe Korrelation zwischen den einzelnen Items wurde gefunden, was darauf hindeutet, dass diese Items nicht verschiedene Dimensionen repräsentieren.

Das ursprüngliche IPAS basierte auf RIPLS und dem erweiterten RIPLS [6], deren psychometrische Integrität zur Messung der interprofessionellen Ausbildung kritisiert worden ist [12], [31], [32], [33]. Die IPAS zeigt im Vergleich zu RIPLS verbesserte psychometrische Merkmale. RIPLS wurde wegen seiner Validitätsevidenz kritisiert, da keine Studenten direkten Input zur Entwicklung des Instruments hatten. Im Gegensatz dazu entwickelten Studenten und Dozenten die IPAS. Für den kulturellen Anpassungsprozess des G-IPAS luden wir berufstätige Experten aus verschiedenen Gesundheitsberufen und Studenten aus mehreren deutschsprachigen Ländern ein, um sicherzustellen, dass die Perspektiven der Nutzer und die für eine interprofessionelle Ausbildung relevanten Themen von G-IPAS erfasst werden. RIPLS berichtete auch nicht den Zusammenhang zwischen der Fragekonstruktion und dem zu messenden Ergebnis. In unserer deutschen Übersetzung und kulturellen Anpassung haben wir solche „think-out-loud“-Interviews mit den kognitiven Interviews durchgeführt, um diese Einschränkung zu überwinden. Außerdem haben sowohl RIPLS, als auch die ursprüngliche IPAS Subskalen ein Cronbachs Alpha von unter 0,70, während dies bei G-IPAS nicht der Fall ist, was ein weiterer Hinweis darauf ist, dass die kulturelle Anpassung für die G-IPAS zufriedenstellend funktioniert hat.

RIPLS bietet keine Informationen über die Reliabilität [31]. Externe Evidenz für die Reliabilität sind auf das IPAS nicht anwendbar, da es kein "stabiles" Phänomen misst. Wir haben die interne Zuverlässigkeit für die G-IPAS mit Rückwärts- und Vorwärtsübersetzung, kognitiver Befragung, CVI, EFA und Cronbachs Alpha bewertet. Die beschriebene interne Reliabilität sorgt für eine ausreichende Homogenität der G-IPAS und ihrer Items, um sicherzustellen, dass die Messung interprofessioneller Einstellungen im deutschsprachigen Raum verständlich und für den Nutzer sinnvoll ist. Wir haben sichergestellt, dass die angenommenen Items der G-IPAS wirklich das messen, was beabsichtigt ist, und dass die einzelnen Items der G-IPAS kohärent aufgebaut sind, um interprofessionelle Einstellungen zu messen.

Die kulturelle Anpassung war wichtig, um das Verständnis der deutschen Bezeichnungen der Items möglichst präzise zu formulieren. Um unsere kulturellen Anpassungen in dieser Übersetzung zu validieren, haben wir I-CVI und S-CVI berechnet [19]. Vier ursprüngliche IPAS-Items erhielten eine niedrige Bewertung, da diese Items nicht ausreichend in die deutschsprachige Gesundheitsversorgung passten. Das könnte erklären, warum der durchschnittliche inhaltliche Validitätsindex bei 0,82 lag, etwas unter dem empfohlenen Durchschnitt von 0,90. CVI zusammen mit EFA schärften die kulturelle Anpassung, indem sie Elemente strichen, die im mitteleuropäischen Gesundheitswesen keinen Sinn machen. Interessanterweise wurden in dieser EFA alle neun Items der Subskala „Teamarbeit, Funktionen und Verantwortlichkeiten“ mit dem Faktor 1, alle fünf Items der Subskala „Patientenzentriertheit“ mit dem Faktor 2 und alle sechs Items der Subskala „Fokus auf das Gemeinwesen“ mit dem Faktor 3 bewertet (siehe Anhang 1 [Anh. 1]). Dies bestärkt uns darin, diese Subskalen in der G-IPAS zu belassen. Im Gegensatz dazu fanden wir eine sehr geringe Belastung und eine doppelte Belastung der Faktoren in „Interprofessionelle Vorurteile“ und „Vielseitigkeit und Ethik“. Dies erforderte eine Anpassung für den Einsatz im deutschsprachigen Gesundheitswesen.

Alle Items in der Unterskala „Interprofessionelle Vorurteile“ erreichten in I-CVI (siehe Tabelle 1 [Tab. 1]) eine niedrige Punktzahl und wurden in der EFA mit dem gleichen Faktor belastet. Da diese Subskala nur drei Items hat, aber mindestens 5 Faktoren aufweisen sollte [24] und in der ursprünglichen IPAS im Vergleich zu anderen Subskalen einen niedrigeren Cronbach-Alpha-Wert erreicht hat, diskutierten wir, ob diese Subskala in der G-IPAS verbleiben sollte. Die Autoren der ursprünglichen IPAS haben sie beibehalten „weil die Einstellungen, die sie bewertet, Auswirkungen auf mehrere Kernkompetenzen des IPEC-Berichts haben“ [12]. Wenn man den IPEC-Bericht und seine Kernkompetenzen durchsieht, erscheinen die Worte „Vorurteile“, „Annahmen“, „Beurteilung“, „Voreingenommenheit“ oder „tendenziös“ nicht [3]. Da diese Kernwörter zur Beurteilung der interprofessionellen Einstellungen im Bericht nicht direkt erwähnt wurden, hielten wir es für sinnvoll, die gesamte Subskala aus der G-IPAS zu streichen.

Die Themen aus „Vielseitigkeit und Ethik“ belasteten nicht durchgängig nur einen Faktor. Auf der Grundlage der Faktorbelastung verteilten wir diese Items auf die drei verbleibenden Subskalen. Die Items DE2, DE3 und DE4 sind patientenbezogen (kulturübergreifende Kommunikation, Respektieren der Privatsphäre der Patienten, Gleichbehandlung trotz unterschiedlicher Herkunft). Da sie mit dem gleichen Faktor wie die Items in „Patientenzentriertheit“ geladen wurden, haben wir sie der „Patientenzentriertheit“ zugeordnet. Die Position DE1 (unter Berücksichtigung anderer Gesundheitsberufe) wurde mit dem gleichen Faktor belastet wie die Positionen der Untergruppe „Fokus auf das Gemeinwesen“, und wir platzierten DE1 in dieser Untergruppe, da die Hinzufügung dieser zusätzlichen Position die Untergruppe solider machte [24]. Aufgrund all dieser Ergebnisse der kulturellen Anpassung haben wir die Unterskala „Fokus auf das Gemeinwesen“ in „Gesundheitsversorgung“ umbenannt.

Der Cronbach-Alpha Wert von 0,87 für die gesamte Skala zeigt zufriedenstellende interne Konsistenz der neuen G-IPAS auf („Teamarbeit, Funktionen und Verantwortlichkeiten“ mit 0,88, „Patientenzentriertheit“ mit 0,78, „Gesundheitsversorgung“ mit 0,85). Die Gesamtkorrelation der Items bestätigte erneut, dass die G-IPAS ein geeignetes Instrument ist, da 18 Items einen Wert von 0,30 bis 0,70 hatten. Nur ein Item korrelierte unter 0,30 (PC1 „Vertrauen bei meinen Patienten aufzubauen ist mir wichtig“). Wir haben ihn nicht gestrichen, da die Schaffung von Vertrauen bei den Patienten eine wichtige Kompetenz in der IPE zu sein scheint. Die fünf Items mit einer Gesamtkorrelation von über 0,70 (TRR2, TRR3, TRR7, HCP2, HCP3) wurden ebenfalls beibehalten, da diese Fragen für die Beurteilung der interprofessionellen Einstellungen wesentlich sind.

G-IPAS hat einige Einschränkungen. RIPLS wurde kritisiert, weil es keinen Nachweis der Validität aufgrund der Beziehung zu anderen Variablen gab (d.h. wie die Punktzahl eines Instruments mit den von anderen erhaltenen Werten korreliert, z.B. wenn das Instrument die Ergebnisse von IPE misst, wie sie von einem Assessor direkt beobachtet werden). Die ursprüngliche IPAS und die G-IPAS haben ebenfalls diese Einschränkung. Da beabsichtigte und unbeabsichtigte Folgen der Anwendung eines Instruments für seine Anwendbarkeit relevant sind, müssen die G-IPAS-Bewertungen von Studenten von IPE-Veranstaltungen analysiert werden, um solche Nachweise zu erhalten.

Unsere EFA-Stichprobengröße war nicht identisch mit der ursprünglichen IPAS und dies könnte unsere Ergebnisse beeinflusst haben. Ein größerer Stichprobenumfang erhöht definitiv das Vertrauensintervall der Ergebnisse der Faktorenanalyse und die Fähigkeit, signifikante Veränderungen zwischen den gemessenen Konstrukten zu erkennen. Das Verhältnis von Subjekt zu Item betrug jedoch 6:1, was zum einen für die Faktoranalyse als angemessen angesehen wird [26] und zum anderen ist die Verwendung von Selbsteinschätzungsinstrumenten eine Herausforderung bei der Messung interprofessioneller Ergebnisse [12].

Wir haben keine bestätigende Faktorenanalyse (CFA) durchgeführt. Unserer Meinung nach kommt die CFA als ein späterer Schritt, den wir durchführen können, wenn wir die G-IPAS verwendet und weitere Daten gesammelt haben.


Schlussfolgerung

Die ursprüngliche amerikanische IPAS mit fünf Subskalen wurde übersetzt, kulturell angepasst und validiert, wodurch die deutsche IPAS (G-IPAS) entstand. Dieser Validierungsprozess führte zur Streichung der Subskala „Interprofessionelle Vorurteile“ und zur Umverteilung von Items aus der Subskala „Vielseitigkeit und Ethik“ auf die übrigen drei Subskalen: „Teamarbeit, Funktionen und Verantwortlichkeiten“, „Patientenzentriertheit“ und die umbenannte Unterskala „Gesundheitsversorgung“. Die G-IPAS ist ein zuverlässiges Instrument, das die Items der ursprünglichen IPAS angemessen repräsentiert und ein validiertes Instrument zur Bewertung interprofessioneller Einstellungen in der interprofessionellen Ausbildung und im interprofessionellen Training im deutschsprachigen Raum ist.


Danksagungen

Die Autoren würdigen die Hilfe von Lorenz Theiler, Maren Kleine-Brueggeney, Maximillian Buttenberg, Tobias Hornshaw und Simon Fisher bei der Übersetzung der IPAS ins Deutsche. Die Autorinnen und Autoren danken auch Isabelle Romano, Ines Uhr, Dorothée Eichenberger zur Bonsen, Christine Riggenbach, Mathias Scherz, Yves Balmer, Thomas Arnold und Stefan Lötscher für ihren Beitrag zum CVI. Abschliessend möchten die Autoren allen Studierenden der Fachhochschule Bern und der Universität Bern für die Teilnahme an der Studie danken.


Ethische Zustimmung

Die kantonale Ethikkommission des Kantons Bern hat das Studienprotokoll überprüft („Req-2016-00176/ 12.04.2016“). Die Ethikkommission erteilte eine Ausnahmegenehmigung für die Studie, da dieses Forschungsprojekt nicht unter das schweizerische Humanforschungsgesetz fällt (Art. 2, Abs.1). Alle Studienteilnehmer gaben vor der Teilnahme an dieser Studie eine schriftliche, informierte Zustimmung.


Förderung

Die Studie wurde mit Mitteln des Forschungsförderfonds der Klinik für Anästhesiologie uind Schmerztherapie, welche Prof. Robert Greif zugewiesen wurden, gefördert.


Bisherige Präsentationen

Ein vorläufiger Bericht wurde in Posterform auf dem Kongress für Fachleute des Gesundheitswesens „Interprofessionalität - Realität oder Mythos?“ präsentiert (4. März 2016). Vorläufige Ergebnisse wurden für eine Posterpräsentation auf dem 31. ICM-Trienniums-Kongress im Juni 2017 in Toronto, Kanada, angenommen. Vorläufige Ergebnisse wurden in einer mündlichen Präsentation am SPSIM-Kongress im März 2017 in Bern vorgestellt.


Interessenkonflikt

Die Autor*innen erklären, dass sie keinen Interessenkonflikt im Zusammenhang mit diesem Artikel haben.


Literatur

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Erratum

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