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GMS Journal for Medical Education

Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

ISSN 2366-5017

Auswirkungen einer interprofessionellen Lehreinheit für Studierende der Medizin und Pflegewissenschaft auf das Ernährungsmanagement von Patienten in stationärer Versorgung

Artikel Interprofessionelle Lehre

  • author Benedikt Braun - Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Medizinische Fakultät, Düsseldorf, Deutschland
  • author Matthias Grünewald - Universitätsklinikum Düsseldorf, Bildungszentrum, Düsseldorf, Deutschland
  • author Renate Adam-Paffrath - Fliedner Fachhochschule Düsseldorf, Studiengang Berufspädagogik Gesundheit und Pflege, Düsseldorf, Deutschland
  • author Bärbel Wesselborg - Fliedner Fachhochschule Düsseldorf, Studiengang Berufspädagogik Gesundheit und Pflege, Düsseldorf, Deutschland
  • author Stefan Wilm - Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Institut für Allgemeinmedizin, Düsseldorf, Deutschland
  • author Lena Schendel - Fliedner Fachhochschule Düsseldorf, Studiengang Berufspädagogik Gesundheit und Pflege, Düsseldorf, Deutschland
  • author Matthias Hoenen - Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Institut für Allgemeinmedizin, Düsseldorf, Deutschland
  • author Karsten Müssig - Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Medizinische Fakultät, Klinik für Endokrinologie und Diabetologie, Institut für Klinische Diabetologie, Düsseldorf, Deutschland; Deutsches Diabetes-Zentrum, Leibniz-Zentrum für Diabetesforschung an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland; Deutsches Zentrum für Diabetesforschung (DZD), München-Neuherberg, Deutschland
  • corresponding author Thomas Rotthoff - Universität Augsburg, Medizinische Fakultät, Lehrstuhl für Medizindidaktik und Ausbildungsforschung, Augsburg, Deutschland

GMS J Med Educ 2019;36(2):Doc11

doi: 10.3205/zma001219, urn:nbn:de:0183-zma0012190

Dieses ist die deutsche Version des Artikels.
Die englische Version finden Sie unter: http://www.egms.de/en/journals/zma/2019-36/zma001219.shtml

Eingereicht: 10. Februar 2018
Überarbeitet: 26. August 2018
Angenommen: 26. Oktober 2018
Veröffentlicht: 15. März 2019

© 2019 Braun et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Zusammenfassung

Einleitung: Mangelernährung wird trotz ihrer Häufigkeit in ihrer Bedeutung für Morbidität und Mortalität unterschätzt. Ein interprofessionelles Ernährungsmanagement kann die Patientensicherheit und das klinische Outcome verbessern. Als Grundlage für eine funktionierende Zusammenarbeit im Team wird eine interprofessionelle Ausbildung angesehen. Bisher liegen kaum Daten bezüglich der Effekte von interprofessioneller Ausbildung auf messbare Ergebnisse für Patienten vor. Für eine ausgewählte internistische Station sollte untersucht werden, inwieweit eine studentische Rückmeldung zu einer Veränderung des stationären Ernährungsmanagements führt.

Methodik: Medizin- und Pflegestudierende führten in einem Lehrprojekt, basierend auf der Methode des Forschenden Lernens, bei Patienten eine Analyse der Ernährungssituation durch und entwickelten individuelle Therapiepläne. Die Studierenden meldeten ihre Ergebnisse in einem Gespräch an die Versorgungsteams sowie in einer Posterpräsentation an Entscheidungsträger der Klinik zurück. Es wurde eine prospektive Kohorten-Interventionsstudie mit Erfassung des Ernährungszustandes von Patienten vor und nach den studentischen Interventionen mit etablierten Screeninginstrumenten durchgeführt. Unterschiede wurden mittels t-Test und exaktem Fisher-Test getestet. Institutionelle Konsequenzen für das Ernährungsmanagement wurden deskriptiv erfasst. Die Lehreinheit wurde von den Studierenden vorher und nachher evaluiert.

Ergebnisse: Bei 59% der Patienten wurde eine Mangelernährung festgestellt. Angeregt durch die studentischen Rückmeldungen folgten als institutionelle Konsequenzen: a) ein routinemäßiges stationäres Screening mit dem Nutritional Risk Screening und b) die Verwendung von Tellerdiagrammen zur Abschätzung der Nahrungszufuhr.

Schlussfolgerung: Die Rückmeldung der Ergebnisse aus der studentischen interprofessionellen Zusammenarbeit führte zu einer Sensibilisierung von Entscheidungsträgern und ermöglichte neue Maßnahmen zur Verbesserung des Ernährungsmanagements. Diese können die Patientensicherheit steigern.

Schlüsselwörter: Patientensicherheit, interprofessionelle Zusammenarbeit, interprofessionelle Ausbildung, Mangelernährung, Ernährungsmanagement, Qualitätsverbesserung, Forschendes Lernen


1. Einleitung

1.1. Interprofessionalität und Patientensicherheit

Mangelhafte Kommunikation ist eine der Hauptursachen bei Schadensfällen im Gesundheitswesen [1]. Viele Fehler und auch ineffektiver Ressourcenverbrauch basieren auf einem Mangel an Zusammenarbeit, schlechter Koordination [2] und Kommunikation, z.B. bei der Medikation der Patienten1 [3]. Diese profitieren nachweislich von einer verbesserten interprofessionellen Kooperation und Koordination der jeweils beteiligten Berufsgruppen im Gesundheitssystem [4], [5], [6], [7], [8], [9]. So kann Interprofessionelle Zusammenarbeit (interprofessional collaboration: IPC) ein verbessertes klinisches Outcome und eine höhere Patientensicherheit zur Folge haben [8], [9], [10].

IPC in der Gesundheitsversorgung ist ein Prozess, bei dem verschiedene Berufsgruppen miteinander kooperieren, um gemeinsame Ziele, wie eine sichere, effiziente und effektive Versorgung zu erreichen [11], [12], [13]. Als eine wichtige Grundlage für eine funktionierende Zusammenarbeit im Team wird eine interprofessionelle Ausbildung (interprofessional education: IPE) angesehen [14], [15], [16]. Durch frühe interprofessionelle Erfahrungen während der Ausbildung besteht eine größere Bereitschaft, später am Arbeitsplatz aktives Mitglied eines interprofessionellen Teams zu werden [17]. Durch die Auseinandersetzung mit dem beruflichen Selbstverständnis der jeweils anderen Profession kann im gemeinsamen Lernprozess eine Verbesserung der wechselseitigen Wertschätzung erzielt werden. Dadurch kann der Sozialisierungsprozess der Studierenden, die Wahrnehmung der eigenen Rolle in einem interprofessionellen Arbeitsumfeld, gefördert werden [17]. Die Grundlage dafür bildet die Kontakthypothese nach Allport [14], [19], [20], [21]. wonach stereotype Meinungen gegenüber anderen Professionen durch frühzeitigen Kontakt, etwa im Rahmen einer gemeinsamen Ausbildung, überwunden werden können [18].

Themen mit klinischer Relevanz für die Patientensicherheit, mit einem unmittelbaren Praxisbezug und großen Schnittmengen für die beteiligten Professionen eignen sich für interprofessionelles Lernen und Arbeiten [22]. In der vorliegenden Untersuchung wurde entsprechend das Thema Mangelernährung gewählt. Bisher liegen kaum Daten bezüglich der Effekte von interprofessioneller Ausbildung auf messbare Ergebnisse für Patienten vor [23], [24].

1.2. Mangelernährung

Mangelernährung wird trotz ihrer Häufigkeit in ihrer Bedeutung für Morbidität und Mortalität unterschätzt [25]. Bei Senioren1 im Krankenhaus oder Altenheim beträgt die Prävalenz 15–60% [25], [26]. Weitere Erhebungen geben unabhängig vom Alter bei hospitalisierten Patienten eine Prävalenz von 10-50% an [27], [28], [29]. Mangelernährung tritt bei inadäquater Nahrungsaufnahme, gesteigertem Bedarf, eingeschränkter Absorption und veränderter Nährstoffverwertung auf [26]. Dabei handelt es sich um einen subakuten oder chronischen Zustand, der für Krankheit prädestiniert, die Genesung erschwert und das klinische Outcome hinsichtlich Morbidität und Mortalität verschlechtert [28], [30], [31], [32]. Mangelernährte Patienten weisen eine längere Verweildauer im Krankenhaus sowie einen erhöhten Bedarf an Pflege und damit verbundene höhere Kosten auf [28], [33]. Trotz der wichtigen Bedeutung des Ernährungsstatus bei hospitalisierten Patienten wird häufig eine Erhebung vernachlässigt [28]. Um die Patientensicherheit gewährleisten zu können, sollte der Fokus stärker von der Behandlung einer Erkrankung hin zur Prävention vor Manifestation gerichtet werden [9]. Dies gilt auch für das stationäre Ernährungsmanagement. Ein interprofessionelles Ernährungsmanagement kann durch gemeinsame Übernahme von Aufgaben und Verantwortung [2] die Patientensicherheit und das klinische Outcome verbessern [9].

1.3. Hypothese

Mit der vorliegenden Untersuchung sollte exemplarisch für eine ausgewählte internistische Station des Universitätsklinikums Düsseldorf (UKD) untersucht werden, inwieweit die studentischen Arbeitsergebnisse aus einem interprofessionellen Lehrprojekt unter Verwendung der Methode des Forschenden Lernens zu einer Veränderung des stationären Ernährungsmanagements führt. Als Hypothese wurde formuliert, dass die studentischen Rückmeldungen zu einer verbesserten Erkennung und Dokumentation von Mangelernährung führen und damit als Grundlage für eine gesteigerte Patientensicherheit dienen.


2. Methodik

Um die Effekte der Lehreinheit auf das stationäre Ernährungsmanagement aufzuzeigen wurde eine prospektive, hypothesenüberprüfende Kohorten-Interventionsstudie auf einer internistischen Station des UKD durchgeführt. Sie bestand aus einer dreimonatigen prä-interventionellen und einer viermonatigen post-interventionellen Analyse des Ernährungszustandes der Patienten sowie einer Analyse des Ist-Zustandes des interprofessionellen Ernährungsmanagements. Der zeitliche Ablauf wird in Abbildung 1 [Abb. 1] dargestellt.

2.1. Interprofessionelle Lehr- und Lerneinheit
Konzept der Lehr- und Lerneinheit

Lehrende sowie Studierende der Medizin, Pflege- und Gesundheitswissenschaften entwickelten 2016 gemeinsam den Kurs „Interprofessionelles Ernährungsmanagement in der stationären und ambulanten Versorgung – Stop Malnutrition!“. Die Lehr- und Lerneinheit hat einen Umfang von 30 Semesterstunden und ist im humanmedizinischen Curriculum der Medizinischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) als Wahlpflichtfach sowie im Bachelorstudiengang Pflege und Gesundheit der Fliedner Fachhochschule im Pflichtcurriculum verankert. Das Projekt wird von der Robert-Bosch-Stiftung gefördert und wurde in zwei Semestern durchgeführt.

Die in der Literatur beschriebenen Initiativen für die Ausbildung zum Thema Ernährungsmanagement haben nur selten direkten Bezug zu Patienten [34]. In dem hier beschriebenen Projekt wurde die hochschuldidaktische Methode des Forschenden Lernens im realen Versorgungsfeld angewendet [35]. Die Umsetzung im praktischen Feld erfordert einen intensiven, wechselseitigen Austausch und erschien geeignet, die Studierenden bestmöglich miteinander, voneinander und übereinander lernen zu lassen [17]. Der Lernprozess wird dabei an einen Forschungszyklus (Hypothese – Entwurf eines Forschungsdesigns – Durchführung – Auswertung – Vermittlung – Anwendung) angelehnt [35] (siehe Tabelle 1 [Tab. 1]).

Durchführung der Lehr- und Lerneinheit

An dem Kurs nahmen im Sommersemester 2017 n=18 Pflegestudierende und n=12 Medizinstudierende, im Wintersemester 2017/18 n=13 Pflegestudierende und n=10 Medizinstudierende teil. Auf der ausgewählten internistischen Station des UKD waren im Sommersemester eine interprofessionelle Gruppe mit 3 Studierenden und im Wintersemester zwei Gruppen mit je 3 Studierenden im Einsatz. Die übrigen Studierenden waren in einem akademischen Lehrkrankenhaus sowie im ambulanten Sektor eingesetzt, welche nicht in die vorliegende Untersuchung einbezogen wurden.

Nach vorbereitenden Impulsvorträgen und Gruppenarbeitsphasen zum Thema Ernährung unter Einbeziehung der jeweils unterschiedlichen Fachperspektiven untersuchten die Studierenden in interprofessionellen Kleingruppen mit je 2-4 Teilnehmenden das Ernährungsmanagement von realen Patienten auf einer internistischen Station des UKD. Nach einer Analyse des individuellen Ernährungszustandes und der Ernährungsbedingungen der jeweiligen Patienten mithilfe von validierten Fragebögen waren die Studierenden aufgefordert, individuelle Therapiepläne für die Patienten zu entwickeln.

Am Ende der Praxisphase meldeten die Studierenden die Arbeitsergebnisse in einem persönlichen Gespräch an die professionellen Teams der Station zurück. Zum Abschluss des Lehrprojekts fand in jedem Semester eine Abschlussveranstaltung statt, bei der die Studierenden ihre Untersuchungsergebnisse, Therapiepläne Optimierungsvorschläge zum Ernährungsmanagement sowie eine Reflexion über die Bedeutung der interprofessionellen Zusammenarbeit im Rahmen einer Posterpräsentation vorstellten. Zu der Abschlusspräsentation wurden auch Entscheidungsträger1 der beteiligten Institutionen eingeladen.

Evaluation der Lehr- und Lerneinheit

Vor und nach der Lehr- und Lerneinheit führten die Studierenden eine freiwillige Evaluation durch. Auf einer Likert-Skala von 1 (ich stimme voll und ganz zu) bis 5 (ich stimme überhaupt nicht zu) sollten die Teilnehmenden die Bedeutung und ihre Erwartungen bezüglich der Effekte interprofessioneller Zusammenarbeit bewerten. Fragen zur Evaluation wurden der deutschsprachigen Version des University of the West of England Interprofessional Questionnaire (UWE-IP) entnommen [36].

2.2. Ist-Analyse des stationären Ernährungsmanagements
Screening bzgl. Mangelernährung mit validierten Fragebögen

Um mögliche Änderungen des Ernährungsmanagements nach Durchführung der Lehreinheit zu erfassen, wurde zunächst eine Ist-Analyse des Ernährungsmanagements auf der internistischen Station durchgeführt. Zur Erfassung von Mangelernährung wurden die Patienten unter Verwendung von zwei publizierten und validierten Fragebögen beurteilt. Verwendet wurden das Mini Nutritional Assessment (MNA) [37] und das Grazer Mangelernährungsscreening (GMS) [38], [39]. Die Erhebung erfolgte ausschließlich von einer hierfür eingewiesenen Person (Doktorand der Humanmedizin). Um untersuchungsbedingte Verhaltensänderungen des Personals im Rahmen der Erhebung zu vermeiden, wurden das ärztliche und pflegerische Stationspersonal für die prä- und post-Analyse verblindet. Die betreffende Station wurde zwischen den beiden Analysephasen in ein anderes Gebäude verortet, was mit einer Reduktion der Bettenzahl einherging (18 Betten prä-, 14 Betten post-interventionell). Die post-interventionelle Erhebung erfolgte daher über vier Monate, um vergleichbar große Kohorten untersuchen zu können.

Dokumentenanalyse

Bei einem positiven Testergebnis für Mangelernährung in mindestens einem der beiden Fragebögen wurden die ärztlich geführte Patientenakte und die von beiden Professionen geführte Patientenkurve zur Erfassung des Ernährungsmanagements mit einem neu entwickelten Leitfaden (siehe Anhang 1 [Anh. 1]) durch den Doktoranden analysiert. Für die Erstellung des Leitfadens wurden aus dem Stammblatt der Patientenkurve, den ärztlichen Anordnungen, dem Protokoll der Visite, dem Pflegedokumentationsbogen, dem Pflegekomplexmaßnahmen-Score (PKMS), dem Anamnesebogen der ärztlichen Aufnahme und dem Bogen für Pflegekommentare ernährungsrelevante Items entnommen. Der Leitfaden wurde von einem interprofessionellen Expertenteam aus den Pflege- und Gesundheitswissenschaften, der Pflegepädagogik und der Medizin (Diabetologie und Allgemeinmedizin) diskutiert und inhaltlich validiert. Vor seinem Einsatz in der Praxis wurde der Leitfaden von zwei Personen im klinischen Setting unabhängig voneinander jeweils an den Patientenakten/-kurven von drei Patienten angewendet. Dabei zeigte sich nach Altman [40], [41] eine sehr hohe Übereinstimmung in der Durchführung der Dokumentenanalyse, Cohens Κ=0,9, 95%-Konfidenzintervall [0,826; 0,966]. Voraussetzung für den Einschluss der Patienten in die Erhebung war eine bestehende stationäre Mindestverweildauer von drei Tagen. Die Teilnahme am Screening war für die Patienten freiwillig. Das Einverständnis wurde vor der Erhebung durch den Untersucher verbal erfragt. Allerdings ergaben sich Probleme für die Anwendung der Fragebögen bei Patienten, die aufgrund einer fortgeschrittenen Demenz nicht aussagefähig waren [25]. Demenz ist jedoch ein wichtiger Risikofaktor für Mangelernährung [31], [42]. In diesen Fällen wurde ein Screening mit dem MNA, entsprechend den Empfehlungen der Autoren1 basierend auf den eigenen Eindrücken durchgeführt [43]. Für das GMS gibt es seitens der Autoren keine Empfehlungen für die Verwendung bei Demenz. Daher wurde in diesem Fall von einem Screening abgesehen.

2.3. Erhebung von Effekten der Lehr- und Lerneinheit auf das Ernährungsmanagement

Nach Abschluss der Lehreinheit erfolgte erneut ein Screening auf Mangelernährung der Patienten mit den o.g. Fragebögen sowie eine Dokumentenanalyse. Die Erhebung der institutionellen Konsequenzen erfolgte durch Befragung der Lehrenden, der Klinikleitung, der Leitung der Zentralküche des UKD, der Leitung der Diätküche sowie der Stationsärzte1 und Pflegenden der betreffenden Station.

2.4. Statistik

Die Statistik wurde mit IBM SPSS Statistics 24 berechnet. Für den Vergleich der Summenwerte wurde ein unabhängiger, zweiseitiger t-Test durchgeführt. Für den Vergleich der Häufigkeiten, mit der einzelne Items innerhalb der beiden Erhebungszeiträume angegeben wurden, wurde ein exakter Fisher-Test anstelle eines Chi-Quadrat-Tests durchgeführt, da die erwartete Zellhäufigkeit in vielen Fällen <5 war. Für die Ablehnung der Nullhypothesen wurde ein Signifikanzniveau von p=0,05 gewählt.


3. Ergebnisse

3.1. Ermittelte Prävalenz von Mangelernährung

Die Prävalenz von Mangelernährung war in den prä- und post-interventionellen Kohorten vergleichbar (siehe Tabelle 2 [Tab. 2]). Um die Vergleichbarkeit der beiden Kohorten darzustellen, wurden demographische Daten wie Alter und Geschlecht der Patienten erhoben. Sie sind in Anhang 2 [Anh. 2] hinterlegt.

3.2. Quantitative Messergebnisse

Mithilfe des Leitfadens wurde die Häufigkeit von Einträgen bzw. Angaben zum Ernährungsmanagement in der interprofessionellen Dokumentation des ärztlichen und pflegerischen Personals erhoben. Bei der post-interventionellen Kohorte wurden signifikant mehr Angaben zum Ernährungsmanagement festgestellt (M=9,3, SD=2,9, SE=0,3) als dies bei der prä-interventionellen Kohorte der Fall war (M=7,9, SD=3,1, SE=0,3; t(196)=-3,15, p=0,002; zweiseitig getestet).

Eine Veränderung der Häufigkeit konnte bei den Angaben „Bewertung des Durstgefühls“ (p<0,001) und „Bewertung des Appetits“ (p<0,001) festgestellt werden. Bei 85 % der Variablen, die durch den Leitfaden in der interprofessionell geführten Dokumentation zum Ernährungsmanagement erhoben wurden, gab es dagegen keine Veränderung.

3.3. Institutionelle Konsequenzen der Rückmeldung des ersten Kurses (SoSe 2017)

Zum Zeitpunkt der prä-interventionellen Analyse gab es auf der betreffenden internistischen Station des UKD kein routinemäßig durchgeführtes Screening des Ernährungszustandes. Durch die studentische Rückmeldung im Sommersemester wurde die Klinikleitung für das Thema Ernährungsmanagement sensibilisiert und nachfolgend ein routinemäßiges Screening des Ernährungszustandes der Patienten eingeführt. Verwendet wird das Nutritional Risk Screening (NRS 2002), das in den Leitlinien der Europäischen Gesellschaft für Klinische Ernährung und Stoffwechsel (ESPEN) empfohlen wird [44].

3.4. Institutionelle Konsequenzen der Rückmeldung des zweiten Kurses (WiSe 2017/18)

Auch im Verpflegungsmanagement kam es zu einer Änderung der Versorgungsstruktur. Die Austeilung der Mahlzeiten sowie das Abräumen des Geschirrs wird auf den Stationen des UKD durch Servicekräfte ausgeführt. Die Studierenden stellten fest, dass während des stationären Aufenthaltes keine genauen Angaben zum Essverhalten der Patienten gemacht werden können und schlugen im Rahmen der Abschlusspräsentation im Wintersemester den Einsatz von sogenannten „Tellerdiagrammen“ vor. Die Servicekräfte wären in der Lage, quantitativ festzuhalten, welche Menge die Patienten täglich pro Mahlzeit zu sich nehmen und diese Bewertungen an das pflegerische und ärztliche Personal weiterzuleiten. Falls erforderlich könnte dann unmittelbar eine unterstützende Ernährungstherapie eingeleitet werden. Aufgrund dieser studentischen Rückmeldung wurde von der Klinikleitung ein Treffen mit Mitarbeitern1 der Ernährungsberatung, der Diätküche, der Küchenleitung des UKD, der Leitung der Servicekräfte sowie Pflegenden und Ärzten1 der Station einberufen. Die Idee der Tellerdiagramme wird nun seit Februar 2018 umgesetzt. Dabei wurde auf eine Modifikation publizierter Tellerdiagramme [45] zurückgegriffen (siehe Anhang 3 [Anh. 3]).

3.5. Evaluationsergebnisse der Studierenden

Aus der Evaluation der Studierenden beider Kurse lässt sich entnehmen, dass die Studierenden die interprofessionelle Ausbildung und die Folgen für die spätere berufliche Zusammenarbeit positiv bewerten (siehe Tabelle 3 [Tab. 3]).


4. Diskussion

4.1. Qualitätsverbesserung durch Forschendes Lernen

Mit der Einführung von Screeningmaßnahmen und der Verwendung von Tellerdiagrammen wurden Impulse für eine direkte Qualitätsverbesserung im Ernährungsmanagement von Patienten1 mit Mangelernährung gesetzt. Damit wurde die Grundlage für eine Verbesserung der Patientensicherheit gelegt. Dies ist besonders vor dem Hintergrund bedeutsam, als diese Impulse wesentlich von den Studierenden im Rahmen der Lehreinheit ausgingen und einer auf Qualitätsverbesserung ausgerichteten Ausbildung sowie Trainingseinheiten im Praxisfeld eine Schlüsselrolle für die Erhöhung der Patientensicherheit nachgesagt wird [46].

Das vorgelegte Konzept geht über die bisher vorgestellten, vor allem theoretisch konzipierten Lehrprojekte zu Qualitätsverbesserung und Patientensicherheit [47] hinaus. Mit der Anwendung der Methode des Forschenden Lernens nach Wildt [35] hatten die Studierenden die Möglichkeit, direkt im Praxisfeld interprofessionelle Fähigkeiten zu erwerben und zu erproben, indem sie Patientenfälle aus unterschiedlicher Fachperspektive analysierten und daraus ein interprofessionell abgestimmtes Behandlungskonzept entwickelten.

4.2. Klinische Relevanz des gewählten Themas der Lehr- und Lerneinheit

Die Ergebnisse dieser Untersuchung zeigen auch die Relevanz des Themas Mangelernährung für die Versorgungsqualität und Patientensicherheit auf. Der erhobene Anteil von 59% der als mangelernährt gescreenten Patienten deckt sich mit den Ergebnissen anderer Studien, die Prävalenzen von 30-60% angeben [25], [27], [28], [39]. Insgesamt wird deutlich, dass ein erheblicher Anteil der hospitalisierten Patienten für Mangelernährung und die damit verbundenen Folgen gefährdet ist [28], [30], [31],[32], [33]. Unsere Daten unterstreichen die Empfehlung [27], [48] eines routinemäßigen Screenings auf Mangelernährung innerhalb von 48 Stunden nach stationärer Aufnahme. Künftige Lehreinheiten sollten sich daher verstärkt auf versorgungsrelevante und die Patientensicherheit berücksichtigende Themen beziehen.

4.3. Sensibilisierung der Klinikleitung für institutionelle Konsequenzen

Die Entwicklung und Implementierung des Lehrprojekts hat die Klinikleitung stärker für das Thema Mangelernährung sensibilisiert und zu einer interprofessionellen Diskussion zur Qualität des Ernährungsmanagements und der Patientensicherheit geführt. Neben der Klinikleitung, Oberärzten und Stationsärzten1 waren auch die Pflegedienstleitung der betreffenden Station, Mitarbeiter1 der Ernährungsberatung, der Diätküche, die Leitung der Servicekräfte sowie die Küchenleitung des UKD involviert. Die kollegiale Atmosphäre, in der alle Beteiligten auf Augenhöhe miteinander arbeiteten, wurde von allen beteiligten Berufsgruppen sehr wertgeschätzt und hervorgehoben. Dies wird als grundlegend für die Etablierung neuer interprofessioneller Beziehungen angesehen [13] und kann zu einer Verbesserung der interprofessionellen Zusammenarbeit führen [12].

4.4. Einflussfaktoren auf die quantitativen Ergebnisse

Es fanden sich zwar Zunahmen in der ärztlichen Dokumentation der Items Durst und Appetit, jedoch müssen diese nicht unmittelbar auf die studentische Rückmeldung zurückzuführen sein. Es ist nicht auszuschließen, dass die beobachteten Unterschiede auf die unterschiedlichen Dokumentationsverhalten der auf der Station zuständigen Ärzte1 zurückzuführen sind.

Dass bei den übrigen Variablen, die mit dem Leitfaden erhoben wurden (z.B. BMI, Kost- und Diätform), keine signifikante Veränderung festgestellt werden konnte, liegt möglicherweise in einer höheren Personalvariabilität bei der Pflege infolge des Schichtsystems begründet. Diese kann die Kommunikation zwischen den beteiligten Berufsgruppen erschweren [16]. Unzureichende Kommunikation, mangelndes Verantwortungsbewusstsein [12] und Zeitmangel [39] erschweren eine umfassende interprofessionelle Zusammenarbeit.

Grundsätzlich kann davon ausgegangen werden, dass sowohl bei dem ärztlichen als auch bei dem pflegerischen Personal wenig Erfahrung und Wissen zu Ernährung, Mangelernährung und Ernährungsmanagement vorhanden waren [28], [49]. Hinzu kommt, dass eine einmalige Rückmeldung pro Semester durch Studierende sehr wahrscheinlich nicht ausreicht. Eine wiederholte interprofessionelle Reflexion, z.B. im Rahmen einer Stationsbesprechung, könnte zu einer verstärkten Umsetzung, Klärung von Verantwortlichkeiten in den Professionen und so zu einer effektiveren interprofessionellen Zusammenarbeit führen [50]. Nach Weiterbildungsmaßnahmen des Personals im Themenfeld Ernährung könnten größere Effekte auf die Versorgungsqualität zu erwarten sein [31]. Ein dann interprofessionell organisiertes Ernährungsmanagement hätte eine erhöhte Patientensicherheit zur Folge [9].

4.5. Limitationen und Schwächen

Die Anzahl der Studierenden, die an dem Projekt in zwei Durchgängen bislang mitgewirkt haben, ist begrenzt. Nur neun Studierende von insgesamt 53 Studierenden waren auch auf der betreffenden Station im Einsatz. Dennoch sind die erzielten Effekte dieser Studierenden auf die Versorgung sehr deutlich. Da es sich für die Medizinstudierenden um ein Wahlpflichtfach handelte, setzt die freiwillige Teilnahme ein schon vorbestehendes Interesse an interprofessioneller Zusammenarbeit voraus. Dies kann die Evaluation im Anschluss an die Lehr- und Lerneinheit beeinflusst haben [51]. Auf die Pflegestudierenden trifft dies jedoch nicht zu, da deren Teilnahme an der Lehreinheit verpflichtend war. Die Diskrepanz der Teilnehmenden im Vergleich zwischen prä- und post-Evaluation (SoSe 2017 (gesamt 30 Studierende): prä: n=28; post: n=18) ist am ehesten auf die Freiwilligkeit der Evaluation zurückzuführen.

Bei der Auswahl der Scores für das Screening des Ernährungszustandes der Patienten im Rahmen der prä- und post-interventionellen Erhebung wurden in dieser Studie das MNA und das GMS verwendet. Die Leitlinien der ESPEN empfehlen für den stationären Gebrauch neben dem MNA vor allem das NRS 2002. Uns erschien jedoch das NRS 2002 als zu unpräzise. Daher wurde neben dem MNA das GMS, das erst 2016 publiziert wurde [39], verwendet. Das MNA wurde für Patienten konzipiert, die älter als 65 Jahre sind [43]. Wir haben damit auch jüngere Patienten untersucht und Mangelernährung feststellen können.

Einer der Projektbeteiligten war auch Mitglied der betreffenden Klinik und war an der interprofessionellen Diskussion des einzuführenden Screenings sowie der Tellerdiagramme beteiligt. Insofern ist eine Beeinflussung der Ergebnisse (Rosenthal-Effekt) möglich. Es waren jedoch noch viele andere Entscheidungsträger beteiligt, die nicht im Interessenskonflikt zwischen Klinik und Lehrprojekt standen. Auch ist denkbar, dass die institutionellen Konsequenzen nicht unbedingt durch die studentischen Rückmeldungen, sondern durch die Studie an sich erfolgt sein könnten (Hawthorne-Effekt). Allerdings hätte es ohne die Initiierung und Durchführung des Lehrprojekts zum beschriebenen Zeitpunkt höchstwahrscheinlich keine Sensibilisierung für das Thema Mangelernährung gegeben. Die Impulse zur Durchführung des Screenings und die Verwendung von Tellerdiagrammen wurden erst durch die Studierenden gesetzt.


5. Schlussfolgerung

Durch die Umsetzung der Lehreinheit wurden Maßnahmen abgeleitet und implementiert, die zur Steigerung der Patientensicherheit beitragen. Durch die studentische Rückmeldung erfolgte eine Sensibilisierung von Entscheidungsträgern für das Thema Mangelernährung. Durch den von den Studierenden vorgeschlagenen Einsatz von Tellerdiagrammen ist es künftig möglich, die tatsächlich zugeführte Menge einer Mahlzeit von Patienten während des stationären Aufenthaltes abzuschätzen. Durch ein routinemäßig durchgeführtes Screening des Ernährungszustandes erhält das Ernährungsmanagement eine neue Gewichtung in der Patientenversorgung.


Anmerkungen

1 Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird die männliche Form verwendet, es sind jedoch selbstverständlich immer beide Geschlechter gemeint.


Förderung

Das Projekt wurde durch die Robert Bosch Stiftung im Rahmen der Förderlinie „Operation Team“ zum Thema Interprofessionelles Lernen in den Gesundheitsberufen gefördert (Bewilligungsnummer: 32.5.A381.0027.0).


Ethikvotum

Für die vorliegende Untersuchung liegt ein positives Ethikvotum der Ethikkommission der Medizinischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf vor.


Interessenkonflikt

Die Autoren erklären, dass sie keine Interessenkonflikte im Zusammenhang mit diesem Artikel haben.


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