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GMS Journal for Medical Education

Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

ISSN 2366-5017

Neue Wege in der allgemeinärztlichen Weiterbildung – 8 Jahre Erfahrung mit dem Modellprojekt Verbundweiterbildungplus Baden-Württemberg

Artikel Weiterbildungsmodelle

  • corresponding author Simon Schwill - Universitätsklinikum Heidelberg, Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung, Heidelberg, Deutschland
  • author Julia Magez - Universitätsklinikum Heidelberg, Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung, Heidelberg, Deutschland
  • author Stefanie Joos - Universitätsklinikum Tübingen, Institut für Allgemeinmedizin und Interprofessionelle Versorgung, Tübingen, Deutschland
  • author Jost Steinhäuser - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Institut für Allgemeinmedizin, Lübeck, Deutschland
  • author Thomas Ledig - Universitätsklinikum Heidelberg, Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung, Heidelberg, Deutschland
  • author Aline Rubik - Universitätsklinikum Heidelberg, Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung, Heidelberg, Deutschland
  • author Wilhelm Niebling - Universitätsklinikum Freiburg, Lehrbereich Allgemeinmedizin, Freiburg, Deutschland
  • author Joachim Szecsenyi - Universitätsklinikum Heidelberg, Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung, Heidelberg, Deutschland
  • author Elisabeth Flum - Universitätsklinikum Heidelberg, Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung, Heidelberg, Deutschland

GMS J Med Educ 2017;34(5):Doc62

doi: 10.3205/zma001139, urn:nbn:de:0183-zma0011390

Dieses ist die deutsche Version des Artikels.
Die englische Version finden Sie unter: http://www.egms.de/en/journals/zma/2017-34/zma001139.shtml

Eingereicht: 27. Oktober 2016
Überarbeitet: 11. April 2017
Angenommen: 7. Juni 2017
Veröffentlicht: 15. November 2017

© 2017 Schwill et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Zusammenfassung

Hintergrund: Aufgrund des drohenden „Hausarztmangels“ rückt die Versorgung mit Hausärzten und im Zuge dessen die Aus- und Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin zunehmend auf die politische Agenda in Deutschland. Mit dem Ziel die hausärztliche Versorgung durch eine Steigerung der Attraktivität der Allgemeinmedizin zukünftig sicherzustellen, wurde 2009 das Programm Verbundweiterbildungplus Baden-Württemberg (VWBplus BW) im bestehenden KompetenzZentrum Allgemeinmedizin Baden-Württemberg entwickelt. Diese Arbeit beschreibt die Erfahrungen bei der Entwicklung einer curricularen Verbundweiterbildung für Ärzte in Weiterbildung (ÄiW) zum Facharzt für Allgemeinmedizin.

Projektbeschreibung: Das KompetenzZentrum Allgemeinmedizin Baden-Württemberg unterstützt den Aufbau und die Ausgestaltung regionaler Weiterbildungsverbünde. Erstes Hauptelement der VWBplus BW ist das begleitende Seminarprogramm für ÄiW. Es ist an den Inhalten des Kompetenzbasierten Curriculums Allgemeinmedizin ausgerichtet und soll medizinische Expertise und weitere ärztliche Kompetenzen wie Kenntnisse in Betriebswirtschaft, Praxisführung und Kommunikation fördern. Zweites Hauptelement stellen individuelles Mentoring und Beratung der ÄiW bei der Berufs- und Lebensplanung dar. Drittes Hauptelement sind Train-the-Trainer-Seminare, bei denen die Kompetenzen der Weiterbilder geschult werden. Um Inhalte eng an den Bedürfnissen der Zielgruppen auszurichten, werden wissenschaftliche Evaluationen und Begleitforschung durchgeführt.

Ergebnisse: Seit Beginn im Jahr 2009 sind 685 ÄiW in das Programm eingetreten, von denen 141 ihre Facharztprüfung bestanden haben (Stand Dezember 2016), insgesamt nehmen 31 Verbünde, 60 Krankenhäuser und 211 Hausarztpraxen teil. Die Seminartage werden von ÄiW durchschnittlich mit 1,43 auf einer sechsstufigen Likert-Skala (1=sehr zufrieden bis 6=sehr unzufrieden) beurteilt. Die ÄiW erachteten neben der fachlichen Weiterbildung den kollegialen Austausch als sehr positiv und wichtig. Bisher wurden im begleitenden Seminarprogramm in 185 Seminaren à 90 Minuten 250 von 320 Inhalten des Kompetenzbasierten Curriculums Allgemeinmedizin berücksichtigt. In 13 Train-the-Trainer-Kursen konnten 281 Weiterbilder geschult werden. Sie beurteilten diesen Kurs im Mittel mit 1,36 auf der sechsstufigen Likert-Skala. Die Weiterbilder hoben vor allem den kollegialen Austausch als sehr positiv hervor. 2013 wurde das DEGAM-Konzept Verbundweiterbildungplus in Anlehnung an die VWBplus BW entwickelt. Seit 2008 wurden über 40 Publikationen zum Thema ärztliche Weiterbildung publiziert.

Schlussfolgerung: Die seit Jahren wachsenden Teilnehmerzahlen sprechen dafür, dass die VWBplus BW für den ärztlichen Nachwuchs relevant ist und zur Attraktivität des Fachs Allgemeinmedizin beiträgt. Dabei belegen die durchgehend sehr guten Evaluationsergebnisse des Schulungsprogramms und des Train-the-Trainer-Kurses die Ausrichtung der Inhalte an die Bedürfnisnisse der Zielgruppen. Durch das curriculare Weiterbildungsprogramm VWBplus BW werden eine strukturierte, kompetenzorientierte und an Qualität ausgerichtete Weiterbildung sowie der kollegiale Austausch gefördert, was auch für andere Fachrichtungen relevant sein könnte. Die steigende Zahl von ÄiW und Fachärzten für Allgemeinmedizin in Baden-Württemberg lässt darauf schließen, dass die VWBplus BW die Anzahl der Hausärzte positiv beeinflusst.

Schlüsselwörter: Allgemeinmedizin, Ärztliche Weiterbildung, Mentoring, Train-the-Trainer, Verbundweiterbildung, Begleitseminare


Einleitung

Aufgrund des drohenden „Hausarztmangels“ in Deutschland rücken seit der Jahrtausendwende die Versorgung durch Hausärzte und im Zuge dessen das Medizinstudium (Ausbildung) und die anschließende Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin zunehmend auf die politische Agenda. Auf der Suche nach den Ursachen des Hausarztmangels wurden strukturelle Schwachstellen der Weiterbildung wie z. B. ein fehlendes Curriculum von den Ärzten in Weiterbildung (ÄiW) bemängelt. Darüber hinaus wurde die mangelnde Attraktivität des Berufsbildes Hausarzt im Vergleich zu anderen fachärztlichen Disziplinen genannt [1], [2]. Auswertungen der Bundesärztekammer von 2015 zeigen bei der Analyse der absolvierten Facharztprüfungen ein seit Jahren gleichbleibendes Missverhältnis von Spezialisten zu Allgemeinärzten von 89.1% (n=10894) zu 10.9% (n=1337) [3]. Trotz der hohen Zahl von Spezialisten wird seit einiger Zeit von einem generellen „Ärztemangel“ gesprochen [4] und die Erhöhung der Qualität der ärztlichen Weiterbildung durch eine strukturierte fachärztliche Weiterbildung für alle Fächer diskutiert [5].

Die Qualität der ärztlichen Weiterbildung in der Allgemeinmedizin steht unter besonderer Beobachtung: Die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) gab 2008 einen Bericht in Auftrag. Internationale Experten der (allgemein-) ärztlichen Weiterbildung hielten 2009 fest, dass Weiterbildungsprogramme für das Fach Allgemeinmedizin in Deutschland in keinem Punkt den europäischen „best-practice“-Kriterien entsprachen [6]. Dabei wurden insbesondere die nicht ausreichende Gesamtstruktur und die erschwerten Rotationsmöglichkeiten kritisiert. Des Weiteren wurde die fehlende Ausrichtung an Kompetenzen und die unzureichende theoretische Begleitung z. B. durch Seminare bemängelt. Weitere Kritikpunkte waren die nicht ausreichend zur Verfügung stehenden Ansprechpartner, die nicht standardisierte Professionalisierung der Weiterbilder und die generell geringe Ausrichtung der Weiterbildung an der späteren Berufstätigkeit eines Hausarztes [6]. In einer Umfrage unter ÄiW in der Allgemeinmedizin gaben nahezu 90% der Befragten eine strukturierte Weiterbildungsrotation, das Erlernen von betriebswirtschaftlichen Qualifikationen und das Erlernen interprofessioneller Zusammenarbeit in lokalen Versorgungsnetzen als (sehr) wichtig an [7]. In einer weiteren qualitativen Studie nannten ÄiW insbesondere die fehlende Strukturierung der Weiterbildungsabschnitte, die geringere Vergütung in dem ambulanten Weiterbildungsabschnitt sowie die (aufgrund finanzieller Unsicherheiten als abschreckend erlebten) Rahmenbedingungen einer hausärztlichen Tätigkeit in Deutschland als Barrieren [8].

Die Verbundweiterbildungplus Baden-Württemberg wurde als eine Maßnahme gegen den Hausarztmangel ins Leben gerufen und steht für eine qualitativ hochwertige und international vergleichbare Weiterbildung zum Allgemeinarzt. Das Ziel dieses Projektberichts ist über unsere Erfahrungen aus den letzten acht Jahren bei der Entwicklung einer curricularen Verbundweiterbildung zu berichten und damit neue Wege für die allgemeinärztliche Weiterbildung zu beschreiben.


Projektbeschreibung

Hintergrund

In der Abteilung für Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung des Universitätsklinikums Heidelberg existierte von 2005 bis 2007 das Forum Weiterbildung das zum Ziel hatte, ÄiW und junge Fachärzte für Allgemeinmedizin durch berufsbegleitende Seminare z. B. zu Kommunikation in ihrer Weiterbildung zu unterstützen [9]. 2007 konnte das erste KompetenzZentrum Allgemeinmedizin Deutschlands als Zusammenschluss der fünf allgemeinmedizinischen Universitätsstandorte Baden-Württembergs mit Koordination in der Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung an dem Universitätsklinikum Heidelberg angesiedelt werden [10]. Ziel des KompetenzZentrum Allgemeinmedizin Baden-Württemberg (KompetenzZentrum BW) ist die Zukunftssicherung der hausärztlichen Versorgung durch eine Steigerung der Attraktivität der Allgemeinmedizin. Um dieses Ziel zu erreichen wurden verschiedene Projekte und Maßnahmen in den Bereichen Forschung, Ausbildung und Weiterbildung entwickelt bzw. durchgeführt [11]. Für den fünfjährigen Abschnitt der Weiterbildung wurde das Modellprojekt Verbundweiterbildungplus entwickelt [12], welches heute als Verbundweiterbildungplus Baden-Württemberg (VWBplus BW) bezeichnet wird und deutschlandweit Modellcharakter hat.

Das Konzept der Verbundweiterbildungplus Baden-Württemberg

Die VWBplus BW ist ein curriculares Weiterbildungsprogramm für ÄiW zum Facharzt für Allgemeinmedizin in Baden-Württemberg. Die ÄiW schreiben sich freiwillig in das Programm ein. Als Teilnehmende können sie berufsbegleitend – d.h. zusätzlich zu ihrer ärztlichen Weiterbildung in einem Krankenhaus, einer Praxis oder einer anderen Weiterbildungsstelle - von den Elementen der VWBplus BW (s. unten) profitieren.

Die juristische Basis der VWBplus BW stellt eine Kooperationsvereinbarung zwischen dem KompetenzZentrum BW (stellvertretend das Universitätsklinikum Heidelberg) und den Krankenhäusern bzw. Praxen, als Arbeitgeber der ÄiW, dar. Diese regelt die rechtlichen Rahmenbedingungen über die Finanzierung des Weiterbildungsprogramms, die Vergütung und die Anzahl der Fortbildungstage der ÄiW sowie die Aufgaben des KompetenzZentrum BW [12]. Das KompetenzZentrum BW unterstützt den Aufbau sowie die Ausgestaltung regionaler Weiterbildungsverbünde. Innerhalb eines Weiterbildungsverbundes ist es das Ziel den ÄiW strukturierte Rotationen zu ermöglichen. Dazu schließen sich mindestens ein Krankenhaus und mehrere Praxen (Allgemeinärzte wie auch Spezialisten) zusammen, um den ÄiW den Einblick in verschiedene Fachgebiete und eine kontinuierliche Weiterbildung ohne Zeitverlust beim Wechsel der Rotationsstelle zu ermöglichen. Die universitäre Anbindung der Weiterbildungsverbünde an das KompetenzZentrum BW soll die Implementierung aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse in den Arbeitsalltag und die qualitativ hochwertige und didaktische Vermittlung von Weiterbildungsinhalten zum Facharzt für Allgemeinmedizin gewährleisten. Außerdem dient sie als „Nabelschnur“ für akademisch besonders interessierte ÄiW.

Finanziert wurde das KompetenzZentrum BW bei Gründung und Aufbau durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg. Mittel zur Ausweitung des Programms in den ländlichen Raum wurden vom Ministerium für ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg zur Verfügung gestellt. Außerdem förderte das Ministerium für Soziales und Integration Baden-Württemberg die Entwicklung und Integration elektronischer Lehr- und Lernangebote. Das Programm erhält zudem Unterstützung von der AOK Baden-Württemberg Form eines Zuschlages auf die P1-Pauschale im Rahmen der Hausarztzentrierten Versorgung sowie vom Hausärzteverband Baden-Württemberg für die Unterstützung der Fortbildung der Weiterbilder. 2015 musste die VWBplus BW nach Auslaufen der öffentlichen Fördergelder auf eine Eigenfinanzierung umgestellt werden. Seither wird sie durch Beiträge der teilnehmenden Krankenhäuser (1.500€/Jahr pro AiW) und Praxen (500€/Jahr pro AiW) getragen. In Ausnahmefällen kommen die ÄiW als Selbstzahler für die Kosten auf (500€/Jahr pro AiW). Von vormals 43 sind im Rahmen dieser Umstellung 31 Weiterbildungsverbünde erhalten geblieben. Der Vorteil für beteiligte Praxen und Kliniken besteht insbesondere in der Vermittlung von gut ausgebildeten ÄiW als Mitarbeiter.

Um die Qualität der Weiterbildung sicherzustellen orientiert sich die VWBplus BW an einem Rollenbild des (Allgemein-)Arztes, bei dem die CanMEDS-Rollen auf die Weiterbildung übertragen wurden [13]. Das Rollenbild geht dabei über die medizinische Expertise hinaus und schließt die Bereiche Kommunikation, Management, Zusammenarbeit, Vertretung des Patienten und Professionalität mit ein (siehe Abbildung 1 [Abb. 1]).

Die Elemente der Verbundweiterbildungplus Baden-Württemberg

Die VWBplus BW besteht aus den drei Hauptelementen Seminarprogramm für ÄiW, Mentoring und Beratung für ÄiW und Train-the-Trainer Seminare für Weiterbilder. Darüber hinaus beinhaltet die VWBplus BW Landtage zur Förderung von ländlichen Regionen, Netzwerktreffen für den Austausch mit Weiterbildern aus Krankenhäuser und Praxis sowie die wissenschaftliche Begleitung (Weiterbildungsforschung) mit Evaluation des Weiterbildungsprogramms

Eines von drei Hauptelementen der VWBplus BW ist das begleitende Seminarprogramm, bei dem medizinische Expertise (z. B. zu Hauterkrankungen, Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde oder Kinderheilkunde) und allgemeine Kompetenzen wie Betriebswirtschaft, Praxisführung oder Kommunikation erworben werden können. Das begleitendende Seminarprogramm wird über kontinuierliche Evaluation der Inhalte und Dozenten fortlaufend an die Bedürfnisse der Teilnehmenden angepasst [6], [14]. Dazu werden an jedem Seminartag mit einem Evaluationsbogen die einzelnen Seminare zu Informationsgehalt, Präsentation, Beteiligungsmöglichkeit, Arbeitsatmosphäre und Bezug zur Praxis auf einer sechsstufigen Likert-Skala (1=sehr zufrieden bis 6=sehr unzufrieden) bewertet. Im Evaluationsbogen ist auch ein Freitext für individuelle Rückmeldungen und z.B. Themenwünsche vorhanden. Innerhalb eines Jahres werden vier Seminartage („Einzelschulungstage“) in Heidelberg mit insgesamt zwölf Seminaren (je 90 Minuten) und vier Seminartage („Einzelschulungstage“) in Freiburg, Stuttgart, Tübingen und regional in Süd-Württemberg mit neun Seminaren (je 90 Minuten) angeboten. Über die Einzelschulungstage hinaus bietet die VWBplus BW den teilnehmenden ÄiW pro Jahr einmal die Möglichkeit an einem zweitätigen „Doppelschulungstag“ (zwei Seminartage mit Übernachtung für 24 Teilnehmende) mit insgesamt sechs Seminaren à 90 Minuten teilzunehmen. Diese finden in einem zentral gelegenen Ort in Baden-Württemberg statt und sind inhaltlich einem Schwerpunktthema (z. B. Kommunikation, Palliativmedizin oder Langzeitversorgung von Patienten) gewidmet. Die Seminargestaltung ist möglichst interaktiv und praxisnah und bietet die Einübung der Inhalte mittels praktischer Übungen in (Klein-)Gruppen. Generell soll während der Schulungstage die kollegiale Vernetzung zwischen den ÄiW gefördert werden. Dafür werden entsprechende Zeitfenster, wie z. B. gemeinsame Pausen, gemeinsames Essen und (bei Doppelschulungstagen) ein Abendprogramm, fest eingeplant.

Die Seminarthemen der Schulungstage sind an den Inhalten des Kompetenzbasierten Curriculum Allgemeinmedizin (KCA) ausgerichtet. Das KCA wurde in einem gemeinsamen Prozess von der DEGAM, der Jungen Allgemeinmedizin Deutschlands (JADE) und dem KompetenzZentrum BW entwickelt. Es beinhaltet – in Ergänzung zu dem Logbuch der zuständigen Ärztekammer – definierte Grundkompetenzen eines Allgemeinarztes [15]. Diese werden – gemeinsam mit häufigen, allgemeinmedizinischen Prozeduren – detailliert aufgelistet und ermöglichen dem ÄiW und den Weiterbildern eine Hilfestellung während der Weiterbildung. So kann der ÄiW die Selbsteinschätzung seiner Kompetenzen mit der Fremdeinschätzung der Weiterbilder abgleichen. Das KCA soll den ÄiW während der gesamten Weiterbildungszeit als „roter Faden“ dienen, um sich auf die für die allgemeinmedizinische Tätigkeit relevanten Inhalte zu fokussieren [15], [16].

Mit dem Ziel ÄiW eine Niederlassung im ländlichen Raum nahe zu bringen werden ein- bis zweimal im Jahr sog. Landtage angeboten. Dort bekommen Vertreter ländlicher Regionen wie ärztliche Kollegen, Bürgermeister, Landräte etc. die Möglichkeit in den Austausch mit ÄiW zu treten. Die Ziele sind Erwartungen zu kommunizieren, gegenseitige Vorurteile abzubauen und das Landarztleben (z.B. breites landärztliches Spektrum, neue Versorgungskonzepte) kennen zu lernen [17].

Das zweite Hauptelement der VWBplus BW stellen Mentoring und Beratung dar. Die Mitarbeiter des Teams der VWBplus BW fungieren als generelle Ansprechpartner für alle Beteiligten und stehen ÄiW für beratende Gespräche während der gesamten Weiterbildungszeit zur Verfügung. Zusätzlich wird vom KompetenzZentrum BW ein bedarfsgerechtes Mentoring angeboten, mit dem Ziel die ÄiW bei ihrer Berufs- und Lebensplanung zu unterstützen. Dafür stehen erfahrene Fachärzte für Allgemeinmedizin aus dem Team der VWBplus BW per E-Mail, Telefon oder in einem persönlichen Gespräch zur Verfügung [18]. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Beratung von Wiedereinsteigern nach langjähriger Berufspause oder der Beratung von „Quereinsteigern“, d.h. Fachärzte für eine andere Fachrichtung, die darauf aufbauend den Facharzt für Allgemeinmedizin erwerben wollen [19]. Auf den Doppelschulungstagen wird darüber hinaus seit Ende 2016 ein sogenanntes Gruppenmentoring angeboten. Dabei tauschen sich ÄiW in der Gruppe unter Anleitung eines erfahrenen Mentors und unter psychotherapeutischer Superversion aus.

Das dritte Hauptelement der VWBplus BW sind seit 2011 die Train-the-Trainer-Kurse als Schulungsangebot für Weiterbilder. Bei diesen zweitägigen Veranstaltungen mit Übernachtung werden didaktische, organisatorische und rechtliche Aspekte der Weiterbildung vertieft [20], [21]. Die Inhalte entsprechen den Bedürfnissen der Weiterbilder, die in Vorarbeiten erhoben worden waren [22], [23]. Ein besonderes Element stellt dabei der Einsatz von Schauspielpatienten zur Übung von professioneller Feedbackgabe dar [21]. Auch Themen wie z.B. Nachfolgersuche werden adressiert.

Die Netzwerktreffen sollen den intersektoralen Austausch zwischen Weiterbildern aus Krankenhäusern und Weiterbildern aus der Praxis fördern. Als Element der Struktur- und Qualitätssicherung sind einmal jährlich alle Beteiligten der Weiterbildungsverbünde, Weiterbilder aus Krankenhäusern und Praxen sowie ÄiW eingeladen sich über die Entwicklungen der VWBplus BW zu informieren, sich über Änderungen auszutauschen und Themen wie z. B. die Rolle des Weiterbildenden im Umgang mit den Generationen X und Y oder die praktische Umsetzung qualitativ hochwertiger Weiterbildung im Alltag zu diskutieren.

Ein weiterer Bestandteil der VWBplus BW zur Qualitätssicherung stellen die regelmäßige Evaluation und die wissenschaftliche Begleitung aller genannten Programmelemente dar, um die Inhalte des Programms fortlaufend – unter Berücksichtigung des KCA und wissenschaftlicher Erkenntnisse – an den Wünschen der Teilnehmenden auszurichten. Dazu werden regelmäßig qualitative und quantitative Befragungen der ÄiW und der Weiterbilder in Abhängigkeit von der wissenschaftlichen Fragestellung durchgeführt.


Ergebnisse

Das Konzept der Verbundweiterbildungplus Baden-Württemberg

Seit Beginn im Jahr 2009 sind 685 ÄiW in die VWBplus BW eingetreten, die Entwicklung der Teilnehmer über die Zeit ist in Abbildung 2 [Abb. 2] dargestellt. Tabelle 1 [Tab. 1] gibt eine Übersicht über die Kennzahlen der VWBplus BW zum 31.12.2016. Bis 2016 haben 141 ÄiW ihre Facharztprüfung erfolgreich abgeschlossen. Die Zahl der aktiven Verbünde mit einer Kooperationsvereinbarung liegt bei 31, die der Krankenhäuser bei 60 und die der Praxen bei 211. In der Kooperationsvereinbarung konnten die Anhebung der Gehälter der ÄiW im ambulanten Bereich an das Niveau des kommunalen Tarifvertrages für Ärzte (VKA) und die vertragliche Festlegung auf insgesamt zehn statt drei Fortbildungstage pro Jahr – zur regelmäßigen Teilnahme an den Schulungstagen der VWBplus BW sowie für Fachkongresse – erfolgreich verankert werden.

Im Jahr 2010 erhielt die VWBplus den Preis „Ausgezeichneter Ort 2010“ bei „Deutschland Land der Ideen“. Nach vierjähriger Aufbauarbeit wurde der VWBplus BW in einem Gutachten 2012 attestiert als einziges postgraduiertes Weiterbildungsprogramm für Allgemeinärzte in Deutschland europäisches „best-practice“-Niveau zu erfüllen [24]. 2013 wurde das DEGAM-Konzept Verbundweiterbildungplus in Anlehnung an das Programm des KompetenzZentrum Allgemeinmedizin Baden-Württemberg entwickelt [25].

Die Elemente der Verbundweiterbildungplus Baden-Württemberg

Im begleitenden Seminarprogramm wurden auf 25 Seminartagen pro Jahr seit 2009 insgesamt 185 unterschiedlichen Seminarthemen (siehe Tabelle 1 [Tab. 1], Anhang 1 [Anh. 1] und Anhang 2 [Anh. 2]) à 90 Minuten referiert. Damit konnten bisher 250 von 320 Seminarinhalten des KCA abgebildet und weitere Seminarthemen wie z.B. Telemedizin oder Versorgung von Asylsuchenden präsentiert werden. In Anhang 1 [Anh. 1] und Anhang 2 [Anh. 2] sowie Tabelle 2 [Tab. 2] und Tabelle 3 [Tab. 3] sind die bisher durchgeführten Begleitseminare den Themen des KCA zugeordnet worden (siehe Anhang 1 [Anh. 1] und Anhang 2 [Anh. 2], siehe Tabelle 2 [Tab. 2] und Tabelle 3 [Tab. 3]). Gut 10% der allgemeinmedizinischen Seminarthemen (48 von 418) wurden von ÄiW selbst – im Sinne des peer-to-peer – gehalten. Diese Zahl ist insgesamt steigend, 2016 waren bisher acht von 26 Referenten selbst teilnehmende ÄiW der VWBplus BW.

An acht sog. „Einzelschulungstagen“ im Jahr nehmen in Heidelberg bis zu 121 ÄiW und an den anderen Orten bis zu 81 ÄiW teil, an den „Doppelschulungstagen“ bis zu 30 ÄiW pro Jahr. Jeder AiW darf in einem Jahr an insgesamt vier „Einzelschulungschulungstagen“ sowie einem „Doppelschulungstag“ teilnehmen. Bei der Anmeldung für die Seminartage bevorzugen ÄiW eher medizinische Themen wie Dermatologie oder Kinderheilkunde. Im Gegensatz dazu wünschen sich die ÄiW insbesondere organisatorische Themen wie z.B. Abrechnung oder betriebswirtschaftliche Grundlagen.

Die Evaluation der VWBplus BW wurde von Flum et al. beschrieben [13]. Die Schulungstage des begleitenden Seminarprogramms wurden seit Beginn durchschnittlich mit 1,43 auf einer sechsstufigen Likert-Skala (1=sehr zufrieden bis 6=sehr unzufrieden) sehr positiv beurteilt, wobei die Organisation und die Inhalte der Schulungstage ständig an die Bedürfnisse der ÄiW angepasst wurden. Die Bewertung des Gesamteindrucks einer jeden Veranstaltung durch die ÄiW lag durchgehend zwischen 1,29 und 1,57. Die Organisation und Materialien wurden mit 1,3 bis 1,5 bzw. mit 1,53 bis 1,82 bewertet. Der kollegiale Austausch während der Schulungstage wurde durchschnittlich über die Jahre mit 1,17 bis 1,46 beurteilt, wobei die Doppelschulungstage von den Teilnehmern der VWBplus BW am besten bewertet wurden [14]. Die ÄiW erachteten neben der fachlichen Weiterbildung den kollegialen Austausch als sehr positiv und wichtig. So wurde in Rückmeldungen der ÄiW über die Schulungstage insbesondere die Balance von fachlicher Weiterbildung und kollegialem Austausch gelobt. Als herausragend wurde die Begeisterung für das Fach Allgemeinmedizin und die hausärztliche Tätigkeit benannt; die Schulungstage seien Motivationsschübe für die eigene berufliche Entwicklung.

Das Mentoring der VWBplus BW wurde von Hoffmann et al beschrieben [18]. Darin konnte gezeigt werden, dass die Beratung und das Mentoring der ÄiW durch Mitarbeiter des KompetenzZentrum BW positiv aufgenommen wurden und vor allem bei Fragestellungen zu arbeitsrechtlichen und organisatorischen Themen sowie in persönlichen Belangen in Anspruch genommen wurden [18]. Durch die VWBplus BW können auch Quereinsteiger erreicht werden [19].

Die Train-the-Trainer Seminare wurden von Ledig et al. Beschrieben [21]. Seit Beginn haben an bisher 13 zweitätigen Terminen 281 Ärzte am Train-the-Trainer-Kurs der VWBplus BW teilgenommen und diesen durchschnittlich mit 1,4 auf einer sechsstufigen Likert-Skala (1=sehr zufrieden bis 6=sehr unzufrieden) sehr positiv beurteilt [21]. Die verschiedenen Unterrichtseinheiten wurden wie folgt evaluiert: Informationsgehalt 1,5 bis 1,6, Präsentation 1,4 bis 1,6, Beteiligungsmöglichkeit 1,2 bis 1,5, Arbeitsatmosphäre 1,2 bis 1,4 und Bezug zur Praxis 1,4 bis 1,5. Im Freitext der Evaluationen wurde vor allem der Einsatz von standardisierten Schauspielpatienten zur Feedbackgabe gelobt. Durch dieses Angebot für erfahrene Weiterbilder konnte deren Anbindung an das KompetenzZentrum BW gestärkt werden. Dies und der kollegiale Austausch wurden seitens der Teilnehmenden in der Evaluation als sehr gewinnbringend und motivierend bewertet.

Die jährlich stattfindenden Netzwerktreffen werden als Informationsforum über Neuerungen im Programm positiv wahrgenommen.

Regelmäßige Evaluation und wissenschaftliche Begleitung konnten erfolgreich etabliert werden: Alle Bestandteile der VWBplus BW werden regelmäßig mittels Fragebogen oder Interview-Studien evaluiert. Seit 2008 sind am KompetenzZentrum BW über 40 Publikationen zu Themen der Weiterbildung erarbeitet worden. Es erfolgt eine aktive Öffentlichkeitsarbeit. Die VWBplus BW ist auch auf Bundesebene als „Leuchtturmprogramm“ bekannt. Die gewonnenen Forschungserkenntnisse werden regelmäßig auf nationalen wie internationalen Kongressen präsentiert.

Nach Abschluss der Teilnahme an der VWBplus BW durch die Facharztprüfung bestand unter den Ehemaligen der Bedarf weiterhin an Schulungstagen teilzunehmen. Um diesem Bedarf Rechnung zu tragen gibt es seit 2016 Alumni-Treffen, die der Fortbildung - insbesondere zu Fragen der Niederlassung und der Praxisorganisation - und dem kollegialen Austausch der Ehemaligen dienen.

Zur Vernetzung der Aus- und Weiterbildung nehmen immer wieder Studierende des Praktischen Jahres, die eine Weiterbildung in der Allgemeinmedizin anstreben, an den Schulungstagen der VWBplus BW teil.


Diskussion

Am KompetenzZentrum BW konnte mit der VWBplus BW ein stetig wachsendes und an Kompetenzen ausgerichtetes, postgraduiertes Weiterbildungsprogramm für angehende Hausärzte dauerhaft etabliert werden. Eine Grundlage dafür ist der erfolgreiche Aufbau von Verbünden und die Kooperation mit Krankenhäusern und Praxen. So konnte die VWBplus BW als ausgezeichnetes Modellprojekt durch das Engagement der kooperierenden Krankenhäuser und Praxen bei auslaufender öffentlicher Finanzierung weiter bestehen bleiben. Die Zahl der Teilnehmenden der VWBplus BW ist seit Jahren steigend und die Evaluationen von ÄiW und Weiterbilder sind kontinuierlich sehr gut. Im begleitenden Seminarprogramm der VWBplus BW wurden der überwiegende Teil der Themen des KCA und weitere Inhalte angeboten. Darüber hinaus wurden die wesentlichen Elemente der VWBplus BW wie kollegiale Vernetzung, fachliche Beratung und Mentoring, Train-The-Trainer-Kurse, kontinuierliche Evaluation und Qualitätssicherung erfolgreich am KompetenzZentrum BW etabliert.

Deutschlandweit hat die VWBplus BW Einfluss auf die Entwicklung weiterer Programme und Verbundweiterbildungen genommen. So wurde 2013 das Konzept DEGAM-Verbundweiterbildungplus mit unveränderter Übernahme der wesentlichen Programmelemente entwickelt [25]. Inzwischen haben sich nach dem KompetenzZentrum BW weitere Kompetenzzentren für Allgemeinmedizin in Deutschland gegründet wie z.B. Nordrhein-Westfalen 2012, Hessen 2013, Mecklenburg-Vorpommern 2016 und Thüringen 2016. Unsere Erfahrungen könnten für andere zurzeit im Aufbau befindliche allgemeinmedizinische Kompetenzzentren Weiterbildung aber auch für Weiterbildungsprogramme anderer Fachgebiete als Orientierungshilfe dienen.

In Baden-Württemberg haben von 2011 bis 2015 circa 680 ÄiW ihre Facharztprüfung für Allgemeinmedizin erfolgreich abgeschlossen, wobei sich die Anzahl der Facharztprüfungen von 108 in 2011 auf 192 in 2015 erhöht hat [https://www.aerztekammer-bw.de/40presse/05aerztestatistik/05a.pdf (letzter Zugriff 20.10.2016)]. Darüber hinaus haben sich die Anzahl der geförderten Weiterbildungsstellen für Allgemeinmedizin sowie die Anzahl der geförderten ÄiW (teilweise in Teilzeit) bei der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg im Zeitraum von 2010 (184 geförderten Stellen=Vollzeitäquivalente und 352 ÄiW) bis 2015 (383 Stellen=Vollzeitäquivalente und 719 ÄiW) jeweils verdoppelt [http://www.kbv.de/html/ (letzter Zugriff 07.04.2017)]. Eine Untersuchung zeigt, dass eine Vielzahl der ÄiW der VWBplus BW in Baden-Württemberg bleibt [26]. Bei konstant steigenden Teilnehmerzahlen der VWBplus BW mit mittlerweile über 141 Fachärzten darf angenommen werden, dass die VWBplus BW diesen positiven Effekt deutlich unterstützt.

Um diesen Aufwärtstrend innerhalb der ärztlichen Weiterbildung fortsetzen zu können bedarf es einer dauerhaften Finanzierung von universitären Weiterbildungsprogrammen wie der VWBplus BW. Die Weiterbildungsprogramme müssen sich dabei an wissenschaftlichen Erkenntnissen orientieren. Diese Anforderungen an eine VWBplus BW wurden in Kooperation mit der DEGAM formuliert [27]. Darüber hinaus werden aktuell von einer Arbeitsgruppe der Sektion Weiterbildung der DEGAM Qualitätsindikatoren für eine zukünftige Akkreditierung von Weiterbildungsverbünden der DEGAM-Verbundweiterbildungplus entwickelt, die sich an internationalen Standards orientieren [28]. Wir hoffen so die Professionalität und Qualität in der medizinischen Weiterbildung in Deutschland zu sichern, um damit die Attraktivität der (haus-)ärztlichen Tätigkeit zu steigern.

Stärken/Limitationen

Eine Stärke dieser Projektbeschreibung ist, dass sie eine Übersicht über ein erfolgreiches ärztliches Weiterbildungsprogramm darstellt. Teile der im Ergebnisteil berichteten Erkenntnisse beziehen sich auf Erfahrungen von ÄiW und Mitarbeitern der VWBplus BW, die nicht alle im Rahmen wissenschaftlicher Studien erhoben worden sind. Das Programm ist in Baden-Württemberg verortet. Trotz hoher Teilnehmerzahl können die Ergebnisse nur eingeschränkt auf Deutschland oder das Ausland übertragen werden. Die wissenschaftliche Begleitung der VWBplus BW wird dadurch erschwert, dass sehr selten Daten zu einer (deutschen) Vergleichskohorte vorliegen.


Schlussfolgerung

Die seit Jahren wachsenden Teilnehmerzahlen zeigen, dass das Konzept der VWBplus BW für den ärztlichen Nachwuchs relevant ist und zur Attraktivität des Faches Allgemeinmedizin beiträgt. Die durchgehend sehr guten Evaluationsergebnisse des begleitenden Schulungsprogramms und des Train-the-Trainer-Kurses belegen, dass die Inhalte den Bedürfnissen der Zielgruppen entsprechen. Durch ein curriculares Weiterbildungsprogramm wie die VWBplus BW wird eine strukturierte, kompetenzorientierte und an Qualität ausgerichtete Weiterbildung gefördert, was auch für andere Fachrichtungen relevant sein könnte. Die aktuelle Entwicklung der geförderten ÄiW und der Fachärzte für Allgemeinmedizin in Baden-Württemberg lässt darauf schließen, dass die VWBplus BW die Zahl der Hausärzte positiv beeinflusst.


Danksagungen

Die Autoren danken allen in der VWBplus BW engagierten Weiterbildern und Teilnehmenden.


Interessenkonflikt

Alle Autoren haben in der VWBplus BW gearbeitet. Die Autoren erklären, dass sie keine Interessenkonflikte im Zusammenhang mit diesem Artikel haben.


Literatur

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Schmidt M. Das Trauerspiel um die Weiterbildung zum Facharzt Allgemeinmedizin – persönliche Bestandsaufnahme aus Sicht eines Weiterbildungsassistenten. Z Allg Med. 2008;84(1):10-13. DOI: 10.1055/s-2007-1004539 Externer Link
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