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GMS Journal for Medical Education

Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

ISSN 2366-5017

Interprofessionelles Peer-Assisted Learning als niedrigschwelliges Angebot für gemeinsames Lernen: Evaluationsergebnisse des Projektes interTUT

Artikel Interprofessionelle Ausbildung

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  • corresponding author Kathrin Reichel - Charite - Universitätsmedizin Berlin, Abteilung für Curriculumsorganisation, Berlin, Deutschland; Charité – Universitätsmedizin Berlin, Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft, Berlin, Deutschland
  • author Stefan Dietsche - Alice Salomon Hochschule Berlin, Studiengang Physiotherapie/Ergotherapie, Berlin, Deutschland
  • author Henrike Hölzer - Charite - Universitätsmedizin Berlin, Abteilung für Curriculumsorganisation, Berlin, Deutschland
  • author Michael Ewers - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaften, Berlin, Deutschland

GMS J Med Educ 2016;33(2):Doc30

doi: 10.3205/zma001029, urn:nbn:de:0183-zma0010293

Dieses ist die deutsche Version des Artikels.
Die englische Version finden Sie unter: http://www.egms.de/en/journals/zma/2016-33/zma001029.shtml

Eingereicht: 3. September 2015
Überarbeitet: 2. Dezember 2015
Angenommen: 28. Januar 2016
Veröffentlicht: 29. April 2016

© 2016 Reichel et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Zusammenfassung

Hintergrund und Zielsetzung: Die für eine bedarfsgerechte Gesundheitsversorgung erforderliche Kooperation unterschiedlicher Gesundheitsprofessionen will im Alltag noch selten gelingen. Dem soll künftig durch Angebote interprofessionellen Lernens und Lehrens begegnet werden. Hierfür Ansätze des Peer-Assisted Learning aufzugreifen und extra-curriculare Tutorien nutzbar zu machen, war Ziel des hochschulübergreifend angelegten Pilotprojekts interTUT.

Methodik: In der Pilotphase konnten acht Studierende und Auszubildende gewonnen werden, die gemeinsam vier extra-curriculare Tutorien zu Kernthemen interprofessioneller Zusammenarbeit entwickelt, durchgeführt und in Form von Ablaufmanualen dokumentiert haben. Die Evaluation erfolgte in Form einer standardisierten und deskriptiv-statistisch ausgewerteten Teilnehmerbefragung (n=72) sowie zweier inhaltsanalytisch ausgewerteter Fokusgruppen (n=3, n=5) zur Reflexion individueller Lernerfahrungen.

Ergebnisse: Die Evaluationsergebnisse lassen eine hohe Zufriedenheit, Akzeptanz und weiteren Bedarf an peer-gestützten Lernangeboten erkennen. Die Studierenden / Auszubildenden berichten über veränderte Einstellungen und subjektiven Wissenszuwachs über die anderen Berufsgruppen. Die konstruktive Lernatmosphäre wird ebenso geschätzt wie das Forum zum interprofessionellen Austausch.

Schlussfolgerung: Extra-curriculare Tutorien bieten einen niedrigschwelligen und viel versprechenden Anknüpfungspunkt zur Förderung interprofessionellen Lehrens und Lernens. Dabei ist zu bedenken, dass im Rahmen des Pilotprojekts bislang nur wenige und bereits am Thema interessierte Studierende/Auszubildende mit diesem freiwilligen Angebot erreicht werden konnten. Notwendig ist eine umfassendere und längerfristig angelegte Erprobung dieses Lehr-Lernformats, eine Verschränkung mit curricularen Lehr-Lernangeboten sowie weitere Forschung zum bildungsspezifischen Nutzen und praxisbezogenen Effekten.

Schlüsselwörter: Interprofessional Education, Peer-Assisted Learning, Interprofessional Relations, Student Learning


1. Einführung und Hintergrund

Die komplexer werdende Gesundheitsversorgung erfordert eine professionsübergreifende Zusammenarbeit in allen Versorgungssettings. Sie kann dazu beitragen, die Qualität der Versorgung sowie die Zufriedenheit und Lebensqualität von Patienten zu erhöhen [[1], [2], [3], [4], Verweildauern zu verkürzen, Kosten zu reduzieren und die Arbeitszufriedenheit der Gesundheitsprofessionen zu steigern [5]. Noch aber stehen dem Informationsdefizite, Vorurteile, Interessenskonflikte und unflexible Rahmenbedingungen entgegen. Um dem zu begegnen, wurden international zwischenzeitlich zahlreiche Initiativen auf den Weg gebracht, darunter auch möglichst früh in der Ausbildung einsetzende interprofessionelle Lehr-Lern-Angebote [http://caipe.org.uk/ zitiert am 15.06.2015],[http://whqlibdoc.who.int/hq/2010/WHO_HRH_HPN_10.3_eng.pdf zitiert am 09.06.2015]. Dazu bislang vorliegende Forschungserkenntnisse zeigen im Ergebnis positive Effekte auf Zufriedenheit, Einstellungen und Fertigkeiten der Lernenden [1], [6], [7]. Schwieriger gestaltet sich derzeit noch, langfristige Ergebnisse interprofessionellen Lehrens und Lernens und insbesondere dessen Wirkungen auf die Praxis nachzuweisen [8].

Inzwischen wird das Thema auch in Deutschland als dringlich erkannt [9], [10], [11], [12]. Allerdings werden die Gesundheitsprofessionen hierzulande auf unterschiedlichen Niveaus (Studium, Berufsausbildung), an verschiedenen Lernorten (Universität, Fachhochschule, Berufsfachschule) und nach uneinheitlichen Richtlinien (Approbationsordnung, diverse Ausbildungs- und Prüfungsverordnungen) ausgebildet [13], [14], [15], [16]. Die Einführung interprofessioneller Lehr-Lern-Angebote ist somit vor große kulturelle, curriculare, logistische und rechtliche Hürden gestellt. Um dem kreativ zu begegnen, hat die Robert Bosch Stiftung das Programm „Operation Team“ initiiert.


2. Projektbeschreibung: interTUT – ein interprofessionelles Lehr-Lern-Angebot

2.1. Ziele, Organisation und Konzeption

Das Pilotprojekt interTUT wurde im Rahmen dieses Programms von 2013-2015 gefördert. Das Akronym steht für interprofessionelle Tutorien und somit für ein extra-curriculares Lehr-Lernangebot, bei dem Studierende (Tutor/innen) Mitstudierende (Tutand/innen) beim gemeinsamen Lernen anleiten und unterstützen. Ziel des Projektes war es, themen¬verschiedene und professionsübergreifende Tutorien von Studierenden/Auszubildenden unterschiedlicher Studien- und Ausbildungsgänge (Humanmedizin, Physio- und Ergotherapie, Pflege) aus drei verschiedenen Einrichtungen in Berlin gemeinsam zu entwickeln und zu erproben.

Koordiniert wurde das Projekt an der Charité – Universitätsmedizin Medizin gemeinschaftlich durch das Prodekanat für Lehre – vertreten durch die Abteilung für Curriculumsorganisation mit dem Lernzentrum und dem Simulationspatientenprogramm – und das Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft (IGPW). Partner waren die Gesundheitsakademie der Charité (Berufsausbildung Pflege) und die Alice Salomon Hochschule Berlin (Studiengang Physiotherapie/Ergotherapie). Das Pilotprojekt hat somit unterschiedliche Ausbildungseinrichtungen, Ausbildungsgänge und Ausbildungsniveaus zusammengeführt.

Zwei konzeptionelle Grundideen sind für interTUT leitend: Zum einen wurde bewusst ein extra-curriculares Angebot aufgegriffen, mit dem umfangreiche Erfahrungen vorliegen. Seit langem werden am Lernzentrum der Charité neben dem Pflichtcurriculum zahlreiche Tutorien zu unterschiedlichen, meist selbst gewählten Themen für und von Medizinstudierenden entwickelt und angeboten [http://aco.charite.de/studierende/lernzentrum/tutorien/ zitiert am 22.06.2015]. Dieses freiwillige Lernangebot sollte im Rahmen von interTUT für andere Gesundheitsprofessionen geöffnet und für das Lernen „voneinander, miteinander und übereinander“ nutzbar gemacht werden. Zugleich sollten die Vorteile dieses Peer-gestützten Lehr-Lernformats auch für die Ausbildung anderer als ärztlicher Gesundheitsberufe erschlossen werden. Anders als in der Medizin [17], [18], [19] werden Tutorien in den klassischen Berufsausbildungen oder den neuen Studiengängen für Pflege- und Therapieberufe noch selten genutzt. Das interprofessionelle Lehr-Lernangebot sollte bei entsprechendem Erfolg ohne großen Aufwand, rasch und nachhaltig auch an anderen Hochschulstandorten umgesetzt werden können.

Das zweite konzeptionelle Element von interTUT besteht in der Konzentration auf Ansätze des Peer-Assisted Learning (PAL). Eine verbreitete Definition hierfür stammt von Topping (1996): „People from similar social groupings who are not professional teachers helping each other to learn and learning themselves by teaching“ [20]. Studierende nehmen dabei in nicht-hierarchisch gestalteten Lehr-Lern-Kontexten unterschiedliche Rollen als Lehrende und Lernende ein. Als Vorteile gelten u.a. bessere Leistungen und Prüfungsergebnisse, eine höhere Zufriedenheit mit dem Studium sowie eine Verringerung von Abbrecherquoten [17], [21]. PAL unterstützt eher gemeinschaftliches als konkurrierendes Lernen und verbessert so den sozialen Zusammenhalt – eben dies macht es für das interprofessionelle Lernen interessant. PAL fördert zudem aktives, eigenständiges, selbstbestimmtes Lernen und ermöglicht es den Peers, ihrer eigenen Agenda zu folgen und von ihnen identifizierte „Lücken“ im Curriculum zu schließen. Durch die Übernahme der Tutor/innenfunktion werden zugleich Kompetenzen und spätere Rollen in der Zusammenarbeit erprobt. Diese Potenziale für das interprofessionelle Lernen zu nutzen, war ein weiteres Anliegen von interTUT.

2.2. Entwicklung und Erprobung interprofessioneller Tutorien

Im Projektrahmen sollten vier themenverschiedene interprofessionelle Tutorien entwickelt und erprobt werden. Als Orientierung dienten Best Practice-Empfehlungen für das interprofessionelle Lernen wie z.B. kleine Lerngruppen, Lehre mit hohem Praxisanteil und Unterrichtseinheiten von mind. bzw. länger als 2,5 Stunden [22], [6].

Zunächst wurde ein hochschul-, instituts- und professionsübergreifendes Projektteam mit Vertretern der beteiligten Projektpartner gegründet (s.o.). Aufgabe dieses Gremiums und der für die Umsetzung zuständigen Projektmitarbeiterin war die Entwicklung eines Grobkonzepts, die Projektsteuerung und die Unterstützung des Tutor/innenteams. Die inhaltliche Entwicklung der Tutorien oblag den Studierenden/Auszubildenden der beteiligten Ausbildungsrichtungen. In zwei Workshops erfolgte zunächst eine offene Themensammlung, die dann im Anschluss im Clusterverfahren eingegrenzt und konkretisiert wurde. Dabei zeigte sich eine hohe inhaltliche Übereinstimmung mit aktuellen internationalen Rahmenempfehlungen für interprofessionelles Lernen [http://whqlibdoc.who.int/hq/2010/WHO_HRH_HPN_10.3_eng.pdf zitiert am 09.06.2015], [23], [24].

Studierende/Auszubildende der Medizin, der Ergo-, Physiotherapie und Pflege wurden als studentische Hilfskräfte eingestellt, um als Tutor/innen in Abstimmung mit den Projektpartnern die inhaltliche Ausgestaltung und Durchführung der Tutorien zu übernehmen. Einstellungsvoraussetzung war eine Immatrikulation bzw. ein Ausbildungsverhältnis in einem der beteiligten und kooperierenden Ausbildungsgänge im fortgeschrittenen Semester. Auswahlkriterien waren zudem Vorkenntnisse im Anleiten bzw. der Arbeit in Gruppen oder gesellschaftliches Engagement, Interesse an der Arbeit mit Studierenden und am Thema Interprofessionalität, Organisationsgeschick, Teamfähigkeit und Flexibilität.

Die Qualifizierung dieser Tutor/nnen orientierte sich an verschiedenen einschlägigen Empfehlungen [18], [19], [25]. Konkret wurde eine Basisschulung (8 Std.) durchgeführt (u.a. zu Moderations-/Präsentationstechniken, Gruppenprozessen, Tutor/innenrolle), die durch weiterführende Fortbildungen nach Bedarf ergänzt wurde (z.B. zu Simulationspatienten in der Lehre). Zudem bestand im Lernzentrum die Möglichkeit der „kollegialen Hospitation“ bei erfahrenen Tuto/innren. In der Projektlaufzeit wurden insgesamt 8 Tutor/innen qualifiziert, jeweils 3 aus der Medizin und Pflege und jeweils eine Studierende der Physio- und Ergotherapie.

Die interprofessionellen Tutorien wurden im Team-Teaching von zwei Tutor/innen aus mind. zwei Ausbildungsgängen angeboten. Auch die Werbung für die extra-curricularen Veranstaltungen erfolgte eigenständig durch die Tutor/innen (Emailverteiler, Aushänge, persönliche Vorstellung in Lehrveranstaltungen und sozialen Netzwerken). Die einzelnen Lerneinheiten wurden nacheinander entwickelt, einzelne Sequenzen zunächst im Team-Teaching erprobt und als Pilotveranstaltung anschließend mit Teilnehmenden durchgeführt und nach Analyse der Teilnehmer- und Tutor/innenrückmeldung nach Bedarf überarbeitet.

Tabelle 1 [Tab. 1] zeigt die vier entwickelten Lerneinheiten im Überblick. Für die auf klinische Fertigkeiten ausgerichteten Tutorien werden Vorkenntnisse empfohlen, insgesamt sind die Angebote vom Ausbildungsstand unabhängig. Die Publikation der entsprechenden Manuale befindet sich in Vorbereitung.

2.3. Ziele und Methoden der Evaluation

Basierend auf der Projektkonzeption war Ziel der Evaluation, sich bewährende Elemente sowie Herausforderungen dieser interprofessionellen Tutorien zu identifizieren. Zudem sollte die Zielerreichung aus Teilnehmerperspektive evaluiert werden (Wissen über Rollen und Aufgaben, Kompetenzgewinn der Tutanden und der Tutor/innen, Einschätzung des Lernklimas in den Tutorien). Methodisch wurden eine standardisierte fortlaufende Teilnehmerbefragung sowie zusätzlich Fokusgruppen eingesetzt.

Die standardisierte Teilnehmerbefragung erfolgte am Ende jedes Tutoriums schriftlich in Papierform. Zum Einsatz kam ein bereits in den Tutorien für Medizinstudierende am Lernzentrum der Charitéverwendeter und thematisch erweiterter Evaluationsbogen [http://aco.charite.de/lehrende/lernzentrum/tutorien/evaluation_der_tutorien/ zitiert am 15.11.2015]. Dieser umfasst 25 Items, z.B. zu Organisation, Umfang und Inhalt des Tutoriums, Unter- oder Überforderung und, Einschätzung des Tutoriums für den jeweiligen Ausbildungsstand und das spätere Berufsleben. Bei den geschlossenen Items ist ein einheitliches Antwortformat von „stimme voll zu“ bis „stimme gar nicht zu“ auf einer 7-stufigen Skala vorgegeben. Die offenen Fragen zielen auf die Lernatmosphäre, den subjektiven Lerngewinn und weitere Themenwünsche ab. Die Auswertung erfolgte deskriptiv-statistisch.

Nachdem alle vier Tutorien entwickelt waren und eine ausreichende Grundgesamtheit an Teilnehmenden erreicht war, wurden zeitlich unabhängig von Tutorienterminen ergänzend zwei Fokusgruppen von 60-90 Minuten in interprofessioneller Zusammensetzung durchgeführt, jeweils eine mit den Tutor/innen und eine mit den Tutand/innen. Letztere wurden über einen verdeckten Teilnehmerverteiler gewonnen. Die Teilnahme für beide Gruppen war freiwillig. Interessiert hat in den Fokusgruppen, was der spezifische und allgemeine Lerneffekt der interprofessionellen Tutorien aus Teilnehmersicht ist und wie diese zu verbessern sind. Die inhaltsanalytische Auswertung der Daten erfolgte deduktiv-induktiv [26]. Als Erwartungshorizont [27] für die Beschreibung des Lerngewinns wurden die IPE-Outcome-Level nach Kirkpatrick, modifiziert nach Barr et al. [28] zugrunde gelegt.


3. Ergebnisse: Evaluation der interprofessionellen Tutorien

Angebot und Nachfrage: Von Juni 2014 bis Juni 2015 wurden 30 Tutorientermine angeboten, von denen 12 Tutorien stattfanden. Es nahmen insgesamt 74 Personen teil. Die Tutorien wurden nacheinander entwickelt und angeboten. Das Tutorium 1 fand insgesamt sechsmal, das Tutorium 2 dreimal, Tutorium 3 einmal und Tutorium 4 zweimal statt. Als Herausforderung erwies sich, dass zunächst Zeitfenster „getestet“ bzw. identifiziert werden mussten, an denen die meisten Personen teilnehmen können. Als Ergebnis dieser Prüfung werden die Tutorien zweimal monatlich freitags oder samstags ergänzend zu den regulären Lehrveranstaltungen angeboten, reduziert in den Prüfungs- und Ferienzeiten Februar/März und August/September.

Beschreibung der Stichprobe: Tabelle 2 [Tab. 2] zeigt die Verteilung der teilnehmenden Personen auf die Studien- bzw. Ausbildungsgänge und das mittlere Fachsemester. Voraussetzung für das Zustandekommen eines Tutoriums war, dass Anmeldungen aus mind. 2 Berufsgruppen und von mind. 5 Teilnehmenden vorlagen. Alle Professionen in alle Veranstaltungen zu erreichen, war nicht möglich, an sechs Terminen waren aber mindestens drei Ausbildungsgänge vertreten, in den übrigen mindestens zwei. Durchschnittlich befanden sich die Teilnehmenden im 4. Fachsemester, Medizinstudierende also im 1. Ausbildungsabschnitt, die anderen in der zweiten Hälfte der Ausbildung.

Ergebnisse der schriftlichen Befragung: Wesentliche Ergebnisse der standardisierten Teilnehmerbefragung sind der Abbildung 1 [Abb. 1] zu entnehmen. Die Rücklaufquote betrug 97% (n=72 von 74). Es zeigt sich, dass die Bewertungen durchgängig positiv sind. Die Teilnehmenden berichten von einem sehr produktiven Lernklima. Der Austausch zwischen Berufsgruppen wird durch die Tutorien gefördert, dementsprechend wird auch eine wertschätzende Atmosphäre berichtet. Insgesamt wird die Veranstaltung auch als mit dem Stundenplan vereinbar wahrgenommen, dies betrifft aber nur die Personen, die die Teilnahme einrichten konnten. Die positive Gesamteinschätzung zeigt sich dann auch in der mit 6,7 Punkten sehr hohen Gesamtzufriedenheit, allenfalls der subjektiv eingeschätzte Lernzuwachs bleibt hinter den übrigen Werten zurück.

Für den überwiegenden Anteil der Teilnehmer/innen war der Anspruch der Tutorien angemessen: 81% (n=58) der Teilnehmer/innen berichten, dass sie sich weder über- noch unterfordert gefühlt haben, die übrigen 19% (n=14) geben an, das sie sich „eher unterfordert“ oder „unterfordert“ gefühlt haben.

Die Studierenden/Auszubildenden fühlten sich im Lernzentrum willkommen und empfanden die Inhalte als sehr wichtig für ihren Ausbildungsstand sowie ihr späteres Berufsleben. In den Freitext-Kommentaren hoben die TN den offenen Austausch mit den beteiligten Berufsgruppen hervor, besonders gefallen haben die Lernatmosphäre sowie praxisbezogene Inhalte. Als Verbesserungsvorschläge wurde hauptsächlich noch mehr Überblick über Tätigkeiten der Berufsgruppen gewünscht sowie noch weitere Berufsgruppen einzubeziehen.

Ergebnisse der Fokusgruppen: Ergebnisse der Fokusgruppen: In den beiden Fokusgruppen mit Tutor/innen (n=3) und mit Tutand/innen (n=5) waren jeweils Teilnehmende aus drei Ausbildungsgängen vertreten, Die Diskussionsrunden erstreckten sich über ca. 60-90 Minuten entlang vorab entwickelter Schlüsselfragen [29] und waren intensiv und inhaltsreich. Thematisiert wurden Stärken und Schwächen der Tutorien sowie der subjektive Lernzugewinn. Die vorläufige Auswertung zeigt, dass sowohl Tutor/innen als auch Tutand/innen eine Veränderung ihrer Haltung und Wahrnehmung beobachtet haben. Geschätzt wird der Wissenszuwachs über die jeweiligen Aufgaben, das Selbstverständnis und die unterschiedlichen Perspektiven auf die gemeinsame Praxis. Die von Offenheit und Verständnis geprägte Lernatmosphäre und der „Raum für gemeinsamen Austausch“ werden als wichtig erachtet oder mit den Worten eines Teilnehmenden „(…) dass so eine Plattform gegeben war, wo man sich einfach mal drüber austauschen konnte, war gut.“ (FG1). Möglich wurde dieser Austausch unter anderem durch das Kleingruppenformat und den Ansatz des Peer-Assisted Learning, durch den das in Lehrveranstaltungen ansonsten übliche pädagogische Gefälle vermieden werden konnte: „Also, ich glaube, wenn da ein Professor dagestanden hätte, (…) da wäre nochmal eine innere Anspannung gewesen“ (FG2) – so die Aussage eines Teilnehmers. Insgesamt zeigen sich die Ergebnisse der schriftlichen Befragung und der Fokusgruppen konsistent bzw. ergänzen sich in Bezug auf Zufriedenheit, Verbesserungspotenziale, den subjektiv wahrgenommenen Lernzuwachs und die positive Lernatmosphäre.


4. Diskussion

Anknüpfend an Vorerfahrungen mit extracurricularen Tutorien in der Hochschulmedizin konnten mit interTUT organisationsübergreifend interprofessionelle Lehr-Lern-Erfahrungen ermöglicht werden, ohne aufwändige Curriculumsreformen oder Strukturveränderungen abwarten zu müssen.

Die Zufriedenheit mit den einzelnen Veranstaltungen ist ausgesprochen hoch. Dieser Befund relativiert sich möglicherweise dadurch, dass ohnehin interessierte Studierende/Auszubildende ein freiwilliges Angebot nach ihren Neigungen positiver bewerten. Auch andere etxracurriculare Tutorien am Lernzentrum werden überaus positiv bewertet im Vergleich zur curricularen Lehre. Die gute Qualität der Peer-Assisted-Learning Angebote wird dadurch jedoch nicht in Frage gestellt. Die Akzeptanz der interTUT-Tutorien kann als Beleg dafür gewertet werden, dass Studierende/Auszubildende trotz z.B. zusätzlicher Workload und ungünstige Veranstaltungszeiten für das Thema Interesse zeigen.

Gerade durch den extracurricularen Charakter erweist sich interTUT als leicht implementierbar und auch übertragbar auf andere Bildungskontexte (z.B. die neuen Studiengänge für Pflege-/Therapieberufe) – dies wird auch in internationalen Kontexten geschätzt. Dennoch werden Ressourcen für die Tutor/innen, deren Qualifizierung und die Koordination der Lehrangebote zu berücksichtigen sein. Zudem erfordern derartige Lehr-Lernangebote die Bereitschaft zur vertrauensvollen Zusammenarbeit auf übergeordneter Ebene – unter hochschulischen und beruflichen Ausbildungseinrichtungen, Studien- und Ausbildungsgängen und den in ihnen tätigen Vertretern der verschiedenen Professionen. Dies ist im vorliegenden Projekt sowohl auf Lehrenden als auch auf Lernendenseite gelungen, aber wohl nicht in jedem Kontext möglich, zudem zeit- und ressourcenintensiv und insofern voraussetzungsvoll.

Die am PAL orientierten interprofessionellen Tutorien wurden von den Studierenden/Auszubildenden gut angenommen und als Begegnungsraum jenseits hierarchischer Über- und Unterordnungen innerhalb der und zwischen den Professionen geschätzt. In London werden aktuell gerade ähnlich positive Erfahrungen mit dem Ansatz des interprofessionellen PAL gemacht [30], insgesamt wird er aber noch selten genutzt. Die Potenziale von PAL für das interprofessionelle Lehren und Lernen stärker zu nutzen, scheint ein vielversprechender Weg.

Hervorzuheben sind die überaus positiven Evaluationsergebnisse, die sich auf den interprofessionellen Charakter der Tutorien beziehen: das produktive Lernklima, die Wertschätzung durch andere Berufsgruppen, die Förderung des interprofessionellen Austausches. Es liegt nahe, dies auf ein qualifiziertes Tuto/innrenteam und die Bedeutung des Team-Teaching zurückzuführen. Zugleich kann dieser Befund als Bestätigung für die inhaltliche Konzeption der Tutorien gewertet werden und belegt gleichzeitig die Empfehlung, interprofessionelles Lernen möglichst in Kleingruppen anzubieten [22].

Im Mittel waren 2-3 Berufsgruppen in den Tutorien vertreten, was vermuten lässt, dass nicht alle Termine organisatorisch mit allen 4 Ausbildungsabläufen vereinbar waren. Zu prüfen wäre demnach, ob Angebote mit nur 2-3 Berufsgruppen sich als einfacher umsetzbar erweisen. Denkbar ist auch, dass die unterschiedlichen curricularen Anforderungen und die ggf. hohe Auslastung der Studierenden/Auszubildenden durch curriculare Pflichtveranstaltungen eine organisatorische Barriere darstellen. Dies spricht dafür, curriculare Anrechnungsmöglichkeiten für die interTUT-Tutorien zu entwickeln.

Bedenkenswert ist, dass mit dem freiwilligen Angebot nur diejenigen erreicht werden, die neben ihren sonstigen Verpflichtungen Zeit und auch bereits ein ausgeprägtes Interesse an einer interprofessionellen Zusammenarbeit haben – diese Schwäche teilt interTUT mit anderen freiwilligen Initiativen (z.B. Aktionstage; Einführungswochen). Hier ist gezielte Überzeugungsarbeit auch innerhalb curricularer Lernprozesse gefordert. Hinzu kommt, dass das Lernen „voneinander, miteinander und übereinander“ zwar wesentliches Ziel dieses Lehr-Lernformats ist. Der – trotz hoher Zufriedenheit – eher begrenzte Wissenszuwachs zu den jeweiligen Themen und der Anteil eher unterforderter Tutand/innen stimmen aber nachdenklich und erfordern eine intensivere Auseinandersetzung mit dem inhaltlichen Niveau der Tutorien. Offensichtlich wird der Mehrwert der Tutorien weniger in einem hohen Wissenszuwachs, sondern vielmehr in dem „Raum für gemeinsamen Austausch“ gesehen, wie die Evaluationsergebnisse nahe legen. Der Lernerfolg wäre damit eher im Bereich von Haltungen und Einstellungen verortet. Schließlich dürfen die Tutorien nicht das einzige Angebot bleiben, vielmehr sind sie eng mit curricularen Lehr-Lernangeboten zum Thema zu verschränken und durch interprofessionelle Praxiserfahrungen zu ergänzen – in diesem Bereich besteht Weiterentwicklungsbedarf.


5. Schlussfolgerung

Niedrigschwellige Angebote für interprofessionelles Lehren und Lernen zu schaffen, ist eine ebenso wichtige wie schwierige Aufgabe. Mit dem Pilotprojekt interTUT ist dies durch ein extracurriculares Peer-gestütztes Lehr-Lernangebot insgesamt gut gelungen. Innerhalb eines eng begrenzten Zeitraums konnte ein wichtiger Begegnungsraum geschaffen und ein Impuls für interprofessionelles Lehren und Lernen bereits in frühen Phasen der Ausbildung gesetzt werden. Um weitergehende Erkenntnisse zu diesem Peer-Assisted-Learning Angebot - etwa zu dessen bildungsspezifischen Nutzen oder zu Effekten auf die Versorgungspraxis - gewinnen zu können, wird es künftig über einen längeren Zeitraum, mit einer größeren Teilnehmerzahl und möglichst multizentrisch erprobt werden müssen. Notwendig hierfür sind engagierte Bildungsträger, ausreichende Ressourcen, internationaler Erfahrungsaustausch und mehr Forschung zum interprofessionellen Lehren und Lernen.


Förderung

Das Projekt wurde durch die Robert Bosch Stiftung unter dem Förderkennzeichen 32.5.1316.0006.0 unterstützt.


Danksagung

Weiterer Dank gilt der Projektgruppe, allen beteiligten Studierenden und Auszubildenden, den Kollegen der Abteilung für Curriculumsorganisation und des IGPW für ihr Engagement für das Projekt sowie den Kolleginnen aus dem Evaluationsbereich für die Unterstützung bei der Datenerhebung und -auswertung.


Interessenkonflikt

Die Autoren erklären, dass sie keine Interessenkonflikte im Zusammenhang mit diesem Artikel haben.


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