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GMS Journal for Medical Education

Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

ISSN 2366-5017

Internationale Medizinstudierende – eine Bestandsaufnahme zu Herausforderungen und Unterstützungsangeboten an den Medizinischen Fakultäten

Artikel – Forschungsarbeit Humanmedizin

  • D. Huhn - Universitätsklinikum Heidelberg, Zentrum für Psychosoziale Medizin, Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik, Heidelberg, Deutschland
  • F. Junne - Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Medizinische Klinik, Abteilung Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Tübingen, Deutschland
  • S. Zipfel - Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Medizinische Klinik, Abteilung Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Tübingen, Deutschland
  • R. Duelli - Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Studiendekanat der Medizinischen Fakultät Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
  • F. Resch - Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Studiendekanat der Medizinischen Fakultät Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
  • W. Herzog - Universitätsklinikum Heidelberg, Zentrum für Psychosoziale Medizin, Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik, Heidelberg, Deutschland
  • corresponding author C. Nikendei - Universitätsklinikum Heidelberg, Zentrum für Psychosoziale Medizin, Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik, Heidelberg, Deutschland

GMS Z Med Ausbild 2015;32(1):Doc9

doi: 10.3205/zma000951, urn:nbn:de:0183-zma0009516

Dieses ist die deutsche Version des Artikels.
Die englische Version finden Sie unter: http://www.egms.de/en/journals/zma/2015-32/zma000951.shtml

Eingereicht: 14. Januar 2014
Überarbeitet: 4. September 2014
Angenommen: 30. Oktober 2014
Veröffentlicht: 11. Februar 2015

© 2015 Huhn et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Zusammenfassung

Einleitung: Internationale Medizinstudierende sind im Rahmen ihres Studiums in Deutschland mit einer Reihe von Herausforderungen konfrontiert. Neben der Unterstützung durch die zuständigen Akademischen Auslandsämter werden zunehmend auch spezifische Angebote für internationale Studierende durch die Medizinischen Fakultäten selbst entwickelt und angeboten. Eine systematische Übersicht über die Art und Verbreitung solcher Angebote sowie die von Seiten der Fakultäten wahrgenommenen Problemfelder für internationale Studierende existiert bislang nicht.

Methode: Alle Studiendekanate der Medizinischen Fakultäten Deutschlands wurden zwischen April und Oktober 2013 kontaktiert und um Teilnahme an einem Telefoninterview gebeten. Die Interviewpartner wurden zu folgenden Sachverhalten befragt: 1.) Anteil internationaler Studierender an der Medizinischen Fakultät; 2.) Wahrgenommene Schwierigkeiten und Probleme internationaler Studierender; 3.) Angebot für internationale Studierende; 4.) Spezifizierung des weiteren Bedarfs an Unterstützungsmöglichkeiten. Die Angaben wurden notiert, Häufigkeiten im Anschluss ausgezählt und die Ergebnisse frequenzanalytisch ausgewertet.

Ergebnisse: 39% der Medizinischen Fakultäten konnten detaillierte Auskunft über den Anteil internationaler Studierender geben. Von diesen Fakultäten wurde ein durchschnittlicher Anteil von 3,9% EU- und 4,9% Nicht-EU-Ausländer angegeben. Die häufigsten genannten Angebote sind durch andere Studierende geleitete Tutorien, Sprachkurse und Tandem-Programme. Das mit Abstand am häufigsten berichtete Problem ist laut den Studiendekanaten das sprachliche Defizit der internationalen Studierenden zu Beginn des Studiums. Als Lösungsvorschläge werden hauptsächlich der Ausbau von Tutorien sowie die Verbesserung der fachsprachlichen Deutschkenntnisse genannt.

Diskussion: An den Medizinischen Fakultäten bestehen in Art und Umfang sehr unterschiedliche Unterstützungsangebote für internationale Studierende. In vielen Fällen wird das Angebot als unzureichend erlebt, um den Bedürfnissen der internationalen Studierenden gerecht zu werden. Eine bessere Erfassung der internationalen Studierenden sowie verstärkte Forschungsbemühungen zum spezifischen Bedarf sowie zur Wirksamkeit der angewandten Interventionen erscheinen in diesem Zusammenhang dringend notwendig.

Schlüsselwörter: Internationale Medizinstudierende, Migration, Medizincurriculum


Einleitung

Jedes Jahr nehmen mehr als 2000 internationale Studierende an einer deutschen Hochschule das Medizinstudium auf. Dies entspricht einem Anteil von etwa 15% aller Medizinstudierenden [1]. Als „internationale Studierende“ werden solche Studierende bezeichnet, die ihre bisherige Bildungslaufbahn in einem anderen Land absolviert haben und erst zum Zweck des Studiums einreisen. Mit dem Begriff „ausländische Studierende“ wiederum werden Studierende bezeichnet, die bereits vor Aufnahme des Studiums im Land gelebt und dort auch ihre Hochschulzugangsberechtigung erworben haben, jedoch nicht im Besitz eines Passes sind [2], [3]. Prominent ist auch eine Differenzierung in „Bildungsinländer“ sowie „Bildungsausländer“, wobei erstere über eine deutsche Hochschulzugangsberechtigung verfügen, welche sie in Deutschland oder an einer deutschen Schule im Ausland erworben haben; letztere haben ihre Hochschulzugangsberechtigung im Ausland erworben und studieren nach Anerkennung ihres Schulabschlusses an einer deutschen Hochschule [3]. Differenziert wird auch zwischen Staatsangehörigen eines Mitgliedsstaates der Europäischen Union und anderen internationalen Staatsangehörigen [1]. Dies ist von besonderer Relevanz, da es durch die Modernisierung der Europäischen Bildungsstrukturen im Zuge des Bologna-Prozesses EU-Bürgern erleichtert wird, in einem ausländischen Land innerhalb der Europäischen Union ein Studium aufzunehmen [http://www.eua.be/eua-work-and-policy-area/building-the-european-higher-education-area/bologna-basics.aspx zugegriffen am 18.12.2013], [4]. Die Stiftung für Hochschulzulassung (SfH), welche in Deutschland mit der zentralen Vergabe von Studienplätzen für den Studiengang Medizin betraut ist, stellt nicht-deutsche EU-Bürger deutschen Bürgern gleich, was bedeutet, dass diesen die gleichen Möglichkeiten bei der Studienplatzvergabe für das Medizinstudium eingeräumt werden [1]. Für Nicht-EU- Bürger hingegen ist die Zulassung für das Fach Humanmedizin in der Verordnung über die zentrale Vergabe von Studienplätzen durch die SfH auf bis zu 5% quotiert, was bedeutet, dass bis zu 5% der Studienplätze – nach erfolgter Feststellungsprüfung und Nachweis ausreichender Sprachkenntnisse – bundesweit an Nicht-EU-Ausländer vergeben werden [1].

Diese Zahlen belegen, dass es sich bei den internationalen Medizinstudierenden um eine Gruppe handelt, welcher im Hinblick auf die soziale Integration und in Bezug auf studienbezogene Leistungsanforderungen eine besondere Beachtung beigemessen werden sollte. Forschungsbemühungen zu dieser Thematik sind jedoch nach wie vor – insbesondere den deutschsprachigen Raum betreffend – als unzureichend zu bezeichnen [5], [6], [7]. Internationale Studien konnten hingegen zeigen, dass internationale Medizinstudierende im Verlauf ihres Studiums häufiger von persönlichem Stress [8], einer reduzierten Lebensqualität [6], [9], mangelnder Unterstützung [10], [6] sowie fehlenden Sozialkontakten [6], [11] berichten und zudem höhere Abbruchquoten als inländische Medizinstudierende aufweisen [12], [11] bzw. ihre Abschlüsse erst nach einer signifikant höheren Anzahl an Semestern erzielen [13]. Auch Prüfungen scheinen für internationale Studierende schwerer zu bewältigen zu sein [14], [15], ein Sachverhalt, der sich in schlechteren Ergebnissen sowohl in schriftlichen, mündlichen als auch in klinisch-praktischen Prüfungen widerspiegelt [16], [17], [18], [19], [20], [21], [22]. In einer eigenen Studie konnten wir auch für den deutschen Sprachraum zeigen, dass Studierende mit einem außereuropäischen Migrationshintergrund signifikant schlechtere Ergebnisse als ihre deutschen Kommilitonen in schriftlichen Klausuren der vorklinischen Semestern sowie der mündlichen Staatsexamensprüfung erzielen und die Staatsexamensprüfung in einem signifikant höheren Semester ablegten als ihre deutschen Mitstudierenden [23].

Eine erste Anlaufstelle für internationale Studierende aller Fachrichtungen an einer deutschen Hochschule ist in der Regel das zuständige Akademische Auslandsamt [https://www.daad.de/deutschland/in-deutschland/hochschule/de/9147-der-erste-ansprechpartner/ zugegriffen am 18.12.13], in manchen Fällen auch „International Office“ oder „Referat für Internationale Angelegenheiten“ genannt. Hier finden bereits zugelassene internationale Studierende und an manchen Standorten auch internationale Bewerber breitgefächerte Unterstützung bei Fragen und Problemen, die das Studium, aber auch das private Leben betreffen [https://www.daad.de/deutschland/in-deutschland/hochschule/de/9147-der-erste-ansprechpartner/ zugegriffen am 18.12.13]. Jedoch auch die Medizinischen Fakultäten selbst scheinen mehr und mehr für die besondere Situation der internationalen Studierenden sensibilisiert. Bislang existiert unseres Wissens jedoch keine systematische Übersicht zu von den Medizinischen Fakultäten bereit gestellten Unterstützungsangeboten.

Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, mittels einer bundesweiten Telefonbefragung an den Medizinischen Fakultäten eine systematische Übersicht zu deren Einschätzung der Situation internationaler Studierender zu folgenden Bereichen zu erlangen: wahrgenommene Problemfelder, mögliche Lösungsvorschlägen und bereits vorhandene Unterstützungsangebote.


Methode

Zielsetzung der Studie und Studiendesign

Alle Studiendekanate der 36 Medizinischen Fakultäten der Bundesrepublik Deutschland wurden im Zeitraum von April bis Oktober 2013 telefonisch kontaktiert und um eine Teilnahme an der durchgeführten Befragung gebeten. Ziel war es, in Erfahrung zu bringen, wie die Situation internationaler Medizinstudierender von Seiten der Vertreter der Studiendekanate bewertet wird. Die angerufenen Studiendekanatsleitungen konnten dabei entscheiden, ob sie selbst als Interviewpartner für die Befragung zur Verfügung stehen oder das Gespräch an einen mit der Thematik ebenfalls oder besser vertrauten Kollegen übergeben wollten. Es wurde an jeder Fakultät jeweils eine für das Thema kompetente Ansprechperson interviewt. Alle Gespräche wurden ausnahmslos vom Erstautor dieses Papers (DH) geführt.

Telefoninterview-Leitfaden

Es wurde ein kompakter und übersichtlich strukturierter Interviewleitfaden für die Telefoninterviews konzipiert [24] der in die folgenden Abschnitte gegliedert war:

1.
Anteil internationaler Studierender an der Medizinischen Fakultät, differenziert nach EU- sowie nicht-EU-Ausländern
2.
Wahrgenommene Schwierigkeiten und Probleme internationaler Studierende
3.
Bestehendes Angebot für internationale Studierende
4.
Wahrgenommene Lösungsmöglichkeiten, um den Bedarf an Unterstützungsmöglichkeiten zu decken

Die Frage zum Anteil an internationalen Studierenden ist dabei quantitativer Natur, alle anderen qualitativer. Antwortkategorien wurden zu keinem Zeitpunkt vorgegeben.

Durchführung der Interviews

Im Zuge des Interviews wurden den Interviewpartnern offen gestellte Fragen vorgelesen, zu denen sich diese frei äußern konnten. Der Interviewer konnte zudem erweiternde und klärende Fragen stellen, um zusätzliche Informationen zu erlangen. Während dem Gespräch machte er sich zu den gemachten Angaben Notizen von Hand. Die Telefongespräche dauerten zwischen 10 und 30 Minuten. Die Interviewpartner bekamen zudem die Möglichkeit eingeräumt, weitere – zum Zeitpunkt des Gesprächs nicht vorliegende – Angaben per E-Mail nachzureichen.

Kategorisierung der Aussagen

Die notierten Antworten wurden bei der Auswertung zu einem späteren Zeitpunkt auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede hin überprüft. Diese wurden von zwei an der Befragung nicht beteiligten Personen unabhängig voneinander durchgeführt. Im Prozessverlauf wurde bei auftretenden Meinungsunterschieden diskutiert. Wenngleich sich dabei an die Methodik der inhaltsanalytischen Auswertung (z.B. Grounded Theory) angelehnt wurde, kann weniger von eine inhaltsanalytischen Analyse (also Analyse des Sinngehaltes), sondern eher von einer kategorialen Zuordnung von in sich klaren Begrifflichkeiten im Sinne der Häufigkeits- oder Frequenzanalyse [25] gesprochen werden. Antworten, die große Übereinstimmungen aufwiesen, wurden dabei einer Kategorie zugeordnet.


Ergebnisse

Anteil der an der Umfrage teilnehmenden Fakultäten

Von allen der 36 existierenden Medizinischen Fakultäten nahm jeweils eine Person aus der Studiendekanatsleitung oder eine vom Studiendekanat benannte Person, die am besten über internationale Studierende an der Fakultät Auskunft geben konnte bzw. in diesem Bereich eine verantwortliche Position innehatte, an der Umfrage teil. An der Befragung nahmen Studiendekane, Leiter und Mitarbeiter der Studiendekanate, aber auch „Diversity-Beauftragte“ teil, die in ihrer täglichen Arbeit internationale Studierende betreuen. Die Antworten der Befragten beruhten – mit Ausnahme der Angaben zum Anteil an internationalen Studierenden – ausschließlich auf deren subjektiver Einschätzung. Der Prozentsatz der an der Umfrage teilnehmenden Medizinischen Fakultäten betrug 100%. Dabei machten 36% der Befragten von der Möglichkeit Gebrauch, weitere Angaben per E-Mail nachzureichen.

Anteil internationaler Studierender

42% der Medizinischen Fakultäten konnten bezüglich der Fragestellung, wie groß der prozentuale Anteil internationaler Medizinstudierender – differenziert nach EU- und nicht-EU-Ausländern – ist, keinerlei Angaben machen. Diesen Medizinischen Fakultäten war weder eine entsprechende Statistik zugänglich, noch war klar, wie eine solche Information erlangt werden könnte. Weiteren 19% der Fakultäten war es lediglich möglich geschätzte Zahlen zu benennen, während 39% der Medizinischen Fakultäten detaillierte Informationen über den prozentualen Anteil von EU- und nicht-EU-Ausländern an der Gesamtzahl der Medizinstudierenden vorlagen. Gemittelt über diese Fakultäten wurden ein Anteil von 3,9% an EU-Ausländern und ein Anteil von 4,9% an Nicht-EU-Ausländern angegeben (siehe Tabelle 1 [Tab. 1]).

Wahrgenommene Schwierigkeiten und Probleme internationaler Studierender

Als größte Herausforderung der internationalen Studierenden sahen 83% der befragten Vertreter der Medizinischen Fakultäten deren Probleme mit der deutschen Sprache an. Diese sei insbesondere zu Beginn des Studiums meist auf einem Niveau, welches es diesen Studierenden nur schwer ermöglichen würde, den Anforderungen im Medizinstudium in vollem Umfang gerecht zu werden. An 36% der Fakultäten wurde es als eine Herausforderung für die Fakultät gesehen, die internationalen Studierenden in die Gruppe aller anderen Studierenden zu integrieren. Die Interviewpartner betonten jedoch auch, dass es den internationalen Studierenden wiederum schwer falle, sich für helfende Angebote zu öffnen, da sie sich oftmals in ihrer Peer-Group mit Menschen aus einem ähnlichen Kulturkreis verorteten. 28% der Interviewpartner gaben an, dass auch interkulturelle Differenzen für die Probleme der internationalen Studierenden verantwortlich zu machen seien. So seien Studierende aus fremden Ländern und Kulturkreisen in vielen Fällen anderen Unterricht, anderes Lernen und Arbeiten gewohnt, und müssten sich in den ersten Monaten erst auf die hiesigen Gegebenheiten umstellen. Ein weiteres Problem sei die Beobachtung, dass internationale, in Not geratene Studierende in vielen Fällen keine oder erst viel zu spät Hilfe in Anspruch nehmen würden, wie dies von 28% der Vertreter der Standorte berichtet wurde. Ebenfalls 28% der Befragten benannten die oftmals prekäre finanzielle Situation der internationalen Studierenden als Schwierigkeit. Um ihr Studium zu finanzieren, müssten viele neben dem Studium arbeiten, was zu weniger Kapazitäten für Wiederholen und Lernen der Unterrichtsinhalte führe. 11% der befragten Vertreter der Standorte sahen eine große Schwierigkeit darin, dass viele internationale Studierende insbesondere vor allem in den naturwissenschaftlichen Disziplinen weniger gut ausgebildet seien als ihre deutschen Kommilitonen. Eine Fakultät berichtete, dass durch Kommilitonen oder auch Dozenten stattfindende Diskriminierungen im Rahmen von Lehrveranstaltungen ein großes Problem für internationale Studierende darstellen würden. Ebenfalls ein Standort gab an, dass der immense soziale Druck (beispielsweise, die Familie nicht enttäuschen zu wollen, da diese es erst ermöglicht hat, im Ausland studieren zu dürfen), unter dem internationale Studierende stünden, für viele der bestehenden Probleme verantwortlich zu machen sei (siehe Tabelle 2 [Tab. 2]).

Angebote für internationale Medizinstudierende

Das häufigste spezifische Angebot für Medizinstudierende internationaler Herkunft stellten studentisch geleitete Tutorien in der Vorklinik dar, welche an 44% der Medizinischen Fakultäten in der Mehrheit der Fälle während der ersten beiden Studiensemestern angeboten werden. Innerhalb dieser Tutorien wiederholen die Studierenden Unterrichtsinhalte, erlernen fachspezifisches Wissen und bereiten anstehende Prüfungen vor. 36% der Medizinischen Fakultäten gaben an, sogenannte „Deutsch für Mediziner“-Sprachkurse für internationale Studierende anzubieten, in denen insbesondere fachspezifisches Vokabular (Deutsch und Latein) erarbeitet werden soll. Tandem-Programme gab es an 31% der Medizinischen Fakultäten, wobei hierbei ein Medizinstudierender in einem höheren Semester einen internationalen Medizinstudierenden betreut, der gerade erst in Deutschland angekommen ist und ihn in der schwierigen Startphase unterstützt. An 25% der Standorte gab es im Rahmen von Einführungsveranstaltungen für die Studienanfänger spezifische Beratungsangebote für internationale Studierende. Hier werden ihnen verschiedene Anlaufstellen präsentiert, ein übersichtsartiger Einblick ins Medizinstudium gewährt und die wichtigsten deutschen Begrifflichkeiten des Hochschulalltags erklärt. Individualisierte Betreuungsangebote für internationale Studierende wurden von insgesamt 22% der Medizinischen Fakultäten angeboten: das Angebot reichte hier von sog. Mentoren-Programmen, bei denen sich internationale Studierende Rat bei älteren Studierenden oder gar Dozenten holen können, über die Einrichtung von „Diversity-Beauftragten“ hin zu „internationalen“ Sprechstunden. Nur an 11% der Standorte gab es spezielle Prüfungsvorbereitungskurse für internationale Studierende; prüfungsrelevante Themen werden hier vor wichtigen Prüfungen nochmal gesondert mit dieser Studierendengruppe geübt. Ein auf internationale Studierende zugeschnittenes Freizeitprogramm, mit Stammtisch, Ausrichtung von Fußballturnieren usw. war an einem Standort vertreten, wie auch die Möglichkeit, die internationalen Studierenden eingeräumt wird, in schriftlichen Prüfungen Wörterbücher verwenden zu dürfen. Insgesamt 14% der medizinischen Fakultäten verfügten über kein spezifisches Angebot für ihre internationalen Studierenden (siehe Tabelle 3 [Tab. 3]).

Wahrgenommene Lösungsmöglichkeiten

Auf Lösungsmöglichkeiten angesprochen, gaben 19% der Vertreter der Medizinischen Fakultäten an, in einem Ausbau der spezifischen Tutorien für internationale Studierende, innerhalb derer Unterrichtsinhalte wiederholt werden und Fragen gestellt werden können, eine Verbesserungsmöglichkeit zu sehen. Ebenfalls 19% der Interviewpartner sprachen sich dafür aus, vermehrt sowohl Deutschkenntnisse als auch fachspezifisches Wissen (etwa in den naturwissenschaftlichen Disziplinen) bei internationalen Studierenden vor dem Beginn des Studiums zu vermitteln, um zu gewährleisten, dass diese Studierenden auch von Beginn an den Anforderungen des Medizinstudiums besser gewachsen sind. 14% der Befragten sahen in der Etablierung von medizinspezifischen Deutschkursen während dem Studium eine gute Möglichkeit, internationale Studierende zu unterstützen, für die Etablierung von entsprechenden Prüfungsvorbereitungskursen für internationale Studierende sprachen sich 11% aus. Eine bessere finanzielle Unterstützung der internationalen Studierenden hielten insgesamt 8% der Vertreter der Standorte für sinnvoll, um diesen Studierenden die Möglichkeit zu bieten, sich voll und ganz auf ihr Studium konzentrieren zu können. Ebenfalls 8% der Gesprächspartner mahnten an, dass nur eine Vergrößerung der finanziellen und/oder personellen Ressourcen für die Betreuung Studierender internationaler Herkunft sich auch langfristig in einer Verbesserung der Situation niederschlagen werde. Wiederum 8% sahen in gezielteren Auswahlgesprächen im Vorfeld – und einer damit verbundenen stärkeren Selektion – eine Möglichkeit, verstärkt hochqualifizierte Bewerber zuzulassen, bei denen das Studium im Ausland sehr erfolgsversprechend erscheint. Auch für ein interkulturelles Kompetenztraining, welches für die Gruppe aller Studierender angeboten werden würde, und von dem deutsche Studierende genauso profitieren würden wie ihre internationalen Kommilitonen, sprachen sich 8% der Vertreter der Medizinischen Fakultäten aus; die Vergrößerung an individuellen Beratungsmöglichkeiten für internationale Studierende war ebenfalls 8% der Interviewpartner wichtig. Sieben weitere Aspekte wurden je einmal genannt; eine detaillierte Auflistung dieser findet sich in Tabelle 4 [Tab. 4]. Immerhin 8% der Fakultäten gaben an, das bei ihnen bestehende Angebot für internationale Studierende sei vollkommen ausreichend.


Diskussion

Die vorliegende Studie stellt nach Wissen der Autoren die erste Untersuchung dar, in welcher wahrgenommene Problemfelder und Unterstützungsmöglichkeiten von internationalen Medizinstudierenden von Seiten der Medizinischen Fakultäten der Bundesrepublik Deutschland systematisch erfasst werden. Hinsichtlich der Frage nach der Anzahl an internationalen Medizinstudierenden an den Medizinischen Fakultäten konnten lediglich etwas mehr als ein Drittel der Fakultäten auf detaillierte Statistiken zurückgreifen und gaben den Anteil der internationalen Medizinstudierenden mit durchschnittlich 8,8% an; 3,9% EU-Ausländer und 4,9% Nicht-EU-Ausländer. Die Tatsache, dass lediglich jede dritte Medizinische Fakultät ihre internationalen Studierenden detailliert erfasst, erschien dabei überraschend. Auch eine Differenzierung nach Bildungsinländern bzw. -ausländern wäre von Vorteil, um spezifische Maßnahmen für diese Zielgruppe anbieten und entsprechend über solche informieren zu können. Insofern kann die systematische Erfassung internationaler Studierender als eine unabdingbare Grundvoraussetzung gesehen werden, um überhaupt zu ermöglichen, diesen zu einem frühen Zeitpunkt des Studiums Informationen über Interventionen und Hilfsangebote zukommen zu lassen.

In Bezug auf die wahrgenommenen Problemfelder bei der Integration internationaler Studierender verdeutlicht die vorliegende Untersuchung, dass diese an den Studiendekanaten der verschiedenen Standorte als sehr ähnlich definiert werden. Nahezu alle Standorte sahen das größte Problem in der Tatsache, dass sich die Deutschkenntnisse der internationalen Studierenden zu Beginn des Studiums oftmals als nicht ausreichend erweisen. Zwar hat diese Gruppe von Studierenden im Rahmen ihrer Bewerbung zur Hochschulzulassung in Deutschland ihre Kenntnisse in Bezug auf die deutsche Sprache nachweisen müssen (entweder über TestDaF („Test Deutsch als Fremdsprache“) oder über DSH („Deutsche Sprachprüfung für der Hochschulzugang ausländischer Studienbewerber“), vgl. [https://www.daad.de/deutschland/nach-deutschland/voraussetzungen/de/6221-deutschkenntnisse-nachweisen/ zugegriffen am 18.12.2013], dabei handelt es sich jedoch um allgemeine sprachliche Fertigkeiten, während fachspezifische medizinische Sprachkenntnisse nicht vorausgesetzt werden. So könnte es von Bedeutung sein, mit konkreten Unterstützungsangeboten spezifische medizinisch-naturwissenschaftliche fachsprachliche Kompetenzen zu fördern in Analogie zu Kursangeboten für deutsche Studierende, die an Famulaturen, Praktika oder Studium im Ausland interessiert sind (z.B. „Englisch für Mediziner“). Erfolgreiche Modelle, die bei der Vermittlung von Sprachkenntnissen eine Kombination aus allgemeinen linguistischen sowie fachspezifischen medizinischen Fertigkeiten anstreben, existieren zumindest für den Graduiertenbereich bereits [26], [27], [28]. In besonderem Maße förderlich für internationale Studierende erscheinen auch modernere didaktische Herangehensweisen, wie beispielswiese die sog. „lecture-capture-Technik“, bei der sämtliche Inhalte einer Unterrichtsstunde aufgenommen werden und Studierenden später in digitaler Form zur Verfügung gestellt werden [29][. Auch von Kursen, in denen Grundlagen wissenschaftlichen Schreibens trainiert werden, scheinen insbesondere Nicht-Muttersprachler profitieren zu können [30].

Auch hinsichtlich der Integration der internationalen Studierenden sahen einige Fakultäten gravierende Probleme. In diesem Zusammenhang scheinen sprachliche Barrieren ebenfalls hochrelevant, die von vielen Nicht-Muttersprachlern als Hindernis zu einer effektiveren Eingliederung gesehen werden [31]. Hilfreich und vielversprechend scheinen diesbezüglich die an manchen Standorten angebotenen Tandem- oder Mentoren-Programme für internationale Studierende. Viele Hochschulen können auf eine lange Tradition an Mentoren-Tutorenprogrammen für die Gesamtheit ihrer Studierenden zurückschauen, die die Integration, Identifikation mit der Hochschule und den Alumni-Charakter fördern sollen und sich deutlicher Beliebtheit erfreuen [32], [33], [34], [35]. Offensichtlich wirken sich solche Programme auch leistungsfördernd auf unterrepräsentierte Minderheiten innerhalb der Gruppe der Medizinstudierenden aus [36], möglicherweise durch den hier stattfindenden intensiveren interkulturellen Austausch und eine dadurch erleichterte Integration dieser Minderheiten.

Eine weitere zentrale Schwierigkeit stellten laut Auskunft der Studiendekanate für die internationalen Studierenden Prüfungssituationen dar. So schneiden Studierende mit einem außereuropäischen Migrationshintergrund in vorklinischen Semesterklausuren sowie der mündlichen Staatsexamens-Prüfung signifikant schlechter ab als ihre deutschen Kommilitonen und treten diese Prüfungen auch signifikant später an [23]. Profitieren können internationale Studierende in diesem Zusammenhang möglicherweise von den an einigen wenigen Medizinischen Fakultäten angebotenen Prüfungsvorbereitungskursen innerhalb derer anhand von Prüfungsfragen der Umgang mit Multiple-Choice-Fragen geübt oder mit Hilfe von simulierten mündlichen oder praktischen Prüfungen das Auftreten in einer Prüfungssituation trainiert werden kann [37]. Andere effektive Prüfungsvorbereitungen bestehen im individuellen Bearbeiten fallbasierter Krankheitsbilder[38] oder auch im Abbau von Prüfungsangst durch Erlernen adäquater Coping-Strategien [39]. Diese Trainingsprogramme könnten als Modelle dienen, um entsprechende Prüfungsvorbereitungskurse speziell auf die individuellen Bedürfnisse internationaler Studierende zuzuschneiden.

Dem beschriebenen Problem der oftmals großen interkulturellen Differenzen ließe sich auch mit Lehrveranstaltungen zum Themenfeld „Medizin und ethnisch-kulturelle Vielfalt“ begegnen, innerhalb derer erlebte Differenzen zum wertvollen Gegenstand von Diskussion und Begegnung werden könnten. Unterschiede müssten nicht stigmatisiert werden, sondern könnten vielmehr in ein Gesamtbild verschiedener Erfahrungen integriert werden. Studierenden internationaler Herkunft könnte hinsichtlich der Konzeption solcher Curricula eine entscheidende Rolle zukommen, zeigen doch internationale Studien, dass eine große ethnisch-kulturelle Vielfalt unter Studierenden und Dozierenden großes Potential für Kurse zu kultureller Kompetenz aufweisen kann [40]. Solche Veranstaltungen sind an britischen oder US-amerikanischen Universitäten bereits seit Jahren ein fester Bestandteil des medizinischen Curriculums [41], [42], [43][; in Deutschland bleiben solche Initiativen trotz einem hohen Anteil ausländischer Mitbürger unter den hier behandelten Patienten bislang Einzelfälle [44]. Die Implementierung einer derartigen Lehrveranstaltung zur Steigerung interkultureller Kompetenz ist gewiss mit einigen Schwierigkeiten verbunden; sind die potentiellen Fallstricke jedoch bekannt, kann eine Veranstaltung konzipiert werden, die sowohl für die jeweilige Medizinische Fakultät als auch für die einzelnen Teilnehmer von großem Nutzen sein kann [45].

Die aus diesen Erkenntnissen resultierenden Unterstützungsangebote variierten an den befragten Medizinischen Fakultäten in vielerlei Hinsicht: So gab es eine Vielzahl unterschiedlicher Angebote, als prominent erwiesen sich dabei sowohl spezifische studentengeleitete Tutorien als auch Tandemprogramme. Dies erscheint nachvollziehbar, gibt es doch innerhalb der medizinischen Ausbildung bereits in verschiedenen Bereichen Mentoren-Tutoren-Programme, welche bei Studierenden eine hohe Akzeptanz genießen [46], [32]. Dabei wird davon ausgegangen, dass solche Programme eine hohe Relevanz für die persönliche Entwicklung [47], [48], den weiteren Karriereverlauf [49], [50] sowie die Entwicklung einer wissenschaftlichen Arbeitsweise [51], [50] aufweisen. Tutorien für internationale Studierende, die ebenfalls nach dem Peer Assisted Learning Prinzip (PAL) konzipiert sind, könnten für eine bessere Integration sowie eine raschere Adaptation an wissenschaftliche Anforderungen deutscher Hochschulen hilfreich sein, da von studentengeleiteten Lehrveranstaltungen bekannt ist, dass hierbei die Lehrenden als insgesamt zugänglicher und stärker mit dem Kurs sowie den Inhalten vertraut erlebt werden [52]; Lernende zeigen in diesem Kontext weniger Stress oder Ängstlichkeit [53], verbesserte kommunikative Fertigkeiten [54] sowie gesteigerte Sicherheit bei klinischen Fertigkeiten [55]. Auch medizinspezifische Sprachkurse, mit dem Ziel eines versierteren Umgangs mit deutschem und lateinischem Fachvokabular, wurden an mehreren Standorten angeboten. Vergleicht man die Anzahl an Sprachförderungsangeboten (36%) jedoch mit der Häufigkeit der von den Fakultäten benannten sprachlichen Defizite internationaler Studierende (83%), so scheint hier ein erheblicher noch nicht gedeckter Bedarf zu bestehen. Einführungsveranstaltungen, die speziell auf die Belange internationaler Studierender zugeschnitten sind, waren ebenfalls häufig anzutreffen. Diese haben sich auch in anderen Kontexten (z.B. Einführungsveranstaltungen für Studierende zu Beginn des Praktischen Jahres [56]) bereits bewährt. Spezifische Prüfungsvorbereitungskurse für internationale Studierende wurden hingegen nur an jeder neunten Medizinischen Fakultät angeboten, was in Anbetracht der Schwierigkeiten internationaler Studierender in Prüfungssituationen [23] durchaus erstaunt.

Die ersten Monate gleich zu Beginn des ersten Semesters werden als vulnerabelste Phase für internationale Studierende in einem fremden Land gesehen [57]. Das Medizinstudium gilt als ein arbeits- und lernintensives Studienfach mit vergleichsweise hohen Anforderungen [58]. Dies macht es für internationale Studierende umso schwerer, den Anforderungen von Beginn des Studiums an gerecht zu werden. Von etablierten, standardisierten Interventionen kann dabei jedoch aktuell nicht gesprochen werden, gibt es doch kein einziges Unterstützungsangebot, das von mindestens der Hälfte aller Fakultäten getragen wird. Jeder Standort schien bei der Integrationsunterstützung von internationalen Studierenden seine eigene Herangehensweise zu verfolgen, wenngleich als Gemeinsamkeit an vielen Standorten peer-to-peer-Elemente zum Einsatz kamen. Vor diesem Hintergrund erscheint es dringend geboten, unterschiedliche Angebote vergleichend zu untersuchen und die effektivsten Interventionen zu identifizieren, um Empfehlungen für in Art und Umfang einheitlichere Sprachkurse, Tutorenprogramme, Einführungsveranstaltungen und Prüfungsvorbereitungskurse formulieren zu können.

Die vorliegende Untersuchung zeigt, dass für internationale Studierende an vielen Medizinischen Fakultäten ein Unterstützungsangebot bestand. Herausforderungen sind einerseits die bessere Erfassung der Gruppe der internationalen Studierenden, andererseits die Implementierung und Verbesserung zielgerichteter Tutorenprogramme, Prüfungsvorbereitungs- und Sprachkurse. Ein Erfahrungsaustausch deutscher medizinischer Fakultäten zu Bedürfnissen und Wirksamkeit von Interventionen für internationale Studierende scheint vielversprechend und sollte dringend um Begleitforschung zur objektiven Wirksamkeit von Interventionen für internationale Studierende ergänzt werden. Im Bereich der Prüfungsvorbereitung und der Peer-teaching Programme kann dabei auf Vorerfahrungen bezüglich Evaluation und Wirksamkeit aus anderen Bereichen der Medizin aufgebaut werden (Prüfungsvorbereitung [59], Peer Assisted Learning (PAL) [60]).

Limitationen der Arbeit sind darin zu sehen, dass im Rahmen der Erhebung lediglich Mitarbeiter der jeweiligen Studiendekanate, allerdings nicht die betroffenen Studierenden selbst zu Wort kamen. Eine Befragung der internationalen Studierenden selbst wäre zwar aufwändig, allerdings auch zielführend in Bezug auf die Erfahrungen und Empfehlungen dieser Gruppe gewesen. Weitere Forschung sollte sich darum bemühen, die Erwartungen, Bedürfnisse und Erlebnisse der Gruppe internationaler Studierende besser herauszuarbeiten. Als weitere Limitation ist zu benennen, dass neben der Differenzierung in EU- sowie Nicht-EU-Ausländer eine Kategorisierung von Bildungsinländern bzw. -ausländern von großem Nutzen wäre. Eine genaue Definition sowie Erfassung der entsprechenden Studierenden erweist sich jedoch als ausgesprochen schwierig, so dass es zumeist so gut wie keine verfügbaren brauchbaren Informationen gibt. Eine genauere Differenzierung personenbezogener Daten wäre mit Sicherheit hilfreich, um in Zukunft zielgruppenspezifische Angebote entwickeln zu können.


Danksagung

Wir bedanken uns bei Anna Cranz für hervorragendes Korrekturlesen.


Förderung

Gefördert im Rahmen des Programms »Innovationsfond Ausbildungsforschung« an den Universitäten des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg: „Sicherung des Studienerfolges in Risikogruppen – Studie zur Verbesserung der interkulturellen Kommunikation“ Fördernummer: 42-04HV.MED(12)/29/8


Interessenkonflikt

Die Autoren erklären, dass sie keine Interessenkonflikte im Zusammenhang mit diesem Artikel haben.


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