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GMS Journal for Medical Education

Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

ISSN 2366-5017

Praxis und Wissenschaft im Studium – Erwartungen und erlebte Kompetenzförderung von Studierenden der Humanmedizin im Vergleich mit Studierenden anderer Fächer

Artikel – Forschungsarbeit Humanmmedizin

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  • Silke Piedmont - Otto-vonGuericke Universität Magdeburg, Institut für Sozialmedizin und Gesundheitsökonomie, Magdeburg, Deutschland
  • corresponding author Bernt-Peter Robra - Otto-vonGuericke Universität Magdeburg, Institut für Sozialmedizin und Gesundheitsökonomie, Magdeburg, Deutschland

GMS Z Med Ausbild 2015;32(1):Doc8

doi: 10.3205/zma000950, urn:nbn:de:0183-zma0009502

Dieses ist die deutsche Version des Artikels.
Die englische Version finden Sie unter: http://www.egms.de/en/journals/zma/2015-32/zma000950.shtml

Eingereicht: 10. Februar 2014
Überarbeitet: 17. Juli 2014
Angenommen: 30. Oktober 2014
Veröffentlicht: 11. Februar 2015
Veröffentlicht mit Erratum: 10. Dezember 2015

© 2015 Piedmont et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Zusammenfassung

Zielsetzung: Der vorliegende Artikel vergleicht Studierende der Humanmedizin (HM) mit Studierenden der Fächergruppen MINT, Geistes- und Sozialwissenschaften sowie Rechts- und Wirtschaftswissenschaften hinsichtlich ihrer Erwartungen an Studium und Beruf und der Kompetenzbereiche, in denen sie sich im Studium gefördert fühlen. Dadurch werden Spezifika der angehenden Humanmediziner/innen herausgearbeitet, die unter dem Fokus „Wissenschafts- und Praxisorientierung des Studiums“ diskutiert werden.

Methodik: Datenbasis ist der Public Use File des „11. Studierendensurveys“, eine schriftliche Befragung von zufällig ausgewählten Studierenden an 25 deutschen Hochschulen im Wintersemester 2009/2010, die durch die Arbeitsgruppe Hochschulforschung der Universität Konstanz zur Verfügung gestellt wurde. Angaben von 7536 Studierenden werden einbezogen, darunter 488 (6,5%) angehende Humanmediziner/innen.

Ergebnisse: Humanmedizinerinnen und Humanmediziner haben ein klares Berufsziel und möchten zügig studieren. Sie weisen ein weit überdurchschnittliches Interesse an der Arbeit mit und für Menschen auf. Rund jede/r zweite von ihnen ist an einer wissenschaftlichen oder forschenden Tätigkeit interessiert (je 53% - nahe am Durchschnitt aller Fächer). Verglichen mit den anderen Fächergruppen sprechen HM ihrem Studium am häufigsten einen Praxis- sowie Forschungsbezug zu und fühlen sich am häufigsten auch auf ihren Beruf vorbereitet. Jedoch sieht sich über die Hälfte aller Studierenden (Ø 53,3%; HM 54,5%) eher nicht in ihrer Forschungskompetenz gefördert. Vor allem MINT-Studierende können ihre Kompetenzen stärker durch selbständiges Erproben erweitern, während Praxis und Wissenschaft in der regulären Lehre der Humanmedizin eher theoretisch vermittelt werden. Entsprechend fühlen sich die HM in einigen Kompetenzbereichen, die für ihre spätere Arbeit nötig sind, weniger gefördert als Studierende anderer Fächergruppen, beispielsweise in ihrer Selbständigkeit, Problemlösungsfähigkeit, Kritik- und Teamfähigkeit.

Schlussfolgerung: Die hohen Erwartungen der Humanmedizin-Studierenden an eine Vorbereitung auf die praktische Tätigkeit mit/am Menschen werden nach ihren Bewertungen des „Praxisbezuges“ und der „Berufsvorbereitung“ im Studium überdurchschnittlich gut erfüllt. Dennoch entspricht die wahrgenommene Kompetenzförderung in Praxis und Wissenschaft nicht ausreichend dem komplexen verantwortungsvollen Beruf, den sie anstreben. Studierende der Medizin sollten in ihrer praktischen und wissenschaftlichen Selbständigkeit stärker gefördert werden.

Schlüsselwörter: Medizinische Ausbildung, Studium, Wissenschaftsorientierung, Praxisbezug, Kompetenzen, Berufserwartung, Studienabsicht, Didaktik


Einleitung

§ 1 der Approbationsordnung für Ärzte [1] postuliert: „Ziel der ärztlichen Ausbildung ist der wissenschaftlich und praktisch in der Medizin ausgebildete Arzt“. Diese Dualität von Wissenschaft und Praxis in der Ausbildung ist nicht auf das Medizinstudium beschränkt.

Praxisorientierung des Studiums nimmt Bezug auf Tätigkeiten in potenziellen Berufsfeldern der Absolventen (vgl. [2]). Doch beschränkt sich ein praxisorientiertes Studium nicht auf Berufsvorbereitung: Es fördert das selbständige Tun (i. e. πραξις) und Erproben durch die Studierenden. Praxisorientierung ist demnach nicht nur an Lehrinhalten, sondern auch an Lehrmethoden identifizierbar.

„Wissenschaftsorientierte Lehr- und Lernprozesse“ bedeuten in der Definition des Deutschen Bildungsrats nicht, „…daß der Unterricht auf wissenschaftliche Tätigkeit oder gar auf Forschung abzielen sollte.“ ([3], S. 33). Vielmehr soll im Folgenden darunter die Förderung des systematischen und theoriegestützten Denkens, das kritische Hinterfragen, das Bewerten komplizierter und widersprüchlicher Informationen, das Entwickeln eigener Fragen und ihre Operationalisierung, das Produzieren, Darstellen und Verteidigen eigener Erkenntnisse sowie das Entdecken der Grenzen der Wissenschaft verstanden werden (vgl. [4], S. 3f); [5]). Methoden und Prozesse wie „entdeckendes Lernen, selbständiges und kooperatives Arbeiten, Schulung im Problemlösen“ hält der Deutsche Bildungsrat in diesem Kontext für „ebenso wichtig wie die zu erlernenden Inhalte selbst" ([3], S. 133).

Wissenschafts- und Praxisorientierung können sich gegenseitig bereichern (vgl. [6], [7], [8], [3]). So können z. B. Praxisphasen im Studium, zumindest wenn sie curricular vorbereitet und begleitet werden, auch wissenschaftliche Grundkompetenzen vermitteln ([9], [10]). Die Approbationsordnung versucht mit ihrer Soll-Vorschrift, die Vermittlung des theoretischen und klinischen Wissens „während der gesamten Ausbildung so weitgehend wie möglich“ miteinander zu verknüpfen (§ 2 Abs. 2), einer „Wissenskompartmentalisierung“ entgegenzuwirken, bei der „‚Lern- und Prüfungswissen’ einerseits, ‚Anwendungs-Wissen’ andererseits friedlich koexistieren, ohne einander wechselseitig zu irritieren“ ([11], S. 3). Erfolgreich umgesetzte Wissenschafts- und Praxisorientierung ermöglichen Absolventen, ihre berufliche Arbeit und deren Bedingungen zu reflektieren und zu verbessern ([4], [12], vgl. [13]).

Erwartungen der Humanmedizin-Studierenden (HM) an Studium und Beruf waren bereits Gegenstand der Forschung [14], [15], [16]. Jedoch kann erst ein Vergleich mit Studierenden anderer Fächergruppen zeigen, welche Erwartungen und Problemlagen fächerübergreifend, damit tendenziell typisch für Studierende oder das Hochschulsystem, und welche stärker spezifisch für die Humanmedizin sind, d.h. Handlungsbedarf für die Medizinerausbildung begründen können. Bei den wenigen fächervergleichenden Publikationen auf Grundlage großer Stichproben wird in der Regel die Humanmedizin mit anderen gesundheitsorientierten Studiengängen zusammengefasst [17], [7] und/oder es werden in Sonderauswertungen zur Humanmedizin [18] nur einige wenige Fächervergleiche vorgenommen, die zudem bisher nicht unter dem Fokus „Wissenschaft und Praxis“ stehen. Die vorliegende Analyse möchte herausarbeiten, wo das Humanmedizin-Studium aus Sicht der Studierenden optimiert werden sollte und welche Anregungen andere Studienfächer hierfür bieten. Nach den Erwartungen der Studierenden an Studium und Beruf stellt sie dar, in welchen praktischen, wissenschaftlichen und übergreifenden Kompetenzen sich die Studierenden gefördert fühlen. Die Primärquelle hat ihre Fragen nicht in dieser Gliederung gestellt. Die folgende Darstellung belässt die Antworten in ihrem jeweiligen Kontext. Sie kommt deswegen nicht umhin, gelegentlich auf Abbildungen vor- und zurückzuverweisen.


Methodik

Datenbasis

Datenbasis ist der „11. Studierendensurvey“, eine schriftliche Befragung von 7.590 zufällig ausgewählten Studierenden (Rücklaufquote 27,8%) an 25 deutschen Hochschulen im Wintersemester 2009/10 [19], [20]1. Ein Teil der Items wurde in einer Sonderauswertung für den Medizinischen Fakultätentag deskriptiv ausgewertet [18].

Studierende werden dem ersten angegebenen (Haupt-)Studienfach zugeordnet. Abweichend von bisherigen Publikationen zum 11. Studierendensurvey werden zusätzlich alle Studierenden berücksichtigt, die ein Erststudium abgeschlossen haben (n=927), da sie ein besonders differenziertes Bild des aktuellen Studiums besitzen könnten. Hingegen wird der Datensatz um jene bereinigt, die keine verwertbaren Angaben zum Studienfach machten (n=115) und die Humanmedizin als erstes Studienfach, aber keinen damit oder mit ihrem Zweitstudium stimmigen Studienabschluss angaben (n=3). Während die Auswertung durch Kolbert-Ramm/Ramm (18) nur Humanmediziner/innen mit dem angestrebten Abschluss „Staatsexamen“ berücksichtigte, werden hier Studierende eingeschlossen, die im ersten Studienfach Humanmedizin studieren und angeben, als nächsten Studienabschluss

  • ein Staatsexamen (n=472) oder eine Promotion anzustreben (da unmittelbar nach dem Staatsexamen eine Wiedereinschreibung als Promotionsstudent möglich ist; n=14) oder
  • einen anderen nächsten Studienabschluss erreichen zu wollen, sofern sie ein paralleles Zweit- oder Drittstudium mit plausiblem Abschluss angaben (n=2).

Auf diese Weise werden insgesamt 7.536 Befragte berücksichtigt, darunter 488 HM der Standorte Bochum, Dresden, Duisburg-Essen, Frankfurt, Freiburg, Hamburg, Leipzig, Magdeburg, München und Rostock. Bei drei Personen fehlt die Ortsangabe. Fünf Personen studieren neben Humanmedizin noch ein weiteres Studienfach. 47,0% der HM befindet sich im 1-4 Fachsemester, 50,5% in höheren Fachsemestern; bei 2,4% liegt keine Semesterangabe vor.

Wahl der Vergleichsgruppen

Die Antworten der Humanmedizin-Studierenden werden mit denen der Studierenden aus drei Fächergruppen kontrastiert:

  • Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT, 36,2% der Stichprobe)
  • Geistes- und Sozialwissenschaften (GSW, 37,8%)
  • Rechts- und Wirtschaftswissenschaften (RWW, 19,6%).

Für die 13 in der amtlichen Statistik übergeordnet kategorisierten Studienfächer- ([21], vgl. [19]) ergibt sich nach einer Cluster-Analyse mit den Merkmalen der Frage „Was ist Ihnen persönlich an einem Beruf besonders wichtig?“ folgende Zuordnung:

  • zu GSW: Sprach- und Kulturwissenschaften, Psychologie, Sportwissenschaft/ -pädagogik, Sozial- und Erziehungswissenschaften, Medizin exklusive Humanmedizin (d.h. Zahn-/ Veterinärmedizin, Gesundheitswissenschaften/ -management/ -pädagogik, Nichtärztliche Heilberufe, Pflegewissenschaft), Kunst/-wissenschaft, Musik
  • zu RWW: Rechtswissenschaft/Jura, Wirtschaftsingenieurwesen, Wirtschaftsinformatik, Wirtschaftswissenschaften
  • zu MINT: Mathematik, Naturwissenschaften, Agrar-, Forst-, Ernährungswissenschaften, Ingenieurwissenschaften.
Sozio-demografische Merkmale der Stichprobe und der Grundgesamtheit

Die Studienteilnehmer/-innen der vier Fächergruppen zeigen die im Supplement (siehe Tabelle 1 [Tab. 1]) dargestellten sozio-demografischen Merkmale. Dass in der Humanmedizin im Durchschnitt ein höheres Fachsemester angegeben wird, war auf Grund der vergleichsweise langen Regelstudienzeit zu erwarten. Den höchsten Frauenanteil haben die GSW und die HM. Die prozentuale Verteilung der Fächergruppen im Studierendensurvey weicht nur geringfügig von der Grundgesamtheit der Studierenden des gleichen Jahres ab (siehe Tabelle 2 [Tab. 2], vgl. [21]). In allen Fächergruppen antworteten prozentual etwas mehr Frauen als entsprechend der Grundgesamtheit zu erwarten gewesen wäre (HM +9,5%-Punkte, Ø +8,8%-Punkte).

Datenauswertung

Die Daten wurden mit dem Statistikprogramm SPSS (Version 21) ausgewertet. Fehlende Daten wurden fallweise ausgeschlossen. Signifikanztests wurden ab p≤0,05 als signifikant gewertet. Sofern im Ergebnisteil kein Signifikanzwert beim Vergleich der vier Fächergruppen genannt wird, ist der p-Wert kleiner als 0,001. Bei Mittelwertsvergleichen wurde auf den Kruskal-Wallis-Test zurückgegriffen. Bei Likert-Skalen von 0-6 wurden in der Regel die Werte 0-2 und 4-6 zusammengefasst, der Wert 3 als „indifferent“ belassen.


Ergebnisse

Studien- und Berufsmotivation

Studierende aller Fächergruppen sprechen dem eigenen Hochschulstudium am häufigsten den Nutzen zu, dadurch später eine interessante Arbeit finden zu können (siehe Abbildung 1 [Abb. 1]). Weit häufiger als andere Studierende sehen angehende Humanmediziner/-innen den Nutzen darin, Menschen zu helfen (HM: 91,8%; Ø 53,0%) und zur Verbesserung der Gesellschaft beizutragen zu können (HM: 71,1%; Ø 56,6%). Die HM erhoffen sich durch ein Studium überdurchschnittlich häufig eine gute wissenschaftliche Ausbildung (HM: 87,7%; Ø 84,2%). Dagegen erwarten sie unterdurchschnittlich häufig, durch das Studium eine allgemein gebildete Persönlichkeit zu werden (HM: 65,7%; Ø 69,3%). Angehende Humanmediziner/-innen, gefolgt von den RWW, sehen häufiger als andere Studierende im Studium ein Vehikel für eine hohe soziale Position (HM: 74,8%; Ø: 56,6%).

Von der Gesamtheit aller Studierenden der vier Fächergruppen sind nur rund die Hälfte an wissenschaftlichen und forschenden Tätigkeiten interessiert (wissenschaftlich Ø 45,8%, forschend Ø 52,6%, siehe Abbildung 2 [Abb. 2]), am stärksten die MINT-Studierenden. Unter den angehenden Medizinerinnen und Medizinern findet es etwa jede/r zweite wichtig, im Beruf wissenschaftlich tätig zu sein und/oder Unbekanntes zu erforschen.

Die Entwicklung und Umsetzung eigener Ideen, wesentlicher Teil einer wissenschaftsorientierten Ausbildung, hat für die Humanmediziner/innen eine unterdurchschnittliche Bedeutung (79,7%; Ø 86,7%). Andererseits ist es für sie überdurchschnittlich bedeutsam, im Beruf selbständig Entscheidungen zu treffen (HM: 90,9%, Ø 87,1%).

Unter den Beweggründen für die Wahl ihres Studienfaches geben die Studierenden am häufigsten ein spezielles Fachinteresse als wichtig an (Ø 88,6%). Für die Studierenden der Medizin war die Vielfalt beruflicher Möglichkeiten besonders bedeutsam (HM: 84,8%, Ø 68,0%), ebenso wie ein gesicherter Arbeitsplatz (HM: 83,4%; Ø 61,9%). Sie haben deutlich häufiger als die anderen einen festen Berufswunsch vor Augen, sind aber eher durchschnittlich an Einkommenschancen, Aufstiegsmöglichkeiten und Führungsverantwortung interessiert (siehe Abbildung 3 [Abb. 3] und Langfassung der Abbildung 2 im Anhang [Anh. 1]) – für die Studierenden der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften sind dies deutlich wichtigere Beweggründe.

Darüber hinaus wurden die Studierenden nach der Bedeutung eines schnellen Studienabschlusses gefragt, von dem sich Studierende der Humanmedizin sowie der RWW überdurchschnittlich häufig Vorteile für ihre geistige/persönliche Entwicklung (RWW: 64,4%; HM: 60,4%, Ø 58,9%) sowie für ihre Berufsaussichten (RWW: 88,7%; HM: 84,3%; Ø: 83,9%; o. Abb.) erhoffen.

Förderung praktischer Kompetenzen

Unter den Studierenden der Medizin geben die meisten an, bereits ein Praktikum im Inland (85,0%) und Ausland (22,5%) absolviert zu haben – am seltensten die MINT-Studierenden. Da nur die Hälfte der HM-Studierenden angibt, dass Praktika an der Hochschule angeboten werden (siehe Abbildung 4 [Abb. 4]), dürften die hohen Werte für absolvierte Praktika stark auf außerhochschulischen Angeboten (Pflege, Famulatur) beruhen. Studienangebote zur Einübung berufspraktischer Tätigkeiten/Aufgaben werden am häufigsten aus der Humanmedizin berichtet (HM 72,3%; Ø 39,3%), ebenso Vorträge aus der Praxis (HM 70,3%; Ø 49,3%;). Praxisorientierte Projekte gibt es hingegen am häufigsten aus Sicht der MINT-Studierenden (MINT 43,6%; HM 39,1%; Ø 36,4%).

Ein weiteres Indiz für einen Praxisbezug im Studium ist eine hohe Kontaktdichte zu Erwerbstätigen im späteren Berufsfeld, die am häufigsten die HM angeben (HM 23,9%; Ø 12,5% für „häufig“ Kontakt; o. Abb.). Vor allem MINT-Studierende haben selten oder nie (70,8%) Kontakt zu Berufstätigen aus ihrem Bereich (Ø: 64,4%; HM: 38,9%).

Bei einer Globalbewertung des eigenen Studiums nennen vor allem Studierende der Humanmedizin einen engen Praxisbezug (56,1%; Ø 42,4%; siehe Abbildung 5 [Abb. 5]) und eine Berufsvorbereitung (42,7%; Ø 32,5% für tendenziell charakteristisch). Allerdings meinen 62,4% der HM, dass zu wenige Wert darauf gelegt wird, das Gelernte auf praktische Fragen und Anwendungen umzusetzen (Ø 62,1%, siehe Abbildung 6 [Abb. 6]). Die MINT-Fächergruppe schneidet bei dieser Beurteilung am besten ab.

Überdurchschnittlich viele MINT-Studierende (47,7%) und Studierende der HM (42,8%) fühlen sich in ihren praktischen Fähigkeiten gefördert (Ø 37,7%; siehe Abbildung 7 [Abb. 7]). Vor allem Geistes- und Sozialwissenschaftler/innen wünschen sich einen stärkeren Praxisbezug (67,4%; siehe Abbildung 8 [Abb. 8]). Diese Ansicht teilen mit 65,6% auch viele Humanmedizin-Studierende (Ø 61,1%). Mehr praktische Übungen im Studium wünschen sich entsprechend besonders die Studierenden der GSW (66,5%; Ø 60,6%), fast gleichauf gefolgt von Studierenden der RWW (64,7%) und der HM (64,6%).

Förderung wissenschaftlicher Kompetenzen

Vor allem die Humanmediziner/innen sprechen der Lehre einen Forschungsbezug zu (HM 66,5% Ø 42,9%; siehe Abbildung 5 [Abb. 5]). Dieser Trend wiederholt sich auf etwas geringerem Niveau bei der Einschätzung, ob Fragen der laufenden Forschung in die Veranstaltungen eingebaut werden (HM 49,6%; Ø 39,5% tendenziell häufig). Auf die Fragen, ob es Studienangebote zu Forschungsmethoden (HM 33,8%, Ø 27,7%), zu aktuellen Forschungsarbeiten (HM 33,1%, Ø 32,1%) und zur praktischen Einführung in die Forschung (HM 28,8%; Ø 24,7%) gibt, stimmen teils Studierende der HM, teils der MINT-Fächer am häufigsten zu (siehe Abbildung 4 [Abb. 4]). Herauszufinden, wie ein Forschungsergebnis zu Stande kam, versuchen allerdings nur 1,2% der Medizinstudierenden „sehr oft“ und 9,9% „öfters“ (Ø 2,6% bzw. 12,8%). Sie werden auch unterdurchschnittlich häufig in die Anwendung von Forschungsmethoden durch die Lehrenden eingeführt (HM 10,4%; Ø 14,8% für „die meisten“ und „alle“ Lehrveranstaltungen) – am häufigsten geschieht dies bei den GSW (19,4%), am seltensten bei den RWW (7,4%). HM-Studierende haben jedoch am häufigsten bereits an einem Forschungsprojekt an der Hochschule mitgearbeitet (HM 26,8%; MINT 15,4%; GSW 12,5%; RWW 6,0%; Ø 13,2%; o. Abb.). Sie halten es entsprechend am seltensten für dringlich, mehr Beteiligungsmöglichkeiten an Forschungsprojekten anzubieten (HM 23,7%; Ø 42,7%; siehe Abbildung 8 [Abb. 8]).

Ein Indikator für eine gelungene Wissenschaftsorientierung ist, ob die Selbständigkeit der Studierenden diesbezüglich gefördert wird. Eigene Experimente oder Untersuchungen führen am häufigsten die MINT-Studierenden durch: 4,6% von ihnen sehr oft, 12, % öfters (HM 2, % und 8,8%). Über die Hälfte der Studierenden der Humanmedizin (50,7%) gibt an, solche nie durchgeführt zu haben (Ø 43,9%). Entsprechend meinen 51,6% der HM, dass die Anforderung, Forschungsmethoden selbständig anwenden zu können, zu wenig Bedeutung im Studium hat (Ø 50,3%; siehe Abbildung 6 [Abb. 6]).

Als Konsequenz wird die Fähigkeit, selbständig forschend tätig zu sein, insbesondere aus Sicht der MINT-Studierenden gefördert (34,1%; siehe Abbildung 7 [Abb. 7]), dicht gefolgt von den GSW (32,4%), während die HM unter dem Durchschnitt liegt (25,1%; Ø 29,7%). Über die Hälfte der Studierenden (HM 54,5%; Ø 53,3%) fühlt sich eher nicht in ihrer Forschungskompetenz gefördert. Eine Förderung von Kenntnissen in wissenschaftlichen Methoden ist vor allem aus Sicht der Befragten in den Geistes- und Sozialwissenschaften (49,4%) und den MINT-Fächern (48,8%) vorhanden; in der HM fühlen sich unterdurchschnittliche 38,3% hierin unterstützt (Ø 45,3%). Entsprechend geben Humanmediziner/innen am seltensten an, dass Lehrende Hilfestellungen/Unterweisungen im wissenschaftlichen Arbeiten bzw. zur Abfassung von Referaten o. ä. geben (HM 17,2%; Ø 44,2%; GSW 56,6% tendenziell häufig) oder zur vertiefenden Beschäftigung mit wissenschaftlichen Problemen anregen (HM 16,0%; Ø 20,0%; GSW 24,9%; für „die meisten“ und „alle“ Lehrveranstaltungen, o. Abb.).

Förderung übergreifender Kompetenzen

Praktisches wie forschendes Handeln soll auf theoretischen Grundlagen aufbauen. Vergleichsweise zufrieden damit, sich mit Theorien und theoretischen Systemen auseinanderzusetzen, sind die MINT’ler (50,3% „gerade richtig“). Diese Zufriedenheit teilen nur 35,8% der Studierenden der HM (Ø 47,0%). Überdurchschnittlich viele Humanmediziner/innen meinen, dass zu wenig Wert auf die Auseinandersetzung mit Theorie gelegt wird (HM 25,3%; Ø 17,3%; siehe Abbildung 6 [Abb. 6]) – jedoch fast gleich viele, dass darauf zu viel Wert gelegt werde (HM 23,3%; Ø 27,1%).

Inwieweit sie in einzelnen Bereichen bisher gefördert wurden, beantworten die Befragten am häufigsten für ihre fachlichen Kenntnisse positiv (siehe Abbildung 7 [Abb. 7]). In der HM werden arbeitstechnische Fähigkeiten bzw. das systematische Arbeiten (HM 35,9%; Ø 47,2%) sowie die Planungs- und Organisationsfähigkeit am seltensten gefördert (HM 35,2%; Ø 46,8% gefördert).

Humanmediziner/innen halten sich auch am seltensten in ihrer Allgemeinbildung/breites Wissen (HM 17,2%; Ø 35,5%), in fächerübergreifendem Wissen/Interdisziplinarität (HM 28,7%; Ø 35,9%) sowie in ihrer Teamfähigkeit bzw. Zusammenarbeit und Aufgabenlösung mit anderen gefördert (HM 39,3%; Ø 53,8% tendenziell gefördert). Entsprechend geben die Studierende der HM am häufigsten an, dass die Vermittlung überfachlicher Qualifikationen für ihr Fach eher untypisch sei (49,6%; Ø 37,9%; siehe Abbildung 5 [Abb. 5]); die angehenden Rechts- und Wirtschaftswissenschaftler/innen (48,0%) und die Humanmediziner/innen (43,4%) bemängeln überdurchschnittlich häufig, dass zu wenig Wert auf die Zusammenarbeit mit anderen Studierenden gelegt werde (Ø 36, %).

Wichtig für Teamfähigkeit und Lerneffekte ist, mit anderen Menschen diskursiv arbeiten zu können. Fast zwei Drittel der Studierenden der Humanmedizin (62,6%) finden, dass zu wenig Wert auf Diskussionen im Rahmen der Lehrveranstaltungen gelegt wird (Ø 49,9%; siehe Abbildung 6 [Abb. 6]), ebenso darauf, Kritik an Lehrmeinungen zu üben (HM 63,1%; Ø 54,6%; für tendenziell zu wenig). Die Humanmediziner/innen geben am seltensten an, sich in ihren sprachlichen, rhetorischen Fähigkeiten/Diskussionsbeteiligung (HM 10,5%; Ø 30,7%) sowie in ihrer Kritikfähigkeit/kritischem Denken gefördert zu fühlen (HM 28,7%; Ø 49,3% gefördert). Sie erhalten am seltensten Rückmeldung zu den Ergebnissen von Tests, Klausuren oder Hausarbeiten (HM 66,9%; Ø 53,4% tendenziell keine). 34% der Humanmediziner (Ø 16,8%) geben sogar an, „nie“ Erläuterungen zu erhalten.

Humanmedizin-Studierende entwickeln am seltensten eigene Gedanken zur Lösung eines Problems (HM 4,3% „sehr oft“, 25,9% „öfters“, 6,8% „nie“; Ø 10,0%; 32,2%; 5,1%; ohne Abb.) und fühlen sich am geringsten in Problemanalyse und -lösungskompetenz unterstützt (HM 44,7%; Ø 60,0% gefördert; siehe Abbildung 7 [Abb. 7]). Auch bei folgenden Aspekten fühlen sich die Studierenden der Humanmedizin am seltensten gefördert:

  • Autonomie und Selbständigkeit (HM 62,1%; Ø 70,0% gefördert)
  • intellektuelle Fähigkeiten, d.h. logisches, methodisches Denken (HM 38,3%; Ø 56,9% gefördert) bzw. sie bewerten die Anforderungen am häufigsten als zu gering
  • Sachverhalte selbständig zu analysieren (HM 56,6%; Ø 37,5% für tendenziell zu wenig; siehe Abbildung 6 [Abb. 6]) und
  • zugrundeliegende Prinzipien zu verstehen (HM 51,2%; Ø 27,2% tendenziell zu wenig).

Dagegen äußern vor allem Medizinstudierende, zu viel Faktenwissen lernen zu müssen (74,1%; Ø 35,2% für tendenziell zu viel). 26,4% von ihnen wählten sogar die extreme Antwortmöglichkeit „viel zu viel“ (Ø 8,3%; siehe Abbildung 6 [Abb. 6]).


Diskussion

Diese Auswertung geht auf Basis einer schriftlichen Repräsentativerhebung der Frage nach, welche Erwartungen Studierende der Humanmedizin an Studium und Beruf richten, wie sehr sie sich in wissenschaftlichen und praktischen Kompetenzen gefördert fühlen und in welcher Weise sie sich darin von Studierenden anderer Studienrichtungen unterscheiden.

Datenbasis

Der 11. Studierendensurvey ermöglicht mit mehr als 7500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern differenzierte Analysen. Die Rücklaufquote (rund 28%) sowie ein überproportionaler Frauenanteil im Rücklauf finden sich auch in vergleichbaren Befragungen (vgl. [22], [23], [24]). Der 11. Studierendensurvey stammt aus 25 Hochschulen und umfasst deswegen nicht die ganze Breite aller Studiengänge in Deutschland. Die Antworten der Humanmediziner stammen aus 10 Fakultäten, die jeweils im Rahmen ihrer Modell- oder Regelstudiengänge unterschiedliche Schwerpunkte hinsichtlich Forschung und Praxis legen. Bei den Ergebnissen handelt es sich stets um die subjektive Sicht der Studierenden. In ihre Bewertungen können Faktoren einfließen, die im Studierendensurvey nicht explizit erfasst wurden. Die Befragten sind noch im Studium, sie treffen kein „abschließendes“ Urteil über die Belastbarkeit der Praxis- und Wissenschaftsorientierung ihres Studiums. Es dürften in ihre Antworten Einschätzungen zur beruflichen Realität einfließen. Ihr Bild sollte durch Absolventenbefragungen ergänzt werden.

2146 Studierende (28,5% aller Befragten) studieren zeitgleich mehr als ein Studienfach, so dass die Antwortenden bei einigen Items auch Einschätzungen aus anderen Studienfächern einbeziehen könnten. Berufs- und Studienziele können sich im Verlauf eines Studiums ändern. Die Studiendauer der vier Fächergruppen unterscheidet sich jedoch nur wenig, so dass ein vergleichbares Bild entsteht. Bei den Angaben zum allgemeinen Nutzen eines Hochschulstudiums und zu wichtigen Determinanten des Berufs wurde nicht spezifisch nach der je eigenen Fachrichtung gefragt. Es ist aber anzunehmen, dass die Antworten den Hintergrund des gewählten eigenen Studienfaches reflektieren. Hinsichtlich der ausgewerteten Frage „Worin sehen Sie für sich den Nutzen eines Hochschulstudiums?“ (siehe Abbildung 1 [Abb. 1]) kann nicht eindeutig darauf geschlossen werden, ob die gewählten Items (z.B. Einkommen, hohe soziale Position) subjektiv als erstrebenswert erachtet werden, oder ob diese eher beiläufig aus dem Studium folgen. In Kombination aller ausgewerteten Fragen können dennoch Fächergruppenunterschiede in den Studien- und Berufserwartungen und -absichten identifiziert werden. Es ist allerdings davon auszugehen, dass innerhalb jeder der hier betrachteten Fächergruppen (selbst innerhalb eines einzelnen Studiengangs) heterogene Erwartungen an das Studium, ein vielfältiges Sinnverständnis von Theorie und Praxis sowie unterschiedliche berufliche Erfahrungshorizonte vorliegen (vgl. [24]).

Ergebnisse

Wie wichtig das Motiv für Humanmedizinerinnen und -mediziner ist, mit und für Menschen zu arbeiten, deutete sich bereits in früheren Studien an [16], [17]2. Die vorliegende Analyse belegt, dass dieses Merkmal im Vergleich mit anderen Fächern signifikant bedeutsamer für Humanmedizin-Studierende ist. Letztere sind auch mit Abstand am häufigsten bereit, Aufgaben mit viel Verantwortung zu übernehmen (siehe Abbildung 2 [Abb. 2]). Vor allem im Kontrast zu den Studierenden der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften sind sie dabei jedoch deutlich seltener durch äußere Karrieremerkmale wie Führungsposition oder Einkommenschancen motiviert; und im Kontrast zu den Geisteswissenschaftler/innen studieren sie seltener des Studiums selbst wegen (z.B. für Allgemeinbildung, geistige und persönliche Entwicklung). Dafür sind Humanmediziner/innen im Fächervergleich bei ihrer Studienfachwahl stärker durch die praktische Tätigkeit im Beruf motiviert.

Für die Tatsache, dass die Humanmediziner/innen unterdurchschnittlich oft erwarten, durch das Studium eine allgemein gebildete Persönlichkeit zu werden, jedoch überdurchschnittlich häufig glauben, durch einen schnellen Studienabschluss in ihrer persönlichen und geistigen Entwicklung zu profitieren, gibt es zwei Erklärungsansätze: Diese Einschätzung könnte

1.
auf ihrer bisherigen Studienerfahrung beruhen, bei der das Auswendiglernen von Fachwissen dominanter als im Fächervergleich erforderlich ist, und/oder
2.
durch ihren besonders häufig festen Berufswunsch bedingt sein, d.h. das Studium stellt für sie vor allem Mittel zum Zweck, dem Berufseinstieg, dar.

Zudem haben sie eine der längsten Regelstudienzeiten vor sich. Ihr klarer Berufswunsch kombiniert mit dem überdurchschnittlichen Interesse an einer Vielfalt beruflicher Möglichkeiten deutet darauf hin, dass sie vor allem die breite Auswahl fachlicher Spezialisierungen schätzen, denn „arztfremde Tätigkeit“ ziehen sie nur selten in Betracht [25], [26]. Insgesamt erwarten Humanmediziner/innen im Fächervergleich durch ihr Studium besonders stark eine Vorbereitung auf ihre praktische Tätigkeit.

MINT-Studierende legen von allen Gruppen das stärkste Gewicht auf eine Wissenschaftsorientierung (Unbekanntes zu erforschen, wissenschaftlich zu arbeiten). Möglicherweise gehen die Humanmediziner auch davon aus, dass sie in ihrer kurativen Tätigkeit zwar forschend vorgehen – jedoch dabei kaum gänzlich „Unbekanntes“ entdecken, so wie es in der Formulierung des Items vorgegeben war. Dass es den HM unterdurchschnittlich wichtig ist, eigene Ideen zu verwirklichen, deutet ebenfalls darauf hin. In diesem Punkt wiederum liegen die Geistes- und Sozialwissenschaftler an der Spitze. Das nur durchschnittliche Interesse am wissenschaftlichen Arbeiten seitens der Humanmediziner/innen steht im Kontrast zur überdurchschnittlich hohen Promotionsrate [27], die somit vermutlich eher extrinsisch motiviert zu Stande kommt.

Auch in anderen Studien deutet sich an, dass MINT’ler eher wissenschaftsorientiert, Rechts- und Wirtschaftswissenschaftler eher praxis- bzw. explizit berufsorientiert sind als Studierende anderer Fächergruppen [6], [17]. Qualitative Erhebungen könnten zu einem tieferen Verständnis beitragen, welche Bedeutung Studierende mit den Leitbegriffen „Wissenschaft“ und „Praxis“ verbinden.

Obwohl Studierende der Humanmedizin besonders hohe Erwartungen an eine Berufsvorbereitung durch das Studium artikulierten, sind sie vergleichsweise zufrieden mit der Praxisorientierung ihres Studiums. Diese im Fächervergleich guten Werte könnten dadurch begründet sein, dass das Medizinstudium mehr als andere Studiengänge auf ein konkretes (wenn auch vielfältiges) Berufsfeld vorbereitet und im Fächervergleich besonders häufig (Pflicht)Praktika zu absolvierten sind (so auch [23]). Auch wenn die Studierenden den Nutzen ihrer Praktika hoch einschätzen [18], geht die Aneignung praktischer Fertigkeiten in den extra-curricularen viermonatigen Famulaturen oft unsystematisch, unreflektiert und mit mangelnder Rückmeldung zur Leistung einher (vgl. [28], [29], [30]). Eine hohe Kontaktdichte der HM zu Berufstätigen aus ihrem Bereich kann durch Ärzte in der eigenen Familie verstärkt werden (zur Selbstrekrutierung der Profession siehe [31], ([16].

Auch wenn die Humanmedizin-Studierenden sich überdurchschnittlich häufig in ihren praktischen Kompetenzen gefördert fühlen (43% tendenziell gefördert), vermisst dennoch über die Hälfte die Umsetzung des Gelernten auf praktische Fragen und Anwendungen, jeder Dritte fühlt sich eher nicht in praktischen Fähigkeiten gefördert und mehr als jeder Vierte nimmt eher keine Berufsvorbereitung wahr. Hinzu kommt, dass die Studierenden der Humanmedizin überdurchschnittlich häufig einen (noch) stärkeren Praxisbezug für dringlich erachten. Während manche Erwartungen an die Vermittlung praktischer Fähigkeiten sich nach dem Berufseinstieg relativieren [32], zeigen auch Befragungen von berufstätigen Ärzt/innen [33], [34], [35] Defizite in praktischen Kompetenzen. Der im Studierendensurvey identifizierte verbesserungswürdige Stand der Organisationskompetenz erschwert den Berufseinstieg (siehe Abbildung 7 [Abb. 7] sowie [33]). Geringe Werte der angehenden Ärztinnen und Ärzte bei der Förderung sprachlicher, rhetorischer Fähigkeiten sind nachteilig, denn Kommunikation ist wesentlicher Bestandteil ihrer Arbeit mit Einfluss auf Patientenzufriedenheit und Behandlungsqualität [36], [37], [38]. Die geringe Inanspruchnahme interdisziplinärer Angebote durch Medizinstudierende, die unterdurchschnittliche Förderung ihrer Allgemeinbildung, wenige Kontakten mit Studierenden anderer Fächergruppen und die Tatsache, dass die regulären Veranstaltungen im Medizinstudium aus Sicht der Studierenden unterdurchschnittlich interdisziplinär ausgerichtet sind und die Teamfähigkeit unterdurchschnittlich fördern, werden der durch Interdisziplinarität und Teamarbeit geprägten Berufswirklichkeit nicht gerecht (vgl. [39], [40]). Nach Studienabschluss nehmen sich Humanmediziner/innen im Fächervergleich dementsprechend als unterdurchschnittlich sozialkompetent wahr [34]. Wichtig wäre daher, konzeptionelle Vorschläge (vgl. [41]) und erprobte Beispiele mit dem Ziel, Sozialkompetenzen, Interdisziplinarität und Teamfähigkeit zu fördern [42], [43], [44], [45], im Studium zu verankern.

Unter MINT-Studierenden ist der Anteil, der sich in praktischen Fähigkeiten gefördert fühlt, am größten. Da sie vergleichsweise selten über Praktika und Kontakt zu Personen im späteren Berufsfeld berichten, scheint ein spezifischer Vorteil ihres Studiums zu sein, dass sie ihre Kompetenzen besonders durch eigenes praktisches Erproben im Rahmen regulärer – d.h. didaktisch begleiteter – Lehrveranstaltungen erweitern können.

Die Humanmediziner/innen sprechen ihrem Studium am häufigsten einen Forschungsbezug zu und sind am häufigsten in Forschungsprojekte eingebunden. In wie fern diese Einschätzung durch die oft studienbegleitende Arbeit an der eigenen Promotion bedingt ist, kann anhand der Daten nicht identifiziert werden. Wenn 45% in Forschungsprojekten mitarbeiten, jedoch nur 29% eine praktische Einführung in die Forschung erhielten und nur 25% sich in ihrer Forschungskompetenz gefördert fühlen, zeigt sich ein Missverhältnis. En détail geben wieder die MINT-Studierenden von allen Gruppen am häufigsten an, in ihren Forschungskompetenzen gefördert und selbständig forschend tätig zu werden; auch die Geisteswissenschaftler erhalten eine bessere Förderung ihrer wissenschaftlichen Kompetenz. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass das wissenschaftliche Arbeiten in der Medizinerausbildung stärker auf passiv-theoretischer Ebene stattfindet (z.B. durch Bezugnahme auf Forschungsergebnisse in Vorträgen), jedoch weniger selbst erprobt wird.

Auch retrospektiv beurteilten Humanmediziner/innen in einer Absolventenbefragung [34] den Aspekt „Einübung in wissenschaftliche Arbeitsweisen“ in ihrem Studium unterdurchschnittlich häufig als gut und ihre Kenntnisse und Fähigkeiten in wissenschaftlichen Methoden deutlich schlechter als der Durchschnitt der Befragten. Nur unterdurchschnittliche 38% der Absolvent/innen der Medizin haben nach eigener Meinung die Fähigkeit, wissenschaftliche Konzepte/Ergebnisse praktisch umzusetzen ([34], S. 80). Allerdings geben in dieser Befragung nur 27% der Humanmedizin-Absolventen an, dass sie Kenntnisse in wissenschaftlichen Methoden in ihrem späteren Beruf benötigen. Viele Humanmediziner/innen scheinen sich nicht bewusst zu sein, dass sie sich – auch wenn sie ihren beruflichen Schwerpunkt meist nicht auf die aktive Forschung legen (vgl. [25]) – in ihrer kurativen Arbeit wissenschaftlicher Methoden bedienen (sollten). Andererseits erachten Humanmedizin-Absolvent/innen die auch im Studierendensurvey deutlich gewordene unterdurchschnittliche wissenschaftliche Kompetenz im Berufsleben als problematisch (z.B. Defizite hinsichtlich „Wissen auf neue Probleme anwenden“, „Problemlösefähigkeit“, „fächerübergreifendes Denken“; [33]). Ebenso bedenklich ist angesichts der Marketingstrategien der Anbieter von Medizinprodukten, dass der medizinische Nachwuchs nach den Ergebnissen des Studierendensurveys nur selten hinterfragt, wie ein Forschungsergebnis zu Stande kommt. Der Wissenschaftsrat hat entsprechend von jedem Studierenden der Humanmedizin eine selbständige wissenschaftliche Arbeit gefordert [46].

Es sind zwei sich in Teilen ergänzende Erklärungen denkbar, warum sich die Humanmediziner/innen am seltensten in ihren intellektuellen Fähigkeiten gefördert fühlen:

  • Das Humanmedizin-Studium fördert die intellektuellen Fähigkeiten vergleichbar stark wie andere Studiengänge, jedoch wird diese Förderung durch die bereits vor Studienbeginn vorhandenen kognitiven Kompetenzen und Wissensbestände als geringer wahrgenommen (Indizien hierfür die überdurchschnittlich guten Abiturnoten und die Selbsteinschätzung des Wissens bei Willich et al [17]).
  • Das Studium ist besonders stark durch passiv-rezeptive Wissensaneignung und weniger durch selbständige Analyse, Problemlösen, Diskutieren und Hinterfragen bestimmt - dies passt zu den Ergebnissen der vorangegangenen Abschnitte.

Wiederholte Studierendensurveys zeigen zwei positive Trends: So hat unter den angehenden Mediziner/innen seit 2001 die Einschätzung kontinuierlich an Zustimmung gewonnen, dass die Anforderung, das Gelernte auf die Praxis anzuwenden, genau richtig dosiert sei [18]. Auch in ihrer Autonomie und Selbständigkeit fühlen sie sich zunehmend gefördert. Wie die vorliegenden Ergebnisse zeigen, sind ihre Angaben zur Anwendung des Gelernten jedoch weiterhin nah am Durchschnitt aller Studienfächer und die Werte zur Autonomie signifikant niedriger. Auch nach einer anderen Studie sind die Fähigkeiten, „vorhandenes Wissen auf neue Fragen und Probleme anzuwenden“, „kritisches Denken“ sowie „Autonomie und Selbständigkeit“ in der Fächergruppe Medizin3 unterdurchschnittlich gefördert ([47], S. 11f). Dies ist wegen der i. d. R. bereits als Assistenzarzt zu übernehmenden Verantwortung unbefriedigend und steht auch in Diskrepanz zur Berufsmotivation: Denn das Interesse der Humanmedizin-Studierenden, später beruflich selbständig Entscheidungen zu treffen (HM 91%; Ø 87%) und Aufgaben mit viel Verantwortung durchzuführen (HM 85%; Ø 69), ist überdurchschnittlich hoch (siehe Abbildung 2 [Abb. 2]).

Wenn die Kritikfähigkeit der Humanmediziner/innen besonders selten gefördert wird und sie kaum Rückmeldungen zu eigenen Leistungen erhalten, ist das notwendige Lernen aus Fehlern erschwert. Eine Förderung der Diskussions- und Kritikfähigkeit der Studierenden und Lehrenden – im Annehmen wie im Erteilen von Kritik – kann zur Qualität der Ausbildung, der medizinischen Versorgung und der Forschung beitragen. Der subjektiv wahrgenommene Kompetenzerwerb ist umso höher, „je stärker die Lehrenden sich den Studierenden zuwenden“ oder “in ihrer Lehre auf Forschung verweisen und zu eigener Forschung anhalten““ ([48], S. 174) oder wenn die Studierenden sowohl eine hohe Praxis- als auch eine ausgeprägte Wissenschaftsorientierung des Studiums wahrnehmen ([7], siehe auch [6]).

Die Bewertungen der Studierenden können durch weitere Faktoren bedingt sein, die nicht in der Studiengestaltung selbst liegen. Bereits die Zulassungsbeschränkungen können dazu führen, dass die Studierendengruppe der Humanmedizin motivierter, aber auch anspruchsvoller ist als andere. Durch besonders klare Vorstellungen von ihrer späteren beruflichen Tätigkeit (u.a. durch obligatorische Praktika und überdurchschnittlich häufige Kontakte mit potenziellen Arbeitgebern) könnte sie sich auch ihrer Kompetenzdefizite im Fächervergleich besonders bewusst sein. Unabhängig von möglichen Gründen für die Differenzen zwischen Fächergruppen steht fest, dass Humanmedizin-Studierende besonders in ihren Sozialkompetenzen und ihrer Selbständigkeit stärker gefördert sein möchten. Die guten Werte für die Globalbewertungen des Praxis- und Forschungsbezuges in der Humanmedizin scheinen vor allem darauf zu beruhen, dass die Studierenden sich rezeptiv Wissen über Praxis und Wissenschaft aneignen. Die Analyse legt nahe, dass in das Studium der Humanmedizin noch häufiger das eigene Denken und aktive Erproben unter erfahrener Anleitung integriert werden sollte, um praktische wie wissenschaftliche Kompetenzen zu erweitern.


Schlussfolgerung

Das Bedürfnis der Studierenden der Humanmedizin an einem praxisorientierten, insbesondere berufsvorbereitenden Studium dürfte unter anderem auf Grund ihres klaren Berufsziels, ihres Interesses an der praktischen Tätigkeit mit und für Menschen und ihres leicht unterdurchschnittlichen Interesses an einem allgemeinbildenden Studium besonders stark sein. Obwohl sie leicht überdurchschnittlich an einer wissenschaftlichen und durchschnittlich an einer forschenden Tätigkeit interessiert sind, sind dafür relevante Schritte, wie eigene Ideen zu verwirklichen, für sie weniger interessant als für den Durchschnitt der Befragten. Wahrscheinlich ist den angehenden Medizinern (noch) nicht bewusst, wie wichtig und interessant es auch im Rahmen einer patientenbezogenen Tätigkeit ist, wissenschaftlich geleitet vorzugehen. Im Zuge der Bemühungen medizinischer Fachgesellschaften, die Versorgung durch Leitlinien zu standardisieren, ist dieser Befund eine Herausforderung für die Professionalisierung des medizinischen Nachwuchses.

Im Studium der Humanmedizin sind Praxis- und Forschungsbezug zwar nach der dargestellten Globalbewertung der Studierenden vergleichsweise gut ausgebaut, im Einzelnen werden jedoch vielfältige Nachbesserungsbedarfe erkennbar: Beispielsweise verzeichnet die Humanmedizin die schlechtesten Werte der vier Studienbereiche bei der Förderung des eigenständigen Denkens, des systematischen Arbeitens und sozialer Kompetenzen. Diese Lücken durch zusätzliche Lehrangebote auszugleichen, ist nicht praktikabel. Denn Leistungsanforderungen und Arbeitspensen in der Humanmedizin werden von den Studierenden ohnehin als zu hoch angegeben [15]. Daher bedarf es einer Überprüfung traditioneller Lehrinhalte und einer Neuausrichtung der Lehr- und Lernmethoden. Für die Entwicklung wissenschaftlicher Kompetenzen liegt der Schritt von der Beteiligung an Forschungsprojekten zur eigenständigen Bearbeitung eines wissenschaftlichen Projekts nahe. Da Ärztinnen und Ärzten nach ihrem Studienabschluss häufig schnell große Verantwortung für Menschen übertragen wird und der Stand der Wissenschaft rasch fortschreitet, ist die bisher im Studium geförderte Selbständigkeit in Praxis wie in Wissenschaft unzureichend. Ein Erfahrungsaustausch mit den Fächergruppen MINT und GSW könnte Entwicklungsanstöße geben.


Anmerkung

1 Wir danken der Arbeitsgruppe Hochschulforschung der Universität Konstanz für die Überlassung des Public Use Files des 11. Studierendensurveys, Projekt „Studiensituation und studentische Orientierung“ und Herrn Dr. Michael Ramm für hilfreiche Hinweise. Das Projekt wurde und wird vom BMBF gefördert.

2 Willich et al. [17] werten nur die „Medizin“ entsprechend der amtlichen Statistik aus, d.h. inklusive anderer gesundheitsbezogener Studienbereiche

3 D.h. inkl. Veterinärmedizin etc. laut Klassifikation des Statistischen Bundesamtes

4 Die Auswertung weicht von den Angaben bei Ramm et al. [19] ab, da die Daten anders bereinigt wurden und zudem die Daten des Statistischen Bundesamtes für das Wintersemester 2009/2010 für deutsche wie ausländische Studierende genutzt wurden, während Ramm et al. sich auf Daten des Wintersemesters 2008/2009 und ausschließlich die deutschen Studierenden beziehen.


Interessenkonflikt

Die Autoren erklären, dass sie keine Interessenkonflikte im Zusammenhang mit diesem Artikel haben.


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Erratum

Der letzte Satz von "Methodik" wurde ergänzt.