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GMS Journal for Medical Education

Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

ISSN 2366-5017

Partielle OSCE Prüfung zur Einsparung von Ressourcen

Partial OSCE for the saving of resources

Vortrag/Lecture Humanmedizin

  • corresponding author Thomas Rotthoff - Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Rheumatologie, Düsseldorf, Deutschland
  • author Reinhart Willers - Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Zentrum für Informations- und Medientechnologie, Düsseldorf, Deutschland
  • author Mario Siebler - Universitätsklinikum Düsseldorf, Neurologische Klinik, Düsseldorf, Deutschland
  • author Sven Lindner - Universitätsklinikum Düsseldorf, Fachschaft Medizin, Düsseldorf, Deutschland
  • author Werner Scherbaum - Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Rheumatologie, Düsseldorf, Deutschland
  • author Sibylle Soboll - Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Medizinische Fakultät, Studiendekanat, Düsseldorf, Deutschland

GMS Z Med Ausbild 2008;25(1):Doc09

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/journals/zma/2008-25/zma000493.shtml

Eingereicht: 2. November 2007
Überarbeitet: 6. November 2007
Angenommen: 14. November 2007
Veröffentlicht: 15. Februar 2008

© 2008 Rotthoff et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Neben der Durchführung zuverlässiger und justiziabler Prüfungen ist auch die praktische Umsetzbarkeit bei knapper werdenden personellen und zeitlichen Ressourcen ein entscheidender Aspekt.

Nachfolgend soll der Effekt auf das Prüfungsergebnis untersucht werden, wenn alle Studierenden nur die Hälfte der Prüfungsstationen eines OSCE nach einer zufälligen Verteilung absolvieren.

Methode: 156 Studierende des 1. klinischen Semesters nahmen an einem OSCE als Abschluss eines Untersuchungskurses mit acht fünfminütigen Prüfungsstationen teil, deren Inhalte vor der Prüfung nicht veröffentlicht wurden. Die Prüfung fand an zwei aufeinanderfolgenden Tagen mit wechselnden Prüfern und Simulationspatienten statt. Jeder Studierende durchlief nur vier der acht Stationen unter zufälliger Zuteilung der Startstation. Eine selektive Prüfungsvorbereitung durch die Prüflinge war damit ausgeschlossen. Es resultierten acht mögliche Teil-OSCE Kombinationen (Stationen 1,2,3,4; Stationen 2,3,4,5 ..... Stationen 8,1,2,3).

Ergebnisse: Im Mittel wurden 77,2 % (Bereich 43.6 –95,0%) der möglichen Gesamtpunktzahl erreicht. Für die Schwierigkeit fanden sich zwischen den acht verschiedenen Teil-OSCE zwar signifikanten Unterschiede, jedoch waren die Unterschiede gering und wurden durch die Mittelung über die 4 Stationen weiter nivelliert (siehe Tabelle 1 [Tab. 1]).

Die mittlere korrigierte Trennschärfe aller Stationen betrug 0,32 (Bereich 0,12 – 0,44) und zeigte damit ein gutes Ergebnis (siehe Tabelle 2 [Tab. 2]).

Es fanden sich Unterschiede in der Reliabilität zwischen den einzelnen Teil-OSCE in Abhängigkeit von der Startstation (siehe Tabelle 2 [Tab. 2]). Dabei zeigten die Teil-OSCE mit den Startstationen 2 und 5 eine deutlich schwächere, z.T. sogar negative Reliabilität (Cronbachs alpha 0,08 bzw. –0,96). Im Vergleich zu den anderen Kohorten, fanden sich hier über alle Prüfungsstationen die schwächsten Trennschärfen.

Zusammenfassung: Eine zufällige Auswahl einzelner Prüfungsstationen aus einem Gesamtparcours ergibt keine merklichen Ungerechtigkeiten hinsichtlich des Prüfungsergebnisses. Trotz der reduzierten Anzahl an Prüfungsstationen erscheint die Methode für den Bereich der körperlichen Untersuchung inhaltlich repräsentativ und geeignet große Studierendenzahlen in kürzerer Zeit zu prüfen. Mit einer Verlängerung des OSCE auf fünf Stationen lässt sich die Reliabilität bereits deutlich verbessern. Die Übertragbarkeit auf inhaltlich anders ausgerichtete OSCE Prüfungen und der Einfluss auf die Reliabilität bedarf weiterer Untersuchungen.