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GMS Journal for Medical Education

Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

ISSN 2366-5017

Kompetenzzentrum E-Learning in der Medizin Baden-Württemberg

Leitartikel Humanmedizin

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  • corresponding author Thomas Mertens - Universität Ulm, Kompetenzzentrum E-Learning in der Medizin, Ulm, Deutschland

GMS Z Med Ausbild 2006;23(1):Doc25

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/journals/zma/2006-23/zma000244.shtml

Eingereicht: 31. Oktober 2005
Veröffentlicht: 17. Februar 2006

© 2006 Mertens.
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Zusammenfassung

Seit Anfang 2004 besteht mit Förderung durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg (MWK) an der Universität Ulm das "Kompetenzzentrum E-Learning in der Medizin Baden-Württemberg". Im folgenden Beitrag werden Ziele und Aufgabenspektrum des Kompetenzzentrums vorgestellt. Besonderer Schwerpunkt liegt hierbei auf der Darstellung des erwarteten Nutzens für die Medizinische Ausbildung an den fünf Med. Fakultäten in Baden-Württemberg.

Abstract

Since the beginning of 2004, thanks to funding by the Ministry for Science, Research and Art in Baden-Württemberg, the "Centre for Competence E-Learning in Medicine Baden-Württemberg" has been in existence at the University of Ulm. In the following article the goals and the range of tasks of the Centre for Competence will be presented. Particular emphasis here will be placed upon the presentation of the expected advantages for medical training at the five medical faculties in Baden-Württemberg.


Projektbeschreibung

Das Kompetenzzentrum "E-Learning in der Medizin" Baden-Württemberg stellt für die Baden-Württembergischen Medizinischen Fakultäten Serviceleistungen zur Verfügung, um computergestütztes Lehren und Lernen nachhaltig in die medizinische Ausbildung zu integrieren [1] und somit ihre Qualität entscheidend zu verbessern:

So können durch multimediale und interaktive Lernmedien medizinische Sachverhalte sowohl verständlicher, als auch jederzeit wiederholbar dargestellt werden. Die medizinische Ausbildung kann damit unabhängiger von räumlichen Gegebenheiten und zeitlichen Vorgaben angeboten werden.

Begleitende Ziele des Kompetenzzentrums "E-Learning in der Medizin" sind die Entwicklung und Realisierung einer langfristigen E-Learning Strategie für die Hochschulmedizin in Baden-Württemberg. Dazu zählt der Aufbau einer universitären "E-Learning Community", d.h. die Schaffung und Nutzung von gemeinsamen Ressourcen für die curriculare medizinische Ausbildung (z.B. virtuelle Lerninhalte, virtuelle Lehrveranstaltungen) ebenso, wie die Entwicklung von "E-Kompetenzen", d.h. medienpädagogische Qualifizierung von Lehrenden und Studierenden der Hochschulmedizin.

Um diese Ziele zu erreichen übernimmt das Kompetenzzentrum "E-Learning in der Medizin" folgende Aufgaben, deren Kern die Entwicklung eines "E-Learning Curriculums" ist (siehe Abbildung 1 [Abb. 1]):

- Definition von technischen, didaktischen und inhaltlichen Standards für E-Learning Angebote. Anhand dieser Standards werden bestehende Lernangebote überprüft und bewertet. Neu entwickelte Lernangebote sollen diesen Standards genügen.

- Erarbeitung des "E-Learning Curriculums" für die medizinische Ausbildung im vorklinischen und klinischen Studienabschnitt. Das allgemeine Curriculum für die medizinische Ausbildung wird hierbei durch ein E-Learning Curriculum auf der Grundlage der analysierten Lerninhalte ergänzt.

- Entwicklung eines universitären Aus- und Weiterbildung von Lehrenden zur Steigerung des Beurteilungsvermögens und der Akzeptanz zum Einsatz von E-Learning. Diese Kurse sollen Lehrende in die Lage versetzen, die Möglichkeiten und Grenzen von E-Learning kennen zu lernen. Die so ausgebildeten Hochschullehrer wirken als Multiplikatoren an ihren Fakultäten und Abteilungen zur weiteren Durchsetzung von E-Learning in der Lehre.

- Eine zentrale Lernoberfläche ermöglicht einen schnellen und einheitlichen Zugang zu allen vorhandenen Lehr- und Lernsystemen. Damit können sowohl Dozenten als auch Studierende bestehende Lehr- und Lerninhalte erreichen und austauschen.

- Unterstützung struktureller Maßnahmen an allen medizinischen Fakultäten in Baden-Württemberg. Hierzu gehört die Beratung von Einrichtungen, Hochschullehrern, Curriculumsplanern in den Bereichen: Einsatz von Hard- und Software, Planung von E-Learning gestützten Lehrveranstaltungen sowie rechtliche und wirtschaftliche Aspekte.

- Schaffung von Anreizsystemen zur Förderung von E-Learning, z.B. durch Ausschreibung von Lehrprojekten, Förderpreisen und Auszeichnungen.


Literatur

1.
Liebhardt H, Müller M. Kompetenzzentrum E-Learning in der Medizin als Beispiel einer strukturellen Einbindung von E-Learning in die Hochschulmedizin. In Bremer C, Kohl K (Hrsg). E-Learning Strategien und E-Learning Kompetenzenten an Hochschulen. Bielefeld: Bertelsmann; 2004.