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16. Internationales SkillsLab Symposium 2022

17.03. - 19.03.2022, online

Virtuelle Hausbesuche in der allgemeinmedizinischen Lehre – ein Projektbericht

Meeting Abstract

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  • corresponding author Kristina Flägel - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Institut für Allgemeinmedizin, Lübeck, Deutschland
  • corresponding author Jost Steinhäuser - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Institut für Allgemeinmedizin, Lübeck, Deutschland

16. Internationales SkillsLab Symposium 2022. sine loco [digital], 17.-19.03.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. DocV3.1

doi: 10.3205/22isls31, urn:nbn:de:0183-22isls318

Published: March 15, 2023

© 2023 Flägel et al.
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Einführung: Hausbesuche gehören zu den klassischen Tätigkeitsfeldern von Fachärzt*innen für Allgemeinmedizin, um Patient*innen, die aufgrund der Schwere ihrer Erkrankung oder ihres Allgemeinzustandes die Häuslichkeit nicht verlassen können, diagnostisch, therapeutisch oder präventiv zu versorgen. Ein Hausbesuch liefert wertvolle Informationen zu den Patient*innen, ihrer Versorgung und ihrem Umfeld [1]. Das Seminar „Hausbesuch“ im Kurs Allgemeinmedizin der Universität zu Lübeck besteht aktuell aus einem Input zu den gesetzlichen Rahmenbedingungen, den unterschiedlichen Hausbesuchsarten und Aspekten des Eigenschutzes, ergänzt durch Kleingruppenarbeit, in denen reale herausfordernde Hausbesuche gelöst werden sollen.

Ziel des Projekts „Virtuelle Hausbesuche“ ist es, den Hausbesuch als wichtiges Instrument der ärztlichen Versorgung für Studierende der Medizin realitätsnah erfahr- und erlernbar zu machen, um unter anderem Ängste abzubauen und einen Blick auf eine holistische Versorgung zu ermöglichen.

Materialien und Methoden: Basierend auf einer selektiven Literaturrecherche und den Hausbesuchserfahrungen der beteiligten Wissenschaftler*innen wurden mit einem präventiven Hausbesuch und einem Hausbesuch zum Thema des Eigenschutzes zwei Szenarien entwickelt. In einem Haus wurden die entsprechenden Szenarien ausgestaltet, um in einem ersten Schritt mit einer 360°-Kamera schrittweise Aufnahmen zu machen, welche zu einem virtuellen Szenario zusammengesetzt wurden.

Ergebnisse: Es wird mit einer Virtual-Reality-Brille (VR) möglich, dass die Studierenden sich frei durch das Haus bewegen können, um so Gefahrenquellen für die Patient*innen oder sich zu identifizieren. Die Simulation kann für diejenigen Studierenden, die nicht selbst die VR-Brille tragen, übertragen werden, sodass diese den Weg des Studierenden, der sich durch das Haus bewegt, mitgehen können. Ein gemeinsames Briefing und Debriefing des Hausbesuches wird so ermöglicht, ohne dass jede*r Studierende die VR-Brille tragen muss. Ebenso kann der Weg des Studierenden über ein Videokonferenzsystem online übertragen werden, sodass die Studierenden in einem hybriden Lehrformat den Hausbesuch vermittelt bekommen können.

Auf dem Symposium werden erste Eindrücke der virtuellen Szenarien und die damit verknüpften Lernziele sowie die Begleitevaluation vorgestellt.

Schlussfolgerung: Virtuelle Szenarien lassen sich immersiv umsetzen, sofern eine entsprechende Kulisse identifiziert werden kann, die kleinschrittig mit 360°-Kameras aufgenommen wird. Der Einsatz dieser Szenarien ist in verschiedenen Lehrformaten (Präsenz, Online, Hybrid) möglich und kann durch weitere Softwareprogrammierung für verschiedene Lernziele angepasst werden. Der Vorteil der Erstellung dieser virtuellen Szenarien gegenüber einem regulären Seminar mit Erfahrungsberichten der Dozierenden, ggf. mit zusätzlichem Bildmaterial, wird im Rahmen dieses Projekts untersucht.


Literatur

1.
Steinhäuser J, Rabady S. Hausbesuche. ZFA (Stuttgart). 2019;95(2):66-9. DOI: 10.3238/zfa.2019.0066-0069 External link