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15. Internationales SkillsLab Symposium 2021

18.03. - 20.03.2021, online

In-Pro-Sim® – inwiefern können interprofessionelle Simulationen die Kompetenzen für die Patientensicherheit verbessern?

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Mareen Machner - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Prodekanat für Studium und Lehre, Berlin, Deutschland
  • Dorothea Penders - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Prodekanat für Studium und Lehre, Berlin, Deutschland
  • presenting/speaker Maike Buchmann - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Prodekanat für Studium und Lehre, Berlin, Deutschland

15. Internationales SkillsLab Symposium 2021. sine loco [digital], 18.-20.03.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocP1.5

doi: 10.3205/21isls05, urn:nbn:de:0183-21isls055

Published: March 11, 2022

© 2022 Machner et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


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Hintergrund: In der Versorgung akuter medizinischer Notfälle stellt die ZNA die zentrale Schnittstelle zwischen präklinischer und klinischer Versorgung dar. Neben Notfallsanitäter*innen agieren Notfallpflegende und Medizinstudierende gemeinsam in interprofessionellen (ip)Teams. Dabei liegt die große Herausforderung für die Patientensicherheit in der Notwendigkeit bei unsicherer Faktenlage zeitkritische Entscheidungen zu treffen. Bekannt ist, dass Handlungen und Kompetenzen einzelner Teammitglieder von Handlungen der anderen abhängen [1]. Die WHO postuliert, dass durch die Verbesserung interprofessioneller Zusammenarbeit die Patientensicherheit erhöht werden kann und fordert deshalb eine Verbreitung von interprofessionellen Trainings.

National existieren kaum strukturierte Ausbildungskonzepte, die auch die Forderungen des Masterplans 2020 aufgreifen [2].

Das Projekt In-Pro-Sim® schließt seit 2016 (siehe Abbildung 1 [Abb. 1]) diese Lücke und bringt ip Teams in eintägigen Simulationstrainings zusammen. Im Focus steht die Verbesserung der Kommunikation, der Teamarbeit und das gegenseitige Rollenverständnis bereits in der Ausbildung [3].

Ziel: In-Pro-Sim® führt eintägige ip Simulationstrainings durch und untersucht dabei die Teaminteraktionsmuster und Wirksamkeit der Elemente des Simulationstrainings mit dem Ziel die Patientensicherheit durch Kompetenzsteigerung (siehe Abbildung 2 [Abb. 2]) zu erhöhen.

Methoden: Sowohl das dargestellte Training als auch das Gesamtprojekt werden mit einem Mix- Method Ansatz (u.a. Beobachtungsleitfaden, Fragebögen) nach vorher festgelegten Indikatoren und Kriterien evaluiert. Der Kompetenzbeobachtungsbogen wurde in Anlehnung an das KODE®-Verfahren konstruiert.

Ergebnisse: An dem Trainingsbeispiel (siehe Abbildung 1 [Abb. 1]) nahmen 44 Personen (NotSan n=17, Pfleger*innen n=17, Medizinstudierende n=10) teil. Davon waren 28 Männer und 16 Frauen. Der Altersdurchschnitt lag bei 27,3 Jahren. Die aufgeführten Ergebnisse zeigen, dass alle sechs Kompetenzen signifikante Verbesserungen aufweisen (siehe Abbildung 2 [Abb. 2]).

Die Teilnehmer*innen erklären sich die Effekte vor allem durch:

  • Transparenz in den professionsübergreifenden Arbeitsabläufen
  • einen gemeinsamen Austausch, ip Perspektivübernahmen und ein gegenseitiges Rollenverständnis
    • das gemeinsame Üben von Notfallsituationen

Schlussfolgerungen: Erste Ergebnisse zeigen, dass die Kompetenzen der Teilnehmenden durch ein interprofessionelles Simulationstraining signifikant gesteigert werden können. Weiterhin benötigt es evidenzbasierte und qualitätsorientierte Instrumente, die ein Tiefenlernen und somit eine langfristige Änderung der mentalen Modelle (siehe Abbildung 3 [Abb. 3]) in der Berufspraxis erreichen, um die Patientensicherheit zu erhöhen.


Literatur

1.
Charité. Mustercurriculum Patientensicherheit der Weltgesundheitsorganisation: multiprofessionelle Ausgabe. Berlin: Charité - Universitätsmedizin Berlin; 2018. p.295.
2.
Kolbe M, Grote G, Waller MJ, Wacker J, Grande B, Burtscher MJ, Spahn DR. Monitoring and Talking to the Room: Autochthonous Coordination Patterns in Team Interaction and Performan. J Appl Psychol. 2014;99(6):1254-1267. DOI: 10.1037/a0037877 External link
3.
Eisenmann D, Stroben F, Gerken JD, Exadaktylos AK, Machner M, Hautz WE. Interprofessional emergency trainings lead to changes in the workplace. West J Emerg Med. 2018;19(1):185-192. DOI: 10.5811/westjem.2017.11.35275 External link