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83rd Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

16.05. - 20.05.2012, Mainz

Ein neues vestibuläres Krankheitsbild: die Neuropathia der hochfrequenzsensiblen Haarzellen

Meeting Abstract

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Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 83. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Mainz, 16.-20.05.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12hnod413

doi: 10.3205/12hnod413, urn:nbn:de:0183-12hnod4139

Published: April 4, 2012

© 2012 Hamann.
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Einleitung: Ähnlich wie in der Cochlea gibt es auch im Vestibularapparat Haarzellen mit unterschiedlicher Empfindlichkeit für bestimmte Frequenzbereiche. Die in der konventionellen Vestibularisdiagnostik hauptsächlich noch angewandte thermische Prüfung prüft den niedrigfrequenten Bereich, der Kopf-Impuls-Test dagegen den hochfrequenten Bereich. Hier wurde die Frage untersucht, ob es möglich ist, mit Hilfe des Video-Kopf-Impulstests selektive Störungen im hochfrequenzsensiblen Teil des Vestibularapparates aufzudecken.

Methoden: An mehr als 200 Patienten mit Schwindelbeschwerden wurden die thermische Prüfung (44° C Wasser), die Vibrationsreizung mit konventioneller VOG-Aufzeichnung sowie der Kopf-Impulstest mit einer Hochfrequenzvideokamera registriert.

Ergebnisse: Herausgegriffen wurden 5 Patienten mit einer Neuropathia vestibularis, bei denen im Vergleich der drei Testverfahren auffiel, daß thermische und vibratorische Prüfung übereinstimmend keinen patholgischen Befund erkennen ließen, der Kopf-Impuls-Test aber eindeutig pathologisch ausfiel.

Schlussfolgerung: Aus den Befunden läßt sich schließen, daß es isolierte Läsionen im hochfrequenzsensiblen Teil der vestibulären Haarzellen gibt, die ohne Durchführung des Kopf-Impulstests, am besten mit Videoaufzeichnung analysiert, nicht erkannt werden.