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Ein neues vestibuläres Krankheitsbild: die Neuropathia der hochfrequenzsensiblen Haarzellen
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Veröffentlicht: | 4. April 2012 |
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Einleitung: Ähnlich wie in der Cochlea gibt es auch im Vestibularapparat Haarzellen mit unterschiedlicher Empfindlichkeit für bestimmte Frequenzbereiche. Die in der konventionellen Vestibularisdiagnostik hauptsächlich noch angewandte thermische Prüfung prüft den niedrigfrequenten Bereich, der Kopf-Impuls-Test dagegen den hochfrequenten Bereich. Hier wurde die Frage untersucht, ob es möglich ist, mit Hilfe des Video-Kopf-Impulstests selektive Störungen im hochfrequenzsensiblen Teil des Vestibularapparates aufzudecken.
Methoden: An mehr als 200 Patienten mit Schwindelbeschwerden wurden die thermische Prüfung (44° C Wasser), die Vibrationsreizung mit konventioneller VOG-Aufzeichnung sowie der Kopf-Impulstest mit einer Hochfrequenzvideokamera registriert.
Ergebnisse: Herausgegriffen wurden 5 Patienten mit einer Neuropathia vestibularis, bei denen im Vergleich der drei Testverfahren auffiel, daß thermische und vibratorische Prüfung übereinstimmend keinen patholgischen Befund erkennen ließen, der Kopf-Impuls-Test aber eindeutig pathologisch ausfiel.
Schlussfolgerung: Aus den Befunden läßt sich schließen, daß es isolierte Läsionen im hochfrequenzsensiblen Teil der vestibulären Haarzellen gibt, die ohne Durchführung des Kopf-Impulstests, am besten mit Videoaufzeichnung analysiert, nicht erkannt werden.