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Neuartige Chemovirotherapie für Plattenepithelkarzinome im HNO-Bereich mit gegen EGFR gerichteten und CD/UPRT armierten onkolytischen Masernviren
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Published: | April 4, 2012 |
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Derzeit bestehen nur eingeschränkt Therapiemöglichkeiten lokal fortgeschrittener oder metastasierter Kopf-/Hals-Plattenepithelkarzinome (HNSCC), so dass neuartige Behandlungsmethoden dringend erforderlich sind. Neue Verfahren mit Masernviren (MV) abgeleitet vom Impfstamm zeigen sowohl bei Lymphomen als auch soliden Adenokarzinomen onkolytische Aktivität.
In dieser Studie wurde zunächst generell die Permissivität von HNSCC Zelllinien nach MV Infektion überprüft. Zur Steigerung des onkolytischen Effektes wurde zusätzlich das Suizidgen der Cytosindeaminase/Uracil-Phosphoribosyl¬transferase (CD/UPRT) in das virale Genom integriert. Mittels dieses sog. armings kann in infizierten Zellen das nichttoxische Antimykotikum 5-Fluorcytosin (5-FC) in das toxische Chemotherapeutikum 5-Fluoruracil (5-FU) umgewandelt werden. Da in HNSCC der epidermal growth factor receptor (EGFR) häufig überexprimiert ist, wurde für einen tumorbeschränkten Tropismus die Virushülle mit einem EGFR-spezifischen single-chain Antikörper ausgestattet (sog. entry targeting).
Hierbei konnte zum ersten Mal die hoch effiziente Onkolyse von zielgerichteten und armierten Masernviren auf unterschiedlichen HNSCC-Zelllinen sowie ein starker toxischer bystander-Effekt auf nicht-infizierte Tumorzellen gezeigt werden. Bedeutend im Xenograft-Mausmodell mit subkutan implantierten HNSCC Tumoren war der Nachweis einer signifikanten Tumorwachstumshemmung mit teilweiser Totalremission sowie Verbesserung des Gesamtüberlebens durch intratumorale Applikation von MV-CD-antiEGFR und anschließender Gabe von 5-FC.
Armierte und zielgerichtete MV stellen einen neuen hocheffektiven Ansatz der Chemovirotherapie fortgeschrittener Kopf-Halstumore in vitro und in vivo mit direkter translationaler Implikation für eine geplante klinische Phase I Studie zur lokoregionären Behandlung von HNSCC dar.