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Implementierung eines longitudinalen Curriculums zur Vermittlung praktischer Fertigkeiten sowie kommunikativer und interprofessioneller Kompetenzen im Skills Lab MITZ innerhalb des Bachelorstudiengang Hebammenkunde
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Published: | September 11, 2023 |
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Hintergrund/Zielsetzung: Mit dem Inkrafttreten des Hebammenreformgesetzes (HebRefG) im Januar 2020 wurde die Ausbildung zur Hebamme auch in Deutschland akademisiert. Seit Oktober 2021 bietet das Zentrum für Hebammenwissenschaften (ZHW) an der Medizinischen Fakultät Dresden den dualen Bachelorstudiengang Hebammenkunde an, dessen Ziel unter anderem die evidenzbasierte und praxisnahe Ausbildung von Hebammen ist. Eine Grundlage ist die Vermittlung von praktischen Basisfertigkeiten, kommunikativen und interprofessionellen Kompetenzen. Um dies sicherzustellen, bietet ein Skills Lab mit einem Simulationspersonen (SP)-Programm, in dem Studierende in einer geschützten Umgebung unter Anleitung die Fertigkeiten trainieren können, eine ideale Lernumgebung. Skills Labs können durch die Vermittlung von berufspraktischen Fertigkeiten zu einer Verbesserung der Handlungskompetenzen führen [1]. Daher wurde im Medizinischen Interprofessionellen Trainingszentrum (MITZ) der MFD in Abstimmung mit der Studiengangsleitung ein „MITZ-Curriculum“ longitudinal integriert.
Methoden: Die Implementierung des Curriculums erfolgte unter Berücksichtigung der Methode nach Kern [2]. Der Bedarf einer standardisierten, wissenschaftlich fundierten und praxisnahen Ausbildung wurde durch die Akademisierung deutlich. Das MITZ wurde durch die Studiengangsleitung der Hebammenkunde frühzeitig zur Modulgestaltung des Studiengangs hinzugezogen. Zunächst wurden Module identifiziert, die praktische Basisfertigkeiten sowie kommunikative und interprofessionelle Kompetenzen beinhalten und übergeordnete Lernziele definiert. Insgesamt ergaben sich 17 Unterrichtseinheiten (UE), welche longitudinal (siehe Abbildung 1 [Abb. 1]) mit dazugehörigen Prüfungen (OSCE) eingebunden wurden. In interprofessionellen Teams haben die Mitarbeitenden des MITZ spezifische Lernziele und Methoden festgelegt. Dabei stellen die Methoden Peerteaching, Simulation (u. a. mit SP), Reflexion und Feedback in Kleingruppen zentrale Elemente dar. Die Lehrinhalte/-ziele wurden zu verschiedenen Zeitpunkten im Entwicklungsprozess mit den Lehrverantwortlichen der Module abgestimmt. Die Generalproben zu den Lehrveranstaltungen wurden im interprofessionellen Team durchgeführt. Das Feedback in Form einer Online-Evaluation (EvaSys) der Studierenden wurde gesammelt, analysiert und nach der Lehrveranstaltung im Team diskutiert.
Ergebnisse: Die bereits erhobenen Evaluationsergebnisse führten zu ersten Anpassungen. Weitere Erhebungen für die letzten Lehrveranstaltungen werden aktuell vorbereitet und sollen zum Zeitpunkt der GMA in der Gesamtheit vorgestellt werden.
Diskussion/Zusammenfassung: Insgesamt stellt das MITZ-Curriculum einen wichtigen Bestandteil der Hebammenausbildung dar. Durch die Vermittlung von Fertigkeiten und Kompetenzen in einer sicheren Lernumgebung können zukünftige Hebammen optimal auf die Anforderungen ihres Berufs vorbereitet werden.
Literatur
- 1.
- Lynagh M, Burton R, Sanson-Fisher R. A systematic review of medical skills laboratory training: where to from here? Med Educ. 2007;41(9):879-87. DOI: 10.1111/j.1365-2923.2007.02821.x
- 2.
- Thomas PA, Kern DE, Hughes MT, Chen BY, editors. Curriculum development for medical education: A six-step approach. Third edition. Baltimore: Johns Hopkins University Press; 2016.