Article
Nachbehandlung von Mittelhandfrakturen – klassische Physiotherapie im Vergleich zu einem Heimübungsprogramm
Search Medline for
Authors
Published: | October 10, 2016 |
---|
Outline
Text
Fragestellung: Nach operativ versorgter Mittelhandfraktur werden die Patienten in der Regel physiotherapeutisch nachbetreut. Welchen Stellenwert hat ein Heimübungsprogramm gegenüber der klassischen Physiotherapie?
Methodik: Eingeschlossen wurden 60 Patienten mit nicht Daumen (non-thumb) Mittelhandfrakturen, die übungsstabil operiert wurden. Prospektiv randomisiert wurden die Patienten entweder der Physiotherapiegruppe (G1) oder der Heimübungsgruppe (G2) zugeteilt. Nachuntersuchungszeitpunkt: 2, 6 und 12 Wochen postoperativ.
Ergebnisse: Nach 2 Wochen war die Beweglichkeit in beiden Gruppen insbesondere am Grundgelenk noch deutlich eingeschränkt. Nach 12 Wochen war die Beweglichkeit dann nahezu frei, der Gesamtbewegungsumfang des betroffenen Fingers lag im Mittel bei 245° (G1) bzw. 256° (G2).
Das Kraftniveau im Vergleich zur Gegenseite betrug nach 6 Wochen 68% (G1) bzw. 71% (G2), nach 12 Wochen 91% (G1) bzw. 93 % (G2). Der DASH-Score lag nach 6 Wochen bei 30 (G1) bzw. 25 (G2), nach 12 Wochen waren es 16 (G1) bzw. 14 (G2). Die Ergebnisse beider Gruppen zeigten keine klinisch relevante Unterschiede.
Schlussfolgerung: Das Heimübungsprogramm ist ein sinnvoller Ansatz zur frühfunktionellen Nachbehandlung nach operativ versorgter Mittelhandfraktur und sollte daher im Therapiekonzept berücksichtigt werden.