Article
Auswirkung von metabolischen Operationen auf die Funktion und Morphologie der Leber (BariScan)
Search Medline for
Authors
Published: | April 21, 2016 |
---|
Outline
Text
Einleitung: Die metabolische Chirurgie hat zum Ziel die mit der Adipositas assoziierten Komorbiditäten zu behandeln. Es gibt bisher wenige Erkenntnisse über den Verlauf der Nicht-alkoholischen Steatohepatitis (NASH) und der Nicht-alkoholischen Fettlebererkrankung (NAFLD) im Rahmen des metabolischen Syndroms nach bariatrischen Operationen. Ziel der Studie war die Verlaufsbeobachtung chronischer Lebererkrankungen mittels transienter Elastographie (FibroScan) im Rahmen bariatrischer Operationen.
Material und Methoden: Bei n=58 Patienten wurde in dieser Studie unmittelbar vor der Operation mit dem FibroScan die Lebersteifigkeit untersucht und in einer Follow Up Untersuchung mehrere Monate nach der OP (Sleeve oder Bypass). Außerdem wurden verschiedene auf Laborparametern basierende Leberfunktions-Scores sowie klinische Parameter erhoben. Verglichen wurden nach der Operation zum einen die Lebersteifigkeitsmessungen und Leberfunktions-Scores prä- und postoperativ und zum anderen auch der Einfluss verschiedener OP-Verfahren auf diese Parameter.
Ergebnisse: Die Follow Up Untersuchung mit dem Fibroscan fand im Median nach 10 Monaten statt. Es zeigte sich von prä- zu postoperativ eine signifikante Verbesserung der Lebersteifigkeit (15,5 ± 15,3 vs. 9,6 kPa ± 5,7; p=0,007) und der Leberfunktions-Scores (AST/ALT-Ratio, Forns-Index, NAFLD-Fibrose-Score, BARD-Score, FIB-4-Score und APRI-Score). Die Verbesserungen waren in diesem Kollektiv unabhängig vom OP-Typ.
Schlussfolgerung: Die metabolische Chirurgie hat bereits kurzfristig positive Effekte auf Lebererkrankungen wie NAFLD und NASH. Ebenso scheint die transiente Elastographie in Kombination mit den verschiedenen Leberfunktions-Scores ein gutes Instrument zu sein, um Lebererkrankungen vor und nach der Operation schnell und nicht-invasiv zu detektieren. Im nächsten Schritt sollten prospektive RCTs und langfristige Studien mit größeren Patientenkollektiven folgen, um den Einfluss auf das Überleben und Unterschiede für einzelne OP-Verfahren zu spezifizieren. Zukünftig wird dadurch das Erarbeiten eines noch besseren und auf die individuellen Eigenschaften des Patienten zugeschnittenen Therapiekonzepts möglich.