gms | German Medical Science

133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

26.04. - 29.04.2016, Berlin

Auswirkung von metabolischen Operationen auf die Funktion und Morphologie der Leber (BariScan)

Meeting Abstract

  • Felix Nickel - Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Heidelberg, Deutschland
  • Christian Tapking - Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Heidelberg, Deutschland
  • Janina Sollors - Krankenhaus Salem, Innere Medizin, Heidelberg, Deutschland
  • Laura Kohlhas - Universität Heidelberg, Institut für Medizinische Biometrie und Informatik, Heidelberg, Deutschland
  • Sebastian Müller - Krankenhaus Salem, Innere Medizin, Heidelberg, Deutschland
  • Jonas Senft - Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Heidelberg, Deutschland
  • Adrian Billeter - Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Heidelberg, Deutschland
  • Hannes Götz Kenngott - Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Heidelberg, Deutschland
  • Georg Richard Linke - Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Heidelberg, Deutschland
  • Lars Fischer - Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Heidelberg, Deutschland
  • Beat Peter Müller - Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Heidelberg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 26.-29.04.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgch175

doi: 10.3205/16dgch175, urn:nbn:de:0183-16dgch1753

Veröffentlicht: 21. April 2016

© 2016 Nickel et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Einleitung: Die metabolische Chirurgie hat zum Ziel die mit der Adipositas assoziierten Komorbiditäten zu behandeln. Es gibt bisher wenige Erkenntnisse über den Verlauf der Nicht-alkoholischen Steatohepatitis (NASH) und der Nicht-alkoholischen Fettlebererkrankung (NAFLD) im Rahmen des metabolischen Syndroms nach bariatrischen Operationen. Ziel der Studie war die Verlaufsbeobachtung chronischer Lebererkrankungen mittels transienter Elastographie (FibroScan) im Rahmen bariatrischer Operationen.

Material und Methoden: Bei n=58 Patienten wurde in dieser Studie unmittelbar vor der Operation mit dem FibroScan die Lebersteifigkeit untersucht und in einer Follow Up Untersuchung mehrere Monate nach der OP (Sleeve oder Bypass). Außerdem wurden verschiedene auf Laborparametern basierende Leberfunktions-Scores sowie klinische Parameter erhoben. Verglichen wurden nach der Operation zum einen die Lebersteifigkeitsmessungen und Leberfunktions-Scores prä- und postoperativ und zum anderen auch der Einfluss verschiedener OP-Verfahren auf diese Parameter.

Ergebnisse: Die Follow Up Untersuchung mit dem Fibroscan fand im Median nach 10 Monaten statt. Es zeigte sich von prä- zu postoperativ eine signifikante Verbesserung der Lebersteifigkeit (15,5 ± 15,3 vs. 9,6 kPa ± 5,7; p=0,007) und der Leberfunktions-Scores (AST/ALT-Ratio, Forns-Index, NAFLD-Fibrose-Score, BARD-Score, FIB-4-Score und APRI-Score). Die Verbesserungen waren in diesem Kollektiv unabhängig vom OP-Typ.

Schlussfolgerung: Die metabolische Chirurgie hat bereits kurzfristig positive Effekte auf Lebererkrankungen wie NAFLD und NASH. Ebenso scheint die transiente Elastographie in Kombination mit den verschiedenen Leberfunktions-Scores ein gutes Instrument zu sein, um Lebererkrankungen vor und nach der Operation schnell und nicht-invasiv zu detektieren. Im nächsten Schritt sollten prospektive RCTs und langfristige Studien mit größeren Patientenkollektiven folgen, um den Einfluss auf das Überleben und Unterschiede für einzelne OP-Verfahren zu spezifizieren. Zukünftig wird dadurch das Erarbeiten eines noch besseren und auf die individuellen Eigenschaften des Patienten zugeschnittenen Therapiekonzepts möglich.