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Plastische Deckung von Weichteil- und allschichtigen Defekten der Thoraxwand nach Resektion maligner, infiltrierend wachsender Tumoren
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Published: | June 15, 2005 |
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Einleitung
Nicht selten infiltrieren maligne Prozesse die Thoraxwand. Um onkologischen Radikalitätskriterien Rechnung zu tragen, müssen ausreichende Sicherheitsabstände eingehalten werden. Daraus resultieren entsprechend große Defekte. Die Therapieziele umfassen neben einer adäquaten Weichteildeckung auch die Wiederherstellung von Funktion, Integrität, Stabilität und Ästhetik der Thoraxwand.
Material und Methoden
Ziel dieser Arbeit war die retrospektiven Analyse von Fällen der plastischen Defektdeckung nach Thoraxwandresektion bei maligner Infiltation der Thoraxwand. In der Zeit von 1999-2004 wurde an unserer Klinik bei 14 Patienten (12 weiblich, 2 männlich; Durchschnittsalter: 56 Jahre) eine plastische Defektdeckung nach Thoraxwandresektion bei maligner Infiltation durchgeführt.
Ergebnisse
Die Indikation ergab sich aus Lokalrezidiven von Mammakarzinomen (n=9) sowie einem Desmoidtumor. Als Primärtumoren fanden sich 2 Plattenepithelkarzinome, ein Spindelzellsarkom und ein radiogenes Osteosarkom. Die Defektdeckung erfolgte mittels Latissimus-dorsi-Lappen (n=7), Pectoralis-major-Lappen (n=1), vertikalen (VRAM) oder transversale (TRAM) Rectus Abdominis-Lappen (n=4) und freien Tensior fasciae lata-(TFL)-Lappen (n=2). Zur Stabilisierung der Thoraxwand wurden Prolene- oder Marlexnetze verwendet.
Schlussfolgerung
Die hohe Zuverlässigkeit des Latissiums-dorsi-Muskulokutanlappens und seine Reichweite machen ihn zum Lappen der ersten Wahl für die Deckung von Thoraxwanddefekten. Alternativen hierzu stellen der Pectoralis-major-Lappen, der Vertikale (VRAM) oder Transversale (TRAM) Rectus Abdominis -Lappen oder die Transplantation eines freien Tensior fasciae lata-(TFL)-Lappens dar. Die geringe perioperative Morbidität und Mortalität ermöglichen die Indikationserweiterung auch auf palliative Situationen.