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Mediastinitis nach Oesophagusperforation
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Published: | June 15, 2005 |
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Einleitung
Die Mediastinitis nach Oesophagusperforation ist ein seltener, aber gefährlicher Notfall mit hoher Letalität (bei verzögert eingeleiteter Therapie bis 75%).
Material und Methoden
Retrospektive Analyse des eigenen Patientengutes.
Ergebnisse
Von 03/1998 bis 09/2004 wurden 10 Pat. (m:w 8:2, Median 68 J) behandelt. 5 Perforationen traten nach iatrogener Manipulation (Endoskopie, Bougierung, transoesophagealer Echokardiographie bzw. Fehlintubation) auf. 3 Perforationen waren durch Fremdkörper bzw. traumatisch bedingt; zwei Perforationen trat nach heftigem Erbrechen i.S. eines Boerhaave-Syndroms auf. In allen Fällen wurde die Perforationsstelle im Median 60 Stunden [range 18-240] nach Perforation übernäht und das Mediastinum débridiert sowie die Pleura großlumig drainiert. Bei einem Patienten mit gleichzeitiger Trachea-Ruptur erfolgte simultan eine Trachea-Segmentresektion; eine distale Oesophagus-Läsion wurde zusätzlich durch eine Fundoplikatio gedeckt. Die Gesamt-Letalität betrug 10%: eine 82jährige Patientin verstarb nach Übernähung eines perforierten Zenker-Divertikels an kardialem Pumpversagen. Als Verlaufsparameter fiel das CRP nach suffizientem Debridement von 270 ± 113 mg/l auf 121± 52 mg/l (Tag 3) bzw. 84 ± 63 mg/l (Tag 7) ab.
Schlussfolgerung
Eine aggressive operative Therapie mit primärer Naht der Perforation und konsequentem Débridement des Mediastinums führt zu einer guten lokalen Infektbeherrschung und systemischen Kontrolle der generalisierten Sepsis.