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122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

05. bis 08.04.2005, München

Mediastinitis nach Oesophagusperforation

Meeting Abstract

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  • corresponding author M. J. Utzig - Chirurgische Klinik I, Allgemein-, Gefäß- u. Thoraxchirurgie, Campus Benjamin Franklin, Charité-Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland
  • H. J. Buhr - Chirurgische Klinik I, Allgemein-, Gefäß- u. Thoraxchirurgie, Campus Benjamin Franklin, Charité-Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland
  • P. Schneider - Chirurgische Klinik I, Allgemein-, Gefäß- u. Thoraxchirurgie, Campus Benjamin Franklin, Charité-Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 05.-08.04.2005. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2005. Doc05dgch2677

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgch2005/05dgch460.shtml

Veröffentlicht: 15. Juni 2005

© 2005 Utzig et al.
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Gliederung

Text

Einleitung

Die Mediastinitis nach Oesophagusperforation ist ein seltener, aber gefährlicher Notfall mit hoher Letalität (bei verzögert eingeleiteter Therapie bis 75%).

Material und Methoden

Retrospektive Analyse des eigenen Patientengutes.

Ergebnisse

Von 03/1998 bis 09/2004 wurden 10 Pat. (m:w 8:2, Median 68 J) behandelt. 5 Perforationen traten nach iatrogener Manipulation (Endoskopie, Bougierung, transoesophagealer Echokardiographie bzw. Fehlintubation) auf. 3 Perforationen waren durch Fremdkörper bzw. traumatisch bedingt; zwei Perforationen trat nach heftigem Erbrechen i.S. eines Boerhaave-Syndroms auf. In allen Fällen wurde die Perforationsstelle im Median 60 Stunden [range 18-240] nach Perforation übernäht und das Mediastinum débridiert sowie die Pleura großlumig drainiert. Bei einem Patienten mit gleichzeitiger Trachea-Ruptur erfolgte simultan eine Trachea-Segmentresektion; eine distale Oesophagus-Läsion wurde zusätzlich durch eine Fundoplikatio gedeckt. Die Gesamt-Letalität betrug 10%: eine 82jährige Patientin verstarb nach Übernähung eines perforierten Zenker-Divertikels an kardialem Pumpversagen. Als Verlaufsparameter fiel das CRP nach suffizientem Debridement von 270 ± 113 mg/l auf 121± 52 mg/l (Tag 3) bzw. 84 ± 63 mg/l (Tag 7) ab.

Schlussfolgerung

Eine aggressive operative Therapie mit primärer Naht der Perforation und konsequentem Débridement des Mediastinums führt zu einer guten lokalen Infektbeherrschung und systemischen Kontrolle der generalisierten Sepsis.