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Eine einseitige Schallleitungsschwerhörigkeit verringert den Nutzen von räumlicher Trennung der Sprecher- und Störschallposition
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Published: | September 3, 2020 |
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Untersucht wurde die Auswirkung einer einseitigen SLSH auf das Sprachverstehen im Störgeräusch, insbesondere auf die Verbesserungen des Sprachverstehens bei räumlicher Demaskierung (SRM, spatial release from Masking).
Material und Methoden: 12 ohrgesunde Probanden (10 ♀, 2 ♂; Alter: 20 bis 33 Jahre; Median: 23 Jahre). Der PTA3 bei 0.5, 1 und 2kHz betrug rechts -1,7 dB HL, links -3,3 dB HL (Median). Die künstlich erzeugte einseitige Schallleitungsschwerhörigkeit (durch Ohrstöpsel) betrug im Median: 33,3 dB. Die Sprachverständlichkeitsschwelle (SRT) wurde adaptiv mit dem Oldenburger Satztest (OLSA) bei 65 dB sprachsimulierendem Rauschen gemessen. Dabei fand die räumliche Demaskierung statt zwischen den Messkonditionen S0N0 und S0N90. Dieser Vergleich wurde normalhörend mit zwei offenen Ohren (NH) und mit der einseitigen SLSH (SL) durchgeführt.
Ergebnisse: S0N0 offen (NH) -7,80 dB S/N, verschlossen (SL) -7,35 dB S/N.S0N90 offen (NH) -13,50 dB S/N, verschlossen (SL) -9,65 dB S/NSRM zeigt als Differenz zwischen S0N0 und S0N90 den Nutzen der räumlichen Demaskierung von der offenen Situation (NH, 5,60 dB) zur verschlossen gemessenen Situation (SL) mit 2,3 dB. Auch eine nur knapp geringgradige, einseitige SLSH scheint deutliche Einflüsse auf das Sprachverstehen im freien Schallfeld zu haben. Der Nutzen durch räumliche Demaskierung (SRM) verringerte sich drastisch gegenüber normalhörenden Situationen. Allerdings müssen sowohl die Stichprobengröße deutlich erweitert, mehr Konditionen gemessen werden und Daten an Kindern nachfolgen, um die Relevanz mit genügender statistischer Aussagekraft zu untermauern