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23. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e. V.

03.09. - 04.09.2020, Cologne (online conference)

Longitudinale Erfassung der subjektiven Höranstrengung im Rahmen der Cochlea-Implantat-Versorgung

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Jana Müller - Universität Oldenburg, Universitätsklinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Oldenburg, Deutschland
  • Melanie Krüger - HörTech gGmbH, Oldenburg, Deutschland
  • Michael Schulte - Exzellenzcluster Hearing4All, Oldenburg, Deutschland
  • Silke Gürtler - Universität Oldenburg, Universitätsklinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Oldenburg, Deutschland
  • Andreas Radeloff - Exzellenzcluster Hearing4All, Oldenburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e.V.. 23. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie. Köln, 03.-04.09.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc162

doi: 10.3205/20dga162, urn:nbn:de:0183-20dga1628

Published: September 3, 2020

© 2020 Müller et al.
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Text

Eine Cochlea-Implantat (CI)-Versorgung wirkt sich nicht nur auf das Hörvermögen und Sprachverstehen eines Patienten aus, sondern beeinflusst viele andere Faktoren. Ein wichtiger Faktor ist die Höranstrengung, da diese auch bei hoher Sprachverständlichkeit stark variieren und somit den Alltagsnutzen beeinflussen kann. Da die empfundene Höranstrengung nicht zuverlässig mit objektiven Maßen der Höranstrengung korreliert, ist eine subjektive Beurteilung durch den Patienten relevant. In dieser Longitudinalstudie wird die subjektive Höranstrengung zu verschiedenen Zeitpunkten erfasst und der Einfluss der CI-Versorgung auf die wahrgenommene Höranstrengung untersucht. Zur Erfassung der Höranstrengung wird das von Krüger et al. [1] entwickelte ACALES-Verfahren, sowie der SSQ-Fragebogen [2] und der Höranstrengung – Fragebogen, International [3] verwendet. Die Messungen erfolgen an fünf festgelegten Zeitintervallen: prä-Implantation, während der CI-Voruntersuchung, sowie post-Implantation, eine Woche, drei Monate, sechs Monate und zwölf Monate nach der Erstanpassung (EA) des Sprachprozessors. ACALES ließ sich zuverlässig im klinischen Rahmen einsetzen. Die Ergebnisse des ACALES-Verfahrens zeigen, dass entgegen der Erwartungen, eine Verringerung der empfundenen Höranstrengung schon eine Woche nach der EA, im Vergleich zur Situation prä-Implantation, aufgetreten ist. Wie zu erwarten, nimmt die Höranstrengung im Mittel, mit Gewöhnung an das CI weiterhin ab. ACALES ist für die routinemäßige Evaluation der Höranstrengung von CI-Patienten gut geeignet und hilft, den Alltagsnutzen der CI-Versorgung zu evaluieren.


Literatur

1.
Krueger M, Schulte M, Brand T, Holube I. Development of an adaptive scaling method for subjective listening effort. J Acoust Soc Am. 2017;141(6):4680. DOI:10.1121/1.4986938 External link
2.
Gatehouse S, Noble W. The Speech, Spatial and Qualities of Hearing Scale (SSQ). Int J Audiol. 2004 Feb;43(2):85-99. DOI: 10.1080/14992020400050014 External link
3.
Schulte M, Meis M, Wagener K. Der Höranstrengungs-Fragebogen. In: Deutsche Gesellschaft für Audiologie, Hrsg. 18. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie, Bochum, 4.-7.3.2015. 2015.