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Entwicklung und Evaluierung eines intraoperativen Screenings auf Tip Fold-Over des CI-Elektrodenträgers mittels Spread-of-Excitation-Messungen
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Authors
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Miriam Hannah Kropp
- Vivantes Klinikum im Friedrichshain, Berlin, Deutschland
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Alexander Müller
- Vivantes Klinikum im Friedrichshain, Berlin, Deutschland
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Aristotelis Aristeidou
- Universitätsmedizin Greifswald, Greifswald, Deutschland
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Holger Kaftan
- HELIOS-Klinikum Erfurt, Erfurt, Deutschland
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Parwis Mir-Salim
- Vivantes Klinikum im Friedrichshain, Berlin, Deutschland
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Oliver Christian Dziemba
- Universitätsmedizin Greifswald, Greifswald, Deutschland
| Published: | September 3, 2020 |
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Hintergrund: Bei der Cochlea-Implantation (CI) ist die Lagekontrolle des Elektrodenträgers [1], [2], [3] grundlegender Bestandteil eines qualitätsgesicherten Versorgungsprozesses. Dies geschieht mittels Schnittbildverfahren (RÖ) oder einer Computertomographie des Felsenbeins (CT) und geht mit einer Strahlenbelastung für den Patienten einher. Eine strahlenbelastungsfreie, objektive Methode zur Lagekontrolle des CI-Elektrodenträgers ist die Spread of Excitation (SOE)-Messung [4]. Da die Interpretation einzelner SOE-Messergebnisse i.d.R. Expertenwissen voraussetzt, wäre eine automatisierte Auswertung im Sinne eines Screening-Verfahrens wünschenswert um somit die Notwendigkeit einer zusätzlichen Strahlenbelastung für den Patienten reduzieren.
Methode: Bei CI-Versorgungen mit Implantaten der Firma Cochlear™ erfolgten in einer prospektiven multizentrischen Studie an über 100 Patienten intraoperative SOE -Messungen nach einem standardisierten Messprotokoll [5] an der Elektrode 13 und ergänzend an Elektrode 22. Eine radiologische Lagekontrolle erfolgte intra- oder postoperativ. Die SOE-Messergebnisse wurden nach einer Vollständigkeitsprüfung der Daten interpoliert und die Steigung benachbarter Punkte berechnet. Anschließend erfolgte eine automatisierte Auswertung und ggf. eine erneute Messung mit optimiertem Reizparadigma.
Ergebnisse: Alle radiologisch nachgewiesenen Tip Fold-over wurden in der automatisierten Auswertung sicher erkannt. Weiter zeigt das SOE-Screening eine hohe Spezifität (> 95%) aber nur eine geringe Prävalenz eines Tip Fold-overs (< 3%). Deshalb wäre die Schätzung der Sensitivität nicht valide. Ebenso ist wegen der Abhängigkeit von der Prävalenz die Bestimmung prädiktiver Werte nicht sinnvoll.
Schlussfolgerungen: Die Methode erlaubt einen sicheren und objektiven Ausschluss eines Tip Fold-over ohne zusätzliche Experten-Auswertung. Aufgrund der hohen Spezifität des Screenings mittels SOE kann vielen CI-Patienten eine intra- oder postoperative Bildgebung (RÖ/CT) erspart werden.
Literatur
- 1.
- Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V. Leitlinie Cochlea-Implantat Versorgung und zentral-auditorische Implantate [in Überarbeitung]. AWMF; 2012.
- 2.
- Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V. Weißbuch Cochlea-Implantat(CI)-Versorgung: Empfehlungen zur Struktur, Organisation, Ausstattung, Qualifikation und Qualitätssicherung in der Versorgung von Patienten mit einem Cochlea-Implantat in der Bundesrepublik Deutschland. Bonn; 2018.
- 3.
- Deutsche Gesellschaft für Audiologie e.V. (DGA). Audiologische Leistungen nach der CI-Indikation: Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Audiologie (DGA). Z Audiol. 2015;54(1):36-7.
- 4.
- Grolman W, Maat A, Verdam F, Simis Y, Carelsen B, Freling N, et al. Spread of Excitation Measurements for the Detection of Electrode Array Foldovers. Otol Neurotol. 2009;30(1):27-33. DOI: 10.1097/mao.0b013e31818f57ab
- 5.
- Dziemba OC, Mir-Salim P, Müller A. References for electrophysiological measurements for intraoperative verification of placement for several types of CI electrodes. Z Audiol. 2016;55(2):50-6.
