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23. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e. V.

03.09. - 04.09.2020, Cologne (online conference)

Versorgungssituation und Kommunikation von hörgeschädigten Kindern mit Mehrfachbehinderung – Ergebnisse einer NRW-weiten Fragebogenerhebung an den Förderschulen mit den Förderschwerpunkten Hören und Kommunikation (HK), Geistige Entwicklung (GE) und Körperliche und motorische Entwicklung (KmE)

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Karolin Schäfer - Universität zu Köln, Köln, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e.V.. 23. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie. Köln, 03.-04.09.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc123

doi: 10.3205/20dga123, urn:nbn:de:0183-20dga1230

Published: September 3, 2020

© 2020 Schäfer.
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Text

Über die Beschulungs- und Versorgungssituation sowie die Hör-, Sprach-, Sprech- und Kommunikationsentwicklung hörgeschädigter Kinder mit komplexen Zusatzbeeinträchtigungen ist nur wenig bekannt. Ergebnisse aus Einzelfallstudien sind aufgrund der großen Heterogenität der Personengruppe nicht auf alle Kinder übertragbar. Generell fehlen Informationen darüber, welche Voraussetzungen der Kinder Einfluss auf die Art und den Ort der Beschulung nehmen und wie die Lehrkräfte Hören und Kommunikation unterstützen. Die globale Kommunikationsentwicklung mehrfachbehinderter Kinder mit Hörschädigung rückt nur selten in den Fokus der Forschung, ebensowenig wie Fragen zur Trageakzeptanz der Hörsystemversorgung und Herausforderungen, die sich durch eine Hörschädigung in Kombination mit anderen Beeinträchtigungen in der Kommunikation und im Schulalltag ergeben.

Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, Informationen darüber zu gewinnen, wie hoch die Prävalenz hörgeschädigter Kinder mit Zusatzbeeinträchtigungen an den Förderschulen mit den Förderschwerpunkten HK, GE und KmE in Nordrhein-Westfalen ist, wie die Kinder versorgt sind, welche Angebote hinsichtlich Hören und Kommunikation seitens der Lehrkräfte unterbreitet werden und wie die Kinder vorwiegend kommunizieren. Im Jahr 2019 wurde daher eine NRW-weite Fragebogenerhebung (Querschnittstudie) an den genannten Förderschulen gestaltet, in der Lehrkräfte mit standardisierten Bögen dazu befragt wurden, wie viele Kinder in ihrer Klasse von einer bekannten peripheren Hörstörung betroffen sind, wie und seit wann diese Kinder versorgt sind, welche Herausforderungen sich durch die Doppeldiagnose ergeben und wie der Sprach- und Kommunikationsentwicklungsstand jedes einzelnen Kindes laut Einschätzung der Lehrkräfte ist. Zusätzlich wurden Bedarfe erfasst, die sich aus Sicht der Lehrkräfte z. B. hinsichtlich Fortbildung und weiterführender Informationen aus den anderen Förderschwerpunkten ergeben.

Die Ergebnisse zeigen, dass eine Hörschädigung im Kontext von Zusatzbeeinträchtigungen nicht isoliert betrachtet werden kann. Darüber hinaus werden Versorgungslücken und zusätzliche Bedarfe deutlich, die sich durch die Doppeldiagnose Hörschädigung und Zusatzbeeinträchtigung ergeben.

Eine Langfassung des Beitrags erhalten Sie hier:

https://dga.cloud/s/fmfEHBNDSGbtj4H


Literatur

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Lambers J. Versorgungssituation und Kommunikation von hörgeschädigten Kindern mit Mehrfachbehinderung - eine NRW-weite Fragebogenerhebung an den Förderschulen mit dem Förderschwerpunkt Hören und Kommunikation [Unveröffentlichte Masterarbeit]. Köln: Universität zu Köln; 2019.
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Schröder C. Versorgungssituation und Kommunikation von hörgeschädigten Kindern mit Mehrfachbehinderung – eine NRW-weite Fragebogenerhebung an den Förderschulen mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung [Unveröffentlichte Masterarbeit]. Köln: Universität zu Köln; 2019.