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Zielsetzung: Verschiedene Studien haben gezeigt, dass die Cochlea keine einheitliche Struktur aufweist, ihre Größe und Form jedoch zwischen den Probanden erheblich variieren kann. Um dieser großen anatomischen Variabilität Rechnung zu tragen, kann mit Hilfe der klinischen Digital Volumen Tomographie (DVT) die Anatomie einer bestimmten Cochlea identifiziert und das Elektrodenarray ausgewählt werden, das den jeweiligen Patienten optimal versorgt. Die chirurgische Planungsplattform OTOPLAN ermöglicht es dem Benutzer, die Größe einer Cochlea innerhalb der klinischen Bildgebungsdaten schnell zu approximieren, indem die basalen Cochlea-Durchmesser gemessen werden, die üblicherweise als Parameter A und B bezeichnet werden. Sie ermöglicht auch die spezifische Vorhersage des Insertionswinkels für Cochlea-Implantat-Elektroden-Arrays. Die vorgeschlagene retrospektive Studie wurde durchgeführt, um die Genauigkeit dieser Vorhersagen zu bewerten und mit der Messung der Cochlea-Länge der lateraler Wand durch multiplanar reconstruction (MPR) zu vergleichen.

Methoden: Unter Verwendung der Planungssoftware wurden präoperative DVT-Scans von N = 93 MED-EL-Cochlea-Implantat-Patienten ausgewertet. Diese Auswertung umfasste Messungen der jeweiligen Werte von A und B zur Approximation der Cochlea-Länge sowie die Vorhersage der kontaktspezifischen Insertionswinkel des implantierten Elektrodenarrays und Winkel mit MPR vergleichen. Diese Vorhersagen wurden sowohl mit der primären implementierten Näherungsmethode (basierend auf einer von Escudé et al. Vorgeschlagenen Gleichung) als auch mit einem neuartigen, kürzlich vorgeschlagenen Ansatz (genannt ECA) durchgeführt. Alle Vorhersagen wurden dann mit den tatsächlichen Insertionswinkeln verglichen (mit MPR gemessen), die aus postoperativen DVT-Bildern desselben Patienten abgeleitet wurden.

Ergebnisse: generell nehmen Abweichungen der wahren Insertionsswinkel (mit MPR gemessen) und der entsprechenden Vorhersagen mit zunehmenden Insertionsswinkeln unabhängig von der Approximationsmethode zu. Der neuartige ECA-Ansatz ergab jedoch geringere Schätzfehler als der auf der Escudé-Formel basierende Algorithmus. Die mittleren absoluten Abweichungen vom ECA konnten bei allen Kontakten deutlich unter 45 grad gehalten werden.

Diskussion: Die Bewertung der Cochlea-Anatomie gewinnt im Bereich der Cochlea-Implantation zunehmend an Bedeutung und ermöglicht eine individuellere Betrachtung des Patienten. Die Durchführung dieser Evaluierung mit einer präoperativer Planungssoftware erwies sich als einfach, schnell und damit klinisch machbar. Abweichungen von der MPR-Länge wurden als Referenz der ECA verwendet werden.