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23. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e. V.

03.09. - 04.09.2020, Cologne (online conference)

MRT-Metallartefakt-Reduktionssequenz für auditorische Implantate: erste Resultate mit der Bonebridge

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Wilhelm Wimmer - Inselspital, Universität Bern, Bern, Schweiz
  • Franca Wagner - Universitätsklinik für Neuroradiologie, Inselspital, Bern, Schweiz
  • Hakim Arsani - Universitätsklinik für Neuroradiologie, Inselspital, Bern, Schweiz
  • Claus Kiefer - Inselspital, Universität Bern, Universitätsklinik für Neuroradiologie, Bern, Schweiz
  • Lukas Anschuetz - Inselspital, Universität Bern, Universitätsklinik für HNO, Bern, Schweiz
  • Marco Caversaccio - Inselspital, Universität Bern, Bern, Schweiz

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e.V.. 23. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie. Köln, 03.-04.09.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc078

doi: 10.3205/20dga078, urn:nbn:de:0183-20dga0782

Published: September 3, 2020

© 2020 Wimmer et al.
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Text

Fragestellung: Die Magnetresonanztomographie (MRT) ist bei Patienten mit auditorischen Implantaten aufgrund der Anwesenheit von metallischen Komponenten und Magneten oft eingeschränkt. Ziel dieser Studie war es, den klinischen Nutzen einer angepassten MRT-Sequenz zur Metall-Artefaktunterdrückung für Patienten mit Implantaten im Schläfenbein, insbesondere der Bonebridge (Medel, Innsbruck, Österreich), zu evaluieren.

Methoden: Zwei Ganzkopfpräparate wurden einseitig mit einer Bonebridge implantiert. MRT-Untersuchungen mit und ohne der angepassten Sequenz (SEMAC-VAT WARP) zur Unterdrückung von Metallartefakten wurden durchgeführt. Die diagnostische Nützlichkeit der erfassten MRT-Scans wurde unabhängig durch zwei Neuroradiologen voneinander bewertet. Die Sequenz wurde zusätzlich verwendet, um eine postimplantative Follow-up-MRT bei einem Patienten mit Bonebridge zu erhalten [1].

Ergebnisse: Die angepasste SEMAC-VAT WARP-Sequenz verbesserte den diagnostischen Nutzen der Postimplantations-MRTs erheblich. Die Bildaufnahmezeit betrug 12 min und 20 s für die T1-gewichtete und 12 min und 12 s für die T2-gewichtete MRT. Es gab eine gute Übereinstimmung der Bewertung beider Neuroradiologen (Cohen's κ = 0,61, p < 0.001).

Schlussfolgerungen: Die in Bern optimierte Sequenz zur Metall-Artefaktreduktion ermöglicht eine Kernspintomographie bei 1,5 T bei Patienten mit aktiven transkutanen Knochenleitungsimplantaten ohne die Qualität der diagnostischen Bildgebung zu beeinträchtigen. Insbesondere auf der implantierten Seite ist die Bildgebung von intrakraniellen und supra- und infratentoralen Hirnpathologien klinisch wertvoller als die Standard-Diagnostik ohne Artefaktreduktionssequenzen.