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Atraumatische Elektrodeninsertion der Zukunft
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Published: | September 3, 2020 |
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Eine Hörerhaltung im Rahmen der Cochlea-Implantation ist heute bei einer großen Zahl der Patienten mit ausreichendem Restgehör möglich. Es zeigen ca. 70% der Patienten eine gute Erhaltung des Restgehörs (kleiner gleich 15 dB Hörschwellenverlust prä-/postoperativ). Um eine zuverlässige gute Erhaltung des Restgehörs im Rahmen der Cochlea-Implantation bei einem Großteil der Patienten (größer 90%) zu erzielen, ist eine Weiterentwicklung der atraumatischen Cochlea-Implantation erforderlich. Dazu sind folgende Einzelschritte geeignet:
- Individualisierte Cochlea-Implantation mit Berücksichtigung der Cochlea-Anatomie und Physiologie
- Partielle Insertion mit der Möglichkeit der Elektrodennachführung bei progredientem Hörverlust
- Navigationsbasierte Optimierung der Insertionstrajektorien
- Roboterassistierte Chirurgie
- Automatisierte langsame und gleichförmige Elektrodeninsertion
- Elektrophysiologisches Feedback mittels Elektrocochleographie
- Intraoperative Kraft- und Druckmessung
Die Kombination dieser verschiedenen Verfahren erlaubt die individualisierte minimaltraumatisierende Cochlea-Implantation mit einer Optimierung der Hörerhaltungsdaten. Dazu werden entsprechende Anwendungsbeispiele gezeigt und eine Ausweitung der Indikationskriterien für Cochlear-Implant-Versorgung bei Patienten mit Hochtontaubheit diskutiert. Zusätzliche biologische und pharmakologische Therapien können durch Reduktion des Insertionstraumas sowie der Fremdkörperreaktion zu einer zusätzlichen Verbesserung der Hörerhaltungsergebnisse beitragen. Entsprechende experimentelle und klinische Befunde werden gezeigt.
Schlussfolgerung: Die Cochlea-Implantat-Chirurgie entwickelt sich zunehmend zu einer Hochpräzisionschirurgie mit dem Ziel einer möglichst atraumatischen Elektrodeninsertion, die auf die individuellen anatomischen und physiologischen Parameter des Patienten abzielt und somit zu einer Erreichung der bestmöglichen Hörergebnisse für jeden Patienten beiträgt.