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Verbesserung der Lokalisation in komplexen Hörsituationen mit Cochlea-Implantaten
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Published: | September 3, 2020 |
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Interaurale Zeitdifferenzen (ITDs) unterstützen die Lokalisation und das Sprachverstehen normalhörender Personen in ruhigen, in störgeräuschbehaftenten und in halligen Umgebungen. Nutzern von Cochlea Implantaten (CIs) sind ITDs aber nur beschränkt zugänglich, ein Grund für substantielle Probleme bei der Lokalisation in Räumen [1]. Ausgehend von der Idee einer Verschärfung der Schalleinsätze [2] wurde ein Algorithmus für CIs entwickelt und auf einem Forschungsprozessor implementiert. Der Algorithmus analysiert den Schall an den CI-Mikrofonen und identifiziert kanalweise Hüllkurvenmaxima, in denen der Direktschall wahrscheinlich überwiegt. An diesen Momenten werden die ITDs gezielt kodiert, während ansonsten die Verarbeitung nach Continuous-Interleaved-Processing belassen wird. Umfassende Experimente mit bilateralen CI-Trägern zeigen einen deutlichen Vorteil für die Lokalisation in ruhigen bis schwierigen, halligen Hörsituationen basierend ausschließlich auf ITDs. Dies bringt den Nachweis, dass für die Lokalisation nutzbare ITDs in CIs kodiert werden können. Der vorgestellte Onset-Enhancement Algorithmus ist somit in der Lage, das binaurale Hören mit CIs generell und insbesondere in schwierigen Situationen zu verbessern.
Literatur
- 1.
- Kerber S, Seeber BU. Localization in reverberation with cochlear implants: predicting performance from basic psychophysical measures. J Assoc Res Otolaryngol. 2013 Jun;14(3):379-92. DOI: 10.1007/s10162-013-0378-z
- 2.
- Monaghan JJ, Seeber BU. A method to enhance the use of interaural time differences for cochlear implants in reverberant environments. J Acoust Soc Am. 2016 08;140(2):1116. DOI: 10.1121/1.4960572