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23. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e. V.

03.09. - 04.09.2020, Cologne (online conference)

Beziehung der Lageparameter von CI-Elektroden zur Elektrophysiologie und Sprachaudiometrie

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Tim Liebscher - Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen, Deutschland
  • Alexander Mewes - Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Kiel, Deutschland
  • Matthias Hey - Universitätsklinik Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Kiel, Deutschland
  • Ulrich Hoppe - Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e.V.. 23. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie. Köln, 03.-04.09.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc025

doi: 10.3205/20dga025, urn:nbn:de:0183-20dga0257

Published: September 3, 2020

© 2020 Liebscher et al.
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Der Versorgungserfolg mit einem Cochlea-Implantat (CI) hängt unter anderem von der intracochleären Elektrodenlage ab, welche für die Elektroden-Hörnerv-Interaktion von Bedeutung ist.

Die Beurteilung der Elektrodenlage erfolgt in der klinischen Routine mit bildgebenden Verfahren der Radiologie intra- oder postoperativ. Mittels der konventionellen Röntgendiagnostik (Röntgenfilmaufnahme, Durchleuchtung) lässt sich die intracochleäre Lage des Elektrodenarrays darstellen und es können auffällige Fehllagen wie beispielsweise Tip-Foldover diagnostiziert werden. Um jedoch präzisere Kenntnisse über die Elektrodenlage relativ zu den cochleären Strukturen zu erhalten, bedarf es tomografischer Verfahren. Mit Hilfe von CT oder DVT ist die kontaktspezifische Bestimmung der Skalenlokalisation und Insertionstiefe, sowie Abstandmessungen zum Modiolus, möglich.

Heutige CI-Systeme bieten zudem die Möglichkeit, via Telemetrie die Messung der Elektrodenimpedanzen und elektrophysiologische Messungen (elektrisch evozierte Summenaktionspotentiale, ECAP) durchzuführen. Diese objektiven Messdaten können zur Beschreibung der Elektroden-Hörnerv-Interaktion und damit auch zur Qualitätskontrolle genutzt werden.

Im Rahmen dieser Arbeit werden die verschiedenen Anwendungsbereiche der elektrophysiologischen Messungen zur Bestimmung der CI-Elektrodenlage vorgestellt und Zusammenhänge diskutiert. Aus einer aktuellen bizentrischen Studie werden die Ergebnisse der Sprachaudiometrie, der Elektrophysiologie und der CI-Skalenlage von insgesamt 258 CIs mit perimodiolarer Elektrode (CI512 oder CI532) gegenübergestellt. Eine komplette Insertion in die Scala tympani wird in 94 % mit der CI532 und in 64 % mit der CI512 erreicht. In 5 % (CI532) bzw. 31 % (CI512) kommt es zu einer Skalentranslokation der Elektrode in die Scala vestibuli. Die ersten sprachaudiometrischen Ergebnisse zeigen, dass Elektrodentyp und Elektrodentranslokation keinen signifikanten Einfluss auf das Sprachverstehen in Ruhe (Freiburger Einsilbertest bei 65 dB) haben. Die insgesamt 40 Fälle mit einer Skalentranslokation werden hinsichtlich möglicher Abweichungen bei den ECAP-Schwellen und dem Auftrittsort der Skalentranslokation genauer analysiert.

Eine Langfassung des Beitrags erhalten Sie hier:

https://dga.cloud/s/6bX6pkxLdriJwQt