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22. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e. V.

06.03. - 09.03.2019, Heidelberg

Komplikationen der MRT Bildgebung bei Patienten mit Cochlea Implantat

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Sara Friauf - Universitätsklinik Heidelberg, Hals Nasen Ohrenheilkunde, Heidelberg, Deutschland
  • Mark Praetorius - Universität Heidelberg, Heidelberg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e.V.. 22. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie. Heidelberg, 06.-09.03.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc157

doi: 10.3205/19dga157, urn:nbn:de:0183-19dga1570

Published: November 28, 2019

© 2019 Friauf et al.
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Einleitung: Lebensqualität ist eng verknüpft mit unserer Gesundheit. Mehrere Studien zeigen, dass ein Hörverlust, ob ein- oder beidseitig, oft mit Einsamkeit und sozialer Isolation vergesellschaftet ist. Auch aufgrund dessen haben Cochlea Implantate (CI) im Bereich der Hörrehabilitation in den letzten Jahren deutlich an Bedeutung gewonnen. Um einen bestmöglichen Gesundheitsstandard zu erreichen, spielt jedoch nicht nur die Rehabilitation, sondern auch die Prävention eine wichtige Rolle. MRT Bildgebung wird zunehmend zur medizinischen Diagnosefindung und Kontrolle sowohl in der Nachsorge, Vorsorge als auch bei der Therapie vieler Krankheiten eingesetzt. Das Ziel dieser Untersuchung war es potentielle Herausforderungen bei der Durchführung von MRT Untersuchungen an CI Patienten darzustellen.

Material und Methoden: Die Datenbank der Abteilung für Otologie und Neurootologie der Hals-Nasen-Ohrenklinik der Universität Heidelberg wurde nach Patienten durchsucht, welche in unserer Klinik implantiert wurden und sich mit Beschwerden während einer MRT Untersuchung im Bereich des CI vorstellten. Unser Kollektiv beinhaltete zehn Patienten welche sich mit diesen Beschwerden nach Durchführung einer MRT Untersuchung in einem Zeitraum von 15 Monaten vorstellten.

Ergebnisse: Fünf der zehn Patienten sind weiblich und fünf männlich. Ein Patient ist beidseitig implantiert, die anderen einseitig. Allen Patienten wurde ein Implantat der Firma "Cochlear" eingesetzt. Vier Patienten bekamen ein MRT der Wirbelsäule, ein Patient ein MRT des Abdomens und fünf Patienten ein MRT des Schädels im Rahmen einer neurologischen Abklärung. Neun der zehn Patienten erhielten gemäß der Empfehlung der Firma "Cochlear" einen Kopfwickelverband während der Untersuchungen. Das entsprechende Informationsmaterial wurde entweder dem Radiologen direkt zur Verfügung gestellt oder dem Patienten vor der Untersuchung ausgehändigt. Sieben Patienten stellten sich mit Kopfschmerzen, wunder Haut oder Fremdkörpergefühl im Bereich der Spule des CIs vor. Körperliche Untersuchung, Röntgen und CT Untersuchungen zeigten Dislokationen der jeweiligen Magneten in sieben der zehn Patienten. Bei allen Patienten musste eine operative Intervention im Sinne einer entweder offenen Reposition oder einer Explantation des Magneten vor weiterer Diagnostik erfolgen.

Schlussfolgerung: Wir können eine Korrelation zwischen MRT Untersuchung und Magnetdislokation des CI darstellen. Alle zehn Patienten, welche in einem Zeitraum von 15 Monaten mit einer Magnetdislokation oder Beschwerden im CI Bereich vorstellig wurden bekamen im Vorfeld anamnestisch eine MRT Untersuchung. Die Anwendung des vom Hersteller empfohlenen Kopfwickelverbandes konnte in diesen Fällen eine Dislokation oder Beschwerden während der MRT Untersuchung nicht verhindern. MRT Untersuchungen mit CI scheinen weiterhin ein noch nicht suffizient gelöstes, jedoch zunehmendes Problem darzustellen.