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Longitudinalstudie zur Entwicklung akustisch evozierter Potentiale im Verlauf der Hör-Rehabilitation bei CI-Trägern mit bimodaler Versorgung
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Published: | November 28, 2019 |
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Fragestellung: In einer Longitudinalstudie wurde bei 19 CI-Trägern mit bimodaler Versorgung die Hör-Rehabilitation mit akustisch evozierten Potentialen (AEP) präoperativ (T2) sowie 3 Monate (T3) und 6 Monate (T4) nach CI-Versorgung untersucht. Von Interesse war die Entwicklung der N100- und P200-Amplituden in Relation zur Kontrollgruppe, die aus 14 geschlechts- und altersgemäß ausgewählten Normalhörenden bestand.
Methoden: Es wurden Einsilber-Worte (FBE) bzw. rückwärts abgespielte FBE im Störschall dargeboten, während die AEP-Messung über eine 62-kanalige-EEG-Ableitung für monaurale (nur CI) und binaurale (CI und Hörgerät) Hörsituationen erfolgte. Das Nutzsignal (FBE) wurde von vorne und das Störgeräusch (OlSa-Rauschen 60dBSPL) wurde auf der Hörgeräte-Seite im Freifeld präsentiert. Das Signal-Rausch-Verhältnis (SNR) wurde für Normalhörende und an T2/T3 bei den CI-Trägern individuell so eingestellt, dass mit binauralem Hören 70% der FBE korrekt erkannt wurden. An T4 kam das an T3 ermittelte SNR zum Einsatz.
Ergebnisse: Für alle Konditionen waren im Mittel die N100-Amplituden ähnlich. Aufgrund der Verringerung des SNR zwischen T2/T3 ist davon auszugehen, dass sich das bimodale Hören bis T4 kontinuierlich verbessert. Dagegen war die P200-Amplitude der CI-Gruppe an T2/T3 gegenüber der Kontrollgruppe signifikant erhöht, näherte sich jedoch bis T4 der Kontrollgruppe an.
Schlussfolgerung: Da die P200 die Analyse akustischer Signale und die Bildung auditorischer Gedächtnisinhalte indiziert, kann die an T2/T3 erhöhte P200 als Indikator für eine stärkere Beschäftigung des Cortex mit den an T2/T3 noch schwer zu identifizierenden auditorischen Stimuli, und somit als neurophysiologisches Korrelat für die bei CI-Trägern beobachtete erhöhte Höranstrengung, interpretiert werden. Die Verringerung der P200 bis T4 impliziert also eine Reduktion der Höranstrengung mit zunehmender CI-Erfahrung.