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Validierung des „Emotional Communication in Hearing Questionnaire“ (EMO-CHeQ) im Rahmen einer feldexperimentellen Interventionsstudie zur Versorgung mit Hörgeräten
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Published: | November 28, 2019 |
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Ziel der Studie war es, den Fragebogen "Emotional Communication in Hearing Questionnaire" (EMO-CHeQ, Singh et al., 2018) im Rahmen einer pre-post Interventionsstudie bezüglich der Hörgeräteversorgung zu validieren. Der EMO-CHeQ enthält die Skalen "Speaker characteristics", "Speech production", "Situational Hearing" und "Socio-emotional Wellbeing", und geht der Frage nach, ob in Zusammenhang mit der Hörgeräteversorgung Probleme mit der Erkennung der emotionalen Tönung der Sprechstimme bestehen und wie diese sich auf die Schwere des subjektiv empfundenen Handicaps auswirken. In mehreren Schritten wurde der EMO-CHeQ im Rahmen eines Vorwärts-Rückwärts-Verfahrens in die deutsche Sprache übersetzt. In einer früheren, in Deutschland durchgeführten Querschnittstudie, konnten nur geringe Zusammenhänge mit dem Hörverlust und der Hörgeräteversorgung nachgewiesen werden. In der aktuellen Studie wurden Hörgeräte (Unitron Moxi Fit) vor und nach der Versorgung von erfahrenen Hörgeräteträgern (EXU) und Erstanwendern (FTU) hinsichtlich des Benefits bewertet. Insgesamt nahmen N=158 Kunden von Vitakustik-Filialen in ganz Deutschland (N=88 FTU, Durchschnittsalter=68.0 Jahre/PTA besseres Ohr=32.1 dB HL und N=70 EXU, Durchschnittsalter=71.4 Jahre /PTA besseres Ohr=47.4 dB HL) an der Studie teil. Zu dem Studienprotokoll gehörten sprachaudiometrische Verfahren und weitere Fragebogenverfahren, wie der SSQ und der IOI-HA. Parallel zur Feldstudie wurde im Hörzentrum Oldenburg eine kontrollierte Lab-Studie mit N=25, zu Studienbeginn unversorgten Probanden (L-FTU), durchgeführt. Für alle Subskalen des EMO-CHeQ konnten signifikante Verbesserungen durch die Hörgeräteversorgung im Bereich 0.5 – 1.0 Skaleneinheiten auf einer Skala von 1-5 durch nicht-parametrische Verfahren (p<0.001 bis p<0.015) nachgewiesen werden. Insgesamt deutet das Ergebnismuster darauf hin, dass Hörgeräte zu einer Verbesserung der Erkennung von Emotionen in der Sprechstimme führen und dass die Nutzer über ein geringeres diesbezügliches subjektiv empfundenes Handicap berichteten. Der EMO-CHeQ wird als Outcome-Tool konkurrierend zu anderen Fragebogenverfahren diskutiert.