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22. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e. V.

06.03. - 09.03.2019, Heidelberg

Haben barometrische Druckänderungen am Trommelfell einen Einfluss auf die Kopplungseffizienz eines Mittelohrimplantataktuators?

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Ute A. Gamm - Cochlear Deutschland GmbH & Co. KG, Hannover, Deutschland
  • Nils K. Prenzler - Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Deutschland
  • Max E. Timm - Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Deutschland
  • Thomas Lenarz - Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Deutschland
  • Hannes Maier - Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e.V.. 22. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie. Heidelberg, 06.-09.03.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc096

doi: 10.3205/19dga096, urn:nbn:de:0183-19dga0968

Published: November 28, 2019

© 2019 Gamm et al.
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Text

Einleitung: Die Implantation eines aktiven Mittelohrimplantates, wie z.B. dem Cochlear Carina, ist eine Form der Behandlung von mittel- bis schwergradiger sensorineuraler und gemischter Schwerhörigkeit. Der Aktuator des Implantates stimuliert hierbei durch aktive Vibration des Amboß, Stapes oder Rundem Fenster. Der Kontakt zur Ossikelkette muss über die Zeit hinweg stabil bleiben und darf auch durch äußere Bedingungen nicht verändert werden. In dieser Studie wurde untersucht, ob äußere Druckänderungen am Trommelfell, wie sie im täglichen Leben stattfinden, einen Einfluss auf die Kopplungseffizienz des Aktuators haben kann.

Methoden: Die Studie wurde an humanen Felsenbeinen durchgeführt. Zwei Arten der Druckänderung am Trommelfell wurden hier simuliert: das Valsalva Manöver (500 Wiederholungen von -40 hPa bis +60 hPa Zyklen) und ein einmaliger Sprung ins Wasser und 3 Meter tiefes Tauchen (300 hPa). Es wurde mit Hilfe von Laser Doppler Vibrometrie die Bewegung des Stapes in Antwort auf Schall- und Aktuatorstimulation gemessen und getestet, ob die Kopplungseffizienz vor und nach den Druckevents unterschiedlich ist. Die Messungen wurden mit drei verschiedenen Kopplungsarten durchgeführt: Kopplung am Amboßkörper, Kopplung am Amboßkörper mit Laserloch (Standard Prozedur an der Medizinischen Hochschule Hannover) und Kopplung am langen Amboßfortsatz mit dem áWengen Clip.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Erste Ergebnisse dieser noch andauernden Studie zeigen, dass die Aktuatorkopplungseffizienz eine hohe Stabilität aufweist. Nach beiden Druckänderungsformen war die Ankopplungseffizienz bei allen Felsenbeinen und Frequenzen bis 1 kHz um weniger als 5 dB verändert. Bei einzelnen höheren Frequenzen wurden in 2 Felsenbeinen größere Änderungen beobachtet, die aber mit der Meßmethode zu tun haben können, d.h. dem Verhältnis von Stempel- vs. Kippbewegung des Stapes. Zusätzliche Experimente sollen durchgeführt werden um eine umfassendere Interpretation der Daten zu erlauben.