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22. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e. V.

06.03. - 09.03.2019, Heidelberg

Vergleich elektrophysiologischer und psychoakustischer Kenndaten der Elektroden-Typen CI 532 und CI 512

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Patrick Munder - Uni Klinik Kiel, HNO, Kiel, Deutschland
  • Britta Böhnke - Uni Klinik Kiel, HNO, Kiel, Deutschland
  • Alexander Mewes - Uni Klinik Kiel, HNO, Kiel, Deutschland
  • Götz Brademann - Uni Klinik Kiel, HNO, Kiel, Deutschland
  • Matthias Hey - Uni Klinik Kiel, HNO, Kiel, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e.V.. 22. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie. Heidelberg, 06.-09.03.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc078

doi: 10.3205/19dga078, urn:nbn:de:0183-19dga0786

Published: November 28, 2019

© 2019 Munder et al.
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Text

Einleitung: Der erfolgreiche Einsatz eines CI-Systems ist u.a. von Länge (Insertionstiefe) und Lage (Abstand zum Modiolus) des Elektrodenträger des Implantates abhängig. Die empfundene Lautstärke setzt sich bei der elektrischen Stimulation im Wesentlichen aus Stromstärke und der Pulsbreite zusammen. Erhöhte ECAP Schwellenwerten und Impedanzen können dazu führen das die benötigte Strommenge nicht mehr ausreichend ist (Compliance-Grenze). Um die benötigte Lautstärke zu erzielen ist die Erhöhung der Pulsweite nötig. Es soll ein Vergleich der Elektroden-Impedanzen, ECAPs (electrically evoked compound action potential) und des C-Profils der Implantat-Typen CI512 & CI532 durchgeführt werden. Dies kann die Basis für weiterführende Erkenntnisse bei der Anpassung von Erwachsenen und insbesondere Kindern sein.

Methode: Es wurden die Elektroden-Impedanzen, ECAP-Schwellen und Map-Profile der Implantat-Typen CI532 & CI512 der Firma Cochlear retrospektiv ausgewertet (N=37). Diese wurden zum Zeitpunkt postoperative Erstaktivierung, 1 und 3 Monate untersucht. Es wurde analysiert, an welchen Elektroden ECAPs nachweisbar waren. Bei der Untersuchung der C- und der ECAP Profile wurden nur die Fälle eingeschlossen, bei denen eine ECAP-Schwelle an allen 22 Elektroden nachgewiesen werden konnte.

Ergebnisse: Die Elektroden-Impedanzen zeigten im Vergleich der beiden Implantat-Typen keinen signifikanten Unterschied. Eine Ausnahme bildete der Zeitpunkt der Erstaktivierung, bei der die Impedanzen des CI 532 im Mittel um ca. 2 kOhm signifikant (p<1*10-7) höher sind als beim CI 512. Bei den ECAP-Schwellen wurden im basalen Bereich des Elektrodenarrays an den Elektroden 1 bis 6 signifikant höhere (im Mittel 15 CL) ECAP Schwellenwerte für das CI 532 Implantats nachgewiesen. 70% der Map Einstellung bei CI532 Implantat wurden mit einer Pulsweite von 25 µs angepasst und > 90 % bei dem CI512.

Diskussion: Es zeigten sich im basalen Elektrodenbereich 1-6 und apikal an Elektrode 21 signifikante Unterschiede zwischen den Ergebnissen des CI532- und CI512-Implantates. Die hohen Impedanzen der CI 532 zur Zeit der Erstanpassung, könnten auf die kleinere Elektrodenfläche bedingt durch die dünnere Elektrode zurückzuführen sein. Es wird weiterführend vermutet, dass bedingt durch die dünnere Elektrode der Abstand im basalen Bereich zum Modiolus größer ist und zu diesen Unterschieden führt. Dieser Umstand ließe sich meist durch Umstellen auf eine höhere Pulsweite von 25µs auf 37µs kompensieren.

Eine Langfassung des Beitrags erhalten Sie hier:

https://www.dga-ev.com/fileadmin/dga2019/site/data/final/0031.pdf