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22. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e. V.

06.03. - 09.03.2019, Heidelberg

Intraoperative elektrophysiologische Untersuchungen bei der Versorgung mit dem Cochlear™ Nucleus® CI532-Implantat: Einfluss der Insertionstiefe der Cochlea Implantat-Elektrode

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Götz Brademann - HNO-Uniklinik, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Kiel, Deutschland
  • Alexander Mewes - HNO-Uniklinik, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Kiel, Deutschland
  • Matthias Hey - HNO-Uniklinik, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Kiel, Deutschland
  • Petra Ambrosch - HNO-Uniklinik, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Kiel, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e.V.. 22. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie. Heidelberg, 06.-09.03.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc075

doi: 10.3205/19dga075, urn:nbn:de:0183-19dga0750

Published: November 28, 2019

© 2019 Brademann et al.
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Text

Fragestellung: Beeinflusst bei der Cochlea Implantat-Versorgung mit der Cochlear™ Nucleus® CI532-Elektrode die Insertionstiefe des Elektrodenarrays sowie die Cochlea-nahe Fixierungsmethode mit dem "Kieler Knoten" die intraoperativen elektrophysiologischen Ergebnisse von Elektrodenimpedanzen und elektrisch evozierten Summenaktionspotentialen (ECAP)?

Methoden: Bei 31 postlingual ertaubten Erwachsen mit vollständiger Rund-Fenster-Insertion mit einem CI532-Implantat in die Scala tympani, ohne Skalendislokation oder Tip fold-over, wurden intraoperativ die CI-Elektrodenimpedanzen und ECAP-Schwellen bei Insertionstiefe 1. und 3. Markerring auf Höhe der Rundfenstermembran sowie nach Fadenfixation der feinen Elektrode an der sogenannten Brücke (zur Vermeidung von Elektrodenextrusionen/-dislokationen) analysiert und mit eigenen Untersuchungen mit der Cochlear™ Nucleus® CI512/CI RE(CA)-Elektrode verglichen.

Ergebnisse: Bei der CI532-Elektrode konnten apikal statistisch signifikant niedrigere Elektrodenimpedanzen im Vergleich zur CI512/CI RE(CA)-Elektrode gemessen werden. Bei den ECAP-Schwellen zeigten sich hinsichtlich der verschiedenen Insertionstiefen der CI532-Elektrode statistisch signifikante Unterschiede zwischen Markerring 1 und 3. bei E1-5, E8 und E10-12 (p<0.05). Signifikante Unterschiede zwischen der CI532-Elektrode und CI512/CI RE(CA)-Elektrode wurden an den apikalen und mediocochleären Einzelelektroden in Form von niedrigeren NRT-Schwellen ermittelt sowie höhere NRT-Schwellen an den basalen Einzelelektroden. Keine Beeinflussung der ECAP-Schwellen war bei der CI532-Elektrode durch die Fixierungsmethode "Kieler Knoten" zu verzeichnen.

Schlussfolgerungen: Entgegen der Untersuchungen mit dem Cochlear™ Nucleus® CI512/CI RE(CA)-Implantat, bei dem ein Anstieg der ECAP-Amplitude durch ein kontrolliertes Zurückziehen der perimodiolär vorgeformten CI-Elektrode beschrieben wurde [1], konnte bei der Slim-Modiolar-Elektrode des CI532-Implantats dieser Effekt durch das Zurückziehen der Elektrode nicht gemessen werden und kann nicht empfohlen werden. Weiterer Untersuchung bedarf, ob durch eine Optimierung der CI531-Elektrodeninsertionstiefe die Sprachverständlichkeit beeinflusst werden kann.


Literatur

1.
Basta D, Todt I, Ernst A. Audiological outcome of the pull-back technique in cochlear implantees. Laryngoscope. 2010 Jul;120(7):1391-6. DOI: 10.1002/lary.20942 External link