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22. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e. V.

06.03. - 09.03.2019, Heidelberg

Sprachverstehen mit offenem und geschlossenem Freiburger Sprachverständlichkeitstest

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Johannes Lühring - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Audiologie, Kiel, Deutschland
  • Sebastian Kapahnke - Klinik für Allgemein-, Visceral- und Gefäßchirurgie, Charité Campus Benjamin Franklin, Berlin, Deutschland
  • Matthias Hey - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Kiel, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e.V.. 22. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie. Heidelberg, 06.-09.03.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc061

doi: 10.3205/19dga061, urn:nbn:de:0183-19dga0610

Published: November 28, 2019

© 2019 Lühring et al.
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Einleitung: In der klinischen Routine der postoperativen sprachaudiometrischen Diagnostik von Cochlea-Implantat-Patienten werden überwiegend Sprachverständlichkeitstests in offener Testform durchgeführt. Bei Verwendung offener Sprachtests kann das Verstehen durch die subjektive Bewertung des Untersuchers fehlerbehaftet sein. Zudem ist für die offene Variante, die Anwesenheit eines Testleiters notwendig, welcher den Ablauf kontrolliert und die Antworten des Probanden/Patienten bewertet. Ziel der Studie ist es die Differenzen zwischen offener und geschlossener Testvariante für den Freiburger Einsilber- und Mehrsilbertest zu ermitteln.

Methodik: Es wurden die Sprachverständlichkeitstests, wie in der klinischen Routine üblich, im Freifeld in der offenen Form bei Normalhörenden Probanden und bei CI-Patienten gemessen. Weiterführend wurden diese Untersuchungen in geschlossener Form wiederholt. Bei der geschlossenen Variante des Freiburger Einsilbertests wurden den Probanden/Patienten zusätzlich zur akustischen Präsentation neun Items visuell präsentiert, von denen das korrekte Wort auszuwählen war. Neben dem korrekten Item handelte es sich dabei um acht andere einsilbige Wörter. Wurde das Wort nicht gehört oder nicht richtig verstanden, konnte dies zusätzlich als "nicht verstanden" ausgewählt werden. Für die geschlossene Variante des Freiburger Mehrsilbertests, wurde ein Nummernblock angezeigt. Der Proband/Patient sollte die ihm akustisch präsentierte Zahl eingeben.

Ergebnisse: Die Ergebnisse des Freiburger Einsilbertests zeigen, dass sich die Spracherkennungsschwelle der geschlossenen Testform um 7 dB geringer als in der offenen Testform darstellt. Dieses Ergebnis wurde übereinstimmend für Normalhörende wie auch für CI-Patienten erhalten. Die Spracherkennungsschwellen des Freiburger Mehrsilbertests zeigen jedoch keinen Unterschied zwischen offener und geschlossener Variante. Die Steilheit der Diskriminationsfunktionen beider Varianten des Einsilber- und Mehrsilbertests ist vergleichbar.

Diskussion: Die Vergleichbarkeit der Steilheit der Diskriminationsfunktionen ermöglicht die Differenz der Spracherkennungsschwellen von offener zu geschlossener Testvariante des Freiburger Einsilbertests zu kompensieren - für Normalhörende und auch für schwerhörige Patienten mit einem Cochlea Implantat.

Eine Langfassung des Beitrags erhalten Sie hier:

https://www.dga-ev.com/fileadmin/dga2019/site/data/final/0155.pdf