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22. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e. V.

06.03. - 09.03.2019, Heidelberg

Modellierung der Test-Retest-Reliabilität von Sprachtests

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Inga Holube - Jade Hochschule, Institut für Hörtechnik und Audiologie, Oldenburg, Deutschland
  • Alexandra Winkler - Jade Hochschule, Institut für Hörtechnik und Audiologie, Oldenburg, Deutschland
  • Ralph Nolte-Holube - Jade Hochschule, Institut für Hörtechnik und Audiologie, Oldenburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e.V.. 22. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie. Heidelberg, 06.-09.03.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc055

doi: 10.3205/19dga055, urn:nbn:de:0183-19dga0557

Published: November 28, 2019

© 2019 Holube et al.
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Der Freiburger Einsilbertest wird zur Messung des Sprachverstehens in Ruhe u.a. bei der Indikationsstellung für eine Hörgeräteversorgung und bei der Überprüfung nach Anpassung der Hörgeräte eingesetzt. Für die Indikationsstellung ist das Ergebnis einer Einzelmessung des Sprachverstehens mit einer Testliste relevant. Bei der abschließenden Überprüfung des Hörhilfenversorgungs-Ergebnisses in Ruhe werden zwei Testlisten-Ergebnisse (ohne und mit Hörgeräten) miteinander verglichen. Jedoch steht die Reliabilität des Freiburger Einsilbertests immer wieder in der Kritik. In Holube et al. [1] wurde das 95 %-Konfidenzintervall für eine einzelne Testliste mit Hilfe der verallgemeinerten Binomialverteilung modelliert. Dabei wurden die Unterschiede im Sprachverstehen für die Wörter innerhalb einer Testliste berücksichtigt. Diese Unterschiede führen zu einer höheren Messgenauigkeit im Vergleich zu einem Test, in dem alle Wörter innerhalb einer Testliste gleich gut verständlich sind. Die Modellierung wurde so erweitert, dass die Test-Retest-Reliabilität bei Durchführung von zwei Messungen berechnet wird. Bei der Berechnung des 95 %-Konfidenzintervalls der Differenz der zwei Messwerte wird angenommen, dass sich die Varianzen der beiden Messwerte addieren. Im besonderen Fall des Freiburger Einsilbertests müssen zusätzlich noch die Unterschiede zwischen den Testlisten berücksichtigt werden, da nicht die gleiche Testliste für Test und für Retest verwendet wird. Ein Vergleich der Modellergebnisse mit Messwerten von jungen Probanden mit normalem Hörvermögen zeigt, dass wie erwartet ca. 5 % der Messwerte außerhalb des berechneten 95 %-Konfidenzintervalls liegen. Das Modell kann auf andere Sprachteste übertragen werden, wenn die Unterschiede in den Erkennungsraten der einzelnen Test-items bekannt sind.

Eine Langfassung des Beitrags erhalten Sie hier:

https://www.dga-ev.com/fileadmin/dga2019/site/data/final/0093.pdf


Literatur

1.
Holube I, Winkler A, Nolte-Holube R. Modellierung der Reliabilität des Freiburger Einsilbertests in Ruhe mit der verallgemeinerten Binomialverteilung. Z Audiol. 2018;57(1): 6-17.