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Klinische Anwendung von endoskopischer Optischer Kohärenztomographie
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Published: | November 28, 2019 |
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Hintergrund: Endoskopische Optische Kohärenztomographie (OCT) bietet die Möglichkeit, das Trommelfell berührungsfrei hochauflösend dreidimensional darzustellen. Zusätzlich kann das Schwingungsverhalten unter Schallanregung orts- und frequenzaufgelöst mittels Doppler-OCT bestimmt werden. Damit werden die diagnostischen Möglichkeiten bei Erkrankungen des Mittelohres erweitert.
Material und Methoden: Zum Einsatz kam ein Swept-Source-OCT-System im Wellenlängenbereich um 1300 nm mit einer A-Scan-Rate von 50kHz. Das System bietet ein Bildfeld von 10 mm bei einem Arbeitsabstand von 10 mm. Es wurden 50 Patienten mit verschiedenen Pathologien des Mittelohres untersucht, darunter chronische Otitis media, Cholesteatom, Paukenerguss, Otosklerose und Zustand nach Tympanoplastik. Morphologie und Schwingungsverhalten wurden mit den audiometrischen und intraoperativen Befunden sowie mit den Ergebnissen gesunder Probanden verglichen.
Ergebnisse: Die Darstellung des Trommelfells war in über 90% der Fälle möglich. Es konnten pathologische Prozesse des Trommelfells und im Bereich der angrenzenden Paukenhöhle dargestellt werden. Bei Patienten mit rekonstruiertem Trommelfell konnten Knorpeldicken bis 600µm ausgemessen und die Lage von Prothesen hinter dem Trommelfell beurteilt werden. Das Schwingungsverhalten erlaubte Rückschlüsse auf das vorliegende Krankheitsbild.
Schlussfolgerung: Durch die hochauflösend morphologische sowie funktionelle Bildgebung erweitert die endoskopische OCT die bisherigen diagnostischen Möglichkeiten in der Otologie.