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22. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e. V.

06.03. - 09.03.2019, Heidelberg

Rolle von DPOAE für die Untersuchung des Gehörs verschiedener Tiermodelle

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Manfred Kössl - Goethe Universität Frankfurt, Frankfurt/M., Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e.V.. 22. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie. Heidelberg, 06.-09.03.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc012

doi: 10.3205/19dga012, urn:nbn:de:0183-19dga0122

Published: November 28, 2019

© 2019 Kössl.
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Distorsions-Produkt-otoakustische-Emissionen (DPOAE) sind Ausdruck nichtlinearer Eigenschaften von Gehörorganen. Bei Säugetieren ist der cochleäre Verstärkungs­mechanismen in den äußeren Haarzellen die Hauptquelle dieser Emissionen. DPOAE sind sehr gut geeignet, schnell und minimalinvasiv Information über Innenohrsensitivität, Frequenzabstimmung, sowie potentielle efferente Modulation in unterschiedlichen Tierspezies zu erhalten. Entsprechend können DPOAE in Kombination mit anatomischen Untersuchungen sehr gut verwendet werden, um die Evolution von Gehörorganen in Wirbeltieren zu beleuchten. Besonders interessant sind hier bestimmte Nager- und Fledermausmodelle. Im Vergleich zum Menschen zeichnen sich die meisten anderen Säugetierspezies durch ein deutlich sensitiveres Hochfrequenzhören aus welches mittels DPOAE-Messungen bis etwa 130 kHz untersucht wurde. Aufgrund einer Räuber-Beute Beziehung hat sich auch bei vielen Nachtfalterspezies eine gute Sensitivität ihres Gehörs für die Ultraschall-Echoortungssignale von Fledermäusen evolutiv entwickelt. Obwohl Insekten weder Cochlea noch Haarzellen besitzen basieren auch ihre Hörorgane auf nichtlinearer mechanischer Schallverarbeitung. Entsprechend sind DPOAE messbar die auch Aufschluss geben bezüglich der Bewertung aktiver versus passiver Nichtlinearitäten als Emissionsquelle.