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22. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e. V.

06.03. - 09.03.2019, Heidelberg

Objektive Schwellenmessungen bei VSB Patienten zur Bestimmung der Ankopplungsqualität

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Laura Fröhlich - Universitätsklinikum Halle (Saale), Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie, Halle (Saale), Deutschland
  • Torsten Rahne - Universitätsklinikum Halle (Saale), Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie, Halle (Saale), Deutschland
  • Tobias Oberhoffner - Universitätsmedizin Rostock, Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde Kopf- und Halschirurgie „Otto Körner“, Rostock, Deutschland
  • Oliver Dziemba - Universitätsmedizin Greifswald, Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenkrankheiten, Kopf- und Halschirurgie, Greifswald, Deutschland
  • Sebastian Hoth - Universitätsklinikum Heidelberg, Hals-Nasen-Ohrenklinik, Heidelberg, Deutschland
  • Maria Gadyuchko - Universitätsklinikum Jena, Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Jena, Deutschland
  • Alexander Müller - Vivantes Klinikum im Friedrichshain, Klinik für Hals-, Nasen-, und Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Plastische Operationen, Berlin, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e.V.. 22. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie. Heidelberg, 06.-09.03.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc004

doi: 10.3205/19dga004, urn:nbn:de:0183-19dga0047

Published: November 28, 2019

© 2019 Fröhlich et al.
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Text

Die postoperativ erreichte Sprachverständlichkeit mit dem Mittelohrimplantatsystem Vibrant Soundbridge (VSB) (MED-EL, Österreich) ist abhängig von der Ankopplungsqualität des Floating Mass Transducers (FMT) [1]. Eine objektive Bestimmung der in vivo Hörschwellen (Vibrogram) bietet die Möglichkeit der intraoperativen Ankopplungsprüfung sowie der postoperativen Schwellenbestimmung bei nicht kooperativen Patienten zur Anpassung und klinischen Verlaufskontrolle. Hierfür eignet sich insbesondere die Ableitung akustisch evozierter Potentiale bei Stimulation über den FMT.

Eine Möglichkeit stellt die Aufnahme von auditory steady state responses (ASSR) als automatisiertes Verfahren dar. Dazu wird eine Studie aus Halle vorgestellt. Die Stimulation erfolgt mithilfe einer MiniTek (Siemens, Deutschland), welche schmalbandige Chirps drahtlos auf einen aktuellen Samba Audioprozessor (MED-EL) überträgt. Die Kalibrierung des Set-ups wird über ASSR Schwellenbestimmungen bei bereits implantierten Patienten durchgeführt. Dazu findet ein Vergleich mit den subjektiv über die Connex Software (Siemens Audiology Solutions, USA) bestimmten Vibrogram Schwellen der Patienten statt, woraus sich die Kalibrierfaktoren für zukünftige Messungen ergeben.

Eine weitere Möglichkeit zur objektiven Schwellenbestimmung bei VSB Patienten besteht in der Aufnahme der transienten Hirnstammpotentiale (BERA) als nicht automatisierte Methode. Hierzu wird eine multizentrische Studie vorgestellt. Die Übertragung der Stimuli erfolgt hier durch direkten akustischen Input mittels Einsteckhörer am Prozessormikrofon eines AP404 Audioprozessors (MED-EL). Bei Programmierung des Audioprozessors entsprechend der präoperativen Knochenleitungshörschwelle des Patienten kann die Ankopplungsqualität des FMT durch den Vergleich zwischen der intraoperativ bestimmten Reizantwortschwelle und der postoperativ gemessenen Vibrogram-Knochenleitungsschwellen-Differenz ermittelt werden.

Im Rahmen des Vortrags werden klinische Ergebnisse beider Studien vorgestellt und die Methoden diskutiert. Beide Methoden sind grundsätzlich geeignet, um die in vivo Hörschwellen objektiv zu bestimmen. Große Unterschiede zeigen sich allerdings in ihren technischen Eigenschaften und Limitierungen, woraus sich Vor- und Nachteile der jeweiligen Vorgehensweisen ergeben.