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Mit Patientenlotsen komplexe Versorgungsbedarfe steuern – Erkenntnisse aus dem Innovationsfonds
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Published: | September 17, 2021 |
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Namen der Moderierenden sowie der Vortragenden:
- Prof. Dr. Claudia Schmidtke, MdB (Patientenbeauftragte der Bundesregierung)
- Dr. Georg Galle (Projektleiter „STROKE OWL“)
- Dr. Stefanie Meyer zu Altenschildesche (Hausärztin, Leverkusen; Projekt „Mambo“)
- Lysann Kasprick (Competence Center Care Coordination, GeriNet e.V.; Projekt „RubiN“)
- Nicole Fischer (Patientenlotsin; Projekt „RubiN“)
- Prof. Dr. Volker Amelung (Medizinische Hochschule Hannover & Bundesverband Managed Care e.V.) (Moderation)
Einzelbeiträge: Einleitung: Überblick zu laufenden und endenden Patientenlotsenprojekten im Innovationsfonds (Prof. Dr. Volker Amelung)
„Bedarf für Patientenlotsen aus politischer Sicht“ (Prof. Dr. Claudia Schmidtke)
„Erfahrungsberichte aus Sicht der Beteiligten und Stand der Evaluation aus den Lotsenprojekten“
- STROKE OWL (Dr. Georg Galle)
- Mambo (Dr. Stefanie Meyer zu Altenschildesche)
- RubiN (Nicole Fischer)
„Wie unterstützt die Digitalisierung Lotsenkonzepte“ (Lysann Kasprick)
Diskussion
Ziele: Die Teilnehmer erhalten einen Überblick über die Einsatzgebiete und das Vorgehen von Patientenlotsen in Abstimmung mit Hausärzten zur Steuerung ihrer Patienten. Der aktuelle Stand der Evidenz zum Nutzen von Lotsen aus ausgewählten Innovationsfondsprojekten wird vorgestellt. Anhand von Praxisberichten aus der Sicht beider Berufsgruppen erkennen die Teilnehmer, wie interprofessionelle Zusammenarbeit gelingt.
Diskussion: Die unzureichende Kooperation und Koordination von Leistungserbringern sowie fehlende Steuerung von Patienten führt vielfach zu einer Über-, Unter- oder Fehlversorgung in Deutschland. Hausärzte sollen zwar eine Steuerungsfunktion übernehmen, sind aber mit ärztlichen Tätigkeiten ausgelastet. Mit der Alterung der Gesellschaft und der zunehmenden Zahl multimorbider Patienten mit komplexem Versorgungsbedarf verschärft sich dieses Problem weiter.
Patientenlotsen entlasten Ärzte und helfen Patienten, sich selbstständig in der medizinischen Versorgung und bei sozialen Teilhabeangeboten zurechtfinden. Dabei versorgen sie nicht selbst, sondern unterstützen im Rahmen des Case-Management-Regelkreises den Versorgungsprozess aller beteiligten Leistungserbringer. Entsprechende Konzepte wurden bereits in zahlreichen Innovationsfondsprojekten erprobt, deren Überführung in die Regelversorgung jetzt ansteht.
Take Home Message für die Praxis: Patientenlotsen sind im Rahmen des Innovationsfonds hinreichend erprobt und klar für den Einsatz in der Regelversorgung. Hausärzte profitieren davon, dass Lotsen sie bei der Koordinierung ihrer Patienten mit komplexen Versorgungsbedarfen unterstützen und Therapieziele außerhalb der Arztpraxis nachverfolgen.